Otschakiw (ukrainisch Очаків; russisch Очаков Otschakow, rumänisch Oceacov, türkisch-krimtatarisch Özü) ist eine ukrainische Hafenstadt in der Oblast Mykolajiw mit etwa 14.000 Einwohnern und das Verwaltungszentrum des gleichnamigen Rajons.
Otschakiw | ||
Очаків | ||
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Basisdaten | ||
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Oblast: | Oblast Mykolajiw | |
Rajon: | Rajon Mykolajiw | |
Höhe: | 37 m | |
Fläche: | 12,49 km² | |
Einwohner: | 14.036 (2020) | |
Bevölkerungsdichte: | 1.124 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 57500-57014 | |
Vorwahl: | +380 5154 | |
Geographische Lage: | 46° 37′ N, 31° 33′ O46.61388888888931.545555555556 | |
KATOTTH: | UA48060250010045389 | |
KOATUU: | 4825100000 | |
Verwaltungsgliederung: | 1 Stadt, 3 Dörfer | |
Adresse: | вул. 50-річчя Жовтня 7-А 57500 м. Очаків | |
Statistische Informationen | ||
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Otschakiw liegt an der Schwarzmeerküste bei der Mündung des Dnepr-Bug-Liman und des Beresan-Liman 59 km südwestlich vom Oblastzentrum Mykolajiw und 67 km östlich von Odessa.
Es wird vermutet, dass eine griechische Kolonie im 7. und 6. Jahrhundert vor Christus an der Stelle der heutigen Stadt Otschakiw bestanden hat. Im 14. Jahrhundert nach Christus erbaute der litauische Großfürst Vytautas der Große, eine Festung mit dem Namen Dashiv an der gleichen Stelle. Am Ende des 15. Jahrhunderts war das nördliche Küstengebiet am Schwarzen Meer unter der Kontrolle des Krim-Khanates und der Krimtartaren, welche eine Festung errichteten. In kurzer Zeit bauten die Türken ihre Macht über die Tartaren und Steppe am Schwarzen Meer auf.[1]
Der Name Otschakiw stammt vom türkischen Namen der gestärkten Siedlung Achi-Kale. Im 16. und 17. Jahrhundert eroberten die Saporoger Kosaken die Festung Otschakiw mehrmals.[1] Otschakiw war eine an der strategisch wichtigen Mündung des Dnepr-Bug-Liman gelegene Festung der Osmanen und wiederholt Schauplatz russisch-osmanischer Kriege.
Der als „Lügenbaron“ bekannte Münchhausen will bei der Belagerung dieser Festung 1737 im Russisch-Österreichischen Türkenkrieg seinen berühmten Ritt auf der Kanonenkugel vollführt haben.
Im Russisch-Österreichischen Türkenkrieg siegte Konteradmiral Karl Heinrich von Nassau-Siegen (1743–1808) 1788 in der Seeschlacht vor Otschakow gegen eine weit überlegene türkische Flotte, worauf die Stadt von den russischen Truppen endgültig erobert werden konnte.
Nach der russischen Eroberung wuchs die Stadt schnell und durch ihren Hafen wurde sie zu einem bedeutenden Handelsplatz und ein Zentrum der Fischereiindustrie.
Heute besteht ein Fischkonservenkomplex, mehrere Weingüter und Nähereien in der Stadt. Es sind einige Museen und manche Sanatorien in der nahen Umgebung vorhanden.[1]
Am 12. Juni 2020 wurde die Stadt zum Zentrum der neugegründeten Stadtgemeinde Otschakiw (ukrainisch Очаківська міська громада/Otschakiwska miska hromada), zu dieser zählen auch noch die 3 in der untenstehenden Tabelle angeführten Dörfer[2], bis dahin bildete sie die gleichnamige Stadtratsgemeinde Otschakiw (Очаківська міська рада/Otschakiwska miska rada) im Südwesten des Rajons Otschakiw, die Stadt war jedoch kein Teil desselben.
Seit dem 17. Juli 2020 ist sie ein Teil des Rajons Mykolajiw[3].
Folgende Orte sind neben dem Hauptort Otschakiw Teil der Gemeinde:
Name | ||
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ukrainisch transkribiert | ukrainisch | russisch |
Pokrowka | Покровка | Покровка |
Pokrowske | Покровське | Покровское (Pokrowskoje) |
Wassyliwka | Василівка | Василевка (Wassilewka) |
Jahr | 1897 | 1923 | 1926 | 1959 | 1970 | 1979 | 1989 | 2001 | 2005 | 2014 | 2020 |
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Einwohner | 10.786 | 4.702 | 4.674 | 8.473 | 12.529 | 14.918 | 18.976 | 16.929 | 15.551 | 14.553 | 14.036 |
Baschtanka | Juschnoukrajinsk | Mykolajiw | Perwomajsk | Nowa Odessa | Nowyj Buh | Otschakiw | Snihuriwka | Wosnessensk
Siedlungen städtischen Typs
Arbusynka |
Beresanka |
Beresnehuwate |
Bratske |
Domaniwka |
Jelanez |
Kasanka |
Kostjantyniwka |
Krywe Osero |
Oleksandriwka |
Olschanske |
Perwomajske |
Pidhorodna |
Tokariwka |
Wesselynowe |
Woskressenske |
Wradijiwka