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Wolkramshausen ist ein Ortsteil der Stadt und Landgemeinde Bleicherode im thüringischen Landkreis Nordhausen nahe der Bundesautobahn 38. Wolkramshausen liegt im Tal der Wipper, nördlich der Hainleite.

Wolkramshausen
Stadt und Landgemeinde Bleicherode
Wappen von Wolkramshausen
Wappen von Wolkramshausen
Höhe: 206 m
Fläche: 10,84 km²
Einwohner: 936 (31. Dez. 2017)
Bevölkerungsdichte: 86 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 2019
Postleitzahl: 99752
Vorwahl: 036334
Karte
Karte
Lage des Ortsteils Wolkramshausen in der Stadt Bleicherode

Lage



Nachbarorte


Wollersleben Werther Hain
Nohra Kleinfurra
Hainrode Wernrode

Geschichte


Die Gemeinde gibt 834 als Jahr der urkundlichen Ersterwähnung an. Nach Wolfgang Kahl finden sich aber bereits Belege aus der Zeit zwischen 802 und 817.[1]

Auf dem östlichen Teil des Zengenberges, einem Berg am Nordrand der Hainleite westlich von Wernrode, befand sich eine Burg, die der Sicherung der Orte Wernrode und Wolkramshausen diente. Außerdem kontrollierte und sicherte man mit der Befestigung den Handelsweg über die Hainleite. Die Hochfläche der Burg ist noch durch einen zwei Meter hohen und acht Meter breiten Wall mit Graben zu erkennen.[2]

In der Zeit des europäischen Hochbarocks (1650–1720) entwickelte sich Wolkramshausen, besonders durch die Familien „von Wilcke“ und von Wurmb zu einem wirtschaftlichen und kulturellen Zentrums des Landadels in der Wipper-Ebene. Im 18./19. Jahrhundert siedelten sich weitere Familien des Land- bzw. des Beamtenadels in Wolkramshausen an und bauten mehrere stattliche Herrenhäuser. Der Ort wurde durch diese Entwicklung umgangssprachlich im 19. Jahrhundert als Klein Paris bezeichnet.[3]

Durch einen am 19. Juni 1816 in Berlin abgeschlossenen Staatsvertrag trat Schwarzburg-Rudolstadt das Dorf Wolkramshausen und das Vorwerk Utterode an Preußen und somit an den Kreis ab. Fortan gehörte der Ort zur preußischen Provinz Sachsen. Im 19. Jahrhundert war Wolkramshausen für den Zuckerrübenanbau und seine Zuckerfabrik bekannt.

Während des Zweiten Weltkrieges mussten mehr als 1.000 Kriegsgefangene sowie Männer und Frauen aus den besetzten Ländern West- und Osteuropas in der Heeresmunitionsanstalt Zwangsarbeit leisten, wobei 145 Personen im Jahre 1942 bei einer Explosion ums Leben kamen. In drei Barackenlagern in Wolkramshausen, Wernrode und Ludwigshall waren sie untergebracht.[4]

Am 1. Januar 2019 schlossen sich die Gemeinden Wolkramshausen, Friedrichsthal, Kleinbodungen, Kraja, Hainrode, Nohra, Wipperdorf und Etzelsrode sowie die Stadt Bleicherode zur neuen Stadt und Landgemeinde Bleicherode zusammen. Die Gemeinde Wolkramshausen war Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Hainleite. Zur Gemeinde gehörte der Ortsteil Wernrode, der etwa 2 km südlich des Hauptortes liegt.


Wappen


Blasonierung: In Gold auf einem mit einem silbernen Wellenbalken belegten grünen Dreiberg ein aufrechter rechtsgewendeter schwarzer Wolf, mit roter Bewehrung und roter Zunge, in den Vorderpranken ein silbernes Fachwerkhaus mit schwarzem Gebälk haltend.[5]


Gemeinderat


Gemeindeamt Wolkramshausen, ehemaliges Rittergut der Familie von Byla, später von Burkersroda
Gemeindeamt Wolkramshausen, ehemaliges Rittergut der Familie von Byla, später von Burkersroda

Der Gemeinderat in Wolkramshausen bestand zuletzt aus acht Ratsmitgliedern:

(Stand: Kommunalwahl 2014)


Verkehr


Im Bahnhof Wolkramshausen zweigt die Bahnstrecke Wolkramshausen–Erfurt von der Bahnstrecke Halle–Hann. Münden ab. Ein 220 kV-Umspannwerk mit dezentralem Bahnstromumformerwerk befindet sich beim Bahnhof.


Sehenswürdigkeiten


Kirche in Wolkramshausen
Kirche in Wolkramshausen

Zerstört:


Persönlichkeiten



Vereine



Literatur




Commons: Wolkramshausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 311.
  2. Michael Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. Jenzig-Verlag, 2001, S. 272 und 279.
  3. https://bleicherode.de/landgemeinde/ortschaften/wolkramshausen.html
  4. Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933-1945 (Hrsg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945. Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen. Erfurt 2003, S. 202, ISBN 3-88864-343-0.
  5. Hauptsatzung der Gemeinde Wolkramshausen vom 9. Juli 1999 (Memento vom 16. Februar 2015 im Internet Archive) (PDF; 43 kB)
  6. Eintrag zu Bylaisches Rittergut in der privaten Datenbank Alle Burgen. Abgerufen am 14. Juni 2020.
  7. Eintrag zu Altwilkesches Gut in der privaten Datenbank Alle Burgen. Abgerufen am 14. Juni 2020.
  8. Eintrag zu Neuwurmbsches Gut in der privaten Datenbank Alle Burgen. Abgerufen am 14. Juni 2020.
  9. Carl von Stamford: Wilcke, Ernst Ludwig von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 42, Duncker & Humblot, Leipzig 1897, S. 477–479.

На других языках


- [de] Wolkramshausen

[en] Wolkramshausen

Wolkramshausen is a village and a former municipality in the district of Nordhausen, in Thuringia, Germany. Since 1 January 2019, it is part of the town Bleicherode.

[ru] Волькрамсхаузен

Волькрамсхаузен (нем. Wolkramshausen) — коммуна в Германии, в земле Тюрингия.



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