Muldestausee ist eine kreisangehörige Gemeinde, die am 1. Januar 2010 im östlichen Landkreis Anhalt-Bitterfeld Sachsen-Anhalts entstanden ist. Namengebend ist der in der Gemeinde liegende Muldestausee.
Lage der Gemeinde Muldestausee im Landkreis Anhalt-Bitterfeld
Karte
Geografie
Die Gemeinde Muldestausee umfasst eine Fläche von 136,99km² und hat 12.602 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2008).
Muldestausee liegt zwischen Bitterfeld-Wolfen und Gräfenhainichen im äußersten Südosten des Landkreises Anhalt-Bitterfeld größtenteils östlich des namensgebenden Muldestausees. Mit dem Muldestausee, dem Großen Goitzschesee und Teilen des Seelhauser Sees hat die Gemeinde Anteil am Sächsischen Seenland. Der Osten der Gemeinde liegt in der Dübener Heide. Größtes Fließgewässer im Gemeindegebiet ist die Mulde.
Die Gemeinde entstand am 1. Januar 2010 im Rahmen der Gemeindegebietsreform aus der Umwandlung der Verwaltungsgemeinschaft Muldestausee-Schmerzbach in eine Einheitsgemeinde.[2] Neben den zehn Mitgliedsgemeinden der bisherigen Verwaltungsgemeinschaft sind auch die Gemeinden Mühlbeck und Friedersdorf (zuvor Verwaltungsgemeinschaft Bitterfeld-Wolfen) Ortsteile der neuen Gemeinde. Die Gemeindeverwaltung befindet sich im Ortsteil Pouch.
Die Ortsteile Mühlbeck und Friedersdorf haben 1997 das erste Buchdorf Deutschlands gegründet nach dem Vorbild des walisischen Hay-on-Wye. Kennzeichnend ist die große Anzahl an Antiquariaten und Buchläden. Auf jeden Einwohner der Orte kommen Hunderte von Büchern.[3]
Politik
Der Gemeinderat von Muldestausee besteht aus 28 Mitgliedern. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führten zu folgendem Ergebnis:[4]
Partei / Wählergruppe
Stimmenanteil
Sitze
Sitze 2014
CDU
14,8%0
4
7
AfD
18,9%0
5
2
FDP
9,0%
3
2
SPD
8,6%
2
2
WG Kinder, Jugend und Familie (WKJF)
11,1%0
4
1
BI Pouch für soziale Kommunalabgaben (BIPsK)
3,8%
2
Wählergruppe Feuerwehr Muldestausee
6,3%
2
3
BI Friedersdorf
4,7%
1
2
Feuerwehrverein Schwemsal
4,9%
1
1
Burgkemnitzer Heimat- und Naturverein (BHNV)
4,4%
1
1
Bürgerliste Muldestausee (BLM)
3,1%
1
–
Die Jungen Bürger (DJB)
3,0%
1
–
Wählerliste Gossa
2,1%
1
1
zwei Einzelbewerber zus.
3,1%
2
4
zwei weitere Einzelbewerber
2,1%
0
–
Gesamt
100%
28
28
Wahlbeteiligung: 58,8%
Für die Wahlperiode 2019–2024 haben sich folgende Fraktionen gebildet:
Fraktion „Die Mitte“ (11 Sitze): CDU (3), SPD (1), FDP (3), DJB (1), BI Friedersdorf (1), BHNV (1), Wählerliste Gossa (1)
Fraktionslos sind der Gemeinderat des Feuerwehrvereins Schwemsal und ein Gemeinderat der SPD.
Zusätzliches Mitglied des Gemeinderates ist der Bürgermeister Ferid Giebler (parteilos). Er wurde in einer Stichwahl am 6. November 2016 mit 75,8 Prozent der gültigen Stimmen für eine Amtsperiode von sieben Jahren gewählt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Radweg am Roten Turm Pouch
Roter Turm Pouch: Der Rote Turm wurde im 13. Jahrhundert erbaut, ist 26 Meter hoch und wird heute als Aussichtsturm genutzt.[5] 105 Stufen führen zur Aussichtsplattform, von wo aus man bei klarer Sicht das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig erkennen kann. Angrenzend befindet sich das Schloss Pouch, das zuletzt die Expo-Ausstellung „Land gewinnen“ beherbergt hat und seitdem nicht mehr genutzt wird.[6]
Barockkirche Burgkemnitz: Der Vorgängerbau wurde im Dreißigjährigen Krieg durch Brandstiftung zerstört. Der Grundstein für die heute erhaltene Kirche wurde 1722 gelegt. Die Architektur der Kirche ist dem Barock zuzuordnen, es handelt sich um einen einschiffigen Putzbau mit dreiseitigem Chorschluss. Die Kirche verfügt über einen quadratischen Westturm mit doppelt geschweifter Zwiebelhaube. Die Orgel stammt aus dem Jahr 1851 und wurde vom Hallenser Orgelbaumeister Friedrich Wilhelm Wäldner erbaut.[7]
Haus am See Schlaitz
Haus am See: Das Haus am See Schlaitz ist ein Informationszentrum für Umwelt und Naturschutz am Nordufer des Muldestausees. Im Haus befindet sich eine Dauerausstellung mit 80 Präparaten einheimischer Tiere und Informationen zur Geschichte des Muldestausees als Bergbaufolgelandschaft. Das Haus am See bietet zudem ein umfassendes Bildungsangebot mit Veranstaltungen und Führungen. Das Haus am See liegt darüber hinaus an der KOHLE | DAMPF | LICHT – Radroute.[8]
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmale in Muldestausee
Persönlichkeiten
Friedrich August Köttig (1794–1864), Erfinder, Arkanist an der Königlichen Porzellanmanufaktur Meißen, geboren in Schwemsal
Ernst Lausch (1836–1888), Pädagoge, Kinder- und Jugendschriftsteller, war auch langjähriger Herausgeber des Schulblatts der Provinz Sachsen, geboren in Friedersdorf
Otto Kieser (1893–1985), Pädagoge, Sprachforscher und Schriftsteller, geboren in Mühlbeck
Peter Hoffmann (* 1956), Redakteur, Publizist vieler regionaler Werke und Schriftsteller, geboren in Friedersdorf
Verkehr
Der Bahnhof Muldenstein liegt an der Bahnstrecke Berlin–Halle und wird stündlich von den Linien S2 und S8 der S-Bahn Mitteldeutschland bedient.
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