world.wikisort.org - Deutschland

Search / Calendar

Wendeburg ist eine Gemeinde im Landkreis Peine in Niedersachsen.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Niedersachsen
Landkreis: Peine
Höhe: 67 m ü. NHN
Fläche: 60,15 km2
Einwohner: 10.526 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 175 Einwohner je km2
Postleitzahl: 38176
Vorwahlen: 05303, 05302, 05171
Kfz-Kennzeichen: PE
Gemeindeschlüssel: 03 1 57 008
Gemeindegliederung: 8 Ortschaften
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Am Anger 5
38176 Wendeburg
Website: www.wendeburg.de
Bürgermeister: Gerd Albrecht (CDU)
Lage der Gemeinde Wendeburg im Landkreis Peine
Karte
Karte

Geografie



Geografische Lage


Wendeburg liegt unmittelbar am nordwestlichen Stadtrand von Braunschweig. Das Ortsbild ist von der Landwirtschaft geprägt. Es sind in den vergangenen Jahren in allen Ortsteilen Neubaugebiete entstanden. Gleichwohl blieben die traditionellen Strukturen erhalten, so dass von einer „Idylle im Grünen“ mit hoher Lebensqualität zu sprechen ist. In Wendeburg ist zudem ein Freibad, das Auebad, sowie ein großes Einkaufszentrum vorzufinden.

Die Aue und Erse durchfließt das Gemeindegebiet von Süd nach Nord, im Fuße des Gemeindewappens ist sie durch eine goldene Leiste symbolisiert.

Höchster Punkt der Gemeinde ist der Rüper Berg bei Rüper mit einer Höhe von 89,5 m.


Nachbargemeinden


Edemissen Samtgemeinde Papenteich
Peine
Vechelde Braunschweig

Gemeindegliederung


Lage der Ortsteile in Wendeburg
Lage der Ortsteile in Wendeburg

Die Gemeinde besteht aus den folgenden Ortschaften:


Geschichte


Dort, wo früher die Heerstraße von Braunschweig nach Celle die Aue überquerte, wurde im hohen Mittelalter (12. oder 13. Jahrhundert) eine Burg angelegt. Die ältesten Bezeichnungen lauten 1196–1197 Winetheburg und Wenedeburch. Es bietet sich die Vermutung an, dass eine Namensgebung vorliegt, die sich auf den Volksstamm der Wenden bezieht. Urkundliche oder archäologische Beweise für die Niederlassung von Wenden gibt es jedoch nicht, die Siedlungsform des Ortsteiles Wendezelle lässt aber hierauf schließen. Der Ortsname mit der Silbe „Wende“ könnte auf die Wenden hinweisen, aber auch auf einen Personennamen wie Winetho, Wendo oder ähnlich oder mit dem Zeitwort „wenden“ oder mit einer Ecke (= Wendung) einer (Gau-)Grenze in Zusammenhang stehen. Alle diese Deutungen sind jedoch ungesichert. Naheliegend ist jedoch, ausgehend von Winethe, die Deutung als „Weide“, was sich mit der Lage in der Aueniederung erklärt. Die „Burg“ mag an der Stelle der heutigen Marienkirche ihren Platz gehabt haben.

Die Marienkirche, mit dem Kirchturm aus den Jahren 1250–1300, ist das älteste Gebäude des Ortes. Erhalten aus dem Mittelalter ist an der Westseite des Kirchturms eine Weihetafel, die nach einem wesentlichen Umbau und anschließender Neuweihe der Kirche in etwa 5 m Höhe am Kirchturm angebracht wurde. Dieser Stein zeigt den Gekreuzigten mit Maria und Johannes, ihnen zu Füßen das betende Stifterpaar. Darunter befindet sich ein Adelswappen und die Jahreszahl 1439.


Wappen


Die Gemeinde Wendeburg trägt im Wappen ihrer früheren Kreiszugehörigkeit ebenso Rechnung wie der gegenwärtigen: Mit den Braunschweiger Landes- und Landkreisfarben Blau-Gelb gedenkt es seiner ehemaligen Zugehörigkeit und mit dem Wolfskopf als Motiv des Peiner Kreiswappens seiner jetzigen zum Landkreis Peine, ab 1. März 1974. Der Wolfskopf ist jedoch bereits seit 1439 auf der Weihetafel an der Wendeburger Kirche zu sehen. Der Zinnenschildfuß repräsentiert die im Gemeindenamen enthaltene Burg, die schmale Leiste darin ist die Aue/Erse, die sich durch das Gemeindegebiet zieht. Die Ähren versinnbildlichen die Landwirtschaft als den früher bedeutendsten und auch heute noch beachtlichen Wirtschaftszweig. Der Gemeinderat nahm das Wappen am 21. März 1978 an und der Landkreis Peine genehmigte es am 11. Juli desselben Jahres. Entwurf: Wilhelm Krieg.


Weltneuheit


Im Jahre 1903 stellte Heinrich Büssing den ersten von ihm konstruierten Motorlastwagen der Öffentlichkeit vor. Kaum ein halbes Jahr später war der erste Motoromnibus mit 20 Sitzplätzen betriebsfertig. Nach vierteljähriger Erprobung richtete Heinrich Büssing am 5. Juni 1904 seine erste Omnibuslinie zwischen Wendeburg und Braunschweig ein. Die Buslinie, die auf die Initiative des damaligen Wendeburger Pastors Otto Hayder einging, gab ihm die Möglichkeit, seinen Omnibus weiter unter seiner ständigen Kontrolle zu erproben. Die Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit veranlasste nur wenige Monate später die Kaiserliche Ober-Postdirektion Braunschweig, mit Büssing einen Vertrag über die Beförderung von Postsachen – ab 1. September 1904 – abzuschließen. Die Omnibuslinie Wendeburg–Braunschweig gilt daher als erste erfolgreiche Kraftpost-Omnibuslinie der Welt.[2]


Ortsname


Der Ortsname ergibt sich aus dem Teil „Burg“ und dem offensichtlichen Bestimmungswort „Winethe“, die germanische Bildung „Win-ithi“, „winja“ bedeutet Weide, zusammen also Weideort, Weidestelle. Der Name kann aber auch auf einer wendischen Siedlung basieren. Hierzu würde passen, dass der Ortsteil Wendezelle das westlichste Rundlingsdorf Deutschlands ist. Dies ist eine typisch wendnische Bauweise.


Eingemeindungen


Am 1. Juli 1968 schlossen sich die Gemeinden Wendeburg, Wendezelle und Zweidorf freiwillig zu einer neuen Gemeinde Wendeburg zusammen, sie bestand bis zum 28. Februar 1974. Im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen wurden am 1. März 1974 die Gemeinden Bortfeld, Didderse, Harvesse, Meerdorf, Neubrück, Rüper, Sophiental, Wendeburg und Wense zur neugeschaffenen Einheitsgemeinde Wendeburg zusammengefasst.[3][4]


Ausgliederung


Am 1. Mai 1981 wurde die Gemeinde Didderse durch Ausgliederung aus der Gemeinde Wendeburg neu gebildet und in den Landkreis Gifhorn eingegliedert.[4] Damit wurde von Seiten des Landes den Protesten der Bewohner Didderses Rechnung getragen. Die neue Gemeinde Didderse entspricht in ihrem Zuschnitt nicht genau der Ausdehnung der ehemaligen Gemeinde Didderse, ein Teil der Feldmark verblieb in der Gemeinde Wendeburg.


Religion


Kath. Kirche Wendeburg
Kath. Kirche Wendeburg

Die Marienkirche ist die evangelisch-lutherische Kirche in der Ortschaft Wendeburg, in der heutigen äußeren Form im 18. Jahrhundert vollendet. Gegenüber der Kirche, an der Braunschweiger Straße, befindet sich ein evangelischer Kindergarten. Weitere evangelische Kirchen befinden sich in Bortfeld, Harvesse, Meerdorf, Rüper und Sophiental.

Die katholische St.-Elisabeth-Kirche wurde 1962/63 errichtet. Heute gehört die Kirche, die zwischen Pastor-Derks-Weg und Rothbergstraße gelegen ist, zur Pfarrgemeinde Heilig Geist in Braunschweig-Lehndorf.

Im Neubrücker Ortsteil Ersehof befindet sich eine neuapostolische Kirche.


Politik


Kommunalwahl 2021
Wahlbeteiligung: 66,78 % (+2,49 Pp.)
 %
40
30
20
10
0
38,74 %
29,86 %
19,31 %
6,01 %
6,09 %
CDU
SPD
Grüne
FDP
AfD
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2011
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
−7,50 %p
+0,11 %p
+6,19 %p
+3,15 %p
−1,92 %p
CDU
SPD
Grüne
FDP
AfD

Gemeinderat


Der Gemeinderat der Gemeinde Wendeburg besteht aus 26 Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Gemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 10.001 und 11.000 Einwohnern.[5] Die 26 Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026. Stimmberechtigt im Rat der Gemeinde ist außerdem der hauptamtliche Bürgermeister.

Seit 1974 ergaben die Kommunalwahlen folgende Ergebnisse:

Jahr CDU SPD GRÜNE FDP AfD Andere Gesamt Stand
202110851226 SitzeKommunalwahl am 12. September 2021
201612831226 SitzeKommunalwahl am 11. September 2016
2011129526 SitzeKommunalwahl am 11. September 2011
20061492126 SitzeKommunalwahl am 10. September 2006
2001131010125 SitzeKommunalwahl am 9. September 2001
199612101023 SitzeKommunalwahl am 15. September 1996
1991111021 SitzeKommunalwahl am 6. Oktober 1991
1986129021 SitzeKommunalwahl am 5. Oktober 1986
19811281021 SitzeKommunalwahl am 27. September 1981
1976139123 SitzeKommunalwahl am 3. Oktober 1976
1974139123 SitzeKommunalwahl am 9. Juni 1974

Bürgermeister


Ehrenamtlicher Bürgermeister: Albert Grove (CDU) 1974–1994; Rolf Ahlers (CDU) 1994–2002.

Hauptamtlicher Bürgermeister: Hans Peter Reupert (CDU) 2002–2011; Gerd Albrecht (CDU) seit 2011.


Wappen


Das Wappen der Gemeinde Wendeburg zeigt in Gold über einem blauen mit einer goldenen Leiste belegten Zinnenkranz einen blauen rotbezungten Wolfskopf, begleitet von je einer blauen Ähre.[6]


Kultur und Sehenswürdigkeiten



Sehenswürdigkeiten


Marienkirche Wendeburg
Marienkirche Wendeburg
Weidenkirche Wendeburg
Weidenkirche Wendeburg
In den Monaten Februar bis Mai 2006 wurde in Wendeburg eine Weidenkirche von etwa 100 Menschen aller Altersgruppen errichtet. Dabei wurden in vielen Stunden ehrenamtlicher Tätigkeit u. a. 16 Bögen geflochten, die aus weit über 1000 Weidenruten bestehen und mit fast 1000 Meter Hanfseil zusammengebunden. Bei der Einweihung am 5. Juni 2006 (Pfingstmontag) wurde erstmals „O Heiland, mak den Himmel wiet“ nach EG 7 von Friedrich Spee gesungen.

Museen



Theater



Wirtschaft und Infrastruktur


Wendeburg war Hauptsitz der Volksbank Vechelde-Wendeburg.


Öffentliche Einrichtungen



Bildung



Verkehr


Die Bundesautobahn 2 – an ihr befinden sich hier die Autobahnraststätten „Zweidorfer Holz – Nordseite“ und „Zweidorfer Holz – Südseite“ – durchquert das Gemeindegebiet, wie auch die Bundesstraße 214, sie kreuzen sich an der Anschlussstelle Braunschweig-Watenbüttel. Für den Schiffsverkehr gibt es die Häfen Wendeburgs am Mittellandkanal und am Stichkanal Salzgitter, der hier beginnt.

Die Schienenverkehrstrasse der Bahnstrecke Celle–Braunschweig führt durch die Gemeinde. Früher befanden sich Bahnhöfe in den Ortsteilen Wendezelle, Harvesse und Wense, die derzeit alle stillgelegt sind. Der südliche Teil der Strecke ist für die Anbindung des neu errichteten Logistikzentrums von Volkswagen reaktiviert.

Bereits ab 1. Juli 1885 konnten die Wendeburger mit einem Fahrzeug des öffentlichen Personennahverkehrs ÖPNV nach Braunschweig gelangen: Der Wendeburger Kaufmann Friedrich Wilhelm Taeger fuhr einmal täglich mit dem Privat-Personen-Fuhrwerk von Wendeburg nach Braunschweig und zurück, dabei beförderte er auch die Postsachen. 1893 übernahm der Wendeburger Fuhrunternehmer August Wegener diesen Dienst mit der zwölfsitzigen Postkutsche. Am 5. Juni 1904 hielt neuzeitliche Technik ihren Einzug. In Braunschweig hatte sich Heinrich Büssing 1903 mit einer Motorlastwagenfabrik selbständig gemacht und auch einen Bus gebaut, den er aber noch nicht verkaufen wollte. Auf Drängen des Wendeburger Pastors Otto Hayder begann Büssing am genannten Tage mit dem Busverkehr von Wendeburg nach Braunschweig. Die Zuverlässigkeit des Fahrzeuges erkannte die Post nach kurzer Zeit und übertrug der Buslinie ab 1. September 1904 die Postbeförderung. Damit nahm die erste erfolgreiche Kraftpostomnibuslinie der Welt, Wendeburg–Braunschweig, ihren Betrieb auf. Die täglich dreimalige Tour des Busses führte von Wendeburg über Wendezelle, Bortfeld, Völkenrode, Watenbüttel und Ölper nach Braunschweig, die Rückfahrt entsprechend.[7][8]


Gewässer


Außer den unter „Verkehr“ genannten Schifffahrtskanälen gibt es weitere Gewässer. Die Aue-Erse ist mittels des entlastenden Aue-Oker-Kanals mit der Oker verbunden. Das „Zweidorfer Meer“ ist ein Relikt aus der Eiszeit, wie auch das „Meerdorfer Meer“, das jedoch zugeschüttet wurde.


Persönlichkeiten



Persönlichkeiten der Gemeinde



Persönlichkeiten, die mit der Gemeinde in Verbindung stehen



Literatur




Commons: Wendeburg – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise


  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2021 (Hilfe dazu).
  2. Wilfried Lochte und Rolf Ahlers: Wendeburg-Braunschweig, die erste Kraftpost-Omnibuslinie von Heinrich Büssing. Wendeburg 2004, 80 Seiten
  3. wendeburg.de: Geschichte der Ortschaften
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 203, 268.
  5. Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) in der Fassung vom 17. Dezember 2010; § 46 – Zahl der Abgeordneten, abgerufen am 26. Dezember 2014
  6. Hauptsatzung der Gemeinde Wendeburg, abgerufen am 26. Dezember 2014
  7. Rolf Ahlers: Wendeburg, 800 Jahre aus der Geschichte des Ortes. Wendeburg 1996, 170 Seiten
  8. Rolf Ahlers: Wendeburg-Braunschweig – eine Erinnerung an Heinrich Büssing und Wilfried Lochte zur Historischen Busfahrt 1989. In: Braunschweigische Heimat (104), 2018/1, S. 10–16.
  9. Literaturverzeichnis "Beruflich bearbeitete Themen"
  10. Literaturverzeichnis "Heimatkundliche Themen"
  11. ZeitZeugenBüro

На других языках


- [de] Wendeburg

[en] Wendeburg

Wendeburg is a municipality in the district of Peine, in Lower Saxony, Germany. It is situated approximately 11 km east of Peine, and 12 km northwest of Braunschweig.

[ru] Вендебург

Вендебург (нем. Wendeburg) — коммуна в Германии, в земле Нижняя Саксония.



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2024
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии