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Premia ist eine italienische Gemeinde im Valle Antigorio in der Provinz Verbano-Cusio-Ossola (VB) in der Region Piemont.

Premia
Premia (Italien)
Premia (Italien)
Staat Italien
Region Piemont
Provinz Verbano-Cusio-Ossola (VB)
Koordinaten 46° 16′ N,  20′ O
Höhe 800 m s.l.m.
Fläche 88,90 km²
Einwohner 539 (31. Dez. 2019)[1]
Postleitzahl 28866
Vorwahl 0324
ISTAT-Nummer 103056
Bezeichnung der Bewohner premiesi
Schutzpatron Michael (29. September)
Website Premia
Ossolatal in der Region Piemont
Ossolatal in der Region Piemont
Premia
Premia
Pfarrkirche San Michele
Pfarrkirche San Michele
Ortspartie in Pioda
Ortspartie in Pioda
Salecchio Superiore
Salecchio Superiore
Bauernhäuser in Salecchio
Bauernhäuser in Salecchio
Thermalbäder Eingang und Wasserfall
Thermalbäder Eingang und Wasserfall

Geografie


Das Gemeindegebiet umfasst eine Fläche von 88,90 km². Zu Premia gehören die Fraktionen Albogno, Altoggio, Cadarese, Case Cini, Case Francoli, Cagiogno, Chioso, Crego, Cresta, Cristo, Passo, Piazza, Piedilago, Pioda, Rivasco, Rozzaro, Sagiago, Salecchio Inferiore, Salecchio Superiore, San Rocco und Uriezzo.[2] Die Nachbargemeinden sind Baceno, Crodo, Formazza und Montecrestese.

Teilweise auf Gemeindegebiet liegen die Schluchten von Uriezzo.


Geschichte


Der Dorfname könnte auf lateinisch proedium «Landgut» zurückgehen. Laut einer lokalen Überlieferung soll in der Antike zwischen Pioda und Rozzaro ein Weiler namens Premia existiert haben; dort wurden später Gräber aus der Zeit des Kaisers Augustus sowie eine Handmühle aus vorrömischer Zeit gefunden.


Ehemalige Walsersiedlungen


Der am Berghang liegende, heute nicht mehr ganzjährig bewohnte Ortsteil Salecchio (deutsch Saley) mit den Häusergruppen Salecchio Inferiore (Untersaley), Salecchio Superiore (Obersaley) und Casa Francoli (Francohüs) ist eine Walsersiedlung und wurde erst 1929 in die Gemeinde Premia eingegliedert. Die hier gesprochene höchstalemannische Mundart, das Saleydeutsch als ein spezieller Dialekt des Walserdeutschen, ist praktisch ausgestorben,[3] findet sich aber sowohl im Sprachatlas der deutschen Schweiz, in einer Publikation des Phonogrammarchivs der Universität Zürich[4] und in einer Dissertation von Gertrud Frei[5] dokumentiert.

Zu Premia gehört heute auch das Gebiet der 1929 aufgehobenen walserdeutschen Gemeinde Agaro (deutsch Áger) (1561 m). Deren gleichnamige Hauptsiedlung und die Häusergruppe Margone wurden 1938 überstaut (Lago di Agaro). Ebenfalls im 20. Jahrhundert aufgelassen wurde der Weiler Ausone (deutsch Opsu, 1463 m). Wie Salecchio waren auch Agaro und Ausone bis in die jüngere Vergangenheit deutschsprachige Walsersiedlungen; dokumentiert wurde die Mundart ebenfalls durch das Phonogrammarchiv Zürich.[4] Die Bevölkerung von Agaro verbrachte die Wintermonate zum Teil in kleinen Weilern am sonnigen Südhang über der Gemeinde Baceno wie Cologno, Costa und Pioda Calva.[6]


Bevölkerung


Bevölkerungsentwicklung
Jahr1861188119011931195119711991200120112018
Einwohner14031516112912891128867660603577557

Sehenswürdigkeiten



Thermalbad


Die heiße Wasserquelle von Premia findet sich erstmals in einer 1556 von Papst Paul IV. ausgestellten Bulle bezeugt, in welcher die südliche Grenze der Pfarrgemeinde San Rocco di Premia mit Heißwasserfluss definiert wird. Im Rahmen von Untersuchungen im Zusammenhang mit der Planung eines Wasserkraftwerks wurde das Wasser gefasst und seine physikalischen und chemischen Eigenschaften analysiert. Es ist bakteriologisch rein, fließt bei einer Temperatur von 42,5 °C, hat einen pH-Wert von 7,67 und einen festen Rückstand bei 180 °C von 1414 mg/l und wird als «hyperthermales Wasser, Kalziumsulfat und mineralreich» eingestuft. Es ist ein Kalziumsulfatwasser, das bei der chronisch entzündlichen Erkrankung der ersten Atemwege sowohl für seine verflüssigende Wirkung auf das Sekret als auch für die Erhöhung der Ziliar- und Reinigungsaktivität der Schleimhäute besondere Indikationen findet.

Orridi (Schluchten) von Uriezzo
Orridi (Schluchten) von Uriezzo
in der Südschlucht
in der Südschlucht
in der Südschlucht
in der Südschlucht
Blick nach oben
Blick nach oben
in der Südschlucht
in der Südschlucht
in der Südschlucht
in der Südschlucht

Literatur




Commons: Premia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2019.
  2. Statuto del Comune di Premia.
  3. Jüngste Aufnahmen wurden 2008/2009 gemacht, doch war der letzte Sprecher vom walserdeutschen Dialekt seiner im benachbarten Pomatt aufgewachsenen Frau beeinflusst, von den italienischen Einflüssen ganz zu schweigen: Monica Valenti (Hrsg.): Tracce Walser. La parlata walser di Salecchio ieri e oggi. Vercelli 2011 (mit CD). Vgl. ferner auch Paolo Crosa Lenz (Hrsg.): I Walser del silenzio. Agaro, Salecchio, Ausone. Grossi, Domodossola (VB) 2003.
  4. Fritz Gysling, Rudolf Hotzenköcherle: Walser Dialekte in Oberitalien in Text und Ton. Begleittexte zu den Sprachplatten des Phonogramm-Archivs der Universität Zürich. Frauenfeld 1952.
  5. Gertrud Frei: Walserdeutsch in Saley. Wortinhaltliche Untersuchung zu Mundart und Weltsicht der altertümlichen Siedlung von Saley/Salecchio im Antigoriotal. Bern 1969 (Sprache und Dichtung 18).
  6. Paolo Crosa Lenz (Hrsg.): I Walser del silenzio. Agaro, Salecchio, Ausone. Grossi, Domodossola (VB) 2003, ISBN 978-88-8540789-3.

На других языках


- [de] Premia (Piemont)

[en] Premia

Premia (Walser German: Saley) is a comune (municipality) in the Province of Verbano-Cusio-Ossola in the Italian region Piedmont, located about 140 kilometres (87 mi) northeast of Turin and about 40 kilometres (25 mi) northwest of Verbania, on the border with Switzerland. As of 31 December 2004, it had a population of 607 and an area of 88.7 square kilometres (34.2 sq mi).[3]

[es] Premia (Italia)

Premia es una localidad y comune italiana de la provincia de Verbano-Cusio-Ossola, región de Piamonte, con 583 habitantes.

[ru] Премия (город)

Премия (итал. Premia) — коммуна в Италии, располагается в регионе Пьемонт, в провинции Вербано-Кузьо-Оссола.



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