Weiten-Gesäß ist ein Stadtteil von Michelstadt im südhessischen Odenwaldkreis.
Weiten-Gesäß Stadt Michelstadt 49.70348699.0465653312 | |
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Höhe: | 312 m ü. NHN |
Fläche: | 11,85 km²[1] |
Einwohner: | 1017 (1. Jul. 2017) HW+NW[2] |
Bevölkerungsdichte: | 86 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Oktober 1971 |
Postleitzahl: | 64720 |
Vorwahl: | 06061 |
Weiten-Gesäß liegt inmitten der Wälder nordöstlich der Kernstadt Michelstadt in Südhanglage am Waldbach am Fuße eines gerodeten Bergrückens. Der Waldbach fließt durch den Schlehengrund nach Nordwesten in Richtung Zell im Odenwald der Mümling zu. Im Osten reichen große Waldgebiete über den 449 Meter hohen Katzenbuckel bis zum Eulbacher Park, wo mit über 500 Meter die höchste Erhebung der Gemarkung liegt. Im Gottwald westlich des Waldbachs liegt in einer eigenen Rodung der Heuberger Hof, als Forsthaus Habrich bis vor wenigen Jahren noch Sitz eines Revierförsters.
Die älteste, erhalten gebliebene urkundliche Erwähnung als Widengesehez datiert von 1113.
Weiten-Gesäß gehörte zum Amt Fürstenau der Grafschaft Erbach-Fürstenau, die mit der Mediatisierung 1806 Teil des Großherzogtums Hessen wurde. Ab 1822 gehörte Weiten-Gesäß zum Landratsbezirk Erbach, ab 1852 zum Kreis Erbach (ab 1939: „Landkreis Erbach“), der – mit leichten Grenzberichtigungen – seit 1972 Odenwaldkreis heißt. Nach Auflösung des Amtes Fürstenau 1822 und Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung, nahm die erstinstanzliche Rechtsprechung für Weiten-Gesäß das Landgericht Michelstadt wahr, ab 1879 das Amtsgericht Michelstadt.
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Weiten-Gesäß zum 1. Oktober 1971 auf freiwilliger Basis in die Stadt Michelstadt eingemeindet[3][4] Wie für jeden Michelstädter Stadtteil wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[5]
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Weiten-Gesäß lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][6][7]
Einwohnerstruktur
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Weiten-Gesäß 951 Einwohner. Darunter waren 12 (1,3 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 189 Einwohner unter 18 Jahren, 387 zwischen 18 und 49, 222 zwischen 50 und 64 und 186 Einwohner waren älter.[8] Die Einwohner lebten in 393 Haushalten. Davon waren 84 Singlehaushalte, 144 Paare ohne Kinder und 123 Paare mit Kindern, sowie 36 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 81 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 264 Haushaltungen lebten keine Senioren.[8]
Einwohnerentwicklung
Weiten-Gesäß: Einwohnerzahlen von 1829 bis 2017 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1829 | 463 | |||
1834 | 585 | |||
1840 | 659 | |||
1846 | 777 | |||
1852 | 801 | |||
1858 | 763 | |||
1864 | 657 | |||
1871 | 647 | |||
1875 | 641 | |||
1885 | 612 | |||
1895 | 610 | |||
1905 | 658 | |||
1910 | 649 | |||
1925 | 588 | |||
1939 | 588 | |||
1946 | 734 | |||
1950 | 718 | |||
1956 | 622 | |||
1961 | 661 | |||
1967 | 717 | |||
1970 | 758 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 981 | |||
2017 | 1.017 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Michelstadt[2]; Zensus 2011[8] |
Religionszugehörigkeit
Das Forsthaus Habrich, heute: Heuberger Hof, ein 1863 vom Grafen Eberhard zu Erbach-Erbach gegründetes, herrschaftliches Hofgut, eine große vierseitige Anlage, ist als Sachgesamtheit Kulturdenkmal.[9]
Weiten-Gesäß liegt an der Kreisstraße K 92, die von der südwestlich gelegenen Kernstadt Michelstadt über die Sattelhöhe am Weiten-Gesäßer Berg kommt und durch das Waldbachtal hinunter nach Zell im Odenwald im Nordwesten führt.
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