Steinbuch (odenwälderisch Staabusch) ist ein Stadtteil von Michelstadt im südhessischen Odenwaldkreis.
Steinbuch Stadt Michelstadt 49.6822958.950848312 | |
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Höhe: | 312 m ü. NHN |
Fläche: | 3,3 km²[1] |
Einwohner: | 562 (1. Jul. 2017) HW+NW[2] |
Bevölkerungsdichte: | 170 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Februar 1972 |
Postleitzahl: | 64720 |
Vorwahl: | 06061 |
Steinbuch liegt im Westen von Michelstadt im Quellgebiet des Steinbachs. Die höchste Erhebung der Gemarkung ist 433 Meter hoch und liegt auf der Kammlinie, die das Mümlingtal vom Mossautal trennt und gleichzeitig die Westgrenze der Steinbucher Gemarkung bildet. Die Aufteilung der Feldflur rings um die Ortslage lässt das typische Streifenmuster eines Waldhufendorfes erkennen, angepasst an die halbgerundete Talform.
Die älteste, erhalten gebliebene urkundliche Erwähnung von Steinbuch datiert von 1329, als die Johanniterkommende Ober-Mossau ihr Gut zu Steinbuch verkaufte.[1]
Das Gewinnen von Pottasche, um Schmierseife zu produzieren und für die Glasherstellung, war lange Zeit ein bedeutender Erwerbszweig der Bewohner. Der Name des Walddistriktes "Pottaschenbuckel" erinnert noch daran.
Im Dreißigjährigen Krieg kamen alle Bewohner – bis auf drei – ums Leben.
Steinbuch gehörte zum Amt Fürstenau der Grafschaft Erbach-Fürstenau, die mit der Mediatisierung 1806 Teil des Großherzogtums Hessen wurde. Ab 1822 gehörte Steinbuch zum Landratsbezirk Erbach, ab 1852 zum Kreis Erbach (ab 1939: „Landkreis Erbach“), der – mit leichten Grenzberichtigungen – seit 1972 Odenwaldkreis heißt. Zum 1. Februar 1972 schloss sich bis dahin selbständige Gemeinde Steinbuch anlässlich der Gebietsreform in Hessen freiwillig der Stadt Michelstadt an.[3] Wie für jeden Michelstädter Stadtteil wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[4]
Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung sind die Ämter neben der Verwaltung für die Rechtsprechung (meist Niedere Gerichtsbarkeit bzw. Erste Instanz) zuständig. Nach Auflösung des Amtes Fürstenau 1822 nahm die erstinstanzliche Rechtsprechung für Steinbuch das Landgericht Michelstadt wahr, ab 1879 das Amtsgericht Michelstadt.
Territorial- und Verwaltungsgeschichte im Überblick
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Steinbuch lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][5][6]
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Steinbuch 555 Einwohner. Darunter waren 33 (9,9 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 87 Einwohner unter 18 Jahren, 216 zwischen 18 und 49, 132 zwischen 50 und 64 und 123 Einwohner waren älter.[7] Die Einwohner lebten in 231 Haushalten. Davon waren 54 Singlehaushalte, 78 Paare ohne Kinder und 72 Paare mit Kindern, sowie 21 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften.
Quelle: Historisches Ortslexikon[1] | |
• 1623: | 12 Häuser mit 63 Einwohnern |
• 1961 | 465 evangelische (= 86,11 %), 70 katholische (= 12,96 %) Einwohner |
Steinbuch: Einwohnerzahlen von 1829 bis 2017 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1829 | 339 | |||
1834 | 362 | |||
1840 | 397 | |||
1846 | 475 | |||
1852 | 429 | |||
1858 | 458 | |||
1864 | 459 | |||
1871 | 483 | |||
1875 | 476 | |||
1885 | 468 | |||
1895 | 441 | |||
1905 | 437 | |||
1910 | 438 | |||
1925 | 479 | |||
1939 | 475 | |||
1946 | 607 | |||
1950 | 616 | |||
1956 | 573 | |||
1961 | 540 | |||
1967 | 548 | |||
1970 | 527 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 555 | |||
2017 | 562 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Michelstadt[2]; Zensus 2011[7] |
Steinbuch liegt an der Kreisstraße K 50, die von der Kernstadt Michelstadt über Steinbach im Osten nach Ober-Mossau im Westen führt.
Michelstadt | Rehbach | Steinbach mit Weiler Asselbrunn | Steinbuch | Stockheim | Vielbrunn mit den Weilern Bremhof und Brunnthal | Weiten-Gesäß | Würzberg mit den Weilern Mangelsbach und Eulbach