world.wikisort.org - Portugal

Search / Calendar

Sintra ist eine Kleinstadt (Vila) in Portugal etwa 25 km westlich von Lissabon. Sie gehört zum gleichnamigen Município. Bekannt ist der Ort vor allem durch seine zum Teil jahrhundertealten Paläste, die Touristen aus aller Welt anlocken. Seit 1995 ist die Kulturlandschaft Sintra Weltkulturerbe der UNESCO.[4]

Der Palácio Nacional da Pena
Der Palácio Nacional da Pena
Sintra
Wappen Karte
Sintra (Portugal)
Sintra (Portugal)
Basisdaten
Region: Lisboa
Unterregion: Metropolregion Lissabon
Distrikt: Lissabon
Concelho: Sintra
Koordinaten: 38° 48′ N,  23′ W
Einwohner: 9342 (Stand: 30. Juni 2011)[1]
Fläche: 12,24 km² (Stand: 1. Januar 2010)[2]
Bevölkerungsdichte: 763 Einwohner pro km²
Politik
Bürgermeister: Basílio Horta (PS/Partido Social Democrata
Kreis Sintra
Flagge Karte
Einwohner: 377.835 (Stand: 30. Juni 2011)[3]
Fläche: 319,23 km² (Stand: 1. Januar 2010)[2]
Bevölkerungsdichte: 1184 Einwohner pro km²
Anzahl der Gemeinden: 11
Verwaltung
Adresse der Verwaltung: Câmara Municipal de Sintra
Largo Virgílio Horta, 4
2714-501 Sintra
Präsident der Câmara Municipal: Basílio Horta PS)
Website: www.cm-sintra.pt




Vorlage:Infobox Município/Wartung/Verwaltungadresse ist leer



Kulturlandschaft Sintra
UNESCO-Welterbe
Vertragsstaat(en): Portugal Portugal
Typ: Kultur
Kriterien: ii, iv, v
Fläche: 946 ha
Referenz-Nr.: 723
UNESCO-Region: Europa und Nordamerika
Geschichte der Einschreibung
Einschreibung: 1995  (Sitzung 19)

Geschichte


Spuren der frühesten menschlichen Besiedlung führen hier bis in die Altsteinzeit, etwa die Funde von Penha Verde. Unter den jungsteinzeitlichen Funden ist die nahe dem Castelo dos Mouros ausgegrabene Siedlung São Pedro de Canaferrim zu nennen. Das Kuppelgrab von Monge stammt aus der Kupferzeit. In der Serra de Sintra finden sich weitere Spuren vorgeschichtlicher Besiedlung, bis zur Bronzezeit und bis zur Ankunft des Römischen Reiches. Aus römischer Zeit stammt u. a. der Staudamm Barragem romana de Belas, in Belas und die Römerstraße Calçada na Catribana. Aus den arabischen Aufzeichnungen nach der Landnahme durch die Mauren ab 711 wird eine bedeutendere Ortschaft namens Xintara oder Shantara erwähnt. So beschrieb der arabische Geograph Al-Bacr im 11. Jahrhundert den Ort als eine am Meer gelegene befestigte Siedlung, die Lissabon unterstand. Andere Quellen aus dem al-Andalus nannten den Ort als den nach Lissabon bedeutendsten in der Region.

Sintra erlebte seit dem 8. Jahrhundert eine Reihe christlicher Eroberungen und arabischer Rückeroberungen, bis Portugals erster König Dom Afonso Henriques nach der Belagerung von Lissabon den Landstrich 1147 endgültig einnahm. 1154 erhielt Sintra erste Stadtrechte durch Dom Afonso Henriques. Im Verlauf des 12. und 13. Jahrhunderts entstanden im Kreis Sintra eine Reihe Klöster, angelockt durch die ertragreichen Böden. Die Europa im 14. Jahrhundert heimsuchende Pestepidemie des Schwarzen Todes erreichte 1348 auch Sintra.

König Dom Manuel I. nahm ab dem Ende des 15. Jahrhunderts weitreichende Neugestaltungen in der Stadt Sintra vor. Ab dem 16. Jahrhundert nahm die Beliebtheit Sintras bei den Oberschichten zu, und adlige Familien errichteten im Kreis Sintra einige Herrenhäuser. Das Erdbeben von Lissabon 1755 rief auch in Sintra erhebliche Zerstörungen hervor, denen in der Folge umfangreiche Arbeiten des Wiederaufbaus folgten. Ende 18. Jahrhundert entstand mit der Textildruckerei und -färberei Fábrica de Estamparia de Rio de Mouro die erste industrielle Einrichtung im Kreis.[5]

Sintra wurde insbesondere seit dem 19. Jahrhundert auch zunehmend Ziel für Großbürger, insbesondere internationale Künstler und Industriellenfamilien suchten die Gegend auf. Schriftsteller wie Lord Byron, Eça de Queiroz oder Hans Christian Andersen haben ihre Begeisterung für Landschaft, Klima und Architektur Sintras literarisch festgehalten.[6] Byrons „Lo! Cintra’s glorious Eden“ von 1812[7] ist noch heute präsent und dient fast als inoffizielles touristisches Motto Sintras.[8]

Vom 3. bis 6. Juni 1999 fand in Sintra die 47. Bilderberg-Konferenz statt.


Kultur und Sehenswürdigkeiten


Am Palácio de Monserrate
Am Palácio de Monserrate

Sehenswürdigkeiten


Im Kreis Sintra befindet sich auch Cabo da Roca, das Kap ist der westlichste Punkt des europäischen Festlandes. Wanderwege sind im Kreis angelegt, darunter auch Rundgänge und Parkwanderungen, etwa durch den Parque da Pena.

Der Lissaboner Aquädukt Aqueduto das Águas Livres beginnt in Belas, im Kreis Sintra.


Museen



Sport


Die Damenmannschaft des am 1. Dezember 1880 gegründeten Fußballvereins Sociedade União 1º Dezembro ist Rekordmeister des Campeonato Nacional, der höchsten Spielklasse des Frauenfußballs in Portugal. Die Herrenmannschaft der SU 1º Dezembro spielte in der Saison 2013/14 in der dritten Liga, in der Série G des Campeonato Nacional de Seniores. Das Heimstadion des Vereins ist der Campo Conde de Sucena mit 1.500 Plätzen.[11]

Der Fußballverein Sport União Sintrense wurde 1911 gegründet und spielte in der Saison 2013/14 mit dem Lokalrivalen SU 1º Dezembro in der dritten Liga, ebenfalls in der Série G des Campeonato Nacional de Seniores. Das vereinseigene Stadion Estádio do Sport União Sintrense fasst 2.800 Zuschauer.[12] Weitere Fußballvereine im Kreis, die sämtlich in Ligen des Distriktverbandes spielen, sind Atlético Clube do Cacém, Clube Atlético Pêro Pinheiro, der Real Sport Clube aus Queluz, der Sporting Clube de Lourel, und der Mem Martins Sport Clube, der sich zudem durch eine Vielfalt praktizierter Sportarten auszeichnet.

Zu erwähnen ist auch der Rollhockey-Verein Hockey Clube de Sintra.

1999 fand im Kreisgebiet das internationale Golfturnier Estoril Open statt.


Politik


Portugiesische Kommunalwahl 2009
Organ PSD PS PCP-PEV BE
Câmara Municipal6410
Assembleia Municipal281942
davon: direkt gewählt151242

Verwaltung



Der Kreis


Sintra ist Verwaltungssitz eines gleichnamigen Kreises (Concelho) im Distrikt Lissabon. Am 30. Juni 2011 hatte der Kreis 377.835 Einwohner auf einer Fläche von 319,2 km²[3].

Die Nachbarkreise sind (im Uhrzeigersinn im Norden beginnend): Mafra, Loures, Amadora, Oeiras und Cascais. Im Westen grenzt der Kreis Sintra an den Atlantik.

Das Rathaus (Câmara Municipal) von Sintra
Das Rathaus (Câmara Municipal) von Sintra

Mit der Gebietsreform im September 2013 wurden mehrere Gemeinden zu neuen Gemeinden zusammengefasst, sodass sich die Zahl der Gemeinden von zuvor 20 auf elf verringerte.[13]

Die folgenden Gemeinden (Freguesias) liegen im Kreis Sintra:

Kreis Sintra
Kreis Sintra
Gemeinde Einwohner
(2011)
Fläche
km²
Dichte
Einw./km²
LAU-
Code
Algueirão-Mem Martins 66.250 16,00 4.142 111102
Agualva e Mira-Sintra 41.104 5,98 6.873 111122
Almargem do Bispo, Pêro Pinheiro e Montelavar 16.788 64,07 262 111123
Cacém e São Marcos 38.701 4,44 8.709 111124
Casal de Cambra 12.701 2,17 5.854 111115
Colares 7.628 33,37 229 111105
Massamá e Monte Abraão 48.921 3,09 15.854 111125
Queluz e Belas 52.335 26,47 1.977 111126
Rio de Mouro 47.311 16,49 2.868 111108
São João das Lampas e Terrugem 16.505 83,60 197 111127
Sintra (Santa Maria e São Miguel, São Martinho e São Pedro de Penaferrim) 29.591 63,55 466 111128
Kreis Sintra 377.835 319,23 1.184 1111

Bevölkerungsentwicklung


Einwohnerzahl im Kreis Sintra (1801–2011)
180118491900193019601981199120012011
12.48617.12926.07437.98679.964226.428260.951363.749377.837

Kommunaler Feiertag



Städtepartnerschaften


Die Fabrik der Galucho, einem Hersteller landwirtschaftlicher Maschinen
Die Fabrik der Galucho, einem Hersteller landwirtschaftlicher Maschinen

Wirtschaft


Zu den hier ansässigen Unternehmen zählt die Hauptverwaltung des Papierkonzerns Inapa, das international tätige Stadion-Bauunternehmen Lusoarenas, die Maschinenfabrik Galucho, u. a. Eine Vielzahl Stiftungen haben dazu im Kreis Sintra ihren Sitz. Auch der Fremdenverkehr ist von Bedeutung.


Verkehr



Nahverkehr


Der Bahnhof von Sintra ist Endstation der Linha de Sintra, einer Linie des S-Bahn-ähnlichen Vorortzugsystems von Lissabon (beginnend an der Estação Rossio). Die Linha de Sintra bedient noch den Bahnhof Portela de Sintra innerhalb des Stadtgebietes.[15]

Vom Omnibusbahnhof am Bahnhof Portela de Sintra fahren Linienbusse z. B. in ca. 30 Minuten nach Estoril. Die Scotturb (Sintra-Cascais-Oeiras Transportes Terrestres Urbanos) betreibt über 70 regionale Buslinien, daneben bieten weitere Verkehrsgesellschaften Verbindungen an.

Die städtische Straßenbahn Sintra führt an die Atlantikküste zum Strand von Praia das Maçãs; es werden offene und geschlossene Wagen eingesetzt. Im Fahrplan 2016 (22. Juni bis 4. September) sind 6 Fahrtenpaare etwa im Stundentakt enthalten, jedoch nur mittwochs bis sonntags.[16]


Fernverkehr


Mit der rund 7 Kilometer vom Stadtzentrum entfernten Haltestelle Mira-Sintra-Meleçâs der Linha do Oeste ist Sintra an das Eisenbahnnetz des Landes angeschlossen.

Die Autobahnen A16 und A37 führen aus dem Großraum Lissabon nach Sintra. Die Nationalstraße N375 führt von Sintra weiter in Richtung Küste.


Militärflugplatz Sintra


Der Militärflugplatz Sintra existiert bereits seit 1920. Hier befindet sich auch das Museum der portugiesischen Luftstreitkräfte, das Museu do Ar.


Söhne und Töchter der Stadt


  • Domingos Anes Jardo († 1293), Bischof von Évora und von Lissabon
  • Alfons V. (1432–1481), portugiesischer König
  • Francisco de Melo e Castro (1600–1664), Kolonialverwalter
  • Emanuel Herigoyen (1746–1817), Baumeister, wirkte vor allem in Bayern
  • Peter I. (Brasilien) (1798–1834), portugiesischer König und brasilianischer Kaiser
  • D.Miguel I. (1802–1866), portugiesischer König
  • Tomás de Sousa Rosa (1844–1918), Militär, Kolonialverwalter, Diplomat und Politiker
  • Francisco dos Santos (1878–1930), Bildhauer und Maler
  • Porfírio Pardal Monteiro (1897–1957), Architekt und Hochschullehrer
  • João Faria da Costa (1906–1971), Architekt und Stadtplaner
  • Neva Raphaello (1915–1975), Jazz- und Bluessängerin
  • João Apolinário (1924–1988), Lyriker und Journalist
  • António Pardal Monteiro (1928–2012), Architekt
  • Henrique Espírito Santo (* 1931), Filmregisseur und -produzent
  • Vasco Hogan Teves (* 1931), Fernsehjournalist
  • Manuel António dos Santos Lourenço (1936–2009), Philosoph, Autor, Übersetzer, Professor für Mathematik und Logik
  • José Câncio Martins (* 1936), Bauingenieur
  • Ema Berta (* 1944), Malerin
  • Nuno Rebocho (* 1945), Schriftsteller und Journalist
  • Ana Bela Alves, Ana, (* 1954), Sängerin
  • Vasco Martins (* 1956), kapverdischer Musiker
  • Manuela Bravo (* 1957), Sängerin
  • Nuno José Cardoso da Silva Piçarra (* 1957), Jurist, seit 2018 Richter am Europäischen Gerichtshof
  • Aura Miguel, Journalistin, beim Heiligen Stuhl akkreditiert
  • Mário Brás (* 1968), Rallyefahrer
  • Paulo Taful (* 1969), Komponist und Dirigent
  • Marco Paulo Faria de Lemos (* 1973), Fußballtrainer
  • Miguel Ribeiro (* 1974), Drehbuchautor und Regisseur
  • Luís Loureiro (* 1976), Fußballspieler
  • Hugo Filipe Silva Colaço Gonçalves (* 1977), Fußballspieler
  • Tiago Guillul (* 1978), Musiker und Produzent
  • Marco Caneira (* 1979), Fußballspieler
  • Sérgio David de Silveira Brás (* 1981), Fußballspieler
  • Ricardo Barreiros (* 1982), Rollhockeyspieler, Torschützenkönig der EM 2008
  • Andreia Rodrigues (* 1984), Model und Fernsehmoderatorin
  • Ricardo Baleia Janota (* 1987), Fußballspieler
  • Bruno Pereirinha (* 1988), Fußballspieler
  • Batxi (* 1998), angolanischer Fußballspieler


Commons: Sintra – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Sintra – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. www.ine.pt – Indikator Resident population by Place of residence and Sex; Decennial in der Datenbank des Instituto Nacional de Estatística
  2. Übersicht über Code-Zuordnungen von Freguesias auf epp.eurostat.ec.europa.eu
  3. www.ine.pt – Indikator Resident population by Place of residence and Sex; Decennial in der Datenbank des Instituto Nacional de Estatística
  4. UNESCO World Heritage Centre: Cultural Landscape of Sintra. Abgerufen am 24. Juni 2022 (englisch).
  5. www.verportugal.net, abgerufen am 27. Oktober 2013.
  6. Lydia Hohenberger, Jürgen Strohmaier: Portugal. 2. Auflage. DuMont Reiseverlag, Ostfildern 2009, S. 170.
  7. In: Childe Harold’s Pilgrimage. Canto I, XVIII. Byrons Portugalreise fand im Juli 1809 statt.
  8. Quintessential Portugal. The Sunday Times, 28. August 2005.
  9. Hubertus Fischer: Quinta da Ribafria. Ein portugiesischer Landsitz des 16. Jahrhunderts. In: Die Gartenkunst 2022/1, S. 165–189.
  10. NewsMuseum. Website des Museums.
  11. Der Campo Conde de Sucena auf www.europlan-online.de, abgerufen am 27. Oktober 2013.
  12. Das Estádio do Sport União Sintrense auf www.soccerway.com, abgerufen am 27. Oktober 2013.
  13. Veröffentlichung der administrativen Neuordnung im Gesetzesblatt Diário da República vom 28. Januar 2013, abgerufen am 16. März 2014.
  14. www.anmp.pt, abgerufen am 27. Oktober 2013.
  15. The Sintra Line of Portuguese Railways (CP): Linha de Sintra. Part One. (Memento vom 29. Oktober 2013 im Internet Archive)
  16. Seite zur Straßenbahn (engl.) auf der Website der Stadtverwaltung, abgerufen am 26. Juli 2016.
 Vorhergehender Ort: Lissabon  Jakobsweg „Camino Portugués“ Nächster Ort: Mafra

На других языках


- [de] Sintra

[en] Sintra

Sintra (/ˈsɪntrə, ˈsiːntrə/,[1][2][3] Portuguese: [ˈsĩtɾɐ] (listen)) is a town and municipality in the Greater Lisbon region of Portugal, located on the Portuguese Riviera. The population of the municipality in 2011 was 377,835,[4] in an area of 319.23 square kilometres (123.26 sq mi).[5] Sintra is one of the most urbanized and densely populated municipalities of Portugal. A major tourist destination famed for its picturesqueness, the municipality has several historic palaces, castles, scenic beaches, parks and gardens.

[es] Sintra

Sintra (tradicionalmente conocida en castellano como Cintra[2]) es una villa portuguesa del distrito de Lisboa, parte del Área Metropolitana de Lisboa (NUTS III), en la región de Estremadura, con cerca de 1184  habitantes en su casco histórico.[3] La localidad fue declarada Patrimonio de la Humanidad por la Unesco el 19 de diciembre de 1995.[4]

[ru] Синтра

Си́нтра (порт. Sintra; ['sĩtɾɐ]) — город в Португалии, центр одноимённого муниципалитета в составе округа Лиссабон. Численность населения — 27 тыс. жителей (город), 377,8 тыс. жителей[3] (муниципалитет). Город входит в Лиссабонский регион, в субрегион Большой Лиссабон. Входит в агломерацию Большой Лиссабон. По старому административному делению входил в провинцию Эштремадура.



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии