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Ölper ist ein Stadtteil im Norden der Stadt Braunschweig. Der Ort liegt zwischen der Oker und der A391. Ölper ist Bestandteil des Stadtbezirkes 321 – Lehndorf-Watenbüttel und bildet den statistischen Bezirk 36 Braunschweigs.

Ölper 1899
Ölper 1899
Ölper
Stadt Braunschweig
Wappen von Ölper
Wappen von Ölper
Höhe: 77 m ü. NN
Einwohner: 1544 (31. Dez. 2020)[1]
Eingemeindung: 1934
Postleitzahl: 38114
Vorwahl: 0531
Karte
Karte
Lage von Ölper in Braunschweig
Obelisk zur Erinnerung an das Gefecht bei Ölper am 1. August 1809
Obelisk zur Erinnerung an das Gefecht bei Ölper am 1. August 1809
Obelisk zur Erinnerung an das Gefecht bei Ölper am 1. August 1809

Geschichte


Im Jahre 1251 wird die Ortschaft Ölper erstmals in einer Lehensurkunde an das Blasius-Stift durch den Bischof von Hildesheim unter der Bezeichnung „Elbere“ erwähnt. Die erste Besiedlung dürfte jedoch weiter zurückliegen. Der Grundbesitz, der zu Ölper gehörte, erstreckte sich vom Kanzlerfeld über den Ölper Wald bis zum Eichtal. 1393 schloss das Stift als Grundherr mit der Stadt einen Vertrag über den Bau eines „Berchfriedes“ in der Braunschweiger Landwehr, eines steinernen „Wartturms“, am Eingang der Celler Heerstraße. Seit dieser Zeit war Ölper eines von drei westlich der Oker gelegenen Pfahldörfern, die der Verteidigung dienten. Diese bildeten gemeinsam mit der Braunschweiger Landwehr bis zum Jahr 1671 eine vorgelagerte Verteidigungslinie für die Stadt Braunschweig. Diesem Zweck diente auch das älteste noch erhaltene Gebäude Ölpers, der Altbau des Ölper Turms aus dem Jahr 1642. Bereits 1398 wird dieser erstmals als „to dem nyen torne vor Elbere“ in einer Chronik erwähnt, so dass zu vermuten ist, dass er bereits einen hölzernen Vorgänger hatte; Rechnungen des Rates von 1388 scheinen dies zu bestätigen. In Friedenszeiten diente der Turm als Ausspannstation und Zollstelle. Nach dem Gefecht bei Ölper ging der Turm 1765 in Privatbesitz über und wurde 1825 abgerissen.[2]

Als im Jahre 1809 der Schwarze Herzog auf seinem Weg ins Exil nach England durch westfälische Truppen im Norden von Ölper gestellt wurde, kam es dort zu einigen Gefechten, in deren Verlauf die Angreifer (Verbündete Napoleons) sich jedoch zurückzogen. Ein Obelisk am südlichen Ortseingang erinnert an diese sogenannte „Schlacht von Ölper“.

Trotz allem war Ölper über Jahrhunderte ein eigenständiges Bauerndorf aus Großkotsassen mit dem Zentrum an der Celler Heerstraße und der Dorfstraße. Im 17. Jahrhundert kam im Westen die Ansiedlung von Kleinkotsassen hinzu, die sich an der Heerstraße angesiedelt hatte. Im 19. Jahrhundert wuchs die Ortschaft dann auch in nördlicher und südlicher Richtung weiter.[3]

Ölper gehört seit seiner Eingemeindung 1934 offiziell zur Stadt Braunschweig.


Allgemeines


Bekannt ist Ölper durch das Autobahnkreuz, den sogenannten „Ölper Knoten“, der 1974 bis 1978 durch den Bau der westlichen Stadtautobahn entstanden ist. Im Osten des Stadtteils liegt der 15,85 Hektar große Ölpersee, der durch die Gewinnung des Kieses für die Aufschüttung des Tangentendammes entstanden ist. Seither fließt die Oker durch den ehemaligen Mühlengraben direkt am Ort vorbei.

Kuriosa

Die Redewendung in Ölper umsteigen bezeichnet in und um Braunschweig das Erbrechen infolge übermäßigen Alkoholkonsums.[4]

Die Redewendung ne Ölpersche wird für eine „schwappig volle Tasse verwendet“.[5] Ob die Herkunft in der üppig servierenden Ölper Gastronomie oder den überschwemmten Wiesen begründet ist, entzieht sich der Quellenlage.


Sehenswürdigkeiten


St.-Jürgen-Kirche
St.-Jürgen-Kirche

Einrichtungen


In Ölper befindet sich:


Wappen


Wappen Braunschweig-Ölper
Wappen Braunschweig-Ölper

Das Wappen zeigt ein rotes Wassermühlrad auf einem weißen (in der Heraldik silbern) dreizinnigen Turm auf einem roten Schild.

Das Mühlrad symbolisiert die einstige Ölper Mühle, der Turm versinnbildlicht den Wehrturm und die damit verbundene Schutzfunktion für die Stadt, die sich auch in der farblichen Gestaltung (Rot-Weiß) als Stadtfarben Braunschweigs widerspiegelt und somit die mehr als sechshundertjährigen Beziehungen bekräftigt.

Das Wappen wurde von Arnold Rabbow entworfen und am 2. Mai 1980 von der Bürgergemeinschaft als Ortswappen angenommen.[2]


Literatur




Commons: Ölper – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Einwohnerstatistik auf braunschweig.de
  2. Arnold Rabbow: Neues Braunschweigisches Wappenbuch. Braunschweiger Zeitungsverlag, Meyer Verlag, Braunschweig 2003, ISBN 3-926701-59-5, S. 23.
  3. Geschichte Ölpers auf braunschweig.de
  4. Eckhard Schimpf: Klinterklater II – Typisch braunschweigisch. 850 Redensarten, Ausdrücke und kleine Geschichten, Braunschweiger Zeitungsverlag, Braunschweig 1995, S. 119.
  5. Hans Lindemann: ÖLPER – Die Geschichte eines Braunschweiger Pfahldorfes, Braunschweig, 1977, S. 213.

На других языках


- [de] Ölper

[en] Ölper

Ölper, formerly a village, is a quarter (Stadtteil) of the city of Braunschweig in Lower Saxony, Germany. It lies to the north of the city centre on the river Oker. It is part of the Stadtbezirk Lehndorf-Watenbüttel.



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