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Die Oblast Mykolajiw (ukrainisch Миколаївська область Mykolajiwska oblast; russisch Николаевская область Nikolajewskaja oblast) ist eine von 25 Verwaltungseinheiten (Oblaste) im Süden der Ukraine mit Zugang zum Schwarzen Meer, das die südliche Grenze markiert. Sie hat 1.108.394 Einwohner (Anfang 2021; de facto)[1].

Oblast Mykolajiw
Миколаївська область Mykolajiwska oblast
Николаевская область Nikolajewskaja Oblast
Basisdaten
Oblastzentrum: Mykolajiw (Nikolajew)
Offizielle Sprachen: Ukrainisch
Einwohner: 1.108.394 (2021)
Bevölkerungsdichte: 45,06 Einwohner je km²
in Städten: 68,7 %
Fläche: 24.598 km²
KOATUU: 4800000000
KATOTTH: UA48000000000039575
Kfz-Kennzeichen: BE, HE
Verwaltungsgliederung
Rajone: 4
Städte: 9
durch Oblast verwaltet: 5
durch Rajon verwaltet: 4
Stadtrajone: 4
Siedlungen städtischen Typs: 17
Dörfer: 885
Siedlungen: 74
Kontakt
Adresse: вул. Адміральська 22
54009 м. Миколаїв
Website: Offizielle Website
Karte
Karte
Karte
Statistische Informationen

Im Westen grenzt die Oblast Mykolajiw an die Oblast Odessa und im Norden an die Oblast Kirowohrad. Im Nordosten der Oblast liegt die Oblast Dnipropetrowsk, im Südosten die Oblast Cherson.

Die Oblast wird vom Südlichen Bug durchflossen.


Geschichte


Die Oblast entstand am 22. September 1937 auf Grund des Dekrets des Zentralen Exekutivkomitees der UdSSR über die Entbündelung der Oblaste Charkow, Kiew, Winniza und Odessa. Dabei wurde die Oblast Odessa in die Oblast Odessa und Oblast Nikolajew aufgeteilt.

Zur neuen Oblast gehörten drei Städte unter Oblastverwaltung - Nikolajew, Cherson und Kirow sowie 38 Rajone, darunter 29 Rajone aus dem Gebiet der Oblast Odessa und 9 aus dem Gebiet der Oblast Dnjepropetrowsk.

Am 10. Januar 1939 wurde die Oblast Kirowohrad aus dem Oblastverband mit der Stadt Kirowohrad und 13 Rajonen ausgegliedert. Während der Besetzung durch deutsche und rumänische Truppen im Zweiten Weltkrieg ab dem Sommer 1941 wurde das Gebiet auf das rumänische Transnistrien und dem deutschen Reichskommissariat Ukraine (Generalbezirk Nikolajew) aufgeteilt.

Nach der Rückeroberung des Gebiets durch die Rote Armee wurde am 30. März 1944 die Oblast Cherson gebildet und die Stadt Cherson sowie 13 Rajone von der Oblast Mykolajiw abgetrennt, es kamen aber 5 Rajone von der Oblast Odessa hinzu. Am 17. Februar 1954 kamen noch weitere 5 Rajone aus dem Gebiet der Oblast Odessa zur Oblast hinzu, in der Folgezeit wurden die Rajonsgebiete bis 1966 mehrfach geändert. Am 3. März 1988 wechselten schließlich noch die Dörfer Biloussowe (Білоусове) und Tokarewe (Токареве) ihre Zugehörigkeit zur Oblast Cherson[2].

Im Jahr 1991 wurde die damals zur USSR bzw. UdSSR gehörende Oblast nach dem Referendum über die Unabhängigkeit der Ukraine Staatsgebiet der Ukraine. Das Referendum ergab, dass von den Wählern in der Oblast Mykolajiw 8 % gegen und 89 % für die Unabhängigkeit der Ukraine von der Sowjetunion stimmten.


Größte Städte


Hauptstadt der Oblast ist die am Südlichen Bug gelegene gleichnamige Stadt Mykolajiw.

Stadt Ukrainischer Name Russischer Name Einwohner
1. Januar 2021
Mykolajiw Миколаїв Николаев 476.101
Perwomajsk Первомайськ Первомайск 63.377
Juschnoukrajinsk Южноукраїнськ Южноукраинск 39.048
Wosnessensk Вознесенськ Вознесенск 34.050
Nowyj Buh Новий Буг Новый Буг 15.003
Otschakiw Очаків Очаков 13.927
Baschtanka Баштанка Баштанка 12.327
Snihuriwka Снігурівка Снигирёвка 12.307
Nowa Odessa Нова Одеса Новая Одесса 11.690
Quellen:Ukrainisches Amt für Statistik, Seiten 33 und 34 und Sekundärquelle City Population

Siehe auch: Liste der Städte in der Oblast Mykolajiw


Administrative Unterteilung


Die Oblast Mykolajiw ist verwaltungstechnisch in 4 Rajone unterteilt; bis zur großen Rajonsreform am 18. Juli 2020[3] war sie in 19 Rajone sowie 5 direkt der Oblastverwaltung unterstehenden (rajonfreien) Städte unterteilt. Dies waren die Städte Juschnoukrajinsk, Otschakiw, Perwomajsk, Wosnessensk sowie das namensgebende Verwaltungszentrum der Oblast, die Stadt Mykolajiw.


Rajone der Oblast Mykolajiw mit deren Verwaltungszentren


Oblast Mykolajiw (Oblast Mykolajiw)
Oblast Mykolajiw (Oblast Mykolajiw)
Baschtanka
Mykolajiw
Perwomajsk
Wosnessensk
Karte der Rajone der Oblast mit ihren gleichnamigen Verwaltungszentren
Rajone der Oblast Mykolajiw
Deutsche Bezeichnung Ukrainische Bezeichnung Verwaltungszentrum Weitere frühere (bis 2020) Rajonzentren und rajonfreie Städte
Rajon Baschtanka Баштанський район
Baschtanskyj rajon
Baschtanka
(Stadt)
Beresnehuwate, Kasanka, Nowyj Buh, Snihuriwka
Rajon Mykolajiw Миколаївський район
Mykolajiwskyj rajon
Mykolajiw
(Stadt)
Beresanka, Nowa Odessa, Otschakiw
Rajon Perwomajsk Первомайський район
Perwomajskyj rajon
Perwomajsk
(Stadt)
Arbusynka, Krywe Osero, Wradijiwka
Rajon Wosnessensk Вознесенський район
Wosnessenskyj rajon
Wosnessensk
(Stadt)
Bratske, Domaniwka, Jelanez, Juschnoukrajinsk, Wesselynowe

Bis 2020 gab es folgende Rajonsaufteilung:

Karte der Rajone und rajonfreien Städte der Oblast bis 2020
Karte der Rajone und rajonfreien Städte der Oblast bis 2020
Rajone der Oblast Mykolajiw bis 2020
Deutsche Bezeichnung Ukrainische Bezeichnung Verwaltungszentrum 2020 (überwiegend) aufgegangen in
Rajon Arbusynka Арбузинський район
Arbusynskyj rajon
Arbusynka
(Siedlung städtischen Typs)
Rajon Perwomajsk
Rajon Baschtanka Баштанський район
Baschtanskyj rajon
Baschtanka
(Stadt)
Rajon Baschtanka
Rajon Beresanka Березанський район
Beresanskyj rajon
Beresanka
(Siedlung städtischen Typs)
Rajon Mykolajiw
Rajon Beresnehuwate Березнегуватський район
Beresnehuwatskyj rajon
Beresnehuwate
(Siedlung städtischen Typs)
Rajon Baschtanka
Rajon Bratske Братський район
Bratskyj rajon
Bratske
(Siedlung städtischen Typs)
Rajon Wosnessensk
Rajon Domaniwka Доманівський район
Domaniwskyj rajon
Domaniwka
(Siedlung städtischen Typs)
Rajon Wosnessensk
Rajon Jelanez Єланецький район
Jelanezkyj rajon
Jelanez
(Siedlung städtischen Typs)
Rajon Wosnessensk
Rajon Kasanka Казанківський район
Kasankiwskyj rajon
Kasanka
(Siedlung städtischen Typs)
Rajon Baschtanka
Rajon Krywe Osero Кривоозерський район
Krywooserskyj rajon
Krywe Osero
(Siedlung städtischen Typs)
Rajon Perwomajsk
Rajon Mykolajiw Миколаївський район
Mykolajiwskyj rajon
Mykolajiw
(Stadt)
Rajon Mykolajiw
Rajon Nowyj Buh Новобузький район
Nowobuskyj rajon
Nowyj Buh
(Stadt)
Rajon Baschtanka
Rajon Nowa Odessa Новоодеський район
Nowoodeskyj rajon
Nowa Odessa
(Stadt)
Rajon Mykolajiw
Rajon Otschakiw Очаківський район
Otschakiwskyj rajon
Otschakiw
(Stadt)
Rajon Mykolajiw
Rajon Perwomajsk Первомайський район
Perwomajskyj rajon
Perwomajsk
(Stadt)
Rajon Perwomajsk
Rajon Witowka Вітовський район
Witowskyj rajon
Mykolajiw
(Stadt)
Rajon Mykolajiw
Rajon Snihuriwka Снігурівський район
Snihuriwskyj rajon
Snihuriwka
(Stadt)
Rajon Baschtanka
Rajon Wesselynowe Веселинівський район
Wesselyniwskyj rajon
Wesselynowe
(Siedlung städtischen Typs)
Rajon Wosnessensk
Rajon Wosnessensk Вознесенський район
Wosnessenskyj rajon
Wosnessensk
(Stadt)
Rajon Wosnessensk
Rajon Wradijiwka Врадіївський район
Wradijiwskyj rajon
Wradijiwka
(Siedlung städtischen Typs)
Rajon Perwomajsk

Bevölkerung



Bevölkerungsentwicklung


Die Oblast wurde im Jahr 1937 gegründet und besteht in heutigem Umfang erst seit 1988. Bis auf zwei Dörfer (Biloussowe und Tokarewe), die 1988 zur Oblast Cherson wechselten, ist das Gebiet seit 1966 unverändert. Bis 1993 gab es ein stetiges Wachstum (Höchststand 1. Januar 1994 1.360.800 Personen). Seither nimmt die Einwohnerschaft ständig ab. Die städtische Bevölkerung sank seit 1989 um 12,93 %, die Zahl der Bewohner auf dem Land nahm im gleichen Zeitraum um 23,93 % ab. Seit der Jahrtausendwende verlor der Oblast rund 186.000 Bewohner oder 14,36 % der Bevölkerung.

bis 1989 anderer Gebietsumfang; rot: Volkszählungen in der Sowjetunion (bis 1989) und der Ukraine (2001); grün: Schätzungen des Ukrainischen Statistisches Amtes, jeweils 1. Januar[4]

Volksgruppen


Die Ukrainer stellten bei der letzten Volkszählung 2001 in allen Städten und Rajons eine deutliche Bevölkerungsmehrheit. Russische Minderheiten leben mehrheitlich in den Städten und den städtischen Vororten. Die höchsten Anteile erreichen die Russen in de Städten Mykolajiw (23,07 %) und Juschnoukrajinsk (21,67 %). Bei den Deutschen handelt es zumeist um aus anderen Regionen zugewanderte Russlanddeutsche.

Jahr Ukrainer Russen Moldauer Belarussen Bulgaren Armenier Juden Deutsche Total
Zahl%Zahl%Zahl%Zahl%Zahl%Zahl%Zahl%Zahl%Zahl%
20011.034.44681,79 %177.53014,04 %13.1711,04 %8.3690,66 %5.6140,44 %4.2770,34 %3.2630,26 %1.2200,10 %1.264.743100,00 %
Quelle: Ergebnis der Volkszählung 2001[5][6]

Der Anteil der Russen, Moldauer, Belarussen, Bulgaren und Juden ist zwischen 1989 und 2001 erheblich gesunken, während der Anteil der Ukrainer und Armenier deutlich gestiegen ist[7]. Die Anzahl Ukrainer ist zwar nur leicht gestiegen, aber durch den Bevölkerungsrückgang zwischen den beiden Volkszählungen deutlich angewachsen.

Nationalität 1989 (%) 2001 (%) Veränderung (%)
Ukrainer 75,6 81,9 +3,1 %
Russen 19,4 14,1 −31,2 %
Moldauer 1,3 1,0 −21,0 %
Belarussen 1,1 0,7 −42,2 %
Bulgaren 0,5 0,4 −20,5 %
Armenier 0,1 0,3 +140 %
Juden 0,9 0,3 −72,6 %

Sprache


Ukrainisch ist zwar die Sprache der Bevölkerungsmehrheit. Doch sprachen bei der letzten Volkszählung 2001 viele Ukrainer (17,5 %) und zahlreiche weitere Nichtrussen Russisch als Hauptsprache. In der Stadt Mikolajiw waren die Leute mit Russisch deswegen sogar in der Mehrheit (mit 56,81 %). In den Städten Juschnoukrajinsk und Otschakiw und dem (damaligen) Rajon Witowka (bis 2016 Rajon Schowtnewyj) war der Anteil der Menschen mit Russisch als Sprache weit über dem Oblastdurchschnitt. Die in der Oblast lebenden Minderheiten der Juden, Tataren, Koreaner, Russlanddeutschen, Belarussen und Bulgarien waren mehrheitlich russifiziert. Starke russischsprachige Minderheiten zählte man unter den Polen und Armeniern[8]. Die beiden Hauptsprachen haben sich gegensätzlich entwickelt. Zwischen 1989 und 2001 stieg der Anteil der Menschen mit Ukrainisch als Muttersprache von 64,2 % auf 69,20 %, der Anteil der Personen mit Russisch als Muttersprache sank dagegen von 33,8 % auf 29,26 %.

Jahr Ukrainisch Russisch Moldauisch Armenisch Bulgarisch Belarussisch Total
Zahl%Zahl%Zahl%Zahl%Zahl%Zahl%Zahl%
2011873.89869,20 %369.48929,26 %7.3160,58 %2.4530,19 %1.6930,13 %1.6770,13 %1.264.743100,00 %
Quelle: Ergebnis der Volkszählung 2001[9]


Commons: Oblast Mykolajiw – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Державна служба статистики України. In: www.ukrstat.gov.ua. Abgerufen am 11. April 2022.
  2. Про передачу Білоусівської сільради Березнегуватського району Миколаївської області до складу Херсонської області. Abgerufen am 4. Oktober 2022 (ukrainisch).
  3. Про утворення та ліквідацію районів. Abgerufen am 4. Oktober 2022 (ukrainisch).
  4. http://database.ukrcensus.gov.ua/Mult/Dialog/varval.asp?ma=02_01&path=../Database/PASPORT/2/&search=VINNYTSKA%20OBLAST&lang=2&multilang=en
  5. http://2001.ukrcensus.gov.ua/eng/results/general/nationality/
  6. Linguistic composition of Ukraine 2001. Abgerufen am 4. Oktober 2022.
  7. http://2001.ukrcensus.gov.ua/eng/results/general/nationality/Mykolaiv/
  8. http://2001.ukrcensus.gov.ua/eng/results/general/language/Mykolaiv/
  9. Ukrainisches Statistisches Amt, Datenbank mit den Angaben zu den Oblast

На других языках


- [de] Oblast Mykolajiw

[en] Mykolaiv Oblast

Mykolaiv Oblast (Ukrainian: Микола́ївська о́бласть, romanized: Mykoláyivsʹka óblastʹ, IPA: [mɪkoˈɫɑjiu̯sʲkɐ ˈɔbɫɐsʲtʲ]), also referred to as Mykolaivshchyna (Ukrainian: Микола́ївщина, romanized: Mykoláivshchyna, IPA: [mɪkoˈɫɑjiu̯ʃt͡ʃɪnɐ]) is an oblast (province) of Ukraine. The administrative center of the oblast is the city of Mykolaiv. At the most recent estimate, the population of the oblast stood at 1,108,394 (2021 est.)[4].

[es] Óblast de Nicolaiev

La óblast de Nicolaiev (en ucraniano, Микола́ївська о́бласть) es un óblast ucraniana situado en el sur del país. Su centro administrativo es Nicolaiev. Tiene una superficie de 24.598 km², que en término comparativo es similar al de la isla de Cerdeña.

[ru] Николаевская область

Никола́евская о́бласть (укр. Микола́ївська о́бласть), разг. Николаевщина (укр. Миколаївщина) — область в южной части Украины. Административный центр — город Николаев.



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