world.wikisort.org - Deutschland

Search / Calendar

Waake ist eine Gemeinde der Samtgemeinde Radolfshausen im Landkreis Göttingen in Niedersachsen (Deutschland) mit einem der wenigen noch erhaltenen, einst für diese Region typischen Tieplätze.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Niedersachsen
Landkreis: Göttingen
Samtgemeinde: Radolfshausen
Höhe: 248 m ü. NHN
Fläche: 7,9 km2
Einwohner: 1253 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 159 Einwohner je km2
Postleitzahl: 37136
Vorwahl: 05507
Kfz-Kennzeichen: GÖ, DUD, HMÜ, OHA
Gemeindeschlüssel: 03 1 59 035
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hacketalstr. 5a
37136 Waake
Website: www.waake.de
Bürgermeister: Johann-Karl Vietor (CDU)
Lage der Gemeinde Waake im Landkreis Göttingen
KarteStaufenbergFriedlandSeeburgBodenseeElbingerode
Karte
Waake mit Blick auf das Harzvorland
Waake mit Blick auf das Harzvorland
Tieplatz in Waake
Tieplatz in Waake

Waake, das sich auf 7,9 km² Fläche erstreckt, hat insgesamt 1372 Einwohner, davon 968 in Waake und 404 im Ortsteil Bösinghausen.


Geografie


Waake liegt etwa 9 km ost-nordöstlich von Göttingen im Nordostteil des Göttinger Walds. Durch die Gemeinde fließt der Bach Aue, ein westlicher Zufluss der Suhle. Sie ist von einem Abschnitt der B 27 durchzogen, die in West-Ost-Richtung Göttingen und Ebergötzen miteinander verbindet.


Geschichte


Urkundlich erstmals erwähnt wurde Waake 1013 als Gutsbesitz des Marienklosters zu Hildesheim.

Im 12. Jahrhundert war es Teil des Herzogtums Sachsen, später ging es in das Herzogtum Braunschweig-Lüneburg über.

Die Herren von Uslar verpfändeten im 14. Jahrhundert das Dorf. Abgaben waren von der Bevölkerung jedoch auch an Herren von der Plesse und an den Landgrafen von Hessen zu zahlen.

Ein Konflikt zwischen der nach Autonomie strebenden Stadt Göttingen und Waake ergab sich im 14. Jahrhundert, als sich Göttingen von Waake als landesherrlichen Stützpunkt bedroht sah. In einem anschließenden Versöhnungsbrief an den Rat der Stadt erscheint 1312 Konemundus dictus de Hilckerode, der als Inhaber des Gutes und Hauses zu Waake (in villa Wakene), gilt und damit über Güterbesitz in Waake verfügte. 1385 wird in den Urkunden von Bertold von Hildekerode berichtet, einem vermeintlichen Nachfolger des Konemundus. In ebendieser Zeit benannte sich auch die Familie von Waken nach dem Dorf. Ein Vertreter dieses Geschlechtes, Cunemund von Waken, stiftete 1341 gemeinsam mit dem Scholaster Heinrich von Grone die Magdalena-Vikarie zu Nörten-Hardenberg[2].

1700 wurde das Rittergut Waake mit allen Nutzungsrechten von den Herren von Uslar-Gleichen an den hannoverschen Oberforst- und Jägermeister Hartmann Ludwig von Wangenheim als Lehen übertragen. Gutsverwalter in Waake und Gerichtsverwalter aus Göttingen vertraten den in Hannover ansässigen Adel. Das Gut mit seinen Stallungen und dem Schloss (heute zu sehen an der B 27 Ortsausgang Richtung Göttingen) war also herrschaftlicher und administrativer Mittelpunkt des Dorfes. Das Rittergut umfasste im 18. Jahrhundert knapp 480 Morgen Ackerland und 40 Wiesen. In den weiteren Jahren wurde das Gut allmählich vergrößert, so kamen 1820 das Vorwerk Neuwaake und 1823 das Gut Kescheroe, welches 285 Morgen Ackerland und drei Wiesen besaß, hinzu. Weiterhin wurde der Zehnt vom Gut Kescheroe beansprucht, die ein Ausmaß von 3500 Bauernland hatte. Das gesamte Areal des Rittergutes Waake erreichte seine maximale Ausdehnung mit 750 Morgen Land und 35 Morgen Wiesen, ohne das Gut Kescheroe, durch stetige Gebietserwerbungen in der Mitte des 18. Jahrhunderts[3]. Getreide, Hülsenfrüchte, Kartoffeln und Gemüse wurden angebaut und daneben eine intensive Viehzucht betrieben. Der Ort Waake besaß zu dieser Zeit den Charakter eines Spinner- und Tuchmacherdorfes, welcher es mit sich brachte, dass man auf den Wirtschaftsareal zur Wollgewinnung auch durchgehend eine tausendköpfige Schafherde hielt. Eine Brauerei und Brennerei sind ebenfalls für diese Zeit bezeugt, die jedoch nicht von Erfolg gekrönt, ihren Betrieb schnell wieder einstellten.

Mit finanzieller Unterstützung der Wangenheims wurde 1714 das Waaker Kirchenschiff neu gebaut.

1851 wurde das Gut freies Eigentum der Familie Wangenheim, zehn Jahre später Familienfideikommiss.


Eingemeindungen


Am 1. Januar 1973 wurde die Nachbargemeinde Bösinghausen eingegliedert. Am 1. Januar 1973 wurde Falkenhagen in die Gemeinde Landolfshausen eingegliedert.[4]

Waake ist seit der kommunalen Neugliederung von 1973 eine Mitgliedsgemeinde der Samtgemeinde Radolfshausen.


Politik



Gemeinderat


Der Gemeinderat in Waake besteht aus elf Ratsmitgliedern:

Parteien und Wählergemeinschaften  %
2021[5]
Sitze
2021
 %
2016[6]
Sitze
2016
 %
2011[7]
Sitze
2011
 %
2006[8]
Sitze
2006
 %
2001
Sitze
2001
Gemeinderatswahl 2021
 %
50
40
30
20
10
0
42,38 %
34,47 %
23,15 %
SPD
CDU
Grüne
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2016
 %p
   4
   2
   0
  -2
  -4
−0,45 %p
−1,86 %p
+2,31 %p
SPD
CDU
Grüne
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 42,38 5 42,83 5 46,04 5 48,92 5 63,77 7
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 34,47 4 36,33 4 25,45 3 24,36 3 25,06 3
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 23,15 2 20,84 2 28,51 3 18,59 2
FDP Freie Demokratische Partei 8,12 1 11,17 1
gesamt 100,0 11 100,0 11 100,0 11 100,0 11 100,0 11
Wahlbeteiligung in % 70,16 72,45 69,05 64,06

Wappen und Flagge


Blasonierung:„In Rot ein goldener (gelber) Hausanker (Maueranker).“

Das Wappen wurde am 4. Dezember 1989 vom Oberkreisdirektor des Landkreises Göttingen genehmigt. Es ist abgeleitet vom ältesten bekannten Siegel aus dem Jahre 1370 des aus Waake stammenden Hannes van Wakene de eldere, einem alten Göttinger Ratsherrengeschlecht. Das Symbol, ein Haus- oder Maueranker wird als Hausmarke der Familie bezeichnet. Die Farben Gold und Rot geben Hinweis auf die erste Erwähnung Waakes in einer Schenkungsurkunde aus dem Jahre 1022 des Michaelisklosters Hildesheim sowie auf die lange Zugehörigkeit zum welfischen Herrschaftsbereich und zum Landkreis Göttingen.[9]

Beschreibung der Flagge:„Die Flagge ist gelb-rot quergestreift mit aufgelegtem Wappen in der Mitte.“[10]


Sehenswertes



Dorfkirche



Aussichtsturm und Fluchtburg Hünstollen


Der nordwestlich von Bösinghausen im Göttinger Wald auf dem Berg Hünstollen, auf dem früher eine von einer Ringwallanlage umgebene Fliehburg existierte, stehende Aussichtsturm ist ein herausragender Aussichtspunkt, weil von dort Teile des Untereichsfelds sowie des Harzes (einschließlich des Brockens) einzusehen sind.


Aussichtsturm Harzblick


Auch der Aussichtsturm Harzblick, der unweit vom benachbarten Landolfshausen-Mackenrode nahe der Mackenröder Spitze im Göttinger Wald steht, stellt einen guten Aussichtspunkt ebenfalls mit Blick zum Harz dar.


Verkehr


Der Ort ist über die Bundesstraße 27 (Abschnitt Braunlage–Göttingen) erreichbar, die seit August 2015 Waake nördlich umgeht. Die alte Straße ist über die Anschlussstellen Waake-West und Waake-Ost an die dreispurige autobahnähnliche Ortsumgehung angeschlossen. Die Anschlussstellen sind jeweils nur in eine Richtung angelegt, sodass es nicht möglich ist, von Waake aus auf die Ortsumgehung zu gelangen. Bösinghäuser müssen in Richtung Göttingen, wo Anschluss an die Bundesautobahn 7 besteht, weiterhin Waake durchfahren.


Söhne und Töchter der Gemeinde



Literatur




Commons: Waake – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Waake – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2021 (Hilfe dazu).
  2. Georg Heinrich Klippel: Göttingen und seine Umgebungen. Ein Taschenbuch vorzüglich fuer Studirende und Reisende. Band 2. Rosenbusch, Göttingen 1824, S. 81.
  3. Hans-Jürgen Gerhard: Preise im vor- und frühindustriellen Deutschland : Nahrungsmittel - Getränke - Gewürze - Rohstoffe und Gewerbeprodukte. Hrsg.: Hans-Jürgen Gerhard / Alexander Engel. Steiner, Stuttgart 2001, ISBN 3-515-07291-8, S. 44.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 208.
  5. Wahl des Gemeinderates 12.09.2021 - Samtgemeinde Radolfshausen - Gemeinde Waake. In: kdo.de. 13. September 2021, abgerufen am 6. Oktober 2021.
  6. Gemeindewahl Waake 2016. In: kdgoe.de. 2016, abgerufen am 6. Oktober 2021.
  7. GRW Waake 2011. In: kdgoe.de. 2011, abgerufen am 6. Oktober 2021.
  8. Endergebnis GRW Waake 2006. In: kdgoe.de. 2006, abgerufen am 6. Oktober 2021.
  9. Wappenbrief für die Gemeinde Waake
  10. Flagge der Gemeinde Waake

На других языках


- [de] Waake

[en] Waake

Waake is a municipality in the district of Göttingen, in Lower Saxony, Germany.

[ru] Ваке (коммуна)

Ваке (нем. Waake) — коммуна в Германии, в земле Нижняя Саксония.



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2024
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии