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Traunkirchen ist eine Gemeinde in Oberösterreich im Bezirk Gmunden im Traunviertel am Traunsee mit 1680 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022).

Traunkirchen
WappenÖsterreichkarte
Traunkirchen (Österreich)
Traunkirchen (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Oberösterreich
Politischer Bezirk: Gmunden
Kfz-Kennzeichen: GM
Fläche: 18,36 km²
Koordinaten: 47° 51′ N, 13° 48′ O
Höhe: 422 m ü. A.
Einwohner: 1.680 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 92 Einw. pro km²
Postleitzahl: 4801
Vorwahl: 07617
Gemeindekennziffer: 4 07 18
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Ortsplatz 1
4801 Traunkirchen
Website: www.traunkirchen.at
Politik
Bürgermeister: Christoph Schragl (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(19 Mitglieder)
11
4
4
11 4 4 
Insgesamt 19 Sitze
  • ÖVP: 11
  • SPÖ: 4
  • LIFT: 4
Lage von Traunkirchen im Bezirk Gmunden
Lage der Gemeinde Traunkirchen im Bezirk Gmunden (anklickbare Karte)Bad GoisernGschwandtKirchhamOhlsdorf
Lage der Gemeinde Traunkirchen im Bezirk Gmunden (anklickbare Karte)
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Blick vom Kleinen Sonnstein auf Traunkirchen
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Geografie


Traunkirchen liegt auf 422 m ü. A. am Westufer des Traunsees. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 7,8 km, von West nach Ost 4,8 km. Die Gesamtfläche beträgt 18,3 km², 43,2 % der Fläche sind bewaldet, 24,0 % der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt.


Gemeindegliederung


Die Gemeinde besteht aus den drei Katastralgemeinden

die zusammen eine einzige Ortschaft bilden. Diese gliedert sich in die Ortsteile Dorf, Eckbauerngut, Imwinkl, Koflersiedlung, Mitterndorf, Mühlbachberg, Schöffbänkersiedlung, Siegesbach, Viechtau, Winkl und zahlreiche Einzellagen.

Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Gmunden.


Nachbargemeinden


Altmünster
Gmunden
Ebensee

Geschichte


Traunkirchen ist ein alter Siedlungsboden. Funde beweisen, dass hier schon in der jüngeren Steinzeit Menschen gelebt haben, ebenso in der Bronze- und Hallstattzeit. Eine Testgrabung auf dem Johannesberg im Jahre 1979 ergab sichere Hinweise, dass hier vor 3500 Jahren eine heidnische Kultstätte war.

Die Johannesbergkapelle trägt die Inschrift „Einst der Schlupfwinkel heidnischer Seeräuber, jetzt (dem) heiligen Johannes dem Täufer geweiht“. Dies und das Bild der Gründung des Klosters Traunkirchen im heutigen Pfarrhof, das im Hintergrund eine Schlacht und den Umsturz von Götzenstatuen zeigt, deuten auf konfliktgeladene vergangene Zeiten hin.[1] Die Kirche dürfte es hier, wahrscheinlich auch im Zusammenhang mit dem salzreichen aber von Traunstein und Sonnstein abgeschiedenen oberen Trauntal, nicht leicht gehabt haben.

In einer Urkunde geht 909 n. Chr. durch König Ludwig die Abtei „Trunseo“ in den Besitz des Salzburger Erzbischofs Pilgrim I. und eines Grafen Aribo über, der 904 Besitzungen in der Steiermark erworben hatte. Um 1020 wurde das Kloster Traunkirchen gegründet, das als Nachfolger dieser Abtei gilt.

Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern liegend, gehörte der Ort seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich. Seit 1490 wird er dem Fürstentum „Österreich ob der Enns“ zugerechnet. Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt. Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum Gau Oberdonau. Nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs, zuerst als amerikanische Besatzungszone, 1955 dann im freien und wiederhergestellten Österreich.

Am 23. September 1963 wurde das am Traunkirchner Traunseeufer befindliche „Löwendenkmal“ durch einen Bombenanschlag zerstört und im Folgejahr wieder neu errichtet. Weitere Attentatsziele waren am gleichen Tag im benachbarten Ebensee die Saline und die Feuerkogelseilbahn. Die Anschläge sind italienischen Extremisten im Zuge des damaligen Südtirol-Konflikts zuzurechnen.[2]


Einwohnerentwicklung


1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 1.742 Einwohner, 2001 dann 1.745 Einwohner und 2004 1.761.


Kultur und Sehenswürdigkeiten


Pfarrkirche Traunkirchen
Pfarrkirche Traunkirchen
Fischerkanzel
Fischerkanzel
Die sogenannte „Russenvilla“ im Zentrum von Traunkirchen von Südosten
Die sogenannte „Russenvilla“ im Zentrum von Traunkirchen von Südosten
Spitzvilla
Spitzvilla
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Traunkirchen

Regelmäßige Veranstaltungen


Das Motiv auf einer Glöcklerkappe aus Traunkirchen, welches den Glöcklerlauf schematisch darstellt
Das Motiv auf einer Glöcklerkappe aus Traunkirchen, welches den Glöcklerlauf schematisch darstellt
Glöcklerlauf

Am Abend des 5. Jänner trifft sich die traditionsbewusste männliche Bevölkerung von Traunkirchen jährlich zum Glöcklerlauf. Verschiedene meist altersmäßig gegliederte “Passen” laufen mit farbenprächtigen, von innen beleuchteten Glöcklerkappen sternförmig zum allgemeinen Treffpunkt, wo um 22 Uhr alte Weihnachts- und Krippenlieder gesungen werden.

Antlasssingen

Traunkirchen begeht die Karwoche. Um 21 Uhr des Gründonnerstags ziehen sehr viele Gläubige durch den Ort zum „Antlasssingen“. Antlass ist Angst, Todesangst Christi. An zwölf verschiedenen Stellen wird die Bevölkerung ermahnt, des Leidens Christi zu gedenken und von der Sünde abzulassen. Ein Vorsänger singt die geschlagene Stunde an, die Gläubigen stimmen, den Stationen des Leidens Jesus gedenkend, ein. Nach der Rückkehr von der letzten Runde um 3:00 Uhr singt man die „24 Stunden“, den Ablauf des Leidens Christi in einem 16 strophigen, balladenhaften Lied.

Fronleichnamsprozession am Traunsee

In Traunkirchen wird Fronleichnam seit dem zweiten Brand 1632 als eucharistische Seeprozession abgehalten. Nach der Heiligen Messe in der Pfarrkirche verlässt die Prozession unter den Klängen noch aus der Jesuitenzeit stammender Melodien das Gotteshaus und bewegt sich zum Seetor des einstigen Klosters. Unter einem gelben, rot bestickten Baldachin, dem „Himmel“, den vier Männer tragen, schreitet der Priester mit dem Allerheiligsten. Dem Himmel folgen Zunft- bzw. Bruderschaftsfahnen und Buben und Mädchen, mit Fahnen in den Farben der Kirche (gelb-weiß) und Oberösterreichs (weiß-rot).

Die Glocken kündigen den Beginn der Prozession an, und die Ortsmusik spielt den eucharistischen Hymnus Pange lingua.

Der Kurs der Fronleichnamsflotte, bestehend aus Hauptschiff, der „Himmelsfuhre“, der Gegenfuhre, und zahlreichen Booten, begibt sich danach unter Gesang und Gebet zu den vier Stationen der Prozession in der Winkelbucht, auf der Höhe des Klosters, südlich des Johannesberges und beim Kriegerdenkmal. Bei jeder Station verkündigt der Priester das Evangelium und erteilt den Segen.

Das erste Ölbild einer Fronleichnamsprozession stammt aus dem Jahr 1830. Das Original befindet sich im Schifffahrtsmuseum in der Greinburg.

Holzmarkt

Immer am ersten Wochenende im September findet in Traunkirchen der Holzmarkt statt. Früher war er lange Zeit im Spitzvilla-Areal, seit einigen Jahren wird er direkt im Ortszentrum abgehalten.

Traunkirchner Wirtshausmusik

In Traunkirchen gibt es von Mai bis Oktober traditionelle Volksmusik mit dem Ziel, die regionale Volksmusik neu zu beleben.

Märchennacht

Eines der schönsten Seefeste im Salzkammergut mit Salut der Prangerschützen, Vorführungen vom Wasserschiklub Traunkirchen, Konzert von stets wechselnden Musikvereinen, Schaurudern der Traunseeplätten, Tanz und Unterhaltung, Open Air Disco Party beim Musikpavillon;

Internationale Sommerakademie
Die 2008 gegründete und jährlich im Sommer stattfindende Sommerakademie Traunkirchen bietet für Kunstinteressierte zwei- und dreiwöchige Seminare mit renommierten Künstlern; die Schlussausstellung zeigt die in den Kursen produzierte Arbeiten. (Veranstaltungsort: ehemaliges Kloster Traunkirchen.)
Internationale Akademie Traunkirchen
2009 gegründet von Quantenphysiker Universitätsprofessor Anton Zeilinger, dem Land Oberösterreich und weiteren Wissenschaftern. Wissenschafter aus aller Welt sind eingeladen als Resident Fellow an ihren Projekten zu arbeiten. Interessierte und begabte Schüler aus Oberösterreich werden besonders gefordert und gefördert und deren Begeisterung an Wissenschaft und Forschung entfacht und gestärkt. Öffentliche Vorträge von international hochrangigen Experten und Wissenschaftern. Veranstaltungsort ist das ehemalige Kloster Traunkirchen.

Politik


BW

Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.


Bürgermeister



Wappen


Blasonierung: Erniedrigt bogenförmig geteilt; oben in Blau drei silberne, eins zu zwei gestellte, fliegende Möwen, von denen die zweite linksgewendet ist, unten in Gold ein blauer Bogenbalken. Gemeindefarben: Blau-Gelb-Blau.

Das Wappen symbolisiert die Lage des Ortes am Traunsee. Es wurde 1978 durch die oberösterreichische Landesregierung verliehen, aber schon seit Anfang des 20. Jahrhunderts in ähnlicher Form (mit fünf Möwen) ohne offizielle Genehmigung verwendet.[7]


Persönlichkeiten



Söhne und Töchter der Gemeinde



Personen mit Bezug zur Gemeinde



Literatur




Commons: Traunkirchen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Peter Pfarl, Toni Anzenberger: Mystisches Oberösterreich. Wien 2008, ISBN 978-3-7012-0037-5, S. 44.
  2. Vor 45 Jahren erschütterten drei Bombenanschläge Ebensee. (Nicht mehr online verfügbar.) Marktgemeindeamt Ebensee, 23. September 2008, archiviert vom Original am 17. November 2015; abgerufen am 10. November 2021.
  3. Edmund Brandner: Neuer Besitzer der Russenvilla plant Kunstmuseum im Berg. auf: Nachrichten.at, 12. November 2014.
  4. https://orf.at/wahl/ooe21/ergebnisse/40718
  5. https://wahl.land-oberoesterreich.gv.at/GE40700.htm?g=40718
  6. Edmund Brandner: Traunkirchen hat einen neuen Ortschef. OÖN, 31. Oktober 2013.
  7. Herbert Erich Baumert: Die Wappen der Städte, Märkte und Gemeinden Oberösterreichs (5. Nachtrag 1977–1979). In: Oberösterreichische Heimatblätter. Heft 3/4, 1980, S. 137 (ooegeschichte.at [PDF; 2,5 MB]).
  8. Bild der Grabstätte Baravalle von Brackenburg auf Commons.
  9. Bild der Grabstätte Löwenthal auf Commons.

На других языках


- [de] Traunkirchen

[en] Traunkirchen

Traunkirchen is a municipality on the Traunsee in the Austrian state of Upper Austria, Austria.

[fr] Traunkirchen

Traunkirchen est une commune autrichienne du district de Gmunden en Haute-Autriche.

[it] Traunkirchen

Traunkirchen è un comune austriaco di 1 623 abitanti nel distretto di Gmunden, in Alta Austria.

[ru] Траункирхен

Траункирхен (нем. Traunkirchen) — коммуна (нем. Gemeinde) в Австрии, в федеральной земле Верхняя Австрия. Расположена на озере Траунзе.



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