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Sigmarszell ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Lindau (Bodensee) und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Sigmarszell.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Landkreis: Lindau (Bodensee)
Verwaltungs­gemeinschaft: Sigmarszell
Höhe: 482 m ü. NHN
Fläche: 16 km2
Einwohner: 2926 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 183 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 88138, 88175
Vorwahlen: 08382, 08388, 08389
Kfz-Kennzeichen: LI
Gemeindeschlüssel: 09 7 76 126
Gemeindegliederung: 30 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 28
88138 Sigmarszell
Website: www.sigmarszell.de
Erster Bürgermeister: Jörg Agthe (CSU / Freie Bürgerschaft)
Lage der Gemeinde Sigmarszell im Landkreis Lindau (Bodensee)
Karte
Karte
Sigmarszell
Sigmarszell

Geografie


Die Gemeinde liegt am Rand der Westallgäuer Landschaft. Das Pfarrdorf Sigmarszell befindet sich etwa sieben Kilometer entfernt vom Bodensee. Es gibt folgende Gemarkungen: Bösenreutin, Niederstaufen, Sigmarszell.

Die Leiblach, die Sigmarszell vom österreichischen Bundesland Vorarlberg (Bezirk Bregenz) trennt, hat eine Länge von 14 km und wurde im Jahre 802 erstmals als „Luibilunache“ erdkundlich erwähnt.


Nachbargemeinden


Weißensberg Hergensweiler Opfenbach
Lindau (Bodensee) Scheidegg
Hörbranz Hohenweiler Möggers

Gemeindegliederung


Es gibt 30 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Die Einöden Greit und Immenmühle sind keine amtlich benannten Gemeindeteile.


Geschichte


Am Verlauf der alten Römerstraße Kempten–Bregenz wurden bei den niederstaufener Weilern Umgangs und Burgstall Reste römischer Burgi gefunden. Der Burgstall der ehemaligen Waldburg[5] auf dem Kreuzberg in Niederstaufen wird ebenfalls als Standort einer solchen römischen Wachstation und diese somit als Vorgängerbau der späteren Mittelalterburg angesehen.[6] Römische Burgi waren turmartige Gebäude, die zur Verstärkung der Grenzbefestigung zwischen den Kastellen im Abstand von etwa eineinhalb bis zwei Kilometern mit einer fast quadratischen Grundfläche von zehn bis zwölf Metern Seitenlänge errichtet wurden.[7]

Um 800 gründete das Kloster St. Gallen im Lindauer Raum drei Pfarreien, eine davon war Sigmarszell.

Das ehemalige Amt der Freien Reichsstadt Lindau wurde im Reichsdeputationshauptschluss 1803 den Fürsten von Bretzenheim als ein Teil des neugebildeten Fürstentums Lindau zugesprochen. Diese tauschten es 1804 mit Österreich. Seit den Friedensverträgen von Brünn und Preßburg 1805 gehört der Ort zu Bayern.

Den Namen hat Sigmarszell von Sigmar, einem leibeigenen Bauern, der unbedingt Pfarrer werden wollte. Das konnte er als leibeigener Bauer aber nicht. Seine Herrin ließ ihn jedoch gehen, so konnte er seinen Wunsch erfüllen und Pfarrer werden. Er half St. Gallus bei der Einführung des Christentums. Sigmar wohnte in einer Zelle, deswegen: Sigmars-zell. Heute steht in Sigmarszell eine Kirche zu Ehren von St. Gallus.

Ende des Zweiten Weltkriegs befand sich in Biesings bei Schlachters das kleine KZ-Außenkommando Schlachters des KZ Dachau.[8] Die Häftlinge wurden später ins KZ-Außenkommando Lochau verlegt.

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Januar 1972 die Gemeinden Bösenreutin, Sigmarszell und Niederstaufen zur neuen Gemeinde Schlachters zusammengeschlossen.[9] Am 8. Februar 1974 wurde die Gemeinde Schlachters amtlich in Sigmarszell umbenannt.[10][11]


Einwohnerentwicklung


Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 2264 auf 2947 um 683 Einwohner bzw. um 30,2 %.


Politik



Gemeinderat


Die Gemeinderatswahlen seit 2014 ergaben folgende Sitzverteilungen:

Partei/Liste 2020[12] 2014[13]
Sitze Sitze
Freie Bürgerschaft Sigmarszell (FBS) 7 7
Wählergemeinschaft Bösenreutin-Sigmarszell-Niederstaufen (WG BSN) 7 7

Bürgermeister


Vorsitzender des Gemeinderats ist 1. Bürgermeister Jörg Agthe (FBS). Er wurde im März 2014 zum Nachfolger von Walter Matzner gewählt.[14]


Wappen


Blasonierung: „Geteilt von Gold und Silber; oben ein aus der Teilungslinie wachsender, rot bewehrter schwarzer Bär mit schwarzem Baum auf der Schulter, unten ein grünes Lindenblatt.“[15]

Wappenführung seit 1966


Kultur und Sehenswürdigkeiten


Legendentafel der seligen Guta von Adelberg in der Pfarrkirche von Niederstaufen
Legendentafel der seligen Guta von Adelberg in der Pfarrkirche von Niederstaufen

Bauwerke



Wanderwege


Im Jahre 2004 wurde der Zellersteg wieder errichtet, der über die Leiblach (Landesgrenze) nach Hohenweiler (Österreich) führt. Die Brücke lockt viele Besucher zum Spazierengehen, Walken oder Radfahren. Von Niederstaufen aus gibt es Wanderwege in alle Himmelsrichtungen; schöne Strecken führen durch das Leiblachtal. Der Fluss Leiblach trennt Niederstaufen von der Nachbargemeinde Hergensweiler und mündet in den Bodensee. Ein anderer Wanderweg führt durch den Wald nach Dornach. Außerdem führt der Jakobsweg durch Niederstaufen.


Verkehr


Der Bahnhof Schlachters befindet sich an dem 1853 eröffneten Abschnitt der Bahnstrecke Buchloe–Lindau. Er dient seit den 1980er Jahren nur noch als Betriebsbahnhof ohne Personenverkehr.[17] An der Anschlussstelle Sigmarszell (AS 3) der A 96 beginnt die Bundesstraße 31 nach Breisach.


Bilder



Persönlichkeiten




Commons: Sigmarszell – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Sigmarszell in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 18. August 2019.
  3. Gemeinde Sigmarszell, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 11. Dezember 2021.
  4. Versuchsstation für Obstbau Schlachters (Memento des Originals vom 18. Oktober 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hswt.de abgerufen am 14. Oktober 2014
  5. Die Burgen um Niederstaufen „Westallgäuer Heimatblätter 1989–013“ bei digishelf.de
  6. Dorfgeschichte Niederstaufens bei www.heimatpfleglerniederstaufen.de; private Website der Heimatpfleg(l)er Niederstaufen von Wolfgang B. Sutter
  7. Die Römer an Bodensee und Allgäu.S. 13–16, hier S. 14. In: Werner Dobras: Chronologie des Landkreises Lindau. Verlag W. Eppe, Bergatreute 1985, ISBN 3890890040
  8. Die Außenkommandos des KZ Dachau am Bodensee (Memento des Originals vom 28. Juni 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gedenkstaettenpaedagogik-bayern.de
  9. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 513 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  10. Heimatgeschichtliches / Chronik (Memento des Originals vom 28. September 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sigmarszell.de
  11. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 786.
  12. Mitglieder - Verwaltungsgemeinschaft Sigmarszell. Abgerufen am 2. Januar 2021.
  13. http://www.sigmarszell.de/index.php?id=0,38#fraktion_5
  14. http://www.schwaebische.de/region_artikel,-Joerg-Agthe-setzt-sich-knapp-durch-_arid,5607645_toid,461.html
  15. Eintrag zum Wappen von Sigmarszell in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  16. Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege@1@2Vorlage:Toter Link/www.blfd.bayern.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  17. Roman Dilken: Streckenportrait (Memento vom 17. Oktober 2018 im Internet Archive). In: kbs970.de.

На других языках


- [de] Sigmarszell

[en] Sigmarszell

Sigmarszell is a municipality in the district of Lindau in Bavaria in Germany. It lies on the border with Austria, few kilometers from the Lake Bodensee.

[ru] Зигмарсцелль

Зигмарсцелль (нем. Sigmarszell) — коммуна в Германии, в земле Бавария.



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