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San Vittore del Lazio ist eine italienische Gemeinde in der Provinz Frosinone in der Region Latium mit 2549 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2019). Sie liegt 140 km südöstlich von Rom und 62 km südöstlich von Frosinone.

San Vittore del Lazio
San Vittore del Lazio (Italien)
San Vittore del Lazio (Italien)
Staat Italien
Region Latium
Provinz Frosinone (FR)
Koordinaten 41° 28′ N, 13° 56′ O
Höhe 210 m s.l.m.
Fläche 27 km²
Einwohner 2.549 (31. Dez. 2019)[1]
Postleitzahl 03040
Vorwahl 0776
ISTAT-Nummer 060070
Bezeichnung der Bewohner Sanvittoresi
Schutzpatron Victor von Mailand

Geographie


San Vittore del Lazio liegt in der Ebene von Cassino unterhalb des Monte Sambucaro (1205 m). Es ist Mitglied der Comunità Montana Valle del Liri und die letzte Gemeinde in der Region Lazio vor der Regionengrenze zu Campania.

Die Nachbarorte sind Cassino, Cervaro, Conca Casale (IS), Mignano Monte Lungo (CE), Rocca d’Evandro (CE), San Pietro Infine (CE), Venafro (IS) und Viticuso.


Verkehr


San Vittore del Lazio liegt an der Autobahn A1 Autostrada del Sole, mit der Ausfahrt San Vittore.

Mit dem Bahnhof Rocca d’Evandro, 4 km vom Ortszentrum, liegt der Ort an der Bahnstrecke Rom–Neapel.


Name


Seinen vollen Namen trägt San Vittore seit dem Jahre 1862 lange vor der Eingliederung von 1927 in die Region Lazio und die damals neu geschaffene Provinz Frosinone. Die ursprüngliche Ortsbezeichnung bezieht sich auf den hauptsächlich in Oberitalien verehrten, anscheinend am 8. Mai des Jahres 303, kurz nach Beginn der diokletianischen Christenverfolgung, getöteten Victor von Mailand, dessen Märtyrervita auf einem guten historischen Hintergrund basiert.


Geschichte


Eine frühe Besiedlung des Ortsareals weisen Reste von Polygonalmauern nach, die den Samniten zugewiesen werden. Ob sich hier allerdings ihre Stadt Aquilonia befand, welche die Römische Geschichte des Titus Livius für die Kriege zwischen Römern und Samniten um 300 v. Chr. nennt, bleibt offen. In der Nähe der Ansiedlung wurde immerhin 1962 ein Heiligtum freigelegt, in dem neben Keramikscherben und geformten Steinen ein rituell verbogenes Eisenschwert gefunden wurde. Diese Waffe im Typ der mittleren La Têne-Zeit zeigt zwei Zierpunzen, die als Anlehnung an das Sternsymbol der Makedonen interpretiert werden, und eine frühlateinische Herstellerinschrift, die einen Trebios Pomponios in Rom nennt, was vielleicht die erste Nennung des Stadtnamens Rom ist. Dieses Schwert von San Vittore wird als Beuteweihung durch einen samnitischen Krieger verstanden.

Der heutige Ort geht auf eine befestigte Ansiedlung der Zeit zurück, als Araber und Ungarn etwa zwischen 850 und 930 die Gegend unsicher machten. Im Jahre 1057 wurde eine Befestigung als Besitztum der Abtei Montecassino mit dem Wort castrum erstmals erwähnt. Zur Terra di San Benedetto gehörte der Ort jahrhundertelang bis 1811, er wurde aber während der Kämpfe um die Königsherrschaft in Neapel zwischen den Dynastien Anjou und Aragon im 15. Jahrhundert ab und zu in Mitleidenschaft gezogen.

Die Burg ging im Spätmittelalter an die in Rom ansässige Familie Mancini über, die den Titel der Marchesi di Fusignano führte. Sie gewann um 1450 an Bedeutung, und Giovanni Battista Mancini war um 1500 eine kurze Zeitspanne als Condottiere unter Cesare Borgia tätig. Francesco V. heiratete 1634 mit Girolama Mazzarino die Schwester von Kardinal Giulio Mazzarino, der als Jules Mazarin der zweite leitende Minister von König Ludwig XIV. von Frankreich war. Der hierher übergesiedelte Familienzweig konnte damals den Eintritt in den französischen Hochadel verzeichnen, der bis zu den Titeln Duc de Névers, Prince de Vergagne, Pair de France und Grande de Espana erster Klasse führte; Francescos Tochter Olimpia war die Mutter des Feldherrn und Politikers Prinz Eugen von Savoyen(-Carignano-Soissons). Im 20. Jahrhundert lebte der aus dem Neapolitaner Familienzweig hervorgegangene hiesige Ast zeitweise im örtlichen Palazzo und ist Besitzer von Liegenschaften und Gebäuden in und um San Vittore.

Im Frühjahr 1944 erlitt der Ort beträchtliche Zerstörungen im Verlauf der Schlachten um Cassino und die hier verlaufende Gustav-Linie, welche auch die Burg betrafen; danach wurde er über lange Zeit hin wieder aufgebaut. San Vittore erfuhr während des Erdbebens von Anfang Mai 1984 erneut merkliche Beschädigungen. Wegen seiner Lage nahe der Via Casilina und der Autobahn Autostrada del Sole erlebte er aber keine Emigrationswelle im 20. Jahrhundert, sondern verzeichnete sogar ein leichtes Bevölkerungswachstum um etwa 10 Prozent.


Sehenswürdigkeiten



Bevölkerungsentwicklung


Jahr1861188119011921193619511971199120012017
Einwohner 1827200823092403245822502142244226742560

Quelle: ISTAT


Politik


Seit dem 26. Mai 2014 ist Nadia Bucci Bürgermeisterin. Sie wurde am 26. Mai 2019 wiedergewählt.


Kulinarische Spezialitäten


Eine besondere Käsespezialität des Ortes ist der Conciato di San Vittore.


Kultur


Seit dem Jahre 2001 wird im frühen August jährlich die dreitägige Festa Medievale veranstaltet, die mit einem Umzug in historisch nachempfundenen Kostümen verbunden ist.


Söhne und Töchter der Stadt



Literatur





Einzelnachweise


  1. Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2019.

На других языках


- [de] San Vittore del Lazio

[en] San Vittore del Lazio

San Vittore del Lazio is a comune (municipality) in the Province of Frosinone in the Italian region Lazio, located about 130 kilometres (81 mi) southeast of Rome and about 50 kilometres (31 mi) southeast of Frosinone.

[es] San Vittore del Lazio

San Vittore del Lazio es una localidad y comune italiana de la provincia de Frosinone, región de Lacio, con 2.720 habitantes.

[ru] Сан-Витторе-дель-Лацио

Сан-Витторе-дель-Лацио (итал. San Vittore del Lazio) — коммуна в Италии, располагается в регионе Лацио, подчиняется административному центру Фрозиноне.



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