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Zethlingen ist eine Ortschaft und ein Ortsteil der Stadt Kalbe (Milde) im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.

Zethlingen
Höhe: 34 m ü. NHN
Fläche: 16,72 km²[1]
Einwohner: 196 (31. Dez. 2021)[2]
Bevölkerungsdichte: 12 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 2011
Postleitzahl: 39624
Vorwahl: 039009
Zethlingen (Sachsen-Anhalt)
Zethlingen (Sachsen-Anhalt)

Lage von Zethlingen in Sachsen-Anhalt

Kirche in Zethlingen
Kirche in Zethlingen
Kirche in Zethlingen

Geographie



Lage


Das altmärkische Straßenangerdorf Zethlingen mit Kirche auf dem Anger[1] liegt etwa neun Kilometer nordwestlich von Kalbe (Milde). Der Mühlberg im Osten ist etwa 52 Meter hoch.[3] Im Süden fließt die Untermilde, die früher ab Zethlingen Untere Milde hieß[3], nach Osten in die Milde.[4]


Ortschaftsgliederung


Zur Ortschaft Zethlingen gehören die Ortsteile Zethlingen und Cheinitz.[5]


Geschichte



Mittelalter bis Neuzeit


Im Jahre 1324 wurde das Dorf Cethlinge erstmals urkundlich erwähnt, als Agnes Herzogin von Braunschweig von Albrecht von Alvensleben mit der Bede aus Zethlingen belehnt wurde.[6] 1410 wird Hinrik Crateke, kerkher tho Tzetlinge in einer Urkunde genannt.[7] Es gab also bereits eine Kirche mit einem Pfarrer. Im Jahr 1473 wurde dat dorp zetlinck genannt, als Kurfürst Albrecht von Brandenburg Busse, Ludolph und Gebhard von Alvensleben mit Kalbe, Bismark und anderen Besitzungen belehnt.[8] Weitere Nennungen sind 1551 Zedtlingk, 1687 Zetlingen und schließlich 1804 Zethlingen.[1]

Auf dem Mühlberg stand noch am Anfang des 20. Jahrhunderts eine Windmühle, die bereits 1593 erwähnt wurde.[1]

Aus der mündlichen Überlieferung berichten Kuhn und Schwartz im Jahre 1848 in einer Sage darüber, dass der Kirchturm zu Zethlingen keine Spitze hat, denn „die hat nämlich einmal ein Riese mit einem großen Steine, der noch auf der Feldmark liegt, vom Zethlingenschen Mühlenberg abgeworfen“.[9]


Eingemeindungen


Am 25. Juli 1952 wurde die Gemeinde aus dem Landkreis Gardelegen in den Kreis Klötze umgegliedert. Am 1. August 1973 wurde die Gemeinde Cheinitz nach Zethlingen eingemeindet. Mit der Auflösung des Kreises Klötze kam Zethlingen am 1. Juli 1994 zum Altmarkkreis Salzwedel.[10]

Die Gemeinde Zethlingen wurde am 1. Januar 2011 in die Stadt Kalbe (Milde) eingegliedert.[11] Gleichzeitig wurde eine Ortschaft Zethlingen errichtet, der die Ortsteile Zethlingen und Cheinitz zugeordnet wurden.


Einwohnerentwicklung


Jahr Einwohner
1734161
1774145
1789153
1798172
1801137
1818198
Jahr Einwohner
1840304
1864320
1871330
1885433
1892410
1895421
Jahr Einwohner
1900402
1905389
1910411
1925405
1939368
1946603
Jahr Einwohner
1964368
1971332
1981436
1993357
2006325
2015184
Jahr Einwohner
2016192
2017191
2018192
2020[0]186[2]
2021[0]196[2]

Quelle bis 2006:[1] 2015 bis 2018:[12]


Religion


Die evangelische Kirchengemeinde Zethlingen, die früher zur Pfarrei Zethlingen gehörte,[13] wird heute betreut vom Pfarrbereich Kalbe–Kakerbeck im Kirchenkreis Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[14] Die ältesten überlieferten Kirchenbücher für Zethlingen stammen aus dem Jahre 1605.[15]

Die katholischen Christen gehören zur Pfarrei St. Laurentius in Salzwedel im Dekanat Stendal im Bistum Magdeburg.[16]


Politik



Ortsbürgermeisterin


Seit dem Jahr 2004 ist Doris Beneke Ortsbürgermeisterin.[17] Sie war die letzte ehrenamtliche Bürgermeisterin der Gemeinde.[18]


Ortschaftsrat


Bei der Ortschaftsratswahl am 26. Mai 2019 wurden 7 Sitze vergeben:

Gewählt wurden 2 Ortschaftsrätinnen und 4 Räte, ein Sitz konnte nicht vergeben werden.[19]


Wappen


Wilhelm Zahn beschreibt das Wappen der Gemeinde Zethlingen: Drei silberne Rosen im roten Felde.[20]


Kultur und Sehenswürdigkeiten


Langobardenwerkstatt mit Webhaus und Hochspeicher
Langobardenwerkstatt mit Webhaus und Hochspeicher

Vereine



Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Zethlingen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise


  1. Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 25302534, doi:10.35998/9783830522355.
  2. Doreen Schulze: Geburten steigen, Sterbefälle sinken. In: Salzwedeler Volksstimme, Jeetze-Kurier Salzwedel. 12. Januar 2022, DNB 954815971, S. 19.
  3. Top50-CD Sachsen-Anhalt, 1:50.000, Landesamt für Landesvermessung und Geoinformation, Bundesamt für Kartographie und Geodäsie 2003
  4. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  5. Stadt Kalbe (Milde) (Hrsg.): Hauptsatzung der Gemeinde Stadt Kalbe (Milde). §13, Ortschaftsverfassung. 29. April 2021 (stadt-kalbe-milde.de [PDF; 3,6 MB; abgerufen am 29. Oktober 2022]).
  6. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Hauptteil 1. Band 17. Berlin 1859, S. 58 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000995~SZ%3D00096~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  7. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 5. Berlin 1845, S. 376 (Digitalisat).
  8. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Hauptteil 1. Band 17. Berlin 1859, S. 149 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000995~SZ%3D00187~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  9. Adalbert Kuhn, Wilhelm Schwartz: Norddeutsche Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg, Pommern, der Mark, Sachsen, Thüringen, Braunschweig, Hannover, Oldenburg und Westfalen. Leipzig 1848, S. 129, Nr. 149 Riesensteine (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10020094~SZ%3D00177~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  10. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 360, 361.
  11. StBA: Gebietsänderungen vom 1. Januar bis 31. Dezember 2011
  12. Einwohnermeldeamt der Stadt Kalbe (Milde): Einwohnerdaten zum 31.12. der Jahre 2015 bis 2018. 4. März 2019.
  13. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 52 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  14. Kalbe–Kakerbeck. Abgerufen am 6. Januar 2019.
  15. Ernst Machholz: Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen in der Provinz Sachsen. In: Mitteilungen der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte. 30. Heft, 1925, ZDB-ID 504809-6, S. 9 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  16. Bistum Magdeburg, Online-Bistumskarte. 2013, abgerufen am 5. November 2022.
  17. Einheitsgemeinde Kalbe (Milde): Ortschaftsrat Zethlingen. In: stadt-kalbe-milde.de. Abgerufen am 2. Oktober 2022.
  18. Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt: Kommunalwahlen in Sachsen-Anhalt 2008 Bürgermeisterwahlen. (stala.sachsen-anhalt.de (Memento vom 7. Januar 2019 im Internet Archive)).
  19. Einheitsgemeinde Kalbe (MIlde): Wahl Ortschaftsrat Kakerbeck 2019. In: stadt-kalbe-milde.de. Abgerufen am 1. Oktober 2022.
  20. Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 158 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  21. Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 559.
  22. Johannes Praetorius: Anthropodemus Plutonicus. Das ist, Eine Neue Weltbeschreibung Von allerley Wunderbahren Menschen. Magdeburg 1666 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10739163~SZ%3D00002~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  23. Martin Wiehle: Altmark-Persönlichkeiten. Biografisches Lexikon der Altmark, des Elbe-Havel-Landes und des Jerichower Landes. In: Beiträge zur Kulturgeschichte der Altmark und ihrer Randgebiete. Band 5. dr. ziethen verlag, Oschersleben 1999, ISBN 978-3-932090-61-5, S. 138139.
  24. Zethlingen, Stadt Kalbe (Milde), Altmarkkreis Salzwedel. In: denkmalprojekt.org. Onlineprojekt Gefallenendenkmäler, 1. April 2018, abgerufen am 2. Oktober 2022.

На других языках


- [de] Zethlingen

[en] Zethlingen

Zethlingen is a village and a former municipality in the district Altmarkkreis Salzwedel, in Saxony-Anhalt, Germany. Since 1 January 2011, it is part of the town Kalbe.

[ru] Цетлинген

Цетлинген (нем. Zethlingen) — коммуна в Германии, в земле Саксония-Анхальт.



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