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Narni (lateinisch Narnia) ist eine italienische Gemeinde in Umbrien mit 18.887 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2019).

Narni
Narni (Italien)
Narni (Italien)
Staat Italien
Region Umbrien
Provinz Terni (TR)
Koordinaten 42° 31′ N, 12° 31′ O
Höhe 240 m s.l.m.
Fläche 198 km²
Einwohner 18.887 (31. Dez. 2019)[1]
Postleitzahl 05035 - 05036 Scalo
Vorwahl 0744
ISTAT-Nummer 055022
Bezeichnung der Bewohner Narnesi
Schutzpatron San Giovenale di Narni (3. Mai)
Website Narni

Panorama von Narni

Geografie


Lage der Gemeinde Narni in der Provinz Terni
Lage der Gemeinde Narni in der Provinz Terni

Der Ort befindet sich in 240 m s.l.m. über dem Tal des Flusses Nera in der Provinz Terni. Die Gemeinde erstreckt sich über rund 198 km². Sie liegt etwa 67 km südlich von Perugia und rund 10 km südwestlich von Terni in der klimatischen Einordnung italienischer Gemeinden in der Zone D, 1802 GG[2].

Zu den Ortsteilen gehören Borgaria, Capitone, Cigliano, Guadamello, Gualdo, Itieli, Montoro, Nera Montoro, Narni Scalo, Ponte San Lorenzo, San Faustino, San Liberato, Santa Lucia, Sant’Urbano, San Vito, Schifanoia, Stifone, Taizzano, Testaccio und Vigne.[3]

Die Nachbargemeinden sind Amelia, Calvi dell’Umbria, Montecastrilli, Orte (VT), Otricoli, San Gemini, Stroncone und Terni.


Geschichte


Piazza Principale
Piazza Principale

Ursprünglich befand sich an dieser Stelle eine Nequinum genannte Siedlung oskisch-umbrischer Stämme, die bereits um 600 v. Chr. erwähnt wird. Im Verlauf der Samnitenkriege gelangte Nequinum unter römische Herrschaft, wobei die Römer den Namen der Stadt nach dem Fluss Nar (heute Nera) in Narnia (altgriechisch Ναρνία) umbenannten; der alte Name hatte für die Römer allzu negative Anklänge, da er leicht mit lateinisch nequeo („ich kann nicht“) und nequitia („Nichtsnutzigkeit“) zu assoziieren war. Der lateinische Name der Stadt wurde bis ins späte Mittelalter beibehalten.

Im Rahmen der römischen Expansion ins nördliche Mittelitalien kam Narnia eine besondere strategische Bedeutung zu: Hier überquerte die um 220 v. Chr. vollendete Via Flaminia den Fluss Nar und hier zweigte auch eine weitere Heerstraße nach Spoletium (Spoleto) beziehungsweise Reate (Rieti) ab. 299 v. Chr. wurde Narnia römisches Municipium. Als sich Narnia allerdings im Zweiten Punischen Krieg weigerte, Rom gegen Karthago zu unterstützen, wurde die Stadt zerstört, später allerdings wieder aufgebaut.

Während der Völkerwanderung wurde Narni dann erneut verwüstet. Die Langobarden setzten hier einen örtlichen Statthalter (gastald) ein. Im 10. Jahrhundert war die Stadt Parteigänger Kaiser Ottos I. und kam schließlich in den Besitz der Markgräfin Mathilde. 1112 stand Narni in Opposition zu Papst Paschalis II. und 1167 zu Kaiser Friedrich Barbarossa, woraufhin der Kaiser Vergeltung an der Stadt verübte. Auch in der Folge hielt Narni zur antikaiserlichen Partei der Guelfen und verbündete sich 1242 mit Perugia und Rom.

Im 14. Jahrhundert sorgte Kardinal Albornoz dafür, dass Narni wieder der Herrschaft des Kirchenstaates unterworfen wurde. Aus dieser Zeit stammt nicht nur der Bau der Rocca, sondern auch die Loggia dei Priori und die zur Piazza dei Priori führende Kolonnade.

Später wurde Narni Lehnsbesitz der Orsini, wurde im 15. Jahrhundert kurzzeitig von König Ladislaus von Neapel besetzt, kam dann aber dank Braccio da Montone wieder zum Kirchenstaat. Am 15. Juli 1525 erreichten deutsche Landsknechtstruppen des Kaisers Karl V. die Stadt und legten sie in Schutt und Asche – ein Schlag, von dem sich Narni nie mehr wirklich erholte. Von nun an stand Narni stets im Schatten des knapp 10 km nördlich gelegenen Lokalrivalen Terni. Seit 1860 gehörte Narni zum vereinigten italienischen Königreich.


Sehenswürdigkeiten


Via del Campanile
Via del Campanile

Mittelpunkt von Italien


Ponte Cardona – Centro Geografico d'Italia
Ponte Cardona – Centro Geografico d'Italia

In der Nähe von Narni befindet sich der geografische Mittelpunkt von Italien bei den Koordinaten 42°30'26,58" Nord und 12°32'16,86" Ost.[4] Diese Lage bezeichnet einen Teil vom alten Aquädukt, den die Römer gebaut haben. Fälschlicherweise wird oft die Piazza San Rufo in Rieti, das sich etwa 35 Kilometer entfernt befindet, als Mittelpunkt Italiens bezeichnet. In Rieti steht auf der Piazza San Rufo eine Marmorscheibe, welche diesen Punkt kennzeichnet. Die Berechnungen von 1994 haben Ponte Cardona an den genannten Koordinaten als „L’ombelicolo d’Italia“ ergeben.


Verkehr



Bildung


In Narni im Palazzo Sacripanti befindet sich seit 2006 ein Teil der Fakultät für Unterrichtswissenschaften der Università degli Studi di Perugia.


Söhne und Töchter der Stadt



Rezeption


Der Autor C. S. Lewis benannte das namensgebende Land seiner Romanreihe Die Chroniken von Narnia nach dem lateinischen Namen von Narni, Narnia.[5]


Literatur




Commons: Narni – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2019.
  2. Webseite der Agenzia nazionale per le nuove tecnologie, l’energia e lo sviluppo economico sostenibile (ENEA) (PDF; 330 kB), abgerufen am 20. November 2012 (italienisch)
  3. Offizielle Webseite des ISTAT (Istituto Nazionale di Statistica) zu den Einwohnerzahlen 2001 in der Provinz Terni, abgerufen am 18. November 2012 (italienisch)
  4. Hinweis auf den centro geografico
  5. Real-Life 'Narnia' inspired author. In: italy magazine. 25. Mai 2009, abgerufen am 13. November 2015.

На других языках


- [de] Narni

[en] Narni

Narni (in Latin, Narnia) is an ancient hilltown and comune of Umbria, in central Italy, with 19,252 inhabitants (2017). At an altitude of 240 m (787 ft), it overhangs a narrow gorge of the Nera River in the province of Terni. It is very close to the geographic center of Italy.[3] There is a stone on the exact spot with a sign in multiple languages.[4]

[ru] Нарни

На́рни (итал. Narni от лат. Narnia) — древний город и коммуна в провинции Терни итальянского региона Умбрия. Расположен на возвышенности над узкой долиной реки Нера.



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