Audorf, ein Rundplatzdorf mit Kirche auf dem Platz,[1] liegt etwa 1Kilometer nördlich von Beetzendorf am Schilfgraben in der Jeetzeniederung in der Altmark. Im Südwesten erhebt sich der 51,3Meter hohe Sandkuhlenberg.[3]
Geschichte
Mittelalter bis 20. Jahrhundert
Die erste urkundliche Erwähnung von Audorf als Owdorf stammt aus dem Jahre 1327, als der Ort in einem Kaufbrief der von Kröcher erwähnt wurde.[4]
Die Dorfanlage wurde durch die Brände in den Jahren 1832 und 1835 verändert.
Im Osten des Dorfes stand an einer Weggabelung eine Windmühle.[5]
Herkunft des Ortsnamens
Heinrich Sültmann leitet den Ortsnamen von den althochdeutschen Worten „auwa“, „awa“ und dem mitteldochdeutschen „ouwe“ für Strom, Wasserland, Aue ab und übersetzt ihn mit „Wasserdorf“.[6]
Eingemeindungen
Audorf gehörte bis 1807 zum Salzwedelischen Kreis, danach bis 1813 zum Kanton Beetzendorf im Königreich Westphalen, ab 1816 kam es in den Kreis Salzwedel, den späteren Landkreis Salzwedel in der preußischen Provinz Sachsen.[1]
Am 25. Juli 1952 wurde die Gemeinde Audorf vom Landkreis Salzwedel in den Kreis Klötze umgegliedert. Am 22. März 1970 wurde die Gemeinde Audorf in die Gemeinde Beetzendorf eingemeindet.[7]
Die evangelische Kirchengemeinde Audorf gehörte zur Pfarrei Beetzendorf.[10] Heute gehört die Kirchengemeinde zum Pfarrbereich Beetzendorf des Kirchenkreises Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[11]
Die ältesten überlieferten Kirchenbücher für Audorf stammen aus dem Jahre 1821, ältere Einträge sind bei Beetzendorf zu finden.[12]
Die katholischen Christen gehören zur Pfarrei St. Hildegard in Gardelegen im Dekanat Stendal im Bistum Magdeburg.[13]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die Dorfkirche Audorf ist einer der ältesten erhaltenen Sakralbauten in der Altmark. Innenraum und Ausstattung der Feldsteinkirche wurden 1953/1954 restauriert.[14] Eine dendrologische Untersuchung datierte den eichenen Giebel des Türsturzes aus dem Chor/Schiff auf etwa 1138.[15] Am 13. November 1972 wurde der Fachwerk-Glockenturm durch einen Orkan schwer beschädigt. Er wurde 1973 abgebrochen.[14] Die Kirche ist eine Filiale der Kirche von Beetzendorf. Früher war sie die Mutterkirche der Kapelle in Beetzendorf.[16] Die Kirchenausstattung gilt unter Experten als gleichermaßen reichhaltig wie stimmig. Neben einem mittelalterlichen Altarretabel, einem romanischen Taufstein und zahlreichen Wandmalereien gehört dazu eine als hochbedeutend angesehene Glocke aus dem 13.Jahrhundert. Als gleichermaßen bedeutend wird ein turmartiges Sakramentshaus angesehen, dessen Herkunft unbekannt ist und vermutlich erst nach der Reformation in das Bauwerk kam.[17]
Der Ortsfriedhof liegt auf dem Kirchhof.
Neben der Kirche steht ein Ensemble von Gedenksteinen für die beiden Weltkriege.[18]
Nordwestlich des Dorfes an der Jeetze liegt eine Wassermühle, die 1370 erstmals erwähnt wurde.[19] Sie wurde ab 1997 saniert[20] und steht unter Denkmalschutz.
→ Hauptartikel: Liste der Kulturdenkmale in Beetzendorf – Audorf
Literatur
Peter P. Rohrlach:Historisches Ortslexikon für die Altmark (=Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S.80–83, doi:10.35998/9783830522355.
Wilhelm Zahn:Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.127 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen& Constanze Gliege).
J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes:Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W.Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC1071081004, S.325, 7. Audorf (Online bei google books).
Audorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
Peter P. Rohrlach:Historisches Ortslexikon für die Altmark (=Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S.80–83, doi:10.35998/9783830522355.
Anke Pelczarski:Nur Wallstawe und Jübar legen zu. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau. 15.Januar 2022, DNB1047268213, S.17.
Adolph Friedrich Riedel:Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band5. Berlin 1845, S.292 (Digitalisat).
Heinrich Sültmann:Die Ortsnamen im Kreise Salzwedel (=Wochenblatt-Schriften. Folge IX.). 1931, DNB362852693, S.7.
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S.357,361.
Wilhelm Zahn:Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.127 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen& Constanze Gliege).
Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf:Einwohner der Ortsteile am 31. Dezember für die Jahre 2015 und 2018. 6.Juni 2019.
Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID551010-7, S.23 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
Ernst Machholz:Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen in der Provinz Sachsen. In: Mitteilungen der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte. 30. Heft, 1925, ZDB-ID504809-6, S.16 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
Dr. Hans-Joachim Krause:Denkmale in Sachsen-Anhalt. Weimar 1986, S.523.
Ulf Frommhagen, Steffen-Tilo Schöfbeck:Städte - Dörfer - Friedhöfe. Archäologie in der Altmark. Band 2. Vom Hochmittelalter bis zur Neuzeit. Baumringdatierung - Verfahren der »Datierung von Bauhölzern«in der Altmark. Hrsg.: Hartmut Bock (=Beiträge zur Kulturgeschichte der Altmark und ihrer Randgebiete. Band8). dr. ziehten verlag, Oschersleben 2002, S.485.
Matthias Friske: Eine Fülle an historischem Inventar – Mittelalterliche Kirchen in der westlichen Altmark, Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Offene Kirchen 2021, S. 28.
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