Wasmerslage gehört zur Ortschaft Königsmark und ist ein Ortsteil der kreisangehörigen Hansestadt Osterburg (Altmark) im Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt.[3]
Wasmerslage, ein Marschhufendorf,[1] liegt am Seegraben Iden (Große Wässerung), etwa einen Kilometer östlich von Königsmark und etwa acht Kilometer nordöstlich von Osterburg im Landschaftsschutzgebiet Altmärkische Wische, einem Niederungsgebiet zwischen den Flüssen Elbe und Biese.[4]
Nachbarorte sind Königsmark im Westen, Wolterslage im Norden, Rengerslage im Nordosten, Iden im Südosten, Rohrbeck im Süden und Uchtenhagen im Südwesten.[4]
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes Wasmerslage stammt aus dem Jahr 1343 als in villa wasmanslage,[5] als Markgraf Ludwig eine Hufe Landes dem Altar des Heiligen Kreuzes der Kirche in Uchtenhagen zum Seelenheil der von Jagow in Wasmerslage überließ. Weitere Nennungen sind 1420 wasmersclage, 1431 wasmerslage vppe der zee, 1518 to Waßmerslage, 1687 Waszmerschlage[1], 1804 Wasmerschlage[6] und schließlich 1842 Wasmerslage.[7]
Landwirtschaft
Bei der Bodenreform wurden 1945 ermittelt: 4 Besitzungen unter 100 Hektar hatten zusammen 278 Hektar. Enteignet wurden zwei Bauernhöfe mit zusammen 208 Hektar. 1948 hatten aus der Bodenreform 15 Vollsiedler jeder über 5 Hektar und 11 Kleinsiedler jeder unter 5 Hektar erworben.[1]
Im Mai 1955 entstand die erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft vom Typ III, die LPG „Friedrich Engels“. In 1970er Jahren wurde die Zwischenbetriebliche Einrichtung „ZBE Jungrinderaufzucht Wasmerslage“ gegründet. Sie umfasste anfangs 5.000 Tierplätze und wurde später erweitert. Sie lieferte tragende Färsen für Milchviehanlagen sowie für den Export.[8]
Herkunft des Ortsnamens
„Wasmer“ ist der Name einer Person. Der zweite Teil des Namens „lage“ steht für „Grenzzeichen“ oder „Gebiet“.[9]
Eingemeindungen
Am 25. Juli 1952 wurde die Gemeinde Wasmerslage aus dem Landkreis Osterburg in den Kreis Osterburg umgegliedert. Am 1. Januar 1957 wurde die Gemeinde Wasmerslage in die Gemeinde Iden eingemeindet. Am 1. Januar 1990 wurde der Ortsteil Wasmerslage der Gemeinde Königsmark zugeordnet.[10]
Am 1. Juli 2009 erfolgte der Zusammenschluss der Gemeinde Königsmark mit anderen Gemeinden zur neuen Einheitsgemeinde Hansestadt Osterburg (Altmark).[11] Der Ortsteil Wasmerslage kam dadurch zur neuen Ortschaft Königsmark und zur Hansestadt Osterburg (Altmark).
Die evangelischen Christen aus Wasmerslage waren nach Königsmark eingepfarrt.[15] Die Kirchengemeinde Königsmark wird heute betreut vom Pfarrbereich Königsmark[16] im Kirchenkreis Stendal im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
→ Hauptartikel: Liste der Kulturdenkmale in Osterburg (Altmark)
Eine Bauernhaus im Dorf und eine Trafostation außerhalb des Dorfes stehen unter Denkmalschutz.
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Mesa Agrar GmbH betreibt auf dem ehemaligen Gelände der ZBE Wasmerslage eine Schweinemastanlage mit etwa 11.000 Tierplätzen.[8][17]
Literatur
Peter P. Rohrlach:Historisches Ortslexikon für die Altmark (=Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S.2366–2368, doi:10.35998/9783830522355.
Wilhelm Zahn:Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege). 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB578458357, OCLC614308966, S.171.
Wasmerslage im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
Peter P. Rohrlach:Historisches Ortslexikon für die Altmark (=Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S.2366–2368, doi:10.35998/9783830522355.
Adolph Friedrich Riedel:Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band6. Berlin 1846, S.457 (Digitalisat).
Ernst Haetge:Der Kreis Osterburg (=Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen. Band4). Hopfer, Burg bei Magdeburg 1938, DNB361451652, S.340.
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S.343,346.
Landkreis Stendal:Gebietsänderungsvertrag zur Bildung der neuen Gemeinde Hansestadt Osterburg (Altmark). In: Amtsblatt für den Landkreis Stendal. 19. Jahrgang, Nr.2, 28.Januar 2009, ZDB-ID2665593-7, S.13–19 (landkreis-stendal.de[PDF; 512kB; abgerufen am 18.April 2020]).
Wilhelm Zahn:Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege). 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB578458357, OCLC614308966, S.171.
So viele Einwohner zählen die einzelnen Orte. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Osterburg. 12.Januar 2013 (volksstimme.de[abgerufen am 11.April 2020]).
Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID551010-7, S.125 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
Ballerstedt mit Klein Ballerstedt|Düsedau mit Calberwisch|
Erxleben mit Möckern und Polkau|
Flessau mit Natterheide, Rönnebeck, Storbeck und Wollenrade|
Gladigau mit Orpensdorf und Schmersau|
Königsmark mit Rengerslage, Wasmerslage und Wolterslage|
Krevese mit Dequede, Polkern und Röthenberg|
Meseberg|
Osterburg mit Billerbeck, Kalandshofen, Schilddorf, Stadtrandsiedlung, Tornowshof, sowie Dobbrun, Krumke und Zedau|
Rossau mit Schliecksdorf, Geldberg, Groß Rossau und Klein Rossau|
Walsleben mit Uchtenhagen
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