Der Ortsname rührt von einer Buchenrodung her, da die Anfänge des Ortes und des Klosters auf eine Rodung zurückgehen.[4] Erste urkundliche Erwähnung war im Jahr 1073, als Welf IV. dem schon bestehenden Kloster Rottenbuch große Ländereien zu beiden Seiten der Ammer schenkte.[5] Schon ab ca. 950 sollen aber einzelne Einsiedler in Rottenbuch klosterähnlich zusammengelebt haben.[6] Der Ort war Teil des Kurfürstentums Bayern und bildete eine geschlossene Hofmark zusammen mit Böbing, Wildsteig und Schönberg. Durch den Reichsdeputationshauptschluss 1803 wurde die Hofmark des Klosters aufgehoben. Das Kloster Rottenbuch wurde aufgelöst und beinahe alle Chorherren mussten Rottenbuch verlassen.[7]
Aus der ehemaligen Hofmark Rottenbuch entstanden im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern mit dem Gemeindeedikt von 1818 die politischen Gemeinden Rottenbuch, Böbing, Wildsteig und Schönberg, die alle zum Landgericht Schongau gehörten.
Eingemeindungen
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Schönberg am 1. Mai 1978 eingegliedert.[8]
Einwohnerentwicklung
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1558 auf 1825 um 267 Einwohner bzw. um 17,1%.
1996–2014: Andreas Keller[11] (Freie Wählerschaft, wiedergewählt 2002, 2008 mit 83,4%)
Seit 2014: Markus Bader[11] (Freie Wählerschaft Rottenbuch-Schönberg)
Der Erste Bürgermeister, Markus Bader, wurde bei der Kommunalwahl 2020 mit 84,9 Prozent der gültigen Stimmen im Amt bestätigt.
Wappen
Wappen Gde. Rottenbuch
Blasonierung: „In Silber eine bewurzelte rote Buche mit sieben Blättern.“[12]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Hauptsehenswürdigkeit ist das Kloster Rottenbuch. Es wurde vom bayerischen Herzog Welf IV. 1073 gegründet und 1803 säkularisiert. Die Klosterkirche Mariä Geburt, ursprünglich im romanischen Stil, wurde 1468–1480 neu errichtet. Im Inneren gibt es Arbeiten von Joseph Schmuzer und dessen Sohn Franz-Xaver Schmuzer im Rokoko-Stil, Deckenfresken von Matthäus Günther und einen Hochaltar und Orgelprospekt von Franz Xaver Schmädl. Die 1747 erbaute Orgel wurde 1962 von Nenninger weitgehend erneuert. 2021 führt Orgelbau Klais eine Sanierung und Rekonstruktion der Freiwiß-Orgel durch.[13] Die ehemalige Stiftskirche dient heute als Pfarrkirche der Pfarrei Mariä Geburt Rottenbuch.[14] Auf dem Nordaltar ist ein Marienbild von Erasmus Grasser aus dem Jahr 1493. Nördlich des Ortes steht der 66m hohe Funkturm Rottenbuch, zur Zeit seiner Errichtung (2002) der höchste Holzturm Deutschlands.
Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Rottenbuchund Liste der Bodendenkmäler in Rottenbuch
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Im Jahr 2020 gab es nach amtlicher Statistik insgesamt 738 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort. Im verarbeitenden Gewerbe gab es zehn, im Bauhauptgewerbe sechs Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 2016 63 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1750 ha Dauergrünfläche.
Bildung
2006 gab es folgende Einrichtungen:
Kindergarten der Don-Bosco-Schwestern: 50 Kindergartenplätze
Grundschule: 1.–4. Klasse mit vier Lehrern und 93 Schülern
Berufsfachschule für Kindererziehung (Don-Bosco-Schwestern)
Fachakademie für Sozialpädagogik (Don-Bosco-Schwestern)
Schule für Individuelle Lebensbewältigung (Don-Bosco-Schwestern)
Joachim Angerer (1934–2019), Abt des Chorherrenstiftes Geras und Musikwissenschaftler
Hans Rainer Sepp (* 1954), Philosoph
Barnabas Bögle (* 1957), Abt der Benediktinerabtei Ettal und des Klosters Wechselburg sowie Abtpräses der Bayerischen Benediktinerkongregation.
Persönlichkeiten mit Bezug zu Rottenbuch
Hermann von Heeren, Hanseatischer Ministerresident in Paris
Kaltblut-Fohlenmarkt
Der Kaltblut-Fohlenmarkt Rottenbuch auf der Fohlenwiese ist der größte Kaltblut-Fohlenmarkt Deutschlands. Seit 1558 wird in Rottenbuch ein Pferdemarkt veranstaltet. In den dreißiger Jahren übernahm der Pferdezuchtverband Oberbayern die Organisation.[16][17] Der Fohlenmarkt besteht bist heute. Es gibt Bierzeltbetrieb mit Trachtenverein und der Musikkapelle Rottenbuch, sowie eine Fohlen-Versteigerung unter freiem Himmel. Es werden Süddeutsche Kaltblut-Fohlen versteigert. Die Veranstaltung findet alljährlich immer Ende August/Anfang September statt.[18][19]
Georg Paula, Stefanie Berg-Hobohm: Landkreis Weilheim-Schongau: Denkmäler in Bayern. Karl M. Lipp Verlag, München 2003, Band 1, Seite 341
Gemeinde Rottenbuch. In: Der Landkreis Weilheim-Schongau. Herausgeber: Landratsamt Weilheim-Schongau 2010, Texte: Max Biller (Kreisarchivpfleger), Helmut Schmidbauer (Kreisheimatpfleger), Seite 78 f.
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.596.
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