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Schildau, eine ehemals selbstständige Stadt, ist seit dem 1. Januar 2013 ein Ortsteil der Stadt Belgern-Schildau im Landkreis Nordsachsen im Freistaat Sachsen. Der Ort ist als Gneisenaustadt (1952–2012) und neben Schilda als möglicher Herkunftsort der literarischen Schildbürger bekannt.

Schildau
Wappen der ehemaligen Stadt Schildau
Wappen der ehemaligen Stadt Schildau
Höhe: 127 m ü. NN
Fläche: 20,5 km²
Eingemeindung: 1. Januar 2013
Postleitzahl: 04889
Vorwahl: 034221
Schildau (Sachsen)
Schildau (Sachsen)

Lage von Schildau in Sachsen

Kirche St. Marien mit Maulbeerbaum von 1518
Kirche St. Marien mit Maulbeerbaum von 1518
Kirche St. Marien mit Maulbeerbaum von 1518
Humoristisches Ortseingangsschild
Humoristisches Ortseingangsschild

Geografie und Verkehr


Schildau liegt südsüdwestlich von Torgau am Nordrand der Dahlener Heide und ist so fast vollständig von Wald umgeben. Die Nachbarstädte sind die Kreisstadt Torgau (13 km), Wurzen (19 km) und Dahlen (13 km). Die Bundesstraße 87 verläuft nördlich des Ortes. In Schildau endete die 1971 stillgelegte und abgebaute Bahnstrecke Mockrehna–Schildau. Große Flächen in der Umgebung sind Teil des Landschaftsschutzgebietes Dahlener Heide.


Geschichte


Schildau wurde im Jahr 1170 erstmals urkundlich erwähnt. Einige steinzeitliche Funde beweisen, dass dieses Gebiet auch schon in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt war. Auf alten Karten (z. B. von Johann George Schreiber um 1750) und Ansichten (z. B. von R. Stieler, ca. 1870) ist auch die Variante Schilda zu finden.

1760 wurde August Neidhardt von Gneisenau in Schildau[1] geboren, der später nach der Niederlage Preußens gegen Napoleon Bonaparte an den Preußischen Reformen mitwirkte und zum Generalfeldmarschall aufstieg.

Von 1952 bis 2012 trug die Stadt den offiziellen Beinamen Gneisenaustadt. Zu Schildau gehörten seit dem 1. Januar 1994 die Orte Sitzenroda und Probsthain[2] und seit dem 1. Januar 1999 die Orte Kobershain und Taura.[3]

Schildau strebte zunächst einen Zusammenschluss mit Torgau[4] an, nachdem andere Fusionmöglichkeiten mit den Gemeinden Dahlen, Mockrehna und Belgern durch den Stadtrat bzw. Bürgermeister verworfen wurden.[5] Schließlich kam zum 1. Januar 2013 doch die Fusion mit Belgern zustande.[6] Vor der Auflösung hatte die Stadt Schildau die Ortsteile Schildau, Sitzenroda, Probsthain, Kobershain und Taura.


Politik


Die Kommunalwahl am 7. Juni 2009 führte zu folgender Sitzverteilung im letzten Stadtrat, der bis Ende 2012 Bestand hatte:[7]

Schildbürgerbrunnen
Schildbürgerbrunnen

Sehenswürdigkeiten



Persönlichkeiten


August Neidhardt von Gneisenau, 1818
August Neidhardt von Gneisenau, 1818
Erinnerungstafel an Ruth Kraft
Erinnerungstafel an Ruth Kraft

Der bekannteste Sohn Schildaus ist August Graf Neidhardt von Gneisenau, preußischer Generalfeldmarschall und Heeresreformer (1760–1831).

Der Düsseldorfer Oberbürgermeister Adalbert Oehler (1911–1919) wurde in Schildau 1860 geboren.

Die Schriftstellerin Ruth Kraft (1920–2015) wurde in Schildau geboren und veröffentlichte 1953 das Werk „Das Schildbürgerbuch von 1598“, eine Neubearbeitung der Schildbürgerstreiche. Sie wurde zur Ehrenbürgerin ernannt.


Literatur




Commons: Schildau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Schreiben der Stadt Schildau (Kreis Torgau) an das Reichsmarineamt mit dem Ausdruck der Anteilnahme am Untergang des Panzerkreuzers Gneisenau in der Seeschlacht bei den Falklandinseln im Bundesarchiv, abgerufen am 29. August 2016. (Memento vom 8. März 2015 im Internet Archive)
  2. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  3. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands
  4. Interview mit Vertretern des Torgauer Stadtrates über den Wunsch Schildaus in der Torgauer Zeitung
  5. Bericht über die Schildauer Fusionsmöglichkeiten in der Torgauer Zeitung
  6. StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2013
  7. http://www.stadt-schildau.de/assets/images/SitzeSR09.gif (Memento vom 11. März 2012 im Internet Archive), archivierte Webseite abgerufen am 28. Februar 2020
  8. Lutherweg Sachsen (Memento vom 8. August 2013 im Internet Archive)
  9. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  10. tourismus-nordsachsen.de (Memento vom 17. September 2015 im Webarchiv archive.today)
  11. 20624 Stadt Schildau. In: Staatsarchiv Leipzig. Abgerufen am 27. März 2020. (Infotext unter „Einleitung“)

На других языках


- [de] Schildau

[en] Schildau

Schildau is a small town in the district Nordsachsen, in the Free State of Saxony, Germany. It is located 12 km southwest of Torgau and 40 km east of Leipzig. Since 1 January 2013, it is part of the town Belgern-Schildau.

[ru] Шильдау

Шильдау (нем. Schildau) — составная часть (район) города Бельгерн-Шильдау в немецкой федеральной земле Саксония. Вплоть до 1 января 2013 года имел статус самостоятельной общины, и был подчинён административному округу Лейпциг. Входит в состав района Северная Саксония.



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