Rademin, ein X-förmiges Straßendorf mit Kirche, liegt 14 Kilometer südwestlich von Arendsee (Altmark) und 14 Kilometer südöstlich der Kreisstadt Salzwedel in der Altmark. Der Ort ist kreuzförmig angelegt. Im Südosten fließt der Rademiner Graben.[3][4]
Ortschaftsgliederung
Zur Ortschaft Rademin gehören der Ortsteil Rademin mit dem Wohnplatz Ortwinkel und der Ortsteil Ladekath.
Geschichte
Mittelalter bis 20. Jahrhundert
Rademin wurde am 1. November 1285 erstmals urkundlich als villa Rademin erwähnt, als die Markgrafen OttoIV. und OttoV. von Brandenburg Grundbesitzungen zu einem Altar in Salzwedel vereigneten. Die Gebrüder von Visne hatten hier Lehngüter.[5] 1345 erwarb das Kloster Krevese das Patronsrecht in Rademyn vom Markgrafen Ludwig.[6] Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird das Dorf als Rademyn aufgeführt.[7] 1536 hatten die von der Schulenburg und die Propstei Salzwedel hier Einkünfte.[8] Weitere Nennungen sind 1687 Rademien[4] und 1804 Rademin, ein Dorf mit Schmiede, Krug und Windmühle.[9]
Die Windmühle stand links des Weges nach Klein Gartz im Norden des Dorfes. Sie wurde 1502 erstmals erwähnt.[10][11] Nördlich der Windmühle stand die Ziegelei Rademin.
Herkunft des Ortsnamens
Jürgen Udolph führt den Ortsnamen auf den slawischen Personennamen „Radomin“ zurück.[12]Aleksander Brückner leitet den Namen vom altslawischen Wort „radъ“ für „froh“ ab.[13]
Eingemeindungen
Rademin gehörte bis 1807 zum Arendseeischen Kreis, danach bis 1813 zum Landkanton Salzwedel im Königreich Westphalen, ab 1816 kam es in den Kreis Salzwedel, den späteren Landkreis Salzwedel in der preußischen Provinz Sachsen.[4]
Am 20. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Ladekath in die Gemeinde Rademin eingemeindet.[14]
Am 1. Januar 2011 wurde die Gemeinde Rademin in die Einheitsgemeinde Stadt Arendsee (Altmark) per Landesgesetz eingemeindet.[15][16] Somit wurde Rademin zur Ortschaft mit den Ortsteilen Rademin und Ladekath.
Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1946[4] und 2011 bis 2017[17]
Religion
Die evangelische Kirchengemeinde Rademin gehörte bis Januar 1811 zur Pfarrei Ladekath. Diese wurde durch ein Westphälisches Königliches Dekret aufgehoben. Rademin kam zur Pfarrei Klein Gartz.[18][19] Rademin war im 16. Jahrhundert eine selbständige Pfarrei.[20]
Heute gehört die Kirchengemeinde Rademin zum Pfarrbereich Fleetmark-Jeetze des Kirchenkreises Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[21]
Die katholischen Christen gehören zur Pfarrei St. Laurentius in Salzwedel im Dekanat Stendal im Bistum Magdeburg.[22]
Politik
Ortsbürgermeister
Ortsbürgermeister der Ortschaft Rademin ist seit 2014 Eckhard Kamieth.[23] Letzter Bürgermeister der Gemeinde Rademin war Lutz Schermer.[24]
Ortschaftsrat
Bei der Ortschaftsratswahl am 26. Mai 2019 stellten sich die „Freie Liste“ und 5 Einzelbewerber zur Wahl.[25]
Gewählt wurden 5 Räte. Der Ortschaftsrat wählte Eckhard Kamieth zum Ortsbürgermeister. Die Wahlbeteiligung betrug 60,7 Prozent.[25]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Dorfkirche Rademin, Friedhofsblick
→ Hauptartikel: Liste der Kulturdenkmale in Arendsee (Altmark) – Rademin
Die evangelische Dorfkirche Rademin ist ein im 13. Jahrhundert errichteter Feldsteinbau.[26] Sie ist vom Ortsfriedhof umgeben.
Verkehr
Rademin liegt südlich der Bahnstrecke Stendal–Uelzen.
Literatur
Peter P. Rohrlach:Historisches Ortslexikon für die Altmark (=Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S.1732–1737, doi:10.35998/9783830522355.
Wilhelm Zahn:Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.142 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen& Constanze Gliege).
J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes:Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W.Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC1071081004, S.343, 131. Rademin (Online bei google books).
Peter P. Rohrlach:Historisches Ortslexikon für die Altmark (=Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S.1732–1737, doi:10.35998/9783830522355.
Adolph Friedrich Riedel:Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band14. Berlin 1857, S.32 (Digitalisat).
Adolph Friedrich Riedel:Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band16. Berlin 1859, S.326 (Digitalisat).
Johannes Schultze:Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (=Brandenburgische Landbücher. Band2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S.393 (uni-potsdam.de (Memento vom 19. April 2019 im Internet Archive)).
Wilhelm Zahn:Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.142 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen& Constanze Gliege).
Matthias Friske:Die mittelalterlichen Kirchen in der nordwestlichen Altmark (=Bernd Janowski und Dirk Schumann [Hrsg.]: Kirchen im ländlichen Raum. Band9). Lukas, Berlin 2021, ISBN 978-3-86732-379-6, S.358–361.
Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr.18, 5.August 1950, ZDB-ID511105-5, S.279 (PDF).
Gesetz über die Neugliederung der Gemeinden im Land Sachsen-Anhalt betreffend den Landkreis Altmarkkreis Salzwedel (GemNeuglG SAW) vom 8. Juli 2010. 8.Juli 2010, GVBl. LSA 2010, 410, § 2, § 4 (sachsen-anhalt.de[abgerufen am 24.September 2021]).
Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID551010-7, S.27 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
Verein für Pfarrerinnen und Pfarrer in der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen e.V. (Hrsg.):Pfarrerbuch der Kirchenprovinz Sachsen (=Series Pastorum. Band10). Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2009, ISBN 978-3-374-02142-0, S.368,401.
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