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Schirgiswalde (obersorbisch Šěrachow?/i, umgangssprachlich Schirge) ist ein Ortsteil der Stadt Schirgiswalde-Kirschau im Landkreis Bautzen im Südosten des Freistaates Sachsen. Er befindet sich im Lausitzer Bergland an der Spree.

Schirgiswalde
Wappen von Schirgiswalde
Wappen von Schirgiswalde
Höhe: 269 m
Fläche: 8,48 km²
Einwohner: 2865 (31. Dez. 2010)
Bevölkerungsdichte: 338 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 2011
Postleitzahl: 02681
Vorwahlen: 03592, 035936

Geographie


Schirgiswalde liegt etwa 12 km südlich der Großen Kreisstadt Bautzen und 5 km nördlich der tschechischen Grenze im Südosten des Landkreises. Zahlreiche Berge umsäumen die Stadt. Der markanteste Berg sind die Kälbersteine.


Geschichte


Schirgiswalde, Rathausstraße mit Kirche St. Mariä Himmelfahrt
Schirgiswalde, Rathausstraße mit Kirche St. Mariä Himmelfahrt

Im Jahr 1376 wurde das Dorf Schirgiswalde als Scherigiswalde erstmals urkundlich erwähnt.[1] Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort weitgehend zerstört und entvölkert. Als 1635 der Kaiser die Oberlausitz mit der Niederlausitz auf den Kurfürsten von Sachsen übertrug, verblieb Schirgiswalde als Exklave bei Böhmen, ebenso wie Günthersdorf, heute Godzieszów. Schirgiswalde wurde dann im Rahmen der böhmischen Gegenreformation mit Katholiken besiedelt, die aus anderen Gebieten Deutschlands vertrieben worden waren. Um den Wiederaufbau und den wirtschaftlichen Aufschwung zu fördern, erreichte der damalige Grundherr 1665 die Erhebung von Schirgiswalde zur Stadt. Am 19. Januar 1681 verkaufte Franz Eusebios Graf von Pötting die Herrschaft Rumburg (Böhmen) samt Schirgiswalde an Anton Florian von Liechtenstein. Dieser verkaufte Schirgiswalde am 2. Oktober 1703 an das Bautzener Domstift, welches dann bis Mitte des 19. Jahrhunderts die Grund- und Gerichtsherrschaft über Schirgiswalde innehatte.

Laubengänge am Markt
Laubengänge am Markt

Die Insellage der böhmischen Stadt inmitten sächsischen Gebietes blieb bis 1809 bestehen. In den folgenden 36 Jahren war die staatliche Zugehörigkeit der Stadt ungeklärt, weil langwierige diplomatische Verhandlungen zwischen Österreich und Sachsen über einen Gebietsaustausch nicht gleich zum Ziel führten. Schon Ende des 18. Jahrhunderts wurden von Österreich wie auch von Sachsen Grenzbereinigungen angestrebt.

Infolge des für Österreich ungünstigen Kriegsverlaufes gegen Napoleon im Jahre 1809 hatte das mit Frankreich verbündete Sachsen Ende des Jahres 1810 Schirgiswalde militärisch besetzt. Seit dieser Zeit übte Österreich praktisch keine Hoheitsrechte im Städtchen mehr aus, betrachtete es aber nach wie vor als zur böhmischen Krone gehörig, da die Einwohner noch an ihren Untertaneneid gebunden waren. Eine formelle Übergabe an Sachsen wurde aber durch den erneuten Kriegsausbruch 1813 (Sachsen an der Seite Frankreichs gegen Österreich und dessen Verbündete) verhindert. Erst 1845 wurde die Übergabe Schirgiswaldes abschließend vertraglich geregelt und vollzogen. In der Zwischenzeit gab es in der Stadt keine wirkliche Staatsgewalt, was sich Räuber, Schmuggler und politische Flüchtlinge zunutze machten.

Zum 1. Januar 2011 wurde die Stadt Schirgiswalde mit den Gemeinden Kirschau und Crostau zur Stadt Schirgiswalde-Kirschau verbunden.


Partnerschaften


Schirgiswalde unterhält eine Partnerschaft mit der nordrhein-westfälischen Stadt Sundern (Sauerland).


Stadtgliederung


Schirgiswalde gliedert sich neben dem Hauptort in die Ortsteile Neuschirgiswalde (116 Einwohner) und Petersbach.


Kultur und Sehenswürdigkeiten



Museen



Bauwerke



Regelmäßige Veranstaltungen



Bildung


Schirgiswalde verfügt über eine Grundschule. Außerdem ist eine Freie Christliche Oberschule im Ort ansässig.


Persönlichkeiten



Ehrenbürger



Verkehr


Der Haltepunkt Schirgiswalde-Kirschau liegt an der Bahnstrecke Oberoderwitz–Wilthen und wird von Regionalbahnen der Linie DresdenZittau im 2-Stunden-Takt bedient.


Literatur




Commons: Schirgiswalde – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Ernst Eichler, Hans Walther (Hrsg.): Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen. Berlin 2001, ISBN 3-05-003728-8, Band II, S. 353.
  2. Web Commerce GmbH www.w-commerce.de: Pfarrer von Schirgiswalde. Abgerufen am 3. Februar 2018 (deutsch).
  3. sz-online: Umzugsminister wird Ehrenbürger. In: SZ-Online. (sz-online.de [abgerufen am 3. Februar 2018]).

На других языках


- [de] Schirgiswalde

[en] Schirgiswalde

Schirgiswalde (in Sorbian Šěrachów, in Czech Šerachov) is a town and a former municipality in the district of Bautzen in Saxony in Germany. Since 1 January 2011, it is part of the town Schirgiswalde-Kirschau. It is located on the river Spree, 15 km south of Bautzen. The small town is an official place of relaxation (staatlich anerkannter Erholungsort). Together with the villages of Crostau and Kirschau it represents the administrative community of Schirgiswalde. Some smaller parts of the town are Neuschirgiswalde upon a hill and Petersbach.

[ru] Ширгисвальде

Ширгисва́льде (нем. Schirgiswalde; в.-луж. Šěrachów) — город в Германии, в земле Саксония. Подчинён административному округу Дрезден. Входит в состав района Баутцен. Население составляет 2 865 человек (на 31 декабря 2010 года). Занимает площадь 8,48 км². Официальный код — 14 2 72 320.



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