Die Gemeinde gibt 834 als Jahr der urkundlichen Ersterwähnung an. Nach Wolfgang Kahl finden sich aber bereits Belege aus der Zeit zwischen 802 und 817.[1]
Auf dem östlichen Teil des Zengenberges, einem Berg am Nordrand der Hainleite westlich von Wernrode, befand sich eine Burg, die der Sicherung der Orte Wernrode und Wolkramshausen diente. Außerdem kontrollierte und sicherte man mit der Befestigung den Handelsweg über die Hainleite. Die Hochfläche der Burg ist noch durch einen zwei Meter hohen und acht Meter breiten Wall mit Graben zu erkennen.[2]
In der Zeit des europäischen Hochbarocks (1650–1720) entwickelte sich Wolkramshausen, besonders durch die Familien „von Wilcke“ und von Wurmb zu einem wirtschaftlichen und kulturellen Zentrums des Landadels in der Wipper-Ebene. Im 18./19. Jahrhundert siedelten sich weitere Familien des Land- bzw. des Beamtenadels in Wolkramshausen an und bauten mehrere stattliche Herrenhäuser. Der Ort wurde durch diese Entwicklung umgangssprachlich im 19. Jahrhundert als Klein Paris bezeichnet.[3]
Durch einen am 19. Juni 1816 in Berlin abgeschlossenen Staatsvertrag trat Schwarzburg-Rudolstadt das Dorf Wolkramshausen und das Vorwerk Utterode an Preußen und somit an den Kreis ab. Fortan gehörte der Ort zur preußischen Provinz Sachsen. Im 19. Jahrhundert war Wolkramshausen für den Zuckerrübenanbau und seine Zuckerfabrik bekannt.
Während des Zweiten Weltkrieges mussten mehr als 1.000 Kriegsgefangene sowie Männer und Frauen aus den besetzten Ländern West- und Osteuropas in der Heeresmunitionsanstalt Zwangsarbeit leisten, wobei 145 Personen im Jahre 1942 bei einer Explosion ums Leben kamen. In drei Barackenlagern in Wolkramshausen, Wernrode und Ludwigshall waren sie untergebracht.[4]
Blasonierung: In Gold auf einem mit einem silbernen Wellenbalken belegten grünen Dreiberg ein aufrechter rechtsgewendeter schwarzer Wolf, mit roter Bewehrung und roter Zunge, in den Vorderpranken ein silbernes Fachwerkhaus mit schwarzem Gebälk haltend.[5]
Gemeinderat
Gemeindeamt Wolkramshausen, ehemaliges Rittergut der Familie von Byla, später von Burkersroda
Der Gemeinderat in Wolkramshausen bestand zuletzt aus acht Ratsmitgliedern:
Freie Wählergemeinschaft: 5 Sitze
CDU/Offene Liste: 3 Sitze
(Stand: Kommunalwahl 2014)
Verkehr
Im Bahnhof Wolkramshausen zweigt die Bahnstrecke Wolkramshausen–Erfurt von der Bahnstrecke Halle–Hann. Münden ab. Ein 220 kV-Umspannwerk mit dezentralem Bahnstromumformerwerk befindet sich beim Bahnhof.
Sehenswürdigkeiten
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmale in Bleicherode
Kirche in Wolkramshausen
Schloss Hue de Grais
Die Dorfkirche St. Trinitatis (Wolkramshausen)
Ehem. Herrenhaus des Ritterguts von Byla, später von Burkersroda – heute Gemeindeverwaltung[6]
Villa Parkstraße 12, 1908 als zweigeschossiges Wohnhaus mit hohem Satteldach und Mansarden errichtet. An der Westseite befindet sich ein aus Holz geschnitzter Wintergarten.
Villa Parkstraße 14, erbaut ebenfalls 1908 von dem Architekten M. Köndgen als zweigeschossiges Wohnhaus mit Satteldach. Die Straßenseite weist reiche Verzierungen auf.
Villa Parkstraße 15, Wohngebäude mit farbiger Klinkerfassade und verziert mit bemaltem Holzfries unterhalb des Dachansatzes.
Villa Parkstraße 16, durch Oskar Beck im Jugendstil entworfenes Wohngebäude mit Apotheke.
Zerstört:
Altwilkesches Rittergut[7], Herrenhaus wurde nach 1990 abgerissen. Letzte Reste der Wirtschaftsgebäude erhalten, sog. "Alte Schäferei".
Neuwurmbsches Gut, sog. "Neuer Hof"[8]. Später im Eigentum des Rittergutsbesitzers Schreiber, um 1954 abgerissen.
Altwurmbsches Rittergut, Herrenhaus nach 1948 abgerissen, geringe Reste der Wirtschaftsgebäude erhalten.
Altwilkesches Rittergut
Altwilkesches Rittergut 1986
"Neuer Hof" zwischen 1857-1883
"Neuer Hof"
Rittergut Hue de Grais zwischen 1857 und 1883, Lithographie, Alexander Duncker
Schloss Hue de Grais (2021)
Villa Parkstraße 14
Villa Parkstraße 15
Villa Parkstraße 16
Persönlichkeiten
Ernst Ludwig von Wilcke (1653–1725), kurfürstlich-sächsischer und königlich-polnischer General der Infanterie[9]
Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933-1945 (Hrsg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945. Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen. Erfurt 2003, S. 202, ISBN 3-88864-343-0.
Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.
2019-2025 WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии