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Timmendorfer Strand ist eine Gemeinde im Kreis Ostholstein in Schleswig-Holstein. Neben dem Hauptort gibt es die beiden Dorfschaften Groß Timmendorf[3] mit den Wohnplätzen Groß Timmendorf und Oeverdiek sowie Hemmelsdorf[3] mit den Wohnplätzen Hemmelsdorf, Hainholz und Nothweg. Zur Gemeinde gehört außerdem der Ortsteil Niendorf.[3]

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Schleswig-Holstein
Kreis: Ostholstein
Höhe: 2 m ü. NHN
Fläche: 20,13 km2
Einwohner: 8595 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 427 Einwohner je km2
Postleitzahl: 23669
Vorwahl: 04503
Kfz-Kennzeichen: OH
Gemeindeschlüssel: 01 0 55 042
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Strandallee 42
23669 Timmendorfer Strand
Website: www.timmendorfer-strand.org
Bürgermeister: Sven Partheil-Böhnke (FDP[2])
Lage der Gemeinde Timmendorfer Strand im Kreis Ostholstein
KarteGöhlGrubeHarmsdorfHeringsdorfKellenhusenNeukirchen
Karte

Als deutsches Seebad hat Timmendorfer Strand heute etwa 1.500.000 Übernachtungen pro Jahr und gilt als eines der mondänsten Ostseebäder mit großem touristischem Angebot.[4]


Geografie


Die Gemeinde Timmendorfer Strand liegt 15 Kilometer nördlich von Lübeck direkt an der Ostseeküste. Naturräumlich zählt das Gemeindegebiet zum südöstlichen Teilbereich der naturräumlichen Haupteinheit Ostholsteinisches Hügel- und Seenland.[5] Nachbargemeinden sind Scharbeutz im Norden, Ratekau im Süden und Westen sowie Lübeck – mit dem Stadtteil Travemünde – im Osten. Der Strand an der Lübecker Bucht ist 6,5 Kilometer lang. Das Landschaftsbild um Timmendorfer Strand wird durch die Grundmoränen der letzten Eiszeit geprägt. Die Ablagerungen der Weichsel-Eiszeit schufen ein abwechslungsreiches, leicht hügeliges Relief mit vielen Seen. Der reizvolle Hemmelsdorfer See entstand aus einer von der Ostsee abgeschnittenen Förde. An seinem Grund befindet sich mit 39,6 Metern unter Meereshöhe der tiefste naturgeschaffene Punkt Deutschlands.[6] Ein weiteres typisches Merkmal für das Landschaftsbild um Timmendorfer Strand sind die unter Naturschutz stehenden Knicks.


Strandsicherung und Erhalt von Seegraswiesen


Steingrundbiotop für den Blasentang – Niendorf Ostsee
Steingrundbiotop für den Blasentang – Niendorf Ostsee

Zur Sicherung des Sandstrandes zwischen Niendorfer Hafen und Höhe Seeschlösschen-Brücke wurde 2018 für 1,3 Millionen Euro der Bau von Buhnen durchgeführt. Ziel der Maßnahme ist es, den strömungsbedingten Strandverlust zu reduzieren und den Küstenschutz zu verbessern. Hierfür wurden 70 Meter lange Buhnen in einem Abstand von 70 bis 90 Metern rechtwinklig zum Strand angelegt, die die alten Betonbuhnen ersetzten. Zum Bau der Buhnen werden 60 und 300 Kilogramm schwere Natursteine aus Norwegen verwendet, die sich durch ihre kantige Form beim Aufschichten zur Buhne verkeilen und damit eine besonders widerstandsfähige Anordnung gegen die Meeresbrandung bilden. Zum Ausfüllen der großen Felder zwischen den Buhnen wurden 23.000 Kubikmeter Sand aus dem Meeresboden im Einfahrtsbereich des Hafens entnommen.[7]

Bei den biologischen Untersuchungen im Rahmen der Genehmigung der Strandsicherung wurden Ufer-nah und zwei Meter unter der Wasseroberfläche schützenswerte Lebensräume von Seegraswiesen festgestellt, die eine wichtige Nahrungsquelle für Fische und Seevögel wie Zugvögel darstellen. Außerdem wurde an den alten Buhnen der Bewuchs des selten gewordenen Blasentangs vorgefunden. Zur Erhaltung und Erweiterung der Seegraswiesen und des Blasentangs wurde im Seebereich der erfolgten Strandsicherung ein 1400 Quadratmeter großes Steinfeld angelegt.[8]


Geschichte


Zerstörtes Bauernhaus in Niendorf nach dem Sturmhochwasser 1872
Zerstörtes Bauernhaus in Niendorf nach dem Sturmhochwasser 1872

Die erstmals urkundlich erwähnten Orte der Gemeinde Timmendorfer Strand sind Klein Timmendorf (1260), Groß Timmendorf (1371 Verkauf des Dorfes an zwei Lübecker Bürger) und Niendorf (1385 Eintragung im Lübecker Stadtbuch) als Nyendrope (Neues Dorf) bezeichnet. Frühere Besiedlungsspuren zeigen sich anhand des Gräberfeldes von Groß Timmendorf.

Klein Timmendorf wird als Tymmendroper und auch als Wendisch Tymmendorff bezeichnet, da es in der Zeit der Besiedelung durch die Deutschen von Wenden bewohnt war. Groß Timmendorf war wohl von deutschen Siedlern gegründet und bewohnt. Der Name „Timmendorf“ wurde vermutlich von einem deutschen Siedler des Ortes mit dem Namen Timmo (einem Deutschen) abgeleitet. Timmo und Timm waren im Mittelalter gebräuchliche Namen.[9][10]

Eine Karte von Rodenberg von 1877/78 (in[9]) zeigt die Orte Klein Timmendorf, ca. 1,5 km, und Groß Timmendorf, ca. 2,5 km westlich vom Ostseestrand entfernt. Im Küstenbereich sind nur vereinzelte – von Feldern umgebene – Ansiedlungen zu sehen.

Das Ostseebad Niendorf entwickelte sich organisch aus dem schon lange bestehenden und unmittelbar am Ostseestrand liegenden Dorf. Seit 1954 ist es ein staatlich anerkanntes Seeheilbad.

Timmendorfer Strand entwickelte sich um 1880 aus einzelnen am Strand gelegenen Ansiedlungen zu einem reinen Seebad. Die unterschiedlichen Entwicklungen der Orte prägten unterschiedliche Mentalitäten, das Dörfliche in Niendorf und Städtische in Timmendorfer Strand, die bis in die heutige Zeit anhalten.

Bauplan des ehemaligen Olgaheims 1896 …
Bauplan des ehemaligen Olgaheims 1896 
… und heutige Ansicht als Haus der Kurverwaltung
… und heutige Ansicht als Haus der Kurverwaltung

Klein Timmendorf, das westlich der „Bäderstraße“ (Bundesstraße 76) von Timmendorfer Strand liegt, wuchs mit Timmendorfer Strand zusammen und ging darin auf. Auf den alten Ortskern von Klein Timmendorf weisen noch die Straßennamen Hauptstraße, Mühlenstraße und Schmiedestraße hin. Groß Timmendorf mit seinem Namen existiert heute noch.

Durch den Bau mehrerer Hotels und Pensionen zwischen 1888 und 1900 entlang des Strandes entstand der Badeort Timmendorfer Strand. Hierzu zählen auch die vom Berliner Architekten Hans Grisebach um 1888 und 1892 erbauten Villen Grisebach und Gropius, die heute noch existieren und unter Denkmalschutz stehen.[11][12]

Studie von Erich Dummer aus dem Jahre 1921
Studie von Erich Dummer aus dem Jahre 1921

Im Zentrum von Timmendorfer Strand (Timmendorfer Platz) wurde 1896 das „Olgaheim“ als Erholungsstätte für „unbemittelte und schwächliche Kinder“ erbaut[13] (siehe Architekturzeichnung vom Olgaheim in[10]). Es war eine Stiftung von Laura Beit, die das Haus nach ihrer früh verstorbenen Tochter Olga Susanne Beit benannte. Ab 1921 wurde das Olgaheim als Schullandheim genutzt. Ab 1946 war es Sitz des Rathauses der neu geschaffenen Gemeinde. 1997 wurde das Gebäude wegen statischer Probleme abgerissen und nach zwei Jahren wieder nach den alten Plänen – die Fassade betreffend – errichtet. Danach bezogen die Kurverwaltung und die Bibliothek das Haus.[4][14]

Bis zum Ersten Weltkrieg entwickelte sich Timmendorfer Strand mit dem Bau von Pensionen, Hotels und Privathäusern zu einem Badeort nach damaligem Standard. 1911 gab es schon rund 130 Besitzer von Hotels, Pensionen, Gasthöfen und Privatbauten.

Nach dem Ersten Weltkrieg schritt die weitere Bebauung zügig voran, die „erste Reihe“ zum Strand war mit bebauten Grundstücken schnell geschlossen. Im Ortskern Timmendorfer Strand sind noch Gästehäuser und Villen aus der Gründerzeit zu sehen. Bis 1918 gehörte Timmendorfer Strand zum Fürstentum Lübeck, danach zum Freistaat Oldenburg-Landesteil Lübeck. Mit dem Groß-Hamburg-Gesetz von 1937 wurde dieser Landesteil als Kreis Eutin der preußischen Provinz Schleswig-Holstein eingegliedert.

Zur Zeit des Nationalsozialismus sollte in Timmendorfer Strand ein Kdf-Seebad errichtet werden. Diese Pläne wurden allerdings nie umgesetzt. 1942 warf ein britisches Flugzeug Bomben auf Niendorf. Ob es sich um einen Notabwurf handelte, ist unbekannt. Die letzten Blindgänger konnten 1962 beseitigt werden. Von 1943 bis 1950 befand sich im Gemeindeteil Niendorf die Zigarettenfabrik Derwisch. Im Gemeindeteil Timmendorf befand sich ab 1944 unter dem Tarnnamen „Strandkoppel“ die Verwaltung der Kleinkampfverbände der Kriegsmarine.

Bei der Versenkung der Schiffe Cap Arcona und Thielbek in der Lübecker Bucht vor Neustadt in Holstein fanden vor Kriegsende 1945 rund 7000 Häftlinge des KZ Neuengamme den Tod. Die rund 800 in Timmendorfer Strand angeschwemmten Leichen wurden auf dem „Waldfriedhof“ der Gemeinde beigesetzt.

Die Gemeinde Timmendorfer Strand wurde 1945 durch die britische Militärregierung aus Groß Timmendorf, Klein Timmendorf, Hemmelsdorf (bis 1650 Hemmyngestorp) und Niendorf – bis dahin Teile der Gemeinde Ratekau – gebildet. Erster Bürgermeister wurde Pascalides, ein Grieche aus Niendorf.[15] Die Gemeinde blieb Teil des Kreises Eutin und damit Teil der (formalen) preußischen Provinz, aus der dann am 23. August 1946 das Land Schleswig-Holstein hervorgehen sollte. Durch die Kreisgebietsreform von 1970 wurde der Kreis Eutin mit dem Kreis Oldenburg in Holstein zum neuen Kreis Ostholstein mit Sitz der Kreisverwaltung in Eutin vereinigt.

Im Jahr 1951 erhielt Timmendorfer Strand die Anerkennung als Ostseeheilbad. Für den Kurbetrieb erfolgte der Neubau einer Reihe von Bauwerken, 1952 die Trinkkurhalle, die bereits in den 1930er Jahren von dem Architekten Erich zu Putlitz geplant wurde (1986 wurde sie renoviert), 1970 die Curschmann-Klinik als Rehabilitationsklinik für Herz- und Kreislauferkrankungen, 1984 das Kongresshaus und das Eis- und Tennis-Centrum ETC, 1991 das neue Kurmittelhaus.[16] Größter Hotelbetrieb ist das 1974 als Golf- und Sporthotel eröffnete 32 Stockwerke umfassende Plaza-Premium mit 189 Hotelzimmern in den ersten fünf Etagen des 101 Meter hohen Gebäudes. In den oberen Geschossen befinden sich Wohnungen. Bis 2021 gehörte es zur Maritim Hotelgesellschaft, vorrangig als Folge der COVID-19-Pandemie wurde es an die Plaza-Gruppe verkauft.[17]

Zentrum, Kurpromenade
Zentrum, Kurpromenade

Religion und Gedenkstätte


Am Rand des Kammerwalds von Timmendorfer Strand befindet sich die evangelische „Waldkirche“. 1912 wurde die noch recht kleine Waldkapelle errichtet. 1964 wurde sie erweitert und erhielt einen 23 Meter hohen, schlanken Glockenturm.[18][19]

Auf dem Gelände des Waldfriedhofs an der B 76 befinden sich eine alte Kapelle und ein in den 1980er Jahren errichteter Neubau. Gegenüber der alten Kapelle wurde eine Gedenkstätte für die 810 dort beerdigten Toten der Cap-Arcona-Tragödie errichtet.

Die katholische Pauluskirche befindet sich in zentraler Lage an der Poststraße.

Im Gemeindeteil Niendorf liegt am Ortsausgang ein Frauenkloster. Im Ortszentrum befindet sich die evangelische „Petri-Kirche“, die 1898 vom Lübecker Architekten Schaumann im neuromanischen Stil errichtet wurde. Mit dem erhöhten Zustrom von Sommergästen nach Niendorf Ende des 19. Jahrhunderts bestand auch ein zunehmender Bedarf für eine konfessionelle Betreuung.[20]

Waldkirche
Waldkirche

Politik


Gemeindewahl Timmendorfer Strand 2018
 %
30
20
10
0
27,1 %
18,9 %
16,5 %
16,2 %
14,0 %
7,0 %
0,3 %
CDU
WUB
BBNP
SPD
Grüne
FDP
Udo Hadenza
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2013
 %p
 18
 16
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
−7,2 %p
−4,9 %p
+16,5 %p
−5,2 %p
+0,1 %p
+0,5 %p
+0,3 %p
CDU
WUB
BBNP
SPD
Grüne
FDP
Udo Hadenza

Gemeindevertretung


Die Gemeindewahl am 6. Mai 2018 führte zu folgendem Ergebnis:

Sitzverteilung in der Gemeindevertretung Timmendorfer Strand seit 2018
      
Insgesamt 28 Sitze
  • SPD: 4
  • Grüne: 4
  • BBNP: 5
  • WUB: 5
  • FDP: 2
  • CDU: 8

Wappen


Blasonierung: „In Blau ein einmastiges goldenes Segelschiff mit Vor- sowie Hauptsegel und Steuerruder. Im rechten Obereck ein goldenes Seepferdchen.“[21]


Städtepartnerschaften


Gedenkstein „Misdroyer Blick“ an der Strandpromenede
Gedenkstein „Misdroyer Blick“ an der Strandpromenede

Wirtschaft und Infrastruktur


Strandabschnitt
Strandabschnitt

Die Wirtschaft in Timmendorfer Strand lebt als Kurort hauptsächlich vom Tourismus. Produzierendes Gewerbe oder Industrie sind bis auf einen großen Lebensmittel produzierenden Betrieb nicht nennenswert vorhanden.

Durchschnittlich reisen 180.000 Gäste jährlich in die Gemeinde Timmendorfer Strand. Im Jahr 2003 zählte man 202.000 Ankünfte, im Jahr 2005 waren es 196.000. Der Anteil ausländischer Gäste liegt zwischen 1 und 2 %, die durchschnittliche Aufenthaltsdauer bei 4,6 Tagen. Timmendorfer Strand gehört mit 1,5 Millionen Übernachtungen jährlich zur Spitze der Region. Die Gäste kommen überwiegend aus Nordrhein-Westfalen (37,4 %) und Niedersachsen (18,23 %).


Hafen


Niendorfer Hafen
Niendorfer Hafen

Im Gemeindeteil Niendorf befindet sich der kleine Kommunalhafen. In ihm endet die Aalbek, eine Verbindung zwischen dem Hemmelsdorfer See und der Ostsee. Der Niendorfer Hafen gilt als einer der kleinsten Häfen an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste. Gebaut 1920, veränderte sich die gewerbliche Nutzung des Hafens mit den Jahrzehnten. Ursprünglich als reiner Fischereihafen geplant, siedelte sich im Laufe der Jahre immer mehr Gewerbe an, so auch die Evers-Werft. Zwischen 2005 und 2006 wurde der Hafen grundsaniert und neu gestaltet.

In den letzten Jahrzehnten hat sich die Nutzung des Hafens stark verändert. Die Werft wurde zur Marina umgebaut und in die leerstehenden Gebäude zogen kleine Betriebe wie ein Spezialist für Bootsmotoren, eine Segelschule, eine auf klassischen Holzbootbau spezialisierte Bootsbauerei und Restaurants ein. Die meisten Boote heute sind Sportboote. Ein Gewerbezweig ist die Fahrgastschifffahrt, die noch immer regelmäßig in Niendorf stattfindet.


Verkehr


Der Ort ist an die Bundesautobahn 1 (Anschlussstelle Ratekau, Timmendorfer Strand) und die Bundesstraße 76 (Eutin–Lübeck-Travemünde) angebunden.

ICE „Timmendorfer Strand“
ICE „Timmendorfer Strand“

Mit der Eisenbahn ist Timmendorfer Strand[22] über die Strecke Lübeck–Puttgarden erreichbar, die Teil der Vogelfluglinie ist. Bis 1974 war Niendorf Endpunkt einer Zweigstrecke der Bahnstrecke Lübeck–Lübeck-Travemünde Strand. Nach der Gemeinde ist ein Intercity-Express-Triebzug (Nummer der Namensgebung 105) der ICE 1-Baureihe 401 benannt.

Buslinien verkehren von Lübeck, Scharbeutz, Lübeck-Travemünde und weiteren nahen Orten nach Timmendorfer Strand.

In Timmendorfer Strand und Niendorf bestehen mehrere Anlegemöglichkeiten für Ausflugsschiffe.

Der Ort ist an den Ostseeküsten-Radweg angeschlossen,[23] welcher innerhalb des europäischen EuroVelo-Netzes um die Ostsee führt.[24]


Kultur



Bildung


Jeder Gemeindeteil der Gemeinde Timmendorfer Strand hatte eine eigene Grundschule. Aufgrund sinkender Schülerzahlen wurden die Grundschulen auf die Standorte Timmendorfer Strand und Niendorf reduziert. In Timmendorfer Strand befindet sich auch eine Gemeinschaftsschule (ehemals Haupt- und Realschule, danach Regionalschule).

Am Ortsende in Richtung Scharbeutz liegt das 1946 gegründete Ostsee-Gymnasium Timmendorfer Strand. In der Nähe des Gymnasiums befindet sich das Berufsbildungswerk Bugenhagen, benannt nach dem Reformator Johannes Bugenhagen. Es bietet geistig und körperlich behinderten Menschen die Möglichkeit zu einer Berufsfindung und Ausbildungsmöglichkeiten. Bis 1978 befand sich hier das Bugenhagen-Internat der evangelisch-lutherischen Kirche, dessen Schüler das Ostsee-Gymnasium besuchten.


JazzBaltica


JazzBaltica im Neuen Kurpark
JazzBaltica im Neuen Kurpark

JazzBaltica ist ein Jazz-Festival in Schleswig-Holstein, das seit 1991 stattfindet. Es wurde mit dem Ziel gegründet, die kulturelle Zusammenarbeit der Ostsee-Anrainerstaaten zu fördern, indem Musiker und insbesondere junge Talente in wechselnden Besetzungen zusammenkommen. Bis 2011 war das der zentrale Veranstaltungsort Gut Salzau im Kreis Plön. Seit 2012 gastierte das Festival auf dem Gelände der Evers-Werft in Timmendorfer Strand-Niendorf. Seit 2018 findet JazzBaltica im Neuen Kurpark in Timmendorfer Strand statt.


Sport



Sehenswürdigkeiten und Freizeitangebote


Alte Maritim-Seebrücke
Alte Maritim-Seebrücke

Maritim-Seebrücke


Die 275 Meter lange Maritim-Seebrücke wurde aufgrund von statischen Mängeln nach 44 Jahren ihres Bestehens und nach Ablauf der Nutzungsgenehmigung von 1976 im Februar 2021 abgerissen. Sie wird durch eine 250 Meter lange Brücke ersetzt, die seeseitig in einer Schlingenform ausgebildet ist und damit einen fast 430 Meter langen Rundweg über dem Meer bietet. Der Abriss und Neubau der Brücke werden mit rund acht Millionen Euro veranschlagt.[29][30]


Seeschlösschenbrücke


Asiatisches Teehaus auf der Seeschlösschenbrücke
Asiatisches Teehaus auf der Seeschlösschenbrücke

Die alte Seeschlösschenbrücke wurde von 2010 bis 2011 durch eine rund 150 Meter lange Seebrücke an gleicher Stelle ersetzt. Seitlich befindet sich ein Schiffsanleger. Auftraggeber war die Gemeinde Timmendorfer Strand und die Planung der Brücke wurde von Sellhorn Ingenieurgesellschaft durchgeführt. Die Kosten betrugen ca. 1,5 Millionen Euro.[31] Am Brückenkopf wurde eine 36 mal 16 Meter große Plattform errichtet, auf der ein Gebäude in Pagodenform errichtet wurde. Teilflächen des Fußbodens bestehen aus Glas und ermöglichen den Blick auf das darunterliegende Meer. Das Mikado-Teehaus wurde von dem Hamburger Architekten Andreas Schuberth entworfen, geplant und realisiert. Die Baukosten betrugen rund 1,8 Millionen Euro. Es eröffnete im Juli 2014 und sollte erst als Galerie dienen, beherbergt nun das Restaurant „Wolkenlos“. Die Gemeinde hat am 19. Oktober 2017 bekanntgegeben, dass erhebliche Baumängel an der Glasfront des Gebäudes bestehen, für deren Beseitigung sie voraussichtlich weitere € 800.000 aufwenden muss.[32]


Alter Kurpark


Alter Kurpark
Alter Kurpark

Im Gemeindeteil Timmendorfer Strand wurde in den 1930er Jahren ein Kurpark mit einer Freilichtbühne angelegt. Neben einer Minigolfanlage und einem großen Schachbrett entstand 1994 das Kurmittelhaus. 2006 begannen Arbeiten zur Grundsanierung. Geplant war, den Park in den Zustand der 1930er Jahre zurückzuversetzen. Im Jahr 2013 wurde das verwaiste Kurmittelhaus lediglich am Donnerstag für die Essensausgabe der Tafel an Timmendorfer Bedürftige genutzt, die benachbarte Freilichtbühne wurde abgerissen, Sanierungsarbeiten des Kurparks haben bislang nicht stattgefunden. Zu Gunsten eines an der Bergstraße verlaufenden Fahrradweges hat der Kurpark Fläche und mehrere ältere Bäume verloren.


Neuer Kurpark


Seepferdchenbrunnen und Trinkkurhalle
Seepferdchenbrunnen und Trinkkurhalle

Zwischen Kur- und Strandpromenade liegt der Neue Kurpark im Zentrum von Timmendorfer Strand. Der Neue Kurpark beherbergt den Seepferdchenbrunnen und die seit 1989 denkmalgeschützte Trinkkurhalle[11][33], die ganzjährig als Veranstaltungsort genutzt wird.


Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Timmendorfer Strand – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Timmendorfer Strand – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2021 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. https://m.ln-online.de/Lokales/Ostholstein/Timmendorf-Neuer-Buergermeister-vereidigt-und-will-Zusammenhalt
  3. Schleswig-Holstein-Topographie. Bd. 10: Timmaspe – Ziethen. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2008, ISBN 978-3-926055-92-7, S. 4 (dnb.de [abgerufen am 6. August 2020]).
  4. Gemeinde Timmendorfer Strand: Leben in der Gemeinde – Geschichtliche Entwicklung. In: timmendorfer-strand.org. 1. August 2024, abgerufen am 16. Februar 2019.
  5. Liste: Zuordnung der Gemeinden zu den Naturräumen. S. 3, abgerufen am 16. Mai 2022.
  6. Volker Böder: Wo ist der tiefste Punkt Deutschlands? scinexx.de vom 26. Oktober 2007, abgerufen am 3. Januar 2019
  7. Buhnen für mehr Sandstrand (Lageplan der Strandbaumaßnahmen), Ostseele, 10. APRIL 2018.
  8. Buhnenbau für mehr Sandstrand, LN Online, Ostholstein/Niendorf, 4. April 2018.
  9. Chronik der Bädergemeinde Timmendorfer Strand – Zur Hundertjahrfeier 1965. Zweite erweiterte Auflage. Gemeinde Timmendorfer Strand, 1979, DNB 800849078.
  10. Georg Schipporeit: Timmendorfer Strand und Niendorf/Ostsee. Verlag Gronenberg, Wiehl 2002, ISBN 3-88265-234-9.
  11. Denkmalliste Ostholstein, Schleswig-Holstein, Landesamt für Denkmalpflege, 18. März 2019 (Seite 192/204), abgerufen am 11. Mai 2019.
  12. Heiner Herde: Timmendorfer Strand Google Books
  13. Heiner Herde: Ostseebad Timmendorfer Strand: Eine Zeitreise in Bildern Google Books
  14. Schautafel zur Entwicklung des Olgaheims, ausgestellt in der Timmendorfer Trinkkurhalle, September 2021.
  15. Reparationen: Dein Maul zu halten. Der Spiegel 43/1952, abgerufen am 11. Mai 2016
  16. Gemeinde Timmendorfer Strand: Leben in der Gemeinde – Daten und Fakten. In: timmendorfer-strand.org. 1. Juli 1992, abgerufen am 16. Februar 2019.
  17. Timmendorf: Das Clubhotel heißt jetzt Plaza-Premium. In: ln-online.de, 2. Juli 2021.
  18. Waldkirche, Ev.-Luth. Kirchengemeinde Timmendorfer Strand
  19. Info-Tafel in der „Waldkirche“.
  20. Petri-Kirche – Kirchengeschichte
  21. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
  22. Timmendorferstrand auf bahnhof.de
  23. Ostseeküsten-Radweg – Ostsee Schleswig Holstein. Abgerufen am 6. Mai 2017.
  24. translator2: EuroVelo 10 – EuroVelo. Abgerufen am 6. Mai 2017.
  25. Timmendorfer Strand – Sportstätten
  26. Inke Paulsen: Windmühle, Timmendorfer Strand (Sanierungsobjekt) (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive), abgerufen am 20. März 2021.
  27. Windmühle Timmendorfer Strand, Deutsche Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung e. V. (Architektenzeichnung von der Mühle), abgerufen am 20. März 2021.
  28. Strandblick, Menschenmassen am Maritim: Udo Lindenberg enthüllt den „Horizont“.
  29. Elisabeth Jessen: Abriss der Maritim-Seebrücke hat begonnen, Hamburger Abendblatt, 18. Februar 2021.
  30. Timmendorfer Strand: Maritim Seebrücke wird abgerissen, HL-Live, 18. Februar 2021.
  31. Seeschlößchenbrücke, Timmendorfer Strand.
  32. Lübecker Nachrichten, Lübeck, Schleswig-Holstein, Germany: Das wird ’ne teure Tasse Tee. Abgerufen am 1. Januar 2018.
  33. Trinkkurhalle
  34. Hermann-Löns-Blick (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive)
  35. Der Kritiker der Deutschen In: Der Spiegel, 21. September 2013

На других языках


- [de] Timmendorfer Strand

[en] Timmendorfer Strand

Timmendorfer Strand (Timmendorf Beach) is a municipality in the district of Ostholstein, in Schleswig-Holstein, Germany. It is situated on the Bay of Lübeck (Baltic Sea), approximately 15 km (9.3 mi) northwest of Lübeck, and 20 km (12 mi) southeast of Eutin.

[ru] Тиммендорфер-Штранд

Тиммендорфер-Штранд (нем. Timmendorfer Strand) — община в Германии, в земле Шлезвиг-Гольштейн.



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