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Solz ist ein Ortsteil der Stadt Bebra im Landkreis Hersfeld-Rotenburg im Nordosten von Hessen. Der Ort liegt nordöstlich der Kernstadt Bebra im Richelsdorfer Gebirge.

Solz
Stadt Bebra
Höhe: 331 (319–370) m ü. NHN
Fläche: 9,47 km²[1]
Einwohner: 693 (2. Okt. 2018)[2]
Bevölkerungsdichte: 73 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 36179
Vorwahl: 06627

Geschichte



Übersicht


Solz wurde in einer Urkunde aus dem Jahre 960 als „villa Sulzaha“ erstmals erwähnt. Der Name „Sulza“ wird 1146 in Urkunden verwendet. Der Ortsname hat seinen Ursprung vermutlich im Zusammenhang mit dem Salzhandel (Sulta – altniederfränkisch für Sole, Salzwasser) oder dem Hinweis auf einen Bach, der hier entspringt (Sulzaha – Sumpfwasser, Schlammwasser, Suhle Salzwasser).

Im Jahre 1252 wurde im Zusammenhang mit Solz der Name der Familie von Trott zu Solz erwähnt, die vermutlich seit spätestens 1200 auf der – in den Grundstrukturen noch erkennbaren – Burganlage ansässig ist. 1332 wurde Berthold Trott (genannt „Bodo“, Ritter und Burgmann zu Rotenburg) als Lehnsträger der Abtei Hersfeld in Solz genannt, wo es allerdings noch andere Lehnsnehmer gab, z. B. die Bernicke, von Hohenfels, von Witerde und von Wallenstein (auf Burg Wallenstein, Nachkommen der Grafen von Schauenburg). Erst 1506 kam ganz Solz in den alleinigen Lehensbesitz der Trotten.

Der Lehnsbesitz der Herren von Trott wurde um 1500 ausgedehnt. Das Gebiet Solz, Imshausen, Wildeck, die Höfe Boxerode, Gunkelrode, Mosebach und Bodenthal, die Dörfer Süß, Diemerode, Breitau, Lispenhausen, Niederellenbach, Schwarzenhasel und Ersrode gehörten dazu und bildeten ein eigenes adeliges Gericht. Der Flurname „Am Galgenberg“ zeugt von dieser Zeit. Die Trottenburg wurde nach dem Dreißigjährigen Krieg 1672 als Fachwerkbau neu aufgebaut, nur eine Teilfläche der hofseitigen Fassade stammt von dem älteren Renaissancebau.

Ende des 17. Jahrhunderts ging ein Teil des Besitzes der „Trotten“ an die Familie der Reichsfreiherren von Verschuer, die unter anderem einen Wohnsitz in einem Herrenhaus von 1527, unterhalb der Kirche gelegen, nahmen. Beide Familien übten bis 1826 die niedere Gerichtsbarkeit aus und sind bis heute mit jeweils eigenem Gutsbesitz im Ort ansässig.

Im Ort gab es seit 1990 ein Spielzeugmuseum. Es wurde an Pfingsten 2014 geschlossen.[3]


Hessische Gebietsreform


Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Solz zum 31. Dezember 1971 auf freiwilliger Basis in die Stadt Bebra eingegliedert.[4] Für Solz und die weiteren ehemaligen Gemeinden von Bebra wurde je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]


Territorial- und Verwaltungsgeschichte im Überblick


Die folgende Liste zeigt die Territorien, in denen Solz lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][6]


Bevölkerung



Einwohnerstruktur 2011


Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Solz 657 Einwohner. Darunter waren 3 (0,5 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 99 Einwohner unter 18 Jahren, 255 zwischen 18 und 49, 162 zwischen 50 und 64 und 144 Einwohner waren älter.[9] Die Einwohner lebten in 273 Haushalten. Davon waren 63 Singlehaushalte, 87 Paare ohne Kinder und 96 Paare mit Kindern, sowie 21 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 63 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 171 Haushaltungen lebten keine Senioren.[9]


Einwohnerentwicklung


Solz: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2018
Jahr  Einwohner
1834
 
819
1840
 
850
1846
 
901
1852
 
891
1858
 
724
1864
 
792
1871
 
725
1875
 
617
1885
 
591
1895
 
500
1905
 
526
1910
 
530
1925
 
618
1939
 
638
1946
 
986
1950
 
915
1956
 
839
1961
 
861
1967
 
860
1970
 
835
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
657
2018
 
693
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Bebra[2]; Zensus 2011[9]

Historische Religionszugehörigkeit


 1885:549 evangelische (= 96,95 %), 4 katholische (= 0,70 %), 15 jüdische (= 2,64 %) Einwohner[1]
 1961:786 evangelische (= 91,29 %), 59 katholische (= 6,85 %) Einwohner[1]

Persönlichkeiten



Einzelnachweise


  1. Solz, Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 25. Februar 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Haushaltsplan 2019. Statistische Daten. Einwohnerzahlen inkl. Zweitwohnsitz. S. 8 Vorbericht, abgerufen im Juni 2021.
  3. HNA: Spielzeugmuseum: Zum Abschied ein Fest
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. =406.
  5. Hauptsatzung. (PDF; 88 kB) § 5. In: Webauftritt. Stadt Bebra, abgerufen im Juni 2021.
  6. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  7. Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 45 (online bei Google Books).
  8. Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 73.
  9. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 22 und 78;.





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