Vorchdorf liegt auf 414m Höhe (tiefste Stelle 370m, höchste Stelle 640m), etwa 15km nordöstlich von Gmunden. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 9,3km, von West nach Ost 9,8km. Die Gesamtfläche beträgt 47,78 km². 19,2% der Fläche sind bewaldet, 64,9% der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt. Die beiden Flüsse Laudach und die Alm passieren von Süden her das Gemeindegebiet. Die Dürre (Innere) Laudach mündet in der Nähe des Ortszentrums in die Äußere Laudach.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde besteht aus elf Katastralgemeinden:
Adlhaming
Eggenberg
Einsiedling
Feldham
Hörbach
Lederau
Messenbach
Moos
Mühltal
Theuerwang
Vorchdorf
Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Gmunden.
Nachbargemeinden
Roitham am Traunfall
Bad Wimsbach-Neydharting, Steinerkirchen an der Traun
Vorchdorf grenzt an die Bezirke Wels-Land und Kirchdorf.
Geschichte
Vorchdorf wurde aufgrund seiner geografisch vorteilhaften Lage bereits in der Jungsteinzeit besiedelt. Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern liegend, gehörte der Ort seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich. Seit 1490 wird er dem Fürstentum „Österreich ob der Enns“ zugerechnet. Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt. Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum „Gau Oberdonau“. Nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs. Die oberösterreichische Landesregierung beschloss 1982, die Gemeinde zur Marktgemeinde zu erheben.
Bevölkerungsentwicklung
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
1848
1900
1934
1951
1970
1991
2001
2011
2018
2020
Einwohner
3.127
3.322
3.914
4.849
5.517
6.868
7.265
7.308
7.475
7.524
Mit 1. Jänner 2020 hatte die Marktgemeinde 7524 Einwohner. Rund 500 Siebenbürger Sachsen kamen nach dem Zweiten Weltkrieg nach Vorchdorf. Danach stammten die Zuwanderer vor allem aus dem ehemaligen Jugoslawien, der Türkei und aus Deutschland.[1]
Der Bevölkerungszuwachs im letzten Jahrzehnt beruht auf einer positiven Geburtenbilanz. Die Wanderungsbilanz ist seit 2001 negativ.[2]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Pfarrkirche VorchdorfVorchdorf: Schloss Hochhaus
Sieheauch:Liste der denkmalgeschützten Objekte in Vorchdorf
Schloss Eggenberg: ein altes Schloss aus dem Jahr 971, beherbergt die Brauerei Eggenberg, welche sich ebenso wie das Schloss bis in das 10.Jahrhundert nachweisen lässt, und Museen.
Schloss Hochhaus: ein nahezu ursprünglich erhaltenes Renaissanceschloss aus der Zeit um 1600, und einer der frühesten Renaissancebauten in Österreich; das Schloss befindet sich mitten im Ort, beherbergt das Heimatmuseum mitsamt Gastronomie.[3]
Ehemaliges Schloss Theuerwang
Röm.-kath. Pfarrkirche Vorchdorf: barocker Kirchenbau, ursprünglich gotisch, ab 1700 Umbau in barocken Stil, barocker Hochaltar von 1690
Kriegerdenkmal: Entworfen wurde das Denkmal vom Bildhauer A.Gerhard aus Gmunden. Es besteht aus einem dreiteiligen Kunststeinsockel. Das Mittelstück zeigt die Inschrift „Den Helden 1914–1918“ und trägt die Steinfigur des Hl.Michael. In den beiden Seitenteilen sind die Namen von70 im Krieg Gefallenen aus Vorchdorf graviert. Das Denkmal wurde am 2.Oktober 1921 durch Bürgermeister Michael Kitzmantel feierlich enthüllt.
Filialkirche Einsiedling: die großteils gotische Kirche könnte bis ins 8.Jahrhundert zurückreichen. Erstmals als Filialkirche von Vorchdorf erwähnt wurde die dem Hl.Bartholomäus geweihte Kirche in Einsiedling im Jahre 1249. Sie besitzt ein barockes Langhaus, einen spätgotischen Chor und eine Kreuzigungsgruppe aus dem Jahre 1480. Der Bau in seiner heutigen Form war schon im Jahr 1665 abgeschlossen, als die Kirche durch den Passauer Weihbischof Martin Geiger eingeweiht wurde.
Museum der Region Vorchdorf: im Areal der Kitzmantelfabrik
Emailmuseum: im Schloss Hochhaus, im Fischerturm
Motorradmuseum: im Ortsteil Peintal
Almtalbad Vorchdorf
Das Welser Architekturbüro Luger-Maul nahm die Umgestaltung der ehemaligen Schuhfabrik vor.Kulturzentrum Kitzmantelfabrik
Italienische Nacht und internationales Cinquecento-Treffen
Design-Markt in der Kitzmantelfabrik
Bauernmarkt
Wirtschaft und Infrastruktur
Durch den Bau der Westautobahn A1 Anfang 1960 mit der Anschlussstelle Vorchdorf wurde ein wirtschaftlicher Aufschwung ausgelöst.
Ansässige Unternehmen
Miba Sinter Austria GmbH
Schlossbrauerei Eggenberg
Heson Metall- und Kunststofftechnik GmbH
Eines der besten Restaurants in Oberösterreich, das Restaurant & Galerie Tanglberg, befindet sich in Vorchdorf[6]. Es wurde 2017 von Gault & Millau mit drei Hauben ausgezeichnet.
Bildung
Krabbelstube Fischböckau
Kindergarten Fischböckau
Kindergarten Vorchdorf Kapellenweg
Kindergarten Vorchdorf Kitzmantelstraße
Volksschule Vorchdorf
Volksschule Pamet
Neue Mittelschule / Musikmittelschule
Polytechnische Schule
Landesmusikschule (Zweigstelle von Laakirchen)
ECDL Testcenter Vorchdorf
Verkehr
Im Norden wird die Gemeinde von der West Autobahn durchschnitten.
moderne Niederflurtram auf der Strecke Gmunden-Vorchdorf
Die Lokalbahnen Lambach–Vorchdorf und Gmunden–Vorchdorf verbinden den Ort mit Gmunden im Süden und Lambach im Norden. Im Jahr 2018 wurde die Lokalbahn Gmunden–Vorchdorf mit der Gmundener Straßenbahn zur Traunseetram verbunden und stellt so eine direkte Verbindung zum Gmundener Bahnhof (ÖBB) her.
Moschee der islamischen Glaubensgemeinschaft (seit 1980)
Politik
Bildgesucht
Die Wikipedia wünscht sich an dieser Stelle ein Bildvom hier behandelten Ort.
Motiv: Gemeindeamt/Rathaus der Gemeinde
Falls du dabei helfen möchtest, erklärt die Anleitung, wie das geht.
BW
Der Gemeinderat hat 37 Mitglieder.
Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2003 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 ÖVP, 10 SPÖ, 3 A, 2 FPÖ und 2 GRÜNE. (31 Mandate)
Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2009 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 15 ÖVP, 9 SPÖ, 4 FPÖ und 3 GRÜNE. (31 Mandate)
Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 15 ÖVP, 10 FPÖ, 7 SPÖ und 5 GRÜNE. (37 Mandate)
Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2021 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 11 ÖVP, 7 FPÖ, 7 LV, 6 SPÖ, 5 GRÜNE und 1 NEOS. (37 Mandate)[7][8]
Bürgermeister
bis 2008 Franz Kofler (ÖVP)
2008–2021 Gunter Schimpl (ÖVP)[9] 2015 wurde er mit 50,07% der Stimmen wieder gewählt. Die restlichen Kandidaten waren Karin Pointner (FPÖ): 21,20%, Harald Agostini (SPÖ): 16,90%, Reinhard Ammer (Grüne): 11,83%[10]
seit 2021 Johann Mitterlehner (ÖVP)
Wappen
Auf dem 1967 verliehenen Wappen ist das Schloss Hochhaus zu sehen (siehe Sehenswürdigkeiten).
Blasonierung: „In Grün ein silbernes, quadratisches, dreigeschossiges Haus mit Sockel, schwarzem Rundbogentor, zwei schwarzen, rechteckigen Fenstern im Erdgeschoss und je vier schwarzen, rechteckigen Fenstern in den beiden Obergeschossen, davon die mittleren als Doppelfenster; bekrönt mit einem Rundbogenfries, darüber ein kleines, schwarzes, rundbogiges Mittelfenster und ein rotes Walmdach; seitlich begrenzt mit versetzten Eckquadern. Gemeindefarben: Rot-Weiß-Grün“
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
Martin Dickinger (* 1959), Künstler (Installationen aus Papiermaché), arbeitet und lebt in Vorchdorf
Rudolf Flotzinger (* 1939), Musikwissenschafter und Herausgeber des fünfbändigen Österreichischen Musiklexikons
Franz Maier (1872–1945), Bauer, Politiker, Bürgermeister und Abgeordneter
Anton Moser (1913–2003), Zisterziensermönch in Schlierbach, 1. Abt von Jequitibá, Brasilien und Abtpräses
Josef Hörtenhuber (1865–1936), Gastwirt, Bauer und Politiker
Josef Zaunegger (1851–1923), Apotheker und Politiker
Weitere Infos über die Gemeinde Vorchdorf auf dem Geo-Infosystem des Bundeslandes Oberösterreich.
Rudolf Flotzinger: Vorchdorf. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 5, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2006, ISBN 3-7001-3067-8.
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