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Wünschendorf/Elster ist eine Gemeinde im thüringischen Landkreis Greiz. Sie gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Wünschendorf/Elster.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Thüringen
Landkreis: Greiz
Verwaltungs­gemeinschaft: Wünschendorf/Elster
Höhe: 216 m ü. NHN
Fläche: 19,5 km2
Einwohner: 2788 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 143 Einwohner je km2
Postleitzahl: 07570
Vorwahl: 036603
Kfz-Kennzeichen: GRZ, ZR
Gemeindeschlüssel: 16 0 76 084
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Poststraße 8
07570 Wünschendorf/Elster
Website: www.wuenschendorf.de
Bürgermeister: Marco Geelhaar (parteilos)
Lage der Gemeinde Wünschendorf/Elster im Landkreis Greiz
KarteHartmannsdorfHilbersdorfHirschfeldLederhoseLindaRonneburgRückersdorfSaaraSchwarzbachWünschendorf
Karte

Geographie


Das Elstertal oberhalb des Wünschendorfer Märchenwaldes
Das Elstertal oberhalb des Wünschendorfer Märchenwaldes
Pfarrkirche St. Veit
Pfarrkirche St. Veit

Wünschendorf liegt südlich von Gera im Landkreis Greiz, an der Weißen Elster und markiert den südlichsten Ausdehnungspunkt der Elstereiszeit und gilt als die Pforte zum oberen Elstertal zwischen Wünschendorf und Greiz.


Gemeindegliederung


Zur Gemeinde gehören die Ortsteile Veitsberg, Mildenfurth, Cronschwitz, Zschorta, Zossen, Meilitz, Untitz, Pösneck, Mosen und Wünschendorf.


Nachbargemeinden


Angrenzende Gemeinden sind die Stadt Berga/Elster, Crimla, Endschütz, Teichwitz, die Stadt Weida und Zedlitz im Landkreis Greiz sowie die kreisfreie Stadt Gera.


Geschichte


Auf Grund seiner besonderen Lage am Südrand der Leipziger Tieflandsbucht war der langgestreckte Rücken des Veitsberges von Wünschendorf schon in frühgeschichtlicher Zeit besiedelt. Das am Zusammenfluss von Weißer Elster und Weida befindliche Dorf lag im Frühmittelalter am Rand einer slawischen Siedlungskammer um Gera. Darauf weist auch noch der Ortsname hin, der sich von Wendendorf – Windischendorf ableitet. Der heute Veitsberg genannte Bergrücken soll zunächst eine Burg getragen haben, von der man die sechs Furten über die Elster kontrollieren und beschützen konnte. In Schriften aus dem 16. Jahrhundert wird 974 als Gründungsjahr der Veitskirche genannt.[2] Der heutige Kirchenbau geht allerdings eher auf das 11. oder 12. Jahrhundert zurück.[3] Die Kirche gehört damit zu den ältesten Kirchen des Vogtlandes.

1193 wurde unweit des Ortes das Kloster Mildenfurth durch die Vögte von Weida als Hauskloster gestiftet. Danach ging der ursprüngliche Ortsname Mildenfurth für Wünschendorf (1209: in slavica villa Mildenvorde) allmählich auf das Kloster über. Im Jahr 1238 stiftete Jutta, die Gemahlin Heinrichs IV., Vogt von Weida, mit dem Kloster Cronschwitz ein weiteres Hauskloster für weibliche Familienangehörige und den vogtländischen Adel. Bis heute blieb nur die Ruine der Kirche erhalten.

Während des Zweiten Weltkrieges mussten 15 Frauen und Männer aus der Sowjetunion in einer kriegswichtigen Flugmotorenreparatur-Fabrik Zwangsarbeit leisten.[4]

Die Gemeinde Wünschendorf/Elster ist seit dem 1. Januar 2012 Mitglied in der Verwaltungsgemeinschaft Wünschendorf/Elster, die bis zum 7. Februar 2013 Verwaltungsgemeinschaft Ländereck hieß. Innerhalb der Verwaltungsgemeinschaft sorgte die Verlegung von weiteren Teilen der Verwaltung aus dem Wünschendorfer Rathaus nach Seelingstädt in die Räume der vormaligen Sparkasse und einen kleineren Neubau, sowie der Eindruck der Wünschendorfer, auch bei anderen Entscheidungen zu wenig Gewicht zu haben, für Verstimmungen.[5] Die Gemeinde plant für den 1. Januar 2024 eine Fusion mit der Nachbarstadt Berga/Elster zur neuen Stadt Berga-Wünschendorf.[6][7]


Eingemeindungen


Die Orte Veitsberg und Cronschwitz waren bereits am 1. August 1945 eingegliedert worden. Am 1. Juli 1950 folgten Meilitz, Pösneck, Untitz, Zossen und Zschorta.[8] Mosen verlor am 2. September 1995 seine Selbstständigkeit und ist seitdem ein Ortsteil von Wünschendorf.[9]


Einwohnerentwicklung


Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1994 31. Dezember):

  • 1933: 1606
  • 1939: 1714
  • 1994: 3019
  • 1995: 3299
  • 1996: 3326
  • 1997: 3364
  • 1998: 3381
  • 1999: 3391
  • 2000: 3372
  • 2001: 3352
  • 2002: 3302
  • 2003: 3280
  • 2004: 3221
  • 2005: 3243
  • 2006: 3192
  • 2007: 3160
  • 2008: 3140
  • 2009: 3074
  • 2010: 3032
  • 2011: 2978
  • 2012: 2923
  • 2013: 2906
  • 2014: 2895
  • 2015: 2927
  • 2016: 2899
  • 2017: 2836
  • 2018: 2822
  • 2019: 2747
  • 2020: 2755
  • 2021: 2788
Datenquelle ab 1994: Thüringer Landesamt für Statistik

Politik



Bürgermeister


Der derzeitige ehrenamtliche Bürgermeister ist Marco Geelhaar (parteilos). Er ging als einziger Kandidat bei der Wahl am 30. August 2015 mit einer Mehrheit von 62,7 % und einer Beteiligung von 42,8 % (−27,7 %p) als Sieger hervor.[10] Vorherige Bürgermeister waren Christl Leopold bis 2003 und bis 2015 Jens Auer, sie übten das Amt hauptamtlich aus, da die Gemeinde zu diesen Zeitpunkten noch mehr als 3000 Einwohner besaß.


Gemeinderat


Kommunalwahl 2014[11][12]
Wahlbeteiligung: 58,3 % (2009: 57,7 %)
 %
40
30
20
10
0
32,1 %
26,5 %
18,2 %
12,7 %
10,5 %
BGW
FWG
HVVWU
OWBF
CDU
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2009
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
−0,4 %p
−1,5 %p
+7,1 %p
−2,5 %p
−2,7 %p
BGW
FWG
HVVWU
OWBF
CDU
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Der Gemeinderat setzt sich seit der Kommunalwahl vom 25. Mai 2014 wie folgt zusammen:

Die Wahlbeteiligung lag bei 58,3 % und damit um 0,6 %p über der von 2009. Da die Einwohnerzahl Wünschendorfs in dieser Zeit unter 3000 Einwohner sank, verringerte sich die Anzahl der Gemeinderatsmitglieder von 16 auf 14.


Wappen


Das Gemeindewappen, am Rathaus zu betrachten, zeigt eine Pelikangruppe in den Farben Weiß und Rot auf gelbem Grund.


Städtepartnerschaft


Die Partnerstadt von Wünschendorf ist die Stadt Taunusstein im Rheingau-Taunus-Kreis in Hessen.

Historische Holzbrücke aus dem Jahr 1786
Historische Holzbrücke aus dem Jahr 1786

Kultur und Sehenswürdigkeiten


Zu den Sehenswürdigkeiten zählen die 1786 errichtete, schindelgedeckte Historische Holzbrücke Wünschendorf über die Weiße Elster (Veitsberg), die über 900-jährige Kirche St. Veit, das 1193 von Vogt Heinrich II. von Weida gegründete Kloster Mildenfurth und die Ruine des 1238 gegründeten Klosters Cronschwitz. Eine weitere Sehenswürdigkeit sind die mit Wasserkraft betriebenen Märchenspiele, weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannt als Märchenwald. Der Märchenwald feierte im Jahr 2007 sein 80-jähriges Bestehen. Im Juni 2019 wurde er durch ein Unwetter zerstört.[13]


Gedenkstätten



Wirtschaft und Infrastruktur



Verkehr


Lochgut-Tunnel und Elsterbrücke zwischen Wünschendorf und Berga
Lochgut-Tunnel und Elsterbrücke zwischen Wünschendorf und Berga

Am 29. Mai 1999 wurde die Eisenbahnstrecke von Wünschendorf über Teichwolframsdorf nach Werdau stillgelegt. Sie war Bestandteil der Bahnstrecke Werdau–Mehltheuer. Heute hat Wünschendorf noch Eisenbahnanschluss über den Haltepunkt Wünschendorf-Nord und den Bahnhof im Ort, beide an der Elstertalbahn.


Wasserver- und Abwasserentsorgung


Die Gemeinde Wünschendorf/Elster ist Mitglied im Zweckverband Wasser / Abwasser Mittleres Elstertal. Dieser übernimmt für die Gemeinde die Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung.


Persönlichkeiten




Commons: Wünschendorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  2. Michael Köhler: Heidnische Heiligtümer. Jenzig-Verlag, 2007, ISBN 978-3-910141-85-8, S. 247.
  3. Hans Müller: Thüringen. Landschaft, Kultur und Geschichte im „grünen Herzen“ Deutschlands. DuMont Reiseverlag, Ostfildern 2005, ISBN 978-3-7701-3848-7, S. 262
  4. Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933–1945 (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933–1945, Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, S. 119, ISBN 3-88864-343-0
  5. Partnergemeinden gegen Fusion von Wünschendorf mit Berga. Mitteldeutscher Rundfunk, 25. Mai 2022, abgerufen am 10. Juni 2022.
  6. Gemeindefusion: Wünschendorf und Berga wollen Hochzeit feiern. Mitteldeutscher Rundfunk, 20. Mai 2022, abgerufen am 10. Juni 2022.
  7. MDR.de vom 15. Juli 2022, Fusion beschlossen: Wünschendorf und Berga sagen Ja zueinander
  8. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 1. Januar 1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  9. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1995
  10. Wahlergebnisse der Bürgermeisterwahlen
  11. Kommunalwahl 2014
  12. Kommunalwahl 2009
  13. Unwetter zerstört Märchenwald in Wünschendorf

На других языках


- [de] Wünschendorf/Elster

[en] Wünschendorf/Elster

Wünschendorf/Elster is a municipality in the district of Greiz, in Thuringia, Germany. The municipality is seat of a municipal association with eleven members.

[ru] Вюншендорф (Эльстер)

Вюншендорф (нем. Wünschendorf/Elster) — коммуна в Германии, в земле Тюрингия.



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