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Petrosawodsk (russisch Петрозаво́дск; karelisch, finnisch und wepsisch Petroskoi) ist die Hauptstadt der Republik Karelien, Russland, mit 261.987 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).[1] Sie liegt am Onegasee rund 400 km nordöstlich von Sankt Petersburg.

Stadt
Petrosawodsk
Петрозаводск (russisch)
Petroskoi (karelisch)
Petroskoi (finnisch)
Flagge Wappen
Flagge
Flagge
Wappen
Wappen
Föderationskreis Nordwestrussland
Republik Karelien
Stadtkreis Petrosawodsk
Bürgermeister Vladimir Lyubarski
Gegründet 1703
Frühere Namen Schuiski sawod (1703–1704)
Petrowskaja sloboda (1704–1777)
(Äänislinna, nur unter finnischen
Besatzungsmächten während des
Fortsetzungskrieges 1941–1944)
Stadt seit 1777
Fläche 113 km²
Bevölkerung 261.987 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte 2318 Einwohner/km²
Höhe des Zentrums 60 m
Zeitzone UTC+3
Telefonvorwahl (+7)8142
Postleitzahl 185000–185036
Kfz-Kennzeichen 10
OKATO 86 401
Website petrozavodsk-mo.ru
Geographische Lage
Koordinaten 61° 47′ N, 34° 21′ O
Petrosawodsk (Europäisches Russland)
Petrosawodsk (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Petrosawodsk (Republik Karelien)
Petrosawodsk (Republik Karelien)
Lage in der Republik Karelien
Liste der Städte in Russland
Denkmal Peters des Großen
Denkmal Peters des Großen

Geschichte



Anfänge


Archäologische Funde auf dem Stadtgebiet beweisen, dass es bereits vor etwa 7000 Jahren eine Ansiedlung an der Stelle von Petrosawodsk gegeben hat. Die heutige Stadt ging jedoch aus den Dörfern hervor, die sich seit dem Mittelalter am hiesigen Ufer des Onegasees befanden.


Gründung der Stadt


Kirche St. Peter und Paul, Photographie, Anfang 20. Jahrhundert
Kirche St. Peter und Paul, Photographie, Anfang 20. Jahrhundert

Der Stadtteil Solomennoje wurde bereits im 16. Jahrhundert erwähnt. Die Stadt Petrosawodsk selbst wurde jedoch erst 1703 mit dem Bau des Eisen- und Kanonenwerkes (petrosawod = „das Peter-Werk“) am Flüsschen Lossossinka gegründet. Dort wurde Kriegsmaterial für die Nordischen Kriege produziert. Um das Werk herum wuchs die Siedlung, in der die Arbeiter wohnten.

Am 21. März 1777 erhielt Petrosawodsk die Stadtrechte. Daraufhin wurde die Stadt 1781 zum Zentrum des Gouvernement Olonez ernannt. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde Petrosawodsk zum Bischofssitz. Im Laufe des Jahrhunderts entwickelte es sich außerdem zum Verbannungsort für politische Gegner des russischen Zaren.


1917 bis 1991


Nach der Oktoberrevolution 1917 wurde in Petrosawodsk im Januar 1918 die Sowjetmacht errichtet. 1920 wurde die Stadt zur Hauptstadt der Karelischen Arbeiterkommune, 1923 zur Hauptstadt der neu gegründeten Karelischen ASSR, 1940–1956 der Karelo-Finnischen SSR.

Während des Fortsetzungskrieges zwischen der Sowjetunion und Finnland war Petrosawodsk von Oktober 1941 bis Juni 1944 von finnischen Truppen besetzt und trug in diesen Jahren den Namen Äänislinna. In der Stadt bestand das Kriegsgefangenenlager Nr. 120 für deutsche Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs.[2] Schwer Erkrankte wurden im Kriegsgefangenenhospital Nr. 5879 versorgt.


Seit 1991


Seit 1991 ist Petrosawodsk Hauptstadt der Republik Karelien. 2013 wurde Galina Schirschina für die Partei Jabloko als erste weibliche Bürgermeisterin der Stadt gewählt. 2015 wurde sie vom Stadtsowjet abgesetzt, zur Nachfolgerin wurde Irina Miroschnik bestimmt.


Bevölkerung


2010 waren 86,7 % der Bevölkerung Russen. Weitere Volksgruppen waren Karelier mit 9889 Personen (4,0 %), Finnen mit 4493 Personen (1,8 %), Belarussen, Ukrainer, finno-ugrische Wepsen, Juden, Roma und andere Nationalitäten.

Bevölkerungsentwicklung (1897–2010)

Jahr Einwohner
1897012.522
1926026.000
1939069.723
1959135.256
1970184.481
1979234.103
1989269.485
2002266.160
2010261.987

Anmerkung: Volkszählungsdaten (1926 gerundet)

Nationalitäten (2002)


Kultur


Luftbild von Petrosawodsk
Luftbild von Petrosawodsk

In Petrosawodsk befinden sich die Staatliche Universität Petrosawodsk, an die 2013 die vorher eigenständige Karelische Staatliche Pädagogische Akademie eingegliedert wurde, das Staatliche Konservatorium „Alexander Glasunow“, außerdem fünf Theater, darunter das von Jelisaweta Natanowna Tschetschik erbaute Musik-Theater der Republik Karelien, drei Museen, mehrere Kinos, darunter das von Tamara Wladimirowna Kowalewskaja 1978 erbaute Kino Kalevala, Bibliotheken und andere Kultureinrichtungen.

Im Sommer finden in Petrosawodsk mehrere Musikfestivals statt. Darunter das Festival „Weiße Nächte“ für klassische Musik und das Rockfestival „Wosduch“ (Luft).

Seit 1993 wird in Petrosawodsk in wepsischer Sprache die Zeitschrift Kodima herausgegeben, das wichtigste Sprachrohr der Minderheit der einheimischen finno-ugrischen Wepsen.


Wirtschaft


In Petrosawodsk befinden sich holzverarbeitende Industrie, Möbelindustrie, Fischverarbeitung und Werften.


Verkehr


Hauptbahnhof
Hauptbahnhof

Petrosawodsk ist mit der russischen Metropole Sankt Petersburg über die Fernstraße R21 Kola verbunden. Der Hauptbahnhof von Petrosawodsk liegt an der Murmanbahn, die von Sankt Petersburg nach Murmansk verläuft. Vom Flughafen Petrosawodsk werden mehrere russische Städte angeflogen.


Partnerstädte


Petrosawodsk listet folgende dreizehn Partnerstädte auf:[3]

StadtLandseit
AlytusLitauen Litauen2007
BrestBelarus Belarus2002
DuluthVereinigte Staaten Minnesota, Vereinigte Staaten1987
JoensuuFinnland Finnland1994
La RochelleFrankreich Nouvelle-Aquitaine, Frankreich1973
MykolajiwUkraine Ukraine2002
NarvaEstland Ida-Viru, Estland2011
NeubrandenburgDeutschland Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland1983
PortomaggioreItalien Emilia-Romagna, Italien
RanaNorwegen Nordland, Norwegen1992
TübingenDeutschland Baden-Württemberg, Deutschland1989
UmeåSchweden Västerbotten, Schweden1976
VarkausFinnland Finnland1975
WagharschapatArmenien Armenien2004

Söhne und Töchter der Stadt



Klimatabelle


Petrosawodsk
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
30
 
-8
-15
 
 
23
 
-7
-13
 
 
31
 
-1
-8
 
 
35
 
5
-2
 
 
41
 
13
4
 
 
59
 
18
9
 
 
70
 
21
12
 
 
85
 
18
10
 
 
70
 
13
6
 
 
56
 
6
1
 
 
45
 
0
-5
 
 
40
 
-5
-11
Temperatur in °C,  Niederschlag in mm
Quelle: Roshydromet
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Petrosawodsk
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) −8,3 −6,8 −1,0 5,3 13,3 18,4 20,6 18,2 12,5 5,9 −0,4 −4,8 Ø 6,1
Min. Temperatur (°C) −15,0 −13,1 −7,9 −2,2 3,6 8,8 11,6 10,3 5,6 0,8 −4,9 −10,8 Ø −1
Niederschlag (mm) 30 23 31 35 41 59 70 85 70 56 45 40 Σ 585
Regentage (d) 9 7 9 9 7 10 10 12 12 12 12 11 Σ 120
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
−8,3
−15,0
−6,8
−13,1
−1,0
−7,9
5,3
−2,2
13,3
3,6
18,4
8,8
20,6
11,6
18,2
10,3
12,5
5,6
5,9
0,8
−0,4
−4,9
−4,8
−10,8
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
e
d
e
r
s
c
h
l
a
g
30
23
31
35
41
59
70
85
70
56
45
40
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Quelle: Roshydromet


Commons: Petrosawodsk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Petrosawodsk – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise


  1. Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Erich Maschke (Hrsg.): Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des zweiten Weltkrieges. Verlag Ernst und Werner Gieseking, Bielefeld 1962–1977.
  3. International and Inter-regional Relations – Petrozavodsk city administration. Abgerufen am 30. November 2016.

На других языках


- [de] Petrosawodsk

[en] Petrozavodsk

Petrozavodsk (Russian: Петрозаводск; Karelian, Vepsian and Finnish: Petroskoi)[11] is the capital city of the Republic of Karelia, Russia, which stretches along the western shore of Lake Onega for some 27 kilometers (17 mi). The population is 261,987 (2010 Census);[5] 266,160 (2002 Census);[12] 269,485 (1989 Census).[13]

[ru] Петрозаводск

Петрозаво́дск (карел. , фин. и вепс. Petroskoi) — город республиканского значения на северо-западе России на берегу Онежского озера; столица[8][9] Республики Карелия[10], образующая Петрозаводский городской округ[11] (карел. Petroskoin linnupiiri, фин. Petroskoin kaupunkipiiri).



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