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Zörbig ist eine Stadt im Landkreis Anhalt-Bitterfeld.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Sachsen-Anhalt
Landkreis: Anhalt-Bitterfeld
Höhe: 107 m ü. NHN
Fläche: 113,68 km2
Einwohner: 9139 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 80 Einwohner je km2
Postleitzahl: 06780
Vorwahlen: 034956, 034975, 034604
Kfz-Kennzeichen: ABI, AZE, BTF, KÖT, ZE
Gemeindeschlüssel: 15 0 82 440
Adresse der
Stadtverwaltung:
Am Markt 12
06780 Zörbig
Website: stadt-zoerbig.de
Bürgermeister: Matthias Egert (CDU)
Lage der Stadt Zörbig im Landkreis Anhalt-Bitterfeld
KarteAkenKöthen
Karte

Geografie


Die Stadt Zörbig liegt im Süden von Sachsen-Anhalt zwischen Bitterfeld-Wolfen und der Kreisstadt Köthen (Anhalt).


Geologie


Zörbig und seine Umgebung gehören im weitesten Sinne zum Altmoränengebiet der Norddeutschen Tiefebene, im engeren Sinne zum Ackerland der Köthener Ebene als Lössstandort von hoher Bonität.


Stadtgliederung


Niederschlagsdiagramm
Niederschlagsdiagramm

Durch bestehendes Ortschaftsrecht haben sich die 18 Ortsteile in 11 Ortschaften gegliedert. Diese Ortschaften unterteilen sich wie folgt: Zörbig (mit den Ortsteilen Zörbig und Mößlitz), Löberitz, Salzfurtkapelle (mit den Ortsteilen Salzfurtkapelle und Wadendorf), Großzöberitz, Quetzdölsdorf, Spören (mit den Ortsteilen Spören und Prussendorf), Schrenz (mit den Ortsteilen Schrenz, Siegelsdorf und Rieda), Stumsdorf (mit den Ortsteilen Stumsdorf und Werben), Göttnitz (mit den Ortsteilen Göttnitz und Löbersdorf) sowie Cösitz (mit den Ortsteilen Cösitz und Priesdorf). Seit 1. März 2009 ist Schortewitz durch die Eingemeindung die elfte Ortschaft und der 18. Ortsteil innerhalb Zörbigs.


Klima


Klimatisch ist die Landschaft um die Stadt dem Gebiet des stärker kontinental beeinflussten Ostdeutschen Binnenland-Klimas zuzuordnen. Durch den Regenschatten des Harzes bedingt treten sehr geringe Niederschlagsmengen auf.


Geschichte


Zörbiger Schloss und Schlossturm
Zörbiger Schloss und Schlossturm
Historische Stadtansicht, Wilhelm Dilich, 1626–1629
Historische Stadtansicht, Wilhelm Dilich, 1626–1629

Bereits seit mehr als 5000 Jahren ist das Gebiet zwischen Strengbach und Fuhne schon besiedelt, wie archäologische Funde bestätigen. Ackerbauern und Viehzüchter bestimmten das Bild dieses fruchtbaren Landstriches seit der Jungsteinzeit.


Mittelalter


Um 700 n. Chr. drängten die Slawen in die von den germanischen Stämmen verlassenen Gebiete und nahmen auch Besitz von der Region um Zörbig. Schon seit Anfang des 9. Jahrhunderts wurden die Slawen nach und nach wieder zurückgedrängt, sie prägen diesen Landstrich durch ihre Ortsgründungen jedoch bis zum heutigen Tag. Auch der Ortsname von Zörbig – erstmals erwähnt als Zurbici – leitet sich vermutlich direkt vom Stammesnamen der Sorben ab.[2]

Zörbig entwickelte sich um eine Burganlage, die den dort siedelnden Menschen den notwendigen Schutz bot. Mittelpunkt dieser frühdeutschen steinernen Burganlage war ein runder Bergfried, der bis zum heutigen Tag erhalten geblieben ist. Im 16. Jahrhundert wurde dieser um ein Backsteinoberteil erhöht und erhielt sein spitzes hohes Dach.

Erstmals urkundlich erwähnt wird Zörbig am 29. Juli 961 in einer Schenkungsurkunde von König Otto I. an das Mauritius-Kloster Magdeburg als „Civitas Zurbici“. Damals war die Siedlung schon der Mittelpunkt eines Burgwards.

Die Stadt entwickelte sich im Mittelalter innerhalb der geschlossenen Stadtmauer, die mit drei Stadttoren, einem Hausmannsturm, Wällen und Gräben ihre Wehrhaftigkeit nach außen zeigte, rasant weiter. Abgesehen vom Halleschen Turm als Teil der Wehranlagen, ist von der Stadtmauer heute nur noch ein kleines Stück erhalten. Der Verlauf der ehemaligen Stadtgräben hingegen, ist in Form von Grünanlagen auch heute teilweise noch gut erkennbar. Neben der Burg kann die Stadtkirche St. Mauritius als ältestes Bauwerk des Ortes angesehen werden. Die Wüstung Babendorf westlich der Stadt bestand bis in das 15. Jahrhundert.


Neuzeit


Im 17. Jahrhundert ließ Herzog August von Sachsen-Merseburg die alte Burg zum Residenzschloss umbauen. Im Schloss befinden sich das Historische Stadtarchiv, die Stadtbibliothek, das Museum und die Bürger- und Vereinsräume, die seit 1. Januar 2020 zum „Kulturquadrat Schloss Zörbig“ zusammengeschlossen sind. Der Schlossturm kann bestiegen werden.

Zörbig war bis 1815 der Hauptort des kursächsischen Amts Zörbig.[3] Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses kam der Ort zu Preußen und wurde 1816 dem Landkreis Bitterfeld im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt, zu dem er bis 1944 gehörte.[4]


Gedenkstätten



Eingemeindungen


Im Jahr 2004 wurden sieben Gemeinden in die Stadt Zörbig eingegliedert.[5] Cösitz und Quetzdölsdorf folgten Anfang 2005.[6] Schortewitz kam 2009 hinzu.[7]

Bereits in den Jahren 1950 und 1974 war es zu Eingemeindungen auf dem Gebiet der jetzigen Stadt Zörbig gekommen.[8]

Ehemalige Gemeinde Datum Anmerkung
Cösitz1. Januar 2005
Göttnitz1. März 2004
Großzöberitz13. März 2004
Löberitz1. März 2004
Löbersdorf1. Juli 1950Eingemeindung nach Göttnitz
Prussendorf1. Juli 1950Eingemeindung nach Spören
Quetzdölsdorf1. Januar 2005
Rieda1. Juli 1950Zusammenschluss mit Schrenzsiegelsdorf zu Schrenz
Salzfurtkapelle1. März 2004
Schortewitz1. März 2009
Schrenz1. März 2004
Schrenz/ Siegelsdorf1. Juli 1950Zusammenschluss mit Rieda zu Schrenz
Spören1. März 2004
Stumsdorf1. März 2004
Wadendorf1. Juli 1950Eingemeindung nach Salzfurtkapelle
Werben1. April 1974Eingemeindung nach Stumsdorf

Einwohnerentwicklung


Jahr Einwohner Nach heutigem Gebietsstand
1970 5.774 13.253
2005 9.766
2008 10.076
2019 9.172
2020 9.123

Politik



Stadtrat und Bürgermeister


Der Zörbiger Stadtrat besteht aus dem Bürgermeister und aus 20 Stadträten. Die Kommunalwahl vom 26. Mai 2019 führte bei einer Wahlbeteiligung von 56,7 % zu folgender Verteilung der Stadtratssitze:

Zörbiger Rathaus und Postmeilensäule
Zörbiger Rathaus und Postmeilensäule
Parteien / Listen Stimmenanteil Sitze +/−
CDU 29,5 %6+ 1
SPD 3,8 %1− 1
Die Linke 4,5 %1− 1
AfD 11,0 %2+ 1
FDP 3,4 %1± 0
Wählergruppen* 47,8 %9± 0
Gesamt 100 %20± 0

* davon

Seit 1. Juli 2019 ist Matthias Egert (CDU) Bürgermeister der Stadt Zörbig. Er wurde am 14. April 2019 in der Stichwahl mit 56,75 Prozent der gültigen Stimmen ins Amt gewählt. Die Wahlbeteiligung lag bei 49,3 Prozent.


Wappen


Das Wappen wurde am 6. September 1994 durch das Regierungspräsidium Dessau genehmigt und im Landeshauptarchiv Magdeburg unter der Wappenrollennummer 44/1994 registriert.

Blasonierung: „Auf damasziertem goldenen Grund zwei blaue Pfähle.“

Die Stadtfarben zeigen Blau – Gold (Gelb).

Der 1944 aufgefundene Siegelstempel der Stadt Zörbig stammt schon aus der ersten Hälfte des 15. Jh. Das sächsische Hauptarchiv in Dresden konnte dieses Wappensiegel bereits auf der am 28. Dezember 1445 von der Stadt Zörbig für Kurfürst Friedrich II. von Sachsen ausgestellten Huldigungsurkunde feststellen. Die Stadt führt in ihrem Wappen die sogenannten Landsberger Pfähle. Dabei handelt es sich um ein am Anfang des 13. Jh. aufgekommenes Heroldszeichen der Wettiner, das später zum Wappen der Markgrafschaft Landsberg wurde, zu der auch Zörbig gehörte. Als alleiniges Wappenbild treten die Landsberger Pfähle auch noch bei der Stadt Landsberg im Saalekreis auf. Als Teilwappen haben die Landsberger Pfähle auch Eingang in eine Reihe von Wappen anderer Städte des wettinischen Herrschaftsbereichs gefunden. So sind sie jeweils in gespaltenen Schilden zusammen mit dem markmeißnischen Löwenwappen in den Wappen der Städte Chemnitz, Dresden und Leipzig enthalten.


Flagge


Die Flagge der Stadt Zörbig ist Blau – Gelb längsgestreift. Sie wurde am 4. Juli 1995 durch das Regierungspräsidium Dessau genehmigt.


Kultur und Sehenswürdigkeiten



Museen


Zörbig, Hallescher Turm
Zörbig, Hallescher Turm

Bauwerke



Regelmäßige Veranstaltungen



Freizeit



Wirtschaft und Infrastruktur



Verkehrsanbindung


Zörbig erhielt erst 1897 mit Eröffnung der Nebenbahnlinie Bitterfeld–Stumsdorf Anschluss an das Schienennetz der Bahn. Die Strecke erhielt im Volksmund den Namen „Saftbahn“, weil mit ihr u. a. das bekannteste Zörbiger Produkt, Zuckerrübensaft, transportiert wurde. Zuvor existierte bereits eine gebührenpflichtige Kreischaussee zwischen Bitterfeld und Zörbig.

Der Schienenpersonennahverkehr wurde im Jahr 2002 eingestellt und die Bahntrasse von der DB Netz AG stillgelegt. Die Zörbiger Infrastrukturgesellschaft mbH (ZIG) pachtete die Strecke von der DB Netz AG, sanierte sie, sodass Unternehmen aus den angrenzenden Gewerbegebieten die Bahnverbindung für den Schienengüterverkehr nutzen können.

Durch die Buslinie 440 ist Zörbig dem Bahnhof in Bitterfeld und Stumsdorf im Personennahverkehr verbunden.

Am Bahnhof Stumsdorf halten heute noch Regionalbahnen auf der Strecke Halle (Saale)–Köthen–Magdeburg im Stundentakt.

Zörbig liegt nahe der A 9.


Ansässige Unternehmen



Bildung



Schulen


Kindergärten


Persönlichkeiten



Ehrenbürger



Söhne und Töchter der Stadt




Commons: Zörbig – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Zorbick in der Topographia Superioris Saxoniae (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise


  1. Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Bevölkerung der Gemeinden – Stand: 31. Dezember 2021 (PDF) (Fortschreibung) (Hilfe dazu).
  2. Ernst Eichler: Die slawischen Ortsnamen zwischen Saale und Neiße. Band IV. Domowina-Verlag, Bautzen 2009, ISBN 978-3-7420-1716-1, S. 128.
  3. Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S. 56 f.
  4. Der Landkreis Bitterfeld im Gemeindeverzeichnis 1900
  5. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2004
  6. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2005
  7. StBA: Gebietsänderungen vom 02. Januar bis 31. Dezember 2009
  8. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.

На других языках


- [de] Zörbig

[en] Zörbig

Zörbig (German pronunciation: [ˈtsœʁbɪç]) is a town in the district of Anhalt-Bitterfeld in Saxony-Anhalt, Germany. It is situated approximately 15 km west of Bitterfeld, and 20 km northeast of Halle (Saale). Zörbig is well known for its molasses made from sugar beets.

[es] Zörbig

Zörbig es una ciudad situada en el distrito de Anhalt-Bitterfeld, en el estado federado de Sajonia-Anhalt (Alemania), a una altitud de 90 metros. Su población a finales de 2015 era de unos 9500 habitantes y su densidad poblacional, 83 hab/km².[2][3]

[ru] Цёрбиг

Цёрбиг (нем. Zörbig (инф.)) — город в Германии, в земле Саксония-Анхальт.



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