Storbeck gehört zur Ortschaft Flessau und ist ein Ortsteil der kreisangehörigen Hansestadt Osterburg (Altmark) im Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt.[3]
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Storbeck (Begriffsklärung) aufgeführt.
Storbeck, ein Straßendorf mit Kirche,[1] liegt 1½ Kilometer nordöstlich von Flessau und 5 Kilometer südwestlich von Osterburg in der Altmark. Nordöstlich des Dorfes liegt das mit Kiefern bepflaznte Waldgebiet Bürgertannen, südöstlich der etwa 33 Meter hohe Steinberg. Das flachwellige Gebiet um Storbeck wird von zahlreichen Gräben durchzogen, die nach Norden zur Biese entwässern.[4]
Nachbarorte sind Flessau im Westen, Klein Rossau und Groß Rossau im Nordwesten, Schliecksdorf im Norden, Zedau und Osterburg im Nordosten und Klein Ballerstedt im Südosten.[4]
Geschichte
Im Jahre 1215 wurden Reinoldus de Storebeke und Henricus de Storebeke als Zeugen in einer Urkunde aufgeführt.[5]
Der Ort Storbeck wird erstmals 1238 in einer Urkunde unter Nunitz juxta Storboden (forte Storbecke) und als Sturbecke totum genannt,[6] als Graf Siegfried von Osterburg Dörfer und Besitz in der Altmark, mit denen er vorher vom St. Ludgerikloster Helmstedt belehnt worden war, dem Abt Gerhard von Werden und Helmstedt überschrieb. 1343 erwarb das Kloster Krevese 5 Hufen in villa sterbeck vom Markgraf Ludwig.[7] Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird das Dorf als Storbeke aufgeführt.[8] Von vor 1375 bis 1562 gehörte ein Teil des Dorfes dem Kloster Krevese, seit 1562 den von Bismarck zu Krevese und den von Bismarck zu Döbbelin. Das Dorf wurde 1687 und später nur noch Storbeck genannt.[1]
Bei der Bodenreform wurden 1945 ermittelt: 26 Besitzungen unter 100 Hektar hatten zusammen 461 Hektar, zwei Kirchenbesitzungen hatten zusammen 30 Hektar, zwei Gemeindeesitzungen hatten zusammen 1,7 Hektar. Enteignet wurde ein Ackerhof mit 58,8 Hektar, da dessen Besitzer im benachbarten Schliecksdorf einen weiteren Hof mit etwa 44 Hektar bewirtschafteten, zählten sie als Großbauern. 1948 hatten aus der Bodenreform 5 Vollsiedler jeder über 5 Hektar und 13 Kleinsiedler jeder unter 5 Hektar erworben.
Im Jahre 1954 entstand die erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft vom Typ III, die LPG „IV. Parteitag“, die 1957 „Frohe Zukunft“ hieß.[1][9]
Herkunft des Ortsnamens
Der Name wird abgeleitet von althochdeutsch stur oder altnordisch stor für groß und breit, sowie deutsch beeke für Bach.[10]
Eingemeindungen
Am 25. Juli 1952 wurde die Gemeinde Storbeck aus dem Landkreis Osterburg in den Kreis Osterburg umgegliedert. Am 1. Juni 1973 wurde die Gemeinde Storbeck in die Gemeinde Flessau eingemeindet.[11]
Am 1. Juli 2009 erfolgte der Zusammenschluss der Gemeinde Flessau mit anderen Gemeinden zur neuen Einheitsgemeinde Hansestadt Osterburg (Altmark).[12] Der Ortsteil Storbeck kam dadurch zur neuen Ortschaft Flessau und zur Hansestadt Osterburg (Altmark).
Die evangelische Kirchengemeinde Storbeck gehörte früher zur Pfarrei Storbeck bei Osterburg.[16] Die Kirchengemeinde Storbeck wird heute betreut vom Pfarrbereich Bismark[17] im Kirchenkreis Stendal im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.
Die ältesten überlieferten Kirchenbücher für Storbeck stammen aus dem Jahre 1699.[18] Register liegen ab 1827 vor.[10]
Die katholischen Christen gehören zur Pfarrei St. Anna in Stendal im Dekanat Stendal im Bistum Magdeburg.[19]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Kirche in StorbeckDie evangelische Dorfkirche Storbeck stammt aus dem 12. Jahrhundert. Sie wurde als romanischer Feldsteinbau begonnen und in Backsteinbauweise vollendet.[20]
Der Ortsfriedhof ist auf dem Kirchhof.
Ein Wegweiser, mehrere spätbarocke Fachwerkbauten mit Inschriften und Bauernhöfe stehen unter Denkmalschutz.
Der 1968 gegründete Reit- und Fahrverein Flessau e.V. hat seinen Sitz in Storbeck. Im Jahre 1972 hatte dieser auf dem Gelände einer ehemaligen Hühnerhaltung der LPG einen Reitplatz errichtet und den Stall entsprechend umgebaut. Damit wurde an die Tradition der Pferdezucht in Storbeck angeknüpft.[9]
→ Hauptartikel: Liste der Kulturdenkmale in Osterburg (Altmark)
Wirtschaft und Infrastruktur
Für Storbeck ist ein Vorranggebiet für Windkraftanlagen im Umfang von 72 Hektar ausgewiesen, das mit 9 Anlagen und einer Leistung von 22,8 Megawatt voll belegt ist. Im Dorf gibt es ein Dorfgemeinschaftshaus.[21] Eine Erweiterung ist geplant.
Verkehr
Storbeck liegt an der Landesstraße 13 von Bismark (Altmark) nach Osterburg. In der 4km entfernten Stadt Osterburg besteht Anschluss an die Bundesstraße 189, in Osterburg befindet sich auch der nächste Bahnhof an der Strecke Magdeburg–Wittenberge.
Literatur
Peter P. Rohrlach:Historisches Ortslexikon für die Altmark (=Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S.2175–2179, doi:10.35998/9783830522355.
Wilhelm Zahn:Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege). 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB578458357, OCLC614308966, S.186.
Storbeck im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
Peter P. Rohrlach:Historisches Ortslexikon für die Altmark (=Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S.2175–2179, doi:10.35998/9783830522355.
Adolph Friedrich Riedel:Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band16. Berlin 1859, S.315 (Digitalisat).
Peter Wilhelm Behrens:Graf Siegfried von Osterburg und Altenhausen resigniert viele Dörfer und Grundstücke in der Altmark 1238. In: Jahresberichte des Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichte. 4. Jahresbericht, 1841, S.48,51 (altmark-geschichte.de[PDF]).
Adolph Friedrich Riedel:Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band16. Berlin 1859, S.324 (Digitalisat).
Johannes Schultze:Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (=Brandenburgische Landbücher. Band2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S.325 (archiviert auf archive.org (Memento vom 29. März 2020 im Internet Archive)).
Ernst Haetge:Der Kreis Osterburg (=Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen. Band4). Hopfer, Burg bei Magdeburg 1938, DNB361451652, S.319–321.
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S.342,346.
Landkreis Stendal:Gebietsänderungsvertrag zur Bildung der neuen Gemeinde Hansestadt Osterburg (Altmark). In: Amtsblatt für den Landkreis Stendal. 19. Jahrgang, Nr.2, 28.Januar 2009, ZDB-ID2665593-7, S.13–19 (landkreis-stendal.de[PDF; 512kB; abgerufen am 18.April 2020]).
Wilhelm Zahn:Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege). 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB578458357, OCLC614308966, S.186.
So viele Einwohner zählen die einzelnen Orte. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Osterburg. 12.Januar 2013 (volksstimme.de[abgerufen am 11.April 2020]).
Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID551010-7, S.88 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
Ernst Machholz:Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen in der Provinz Sachsen. In: Mitteilungen der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte. 30. Heft, 1925, ZDB-ID504809-6, S.12 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
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