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Wolfhalden ist eine politische Gemeinde im Vorderland des Kantons Appenzell Ausserrhoden in der Schweiz.

Historisches Luftbild aus 900 m von Walter Mittelholzer (1927)
Historisches Luftbild aus 900 m von Walter Mittelholzer (1927)
Wolfhalden
Wappen von Wolfhalden
Wappen von Wolfhalden
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Appenzell Ausserrhoden Appenzell Ausserrhoden (AR)
Bezirk: ehemaliger Bezirk Vorderlandw
BFS-Nr.: 3038i1f3f4
Postleitzahl: 9427
Koordinaten:759269 / 258044
Höhe: 716 m ü. M.
Höhenbereich: 446–921 m ü. M.[1]
Fläche: 6,93 km²[2]
Einwohner: 1846 (31. Dezember 2020)[3]
Einwohnerdichte: 266 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
17,1 % (31. Dezember 2020)[4]
Gemeindepräsident: Gino Pauletti
Website: www.wolfhalden.ch
Lage der Gemeinde
Karte von Wolfhalden
Karte von Wolfhalden
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Geographie


Die Gemeinde Wolfhalden befindet sich im Appenzeller Vorderland zwischen Heiden AR und Walzenhausen, 300 m über dem Bodensee. Der tiefste Punkt der Gemeinde ist die Tobelmüli auf 448 m, der höchste Punkt befindet sich hinter dem Guggenbühel an der Grenze zu Heiden auf 921 m. Die Gemeinde gliedert sich in verschiedene Weiler, die teilweise weit auseinanderliegen.

Wolfhalden hat eine Gesamtfläche von 696 Hektaren. Davon sind 95 Hektaren bewohnte, 379 Hektaren landwirtschaftliche und 220 Hektaren bestockte Flächen, also Wälder und Gehölze. Die restlichen zwei Hektaren gelten als unproduktive Flächen.[5]


Geschichte


Die Höfe Hasli und Sonder sind bereits 1225 bezeugt. Das Gebiet von Wolfhalden gehörte im 13. und 14. Jahrhundert zur Rhode Trogen und war mit dem restlichen Kurzenberg kirchgenössig zum bischöflich-konstanzischen Hof Thal und zur Vogtei Rheineck. Im Alten Zürichkrieg kam es am 11. Juni 1445 zur Schlacht bei Wolfhalden. Die militärische Auseinandersetzung zwischen Appenzell und Habsburg Österreich verlagerte sich ab 1444 zunehmend in die heutige Ostschweiz. Durch die Schilderung des Gefechts in der Chronik von Hans Fründ wurde der Ortsname Wolfhalden 1445 das erste Mal genannt. Auch in einem Brief von Hauptmann Heinrich Schedler aus demselben Jahre wurde Wolfhalden erwähnt. Damals gab es jedoch noch keine Hinweise auf eine bestehende Siedlung.[6]

Nach den Appenzellerkriegen von 1401 bis 1429 bildete Wolfhalden innerhalb der Gemeinde Kurzenberg den sogenannten «Mittleren Strich». Kirchlich zählte es bis 1652 zur Pfarrei Thal (SG), mit welcher der es um 1529 den Übertritt zur Reformation vollzog. Streitigkeiten mit Heiden um den Standort der Kurzenberger Kirche führten in den Jahren 1651 und 1652 zum Kirchenbau im Weiler Wolfhalden. So gab es in der zerstrittenen Gemeinde Kurzenberg, die noch nicht getrennt war, zwei Kirchen. Der ältere Dorfteil (17. bis 19. Jahrhundert) erstreckte sich westlich und südöstlich der Kirche.

Die Grundsteinlegung fand in Walzenhausen am 30. März 1652 statt. Maurermeister war Hans Singer aus dem Lechtal. Die Kirche wurde durch die Kirchgenossen, die Landesobrigkeit und umliegende Gemeinden finanziert. Ein halbes Jahr später wurde im September die Einweihungspredigt gehalten. Das Gotteshaus liegt auf einer aussichtsreichen Terrasse, die einen Ausblick auf das Rheintal und den Bodensee ermöglicht. An der Nordflanke befindet sich der Friedhof. Zu einer Gesamtrenovation kam es im Jahr 1846. 23 Jahre später wurde eine Aussenrenovation der Kirche und des Turmes vorgenommen.[6]

1658 bildeten die Kirchgenossen der neuen Kirche eine selbstständige Gemeinde. Die Grenzbereinigung mit Lutzenberg wurde in den Jahren 1666 und 1667 abgeschlossen. Dies dauerte so lange, da einzelne Gegenden Wünsche bezüglich Kirchenzugehörigkeit äusserten, die von der Landesobrigkeit nicht akzeptiert wurden. Die Aufteilung der Kurzenberger Allmend erfolgte von 1771 bis 1772, diejenige des Wolfhäldler Stücks unter den Ortsbürgern von 1835 bis 1841.[7]

In den Jahren 1770 und 1771 war das Appenzellerland von einer Hungersnot geprägt, die durch schlechte Ernten in den vorigen Jahren und hohe Lebensmittelpreise ausgelöst worden war. In Wolfhalden war die Hungersnot besonders schlimm. Das Verzeichnis der Geborenen und Verstorbenen verzeichnete im Jahr 1771 in Wolfhalden insgesamt 32 Geburten gegenüber 278 Todesfällen. Die Nachbargemeinde Walzenhausen hingegen verzeichnet nur 26 Geburten und 95 Todesfälle.[8]

Wolfhalden wies im 18. Jahrhundert sieben Kornmühlen sowie von 1784 bis 1843 eine Pulvermühle auf. Diese Pulvermühle war die einzige im ganzen Land. Sie produzierte Schiess- und Sprengpulver. Es wird vermutet, dass vorhin an dieser Stelle eine Salpetersiederei betrieben worden war. Eine Pulvermühle galt als sehr gefährlich. Die Anlage in Hinterlochen explodierte während ihres Bestehens neunmal. Nach der zweiten Explosion wehrten sich die Leute der Umgebung gegen den Wiederaufbau, weshalb der Besitzer Christian Tobler die neue Mühle etwas weiter aufwärts aufbauen liess. Hans Konrad Tobler übernahm die Pulvermühle mit seiner Familie. 1842 explodierte die Mühle ein weiteres Mal und sein Sohn kam dabei ums Leben. Ein Jahr später wiederholte sich das Unglück, diesmal starb jedoch Hans Konrad Tobler selbst und die Mühle brannte komplett nieder.[9]

Als in Frankreich 1789 die Revolution ausbrach, war dies auch in der Schweiz zu spüren. Die Weber durchlebten eine «geldlose Zeit» und konnten nicht viel verdienen. Trotzdem waren viele Schweizer von den Ideen der Revolution angetan.[9] Die revolutionären Ideen von Demokratie und Gleichheit erlangten in der Schweiz grosses Interesse.

Eine weitere Hungersnot brach bereits 1816 in Europa aus und traf die Ostschweiz stark, darunter auch Wolfhalden.[10] Ein schlechter Sommer löste die Not aus und viele Menschen starben. Zum Hunger kamen 1817 auch Seuchen und Krankheiten hinzu. Als die Armenkasse fast leer war, vermachte der Müllermeister Hans Heinrich Zürcher-Niederer der Gemeinde 1000 Gulden, woraufhin die Hungersnot stark nachliess.

1827 wurde das Gasthaus zum Friedberg erbaut. Zu Beginn diente es als Wohnhaus. 1836 wurde das Haus in eine Knabenerziehungsanstalt umgewandelt. Nach dem Tod des damaligen Besitzers kaufte der Arzt Karl Zürcher das Haus und wandelte es in das Kurhaus Friedberg um. Das Gasthaus war lange der einzige Ort in Wolfhalden, an dem Kurgäste unterkamen. 1860 verliess Karl Zürcher den Ort und widmete sich ausserhalb des Kantons dem Kurwesen.[11]

1877 kam es zur Trennung der Kirchhöre und Wolfhalden wurde eine politische Einwohner- und evangelisch-reformierte Kirchgemeinde.[6]


Bevölkerung


Bevölkerungsentwicklung[12]
Jahr16671813185018701888190019201941196019802000201020202022
Einwohner12151996221224042623278626592159202316321689171018731866

Wirtschaft


Ackerbau, Viehwirtschaft, Weinbau und Textilgewerbe waren von der Gründung der Gemeinde an die Haupterwerbszweige. Acker- und Weinbau verschwanden nach 1945.

Nach der Helvetik kam die Mousselineweberei nach Wolfhalden und wurde zum neuen Haupterwerbszweig der Weber. Kinder waren dazu verpflichtet mitzuarbeiten. Versuchen zur Seidenraupenzucht in den 1830er- und 1840er-Jahren war kein nachhaltiger Erfolg beschieden. Besonders gut etablierte sich in Wolfhäldler Kellern die ab 1831 eingeführte Seidenbeuteltuchweberei beziehungsweise die Herstellung von Müllereigaze in Heimarbeit. Im Jahr 1890 liessen neun Firmen in Wolfhalden weben. Sieben davon schlossen sich zwischen 1907 bis 1912 zur Schweizerischen Seidengazefabrik – ab 1995 unter dem Firmennamen Sefar – zusammen. Diese stellte 1930 auf mechanische Webstühle um.

1941 waren 342 von 885 Berufstätigen in Wolfhalden Seidenweber. 115 der Berufstätigen arbeiteten auswärts. Die heimindustriellen Seidenweber verschwanden in den 1950er- und 1960er-Jahren. Dafür entstand zwischen 1960 und 1964 eine grosse mechanische Anlage der Schweizerischen Seidengazefabrik AG.

Die «HWB - Das Gürteldesign. AG» ist eine weitere Firma, die ihren Sitz in Wolfhalden hat. 1941 gründete das Paar Hermann und Marie Weiss-Buob die Hermann Weiss Buob AG. Damals beschäftigte sich das Unternehmen mit Überziehen von Knöpfen mit Stoff und mit der Herstellung von Kunststoffgürteln. 1977 trat die Tochter Astrid in den Betrieb ein und ab diesem Zeitpunkt wurden Ledergürtel produziert. Zum neuen Angebot gehörten ab 1988 auch Hosenträger. Heute steht die Firma unter der Leitung der Enkelin des Gründerpaares. Die HWB AG ist bekannt für ihre qualitativ hochwertigen Lederwaren, die zu 80 Prozent im vorderländischen Betrieb hergestellt werden.[13][14]

Ein grosser Arbeitgeber in Wolfhalden ist die «G. Bopp + CO AG». Die Firma wurde 1881 in Hallau (SH) gegründet. 1956 eröffnete die Niederlassungsstelle in Wolfhalden. Damals stand die Herstellung hochwertiger Siebe und Gitter im Fokus. Mit diesem Produktsortiment ergatterte sich das Unternehmen schnell eine Spitzenposition auf dem Weltmarkt. 1928 wurde der Hauptsitz nach Zürich verlegt, wo er sich noch heute befindet. In Wolfhalden werden Gewebe hergestellt, deren Drähte dünner als ein menschliches Haar sind. Sonst auf der Welt wird nirgends mit derart dünnen Drähten gearbeitet. Die Drähte befinden sich unter anderem in Smartphones.[13]

Von 1890 bis 1914 profitierte Wolfhalden von einem beachtlichen Fremdenverkehr. In den 1960er-Jahren stieg das lokale Arbeitsangebot stark an. Haupterwerbszweige sind seither Herstellung von Präzisionsgeweben, Kunststoffverarbeitung, Handwerk- und Dienstleistungsbetriebe sowie die Landwirtschaft. 2005 stellte der erste Sektor 10 Prozent, der zweite Sektor gut 61 Prozent der Arbeitsplätze in der Gemeinde.[15]

Heute sind in Wolfhalden rund 60 Betriebe eingetragen, darunter die «Carbone GmbH» und die Silikonspritzerei «Silcoplast AG».[16]


Politik


Gino Pauletti ist der aktuelle Gemeindepräsident der Gemeinde Wolfhalden (Stand Juli 2022). Wolfhalden verfügt über einen siebenköpfigen Gemeinderat, der unter der Leitung des Gemeindepräsidenten steht. Der Rat wird für eine vierjährige Amtszeit von den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern im Majorzverfahren bestimmt. Der Gemeinderat ist ein politisches Organ der Exekutive und kümmert sich im Rahmen seiner Kompetenzen um die laufenden Geschäfte der Gemeinde. Es gibt auf Gemeindeebene keine begrenzte Anzahl Amtszeiten. Folgende Personen bilden den Gemeinderat Wolfhalden für die Amtszeit 2019–2023 (Stand August 2022)[17]:

Aufgrund der Einwohnerzahl hat Wolfhalden im Kantonsrat in Herisau, der Legislative des Kantons, zwei Sitze. Die Personen werden im Majorzverfahren von den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern für eine Amtszeit von vier Jahren gewählt. Die Kantonsrätinnen und Kantonsräte vertreten die Interessen der Gemeinde auf kantonaler Ebene. Folgende Personen vertreten aktuell Wolfhalden im Kantonsrat (Stand August 2022)[18]:


Bildung


Die ersten Schulen in Wolfhalden waren sogenannte «Lohnschulen». In Lohnschulen wurden die Lehrer, meist Pfarrer, von den Eltern der Lernenden wöchentlich bezahlt. Der Betrag war tief und die Lehrer mussten oft noch eine weitere Arbeitsstelle annehmen, um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Im Dorf befand sich im Pfarrhaus eine Schulstube. Dort wurde den Kindern Lesen, Schreiben und Singen gelehrt. Ebenfalls wurden sie im Fach Katechismus unterrichtet. Am 21. Juli 1698 beschloss der Grosse Rat, die Schulen Dorf und Hasli zusammenzuführen. Gegen diese Entscheidung wehrte sich die Bevölkerung lange, weshalb das Schulhaus Hasli 1735 wiedereröffnet wurde. 1828 beschlossen die zwei Schulrhoden Dorf und Lippenrüti eine Trennung, da der Schulweg für die Kinder aus der Rhode Lippenrüti zu weit war. 1836 beschloss die Schulgemeinde Bühli ein eigenes Schulhaus zu bauen, da sie bis zu diesem Zeitpunkt nur im Hinterbühli eine kleine Schulstube besass. 1841 wurde über ein neues Schulhaus im Dorf abgestimmt. Als Bauplatz sollte der Friedhof dienen, was auf viel Widerstand traf. Trotzdem wurde der Friedhof schliesslich verlegt und ein neuer gebaut. 1843 war der Neubau des Schulhauses so weit fortgeschritten, dass das alte Schulhaus verlassen werden konnte. Doch bereits 1861 war das neue Dorfschulhaus wieder zu klein. So wurde 1868 das neue Schulhaus Tanne eingeweiht. 1908 wurde das Schulhaus Zelg eingeweiht. Die heutige Sekundarschule wurde 1956 eingeweiht. Zuvor besuchten die Sekundarschüler den Unterricht in den umliegenden Gemeinden Heiden, Walzenhausen und Rheineck.[9]

Heute gibt es in Wolfhalden zwei Kindergärten und eine Primarschule, die auf zwei verschiedene Gebäude verteilt ist. Die Sekundarschule befindet sich ebenfalls in Wolfhalden, die auch die Schüler der Gemeinde Grub AR besuchen.[19]

Die einzige weiterführende Schule des Kantons Appenzell Ausserrhoden ist die Kantonsschule in Trogen. Dort befindet sich auch die Fachmittel- und Wirtschaftsmittelschule. Letztere wird seit dem Sommer 2022 nicht mehr angeboten.


Kunst und Kultur


Im ehemaligen Weber- und Wirtshaus zur «alten Krone» befindet sich das kleine Museum Wolfhalden. Das Haus aus dem 17. Jahrhundert zeigt mehrere Hundert Objekte, die die Wohn- und Arbeitsverhältnisse zwischen 1650 und 1950 beschreiben. Speziell hervorzuheben sind dabei die Ausstellungsstücke der ehemaligen Seidenweberei. Die Sonderausstellung zeigt von Mai bis Oktober 2022 eine Sammlung von verschiedenen, frühen Nähmaschinen. Das Museum ist jeweils von Mai bis Oktober jeden Sonntag von zehn bis zwölf Uhr geöffnet.[20]

Seit über 15 Jahren findet in Wolfhalden das «Rock the Wolves» Openair statt. Jeweils im Juni kommen verschiedene Leute zusammen und geniessen die Musik des Gratis-Festivals. Die Veranstaltung findet jährlich statt, sofern keine Verschiebungsgründe dazwischen kommen.[21]


Freizeit und Sport


Bereits sehr früh gab es Musikgesellschaften. Die Pfeifen, die in den Militärmusiken gespielt wurden, waren auch in Wolfhalden bekannt. Zum Teil wurden sie selbst dort angefertigt. Aus Haselnussstauden konnten die Instrumente auf einfache Art und Weise gebaut werden. Professionelle Instrumentenbauer gab es in der ausserrhodischen Gemeinde jedoch auch. Einer von ihnen war der Ratsherr Bartholome Lutz. Er fertigte hölzerne und blecherne Instrumente an und verkaufte diese auch. Ab 1867 entstand in der Gemeinde eine Blechmusik.[22]

Ein erster Turnverein in Wolfhalden wurde unter dem Namen Turnverein Sonder 1881 gegründet. Ein weiterer Turnverein wurde 1886 ins Leben gerufen und besteht bis heute. 14 Männer waren die ersten Gründungsmitglieder. 1916 wurde ein Referat von Lehrer Martin Adank gehalten, in dem er Frauen ermutigte, Sport zu treiben. Nach dem Referat meldeten sich 26 Frauen im neuen Turnverein an.[23] Auch heute bestehen die zwei Turnvereine noch. An diese zwei Riegen haben sich eine Gymnastikgruppe, eine Jugendgruppe und ein Volleyballteam angeschlossen.[24] 1809 forderten die beiden Schützenmeister «Zürcher» und «Tobler» ein Schützenhaus zu bauen. Die 30 Mitglieder waren an traditionellen Hochzeitsschiessen, an Freischiessen und an Vereinswettschiessen beteiligt. Der heutige Sportschützenverein ist in Au SG untergebracht. Ernst Schläpfer ist ein erfolgreicher Schwinger, der in Wolfhalden heimatberechtigt ist. Zweimal gewann er das Eidgenössische Schwingfest und wurde zum Schwingerkönig ernannt. Das erste Mal wurde er 1980, das zweite Mal 1983 zum König gekrönt.


Institutionen



Waisenhaus


Im Jahr 1808 überlegten sich die Gemeindevorsteher, was mit der Armenklasse aus Wolfhalden unternommen werden sollte. Sie erkundigten sich bei anderen Gemeinden nach Erfahrungen mit einem Waisenhausbetriebs. Kurze Zeit darauf wurde der Bau eines Waisenhauses in Wolfhalden beschlossen. Der Rat Jakob Lutz wurde zum ersten Waisenhausvater ernannt. Im April 1808 zogen die ersten Aufgenommenen ein. Allerdings mangelte es der Institution bereits zu Beginn an finanziellen Grundlagen. Es wurden Wochengelder von den Waisenhausbewohnern verlangt. Von Kindern wurde ein halber Gulden, von Erwachsenen ein ganzer Gulden verlangt. Ein Gulden ist heute umgerechnet 0,002488 Schweizer Franken wert (Stand: August 2022)[25]. Zum schlussendlichen Zusammenbruch der Organisation kam es während der Hungersnot von 1817.[26] Im Frühjahr 1865 war ein Bau für ein neues Waisenhaus und ein Armenhaus geplant. Sobald die Bauten fertiggestellt waren, zogen die ersten Leute ein. Die Erwachsenen hatten einen strengen Tagesablauf und mussten weben und sticken. Die Nahrung war einfach: Es gab Brot, Hafermus, Milch und Kartoffeln und nur zu besonderen Anlässen wurde Fleisch aufgetischt. Die Kinder wurden von den Waiseneltern christlich erzogen und der Tag wurde jeweils um sechs (im Sommer um fünf) Uhr mit einem Morgengebet begonnen.[27]


Persönlichkeiten


Geboren in Wolfhalden:


Ehrenbürger



Sehenswürdigkeiten


Im geschützten kommunalen Dorfkern Wolfhaldens liegen die Evangelische Kirche, das Ortsmuseum Wolfhalden und das ehemalige Pfarrhaus Wolfhalden.


Literatur




Commons: Wolfhalden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. BFS – generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021.
  2. Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
  5. Appenzell Ausserrhoden (Hrsg.): Daten und Fakten AR2022
  6. Eugen Steinmann: Die Kunstdenkmäler des Kantons Appenzell Ausserrhoden. In: Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler der Schweiz. 1. Auflage. Band 72, Nr. 3. Birkenhäuser Verlag, Basel 1981, ISBN 3-7643-1251-3, S. 219–244.
  7. Thomas Fuchs: Wolfhalden. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 11. Januar 2015, abgerufen am 14. Dezember 2021.
  8. Ernst Züst, Walter Züst, Peter Eggenberger: Chronik der Gemeinde Walzenhausen. Hrsg.: Gemeinde Walzenhausen. 1. Auflage. Eigenverlag der Gemeinde Walzenhausen, Walzenhausen 1988, S. 138 f.
  9. Ernst Züst: Wolfhalden, Gemeindegeschichte. Hrsg.: Gemeinde Wolfhalden. 1. Auflage. Eigenverlag der Gemeinde Wolfhalden, Herisau 1997, ISBN 3-85882-204-3, S. 140 f.
  10. Hungerkrise 1816. (PDF) Abgerufen am 23. August 2022.
  11. Ernst Züst: Wolfhalden Gemeindegeschichte. Eigenverlag der Gemeinde Wolfhalden, Herisau 1997, ISBN 3-85882-204-3, S. 274.
  12. Daten der Eidgenössischen Volkszählungen ab 1850 nach Gemeinden (CSV-Datensatz). (CSV) In: Bundesamt für Statistik. Bundesamt für Statistik, 2019, abgerufen am 7. Juli 2022.
  13. René Bieri: Appenzeller Loft, Leben und Arbeiten im Appenzellerland. Hrsg.: Toni Küng, René Bieri. 1. Auflage. Appenzeller Druckerei AG, Herisau 2016, S. 132, 118.
  14. Über uns, HWB-Gürtel. Abgerufen am 21. August 2022.
  15. Thomas Fuchs: Wolfhalden. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 11. Januar 2015, abgerufen am 14. Dezember 2021.
  16. Gewerbe in Wolfhalden. Abgerufen am 24. August 2022.
  17. Behörden in Wolfhalden. Abgerufen am 24. August 2022.
  18. Mitglieder des Kantonsrates. Abgerufen am 24. August 2022.
  19. Schule Wolfhalden. Abgerufen am 25. August 2022.
  20. Museum Wolfhalden. Abgerufen am 22. August 2022.
  21. Rock the wolves. Abgerufen am 18. August 2022.
  22. Ernst Züst: Wolfhalden Gemeindegeschichte. Eigenverlag der Gemeinde Wolfhalden, Herisau 1997, ISBN 3-85882-204-3, S. 244f.
  23. Ernst Züst: Wolfhalden Gemeindegeschichte. Eigenverlag der Gemeinde Wolfhalden, Herisau 1997, ISBN 3-85882-204-3, S. 271.
  24. Turnverein Wolfhalden. Abgerufen am 23. August 2022.
  25. Währungsrechner, Gulden-Schweizerfranken. Abgerufen am 25. August 2022.
  26. Ernst Züst: Wolfhalden Gemeindegeschichte. Eigenverlag der Gemeinde Wolfhalden, Herisau 1997, ISBN 3-85882-204-3, S. 154ff.
  27. Ernst Züst: Wolfhalden Gemeindegeschichte. Eigenverlag der Gemeinde Wolfhalden, Herisau 1997, ISBN 3-85882-204-3.

На других языках


- [de] Wolfhalden

[es] Wolfhalden

Wolfhalden es una comuna suiza del cantón de Appenzell Rodas Exteriores, formó parte del extinto distrito de Vorderland. Limita al norte con las comunas de Thal (SG) y Lutzenberg, al este con Walzenhausen, al sur con Oberegg (AI), y al oeste con Heiden.

[ru] Вольфхальден

Вольфхальден (нем. Wolfhalden) — коммуна в Швейцарии, в кантоне Аппенцелль-Ауссерроден.



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