Binde, ein gebogenes Straßendorf mit Kirche, liegt rund sieben Kilometer westlich des Arendsees und 17 Kilometer östlich der Kreisstadt Salzwedel an der B 190. Südlich des Dorfes fließt der Flötgraben. Im Nordosten liegt der Röthenberg.[3]
Ortschaftsgliederung
Zur Ortschaft Binde gehören die Ortsteile Binde und Ritzleben.[2]
Geschichte
Mittelalter bis 20. Jahrhundert
Binde wurde 1184 erstmals urkundlich als Binden erwähnt, als Markgraf Otto einige Dörfer dem Nonnenkloster Arendsee überlässt.[4] Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird der Ort als Binde aufgeführt.[5] Im Jahre 1378 wird der Ort als Bynda genannt.[6]
Der Ort gehörte im Mittelalter dem Kloster Arendsee.
Links und rechts des Weges nach Kläden am Fuß des Röthenbergs stand jeweils eine Windmühle. Die Mühlengehöfte sind erhalten.
Eingemeindungen
Am 15. Juni 1950 wurde die Gemeinde Binde aus dem Landkreis Osterburg in den Landkreis Salzwedel umgegliedert.[7] Am 25. Juli 1952 wurde Binde dem Kreis Salzwedel zugeordnet. Am 1. Januar 1974 wurde Ritzleben in Binde eingemeindet. Am 1. Juli 1994 kam die Gemeinde Binde zum heutigen Altmarkkreis Salzwedel.[8]
Durch einen Gebietsänderungsvertrag beschloss der Gemeinderat der Gemeinde Binde am 24. Juni 2009 die Eingemeindung in die Stadt Arendsee (Altmark). Der Vertrag wurde vom Landkreis als unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und trat am 1. Januar 2010 in Kraft.[9][10]
Nach Eingemeindung der bisher selbstständigen Gemeinde Binde wurden Binde und Ritzleben Ortsteile der Stadt Arendsee (Altmark). Für Binde wurde die Ortschaftsverfassung nach den §§ 86 ff. Gemeindeordnung Sachsen-Anhalt eingeführt. Die eingemeindete Gemeinde Binde und künftigen Ortsteile Binde und Ritzleben wurden zur Ortschaft der aufnehmenden Stadt Arendsee (Altmark). In der eingemeindeten Ortschaft Binde wurde ein Ortschaftsrat mit fünf Mitgliedern einschließlich eines Ortsbürgermeisters gebildet.
Quelle, wenn nicht angegeben, bis 2006[12] und 2011–2017[13]
Religion
Die evangelische Kirchengemeinde Binde, die früher zur Pfarrei Binde gehörte,[14] wird heute betreut vom Pfarrbereich Fleetmark-Jeetze im Kirchenkreis Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[15]
Im Jahre 1903 gehörten zur Pfarrei Binde die Kirchengemeinden Binde, Kaulitz und die kombinierte Mutterkirche Schernikau mit der Kirchengemeinde Kassuhn.[14]
Die katholischen Christen gehören zur Pfarrei St. Laurentius in Salzwedel im Dekanat Stendal im Bistum Magdeburg.[16]
Politik
Bürgermeister
Der letzte Bürgermeister der Gemeinde war Kurt Gabriel.
Wappen
Das Wappen wurde am 6. Oktober 2000 durch das Regierungspräsidium Magdeburg genehmigt.
Blasonierung: „In Grün zwischen zwei aufrechten goldenen Ähren am Halm mit je einem zum Schildrand gekehrten aufrechten Blatt ein aufgeschlagenes goldenes Buch, überhöht von drei aufgerichteten goldenen Kegeln nebeneinander, der mittlere beknauft.“
Die Farben der ehemaligen Gemeinde sind Gold (Gelb) - Grün.
Flagge
Die Flagge der ehemaligen Gemeinde ist Grün – Gelb – Grün gestreift (1:3:1) und auf dem Mittelstreifen mit dem Gemeindewappen belegt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die evangelische Dorfkirche Binde ist ein flach gedeckter Feldsteinbau vom Ende des 12. Jahrhunderts.[17]
Sport
Der SV Binde ist mit der Sparte Bohlekegeln im Jahr 2010 in die 2. Bundesliga Süd/Ost aufgestiegen.
→ Hauptartikel: Liste der Kulturdenkmale in Arendsee (Altmark)
Wirtschaft und Infrastruktur
Unternehmen
Bei Binde befindet sich eine große Schweinemastanlage des niederländischen Großunternehmers Adriaan Straathof, der noch einige weitere derartige Anlagen in den neuen Bundesländern betreibt. Die Anlage ist für 30.438 Tiere zugelassen und soll auf 55.770 erweitert werden. Im Ort hat sich eine Bürgerinitiative gegen die Schweinemastanlage bzw. deren Erweiterung gegründet.
Verkehr
Binde liegt an der B 190. Der Bahnhof Binde-Kaulitz liegt an der 2004 stillgelegten Bahnstrecke Salzwedel–Geestgottberg.
Es verkehren Linienbusse und Rufbusse der Personenverkehrsgesellschaft Altmarkkreis Salzwedel.[18]
Literatur
Peter P. Rohrlach:Historisches Ortslexikon für die Altmark (=Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S.229–234, doi:10.35998/9783830522355.
Wilhelm Zahn:Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege). 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB578458357, OCLC614308966, S.179.
J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes:Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC1071081004, S.365, 15. Binde (Online bei google books).
Adolph Friedrich Riedel:Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band17. Berlin 1859, S.1 (Digitalisat).
Johannes Schultze:Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (=Brandenburgische Landbücher. Band2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S.396 (uni-potsdam.de (Memento vom 28. April 2019 im Internet Archive)).
Adolph Friedrich Riedel:Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band14. Berlin 1857, S.164 (Digitalisat).
Erste Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen vom 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr.15, 22.Juni 1950, ZDB-ID511105-5, S.227 (PDF).
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S.357,362.
Altmarkkreis Salzwedel:Gebietsänderungsvertrag - Eingemeindung der Gemeinde Binde in die Stadt Arendsee (Altmark) mit Genehmigung des Altmarkkreises Salzwedel vom 12. August 2009. In: Amtsblatt Altmarkkreis Salzwedel. 15. Jahrgang, Nr.8, 26.August 2009, S.215–217 (altmarkkreis-salzwedel.de[PDF; 307kB; abgerufen am 22.August 2021]).
Wilhelm Zahn:Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege). 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB578458357, OCLC614308966, S.179.
Peter P. Rohrlach:Historisches Ortslexikon für die Altmark (=Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S.229–234, doi:10.35998/9783830522355.
Einheitsgemeinde Stadt Arendsee (Altmark):Einwohnerdaten der Jahre 2011 bis 2017. 12.Januar 2018.
Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID551010-7, S.26 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
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