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Quarnbek ist eine Gemeinde im Kreis Rendsburg-Eckernförde in Schleswig-Holstein. Im Gemeindegebiet, das in seiner heutigen Form seit 1928 besteht, liegen Dorotheenthal, Flemhude, Heitholm, Holm, Landwehr, Rajensdorf, Reimershof, Stampe, Strohbrück und Ziegelhof.[2]

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Schleswig-Holstein
Kreis: Rendsburg-Eckernförde
Amt: Achterwehr
Höhe: 16 m ü. NHN
Fläche: 16,18 km2
Einwohner: 1770 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 109 Einwohner je km2
Postleitzahl: 24107
Vorwahl: 04340
Kfz-Kennzeichen: RD, ECK
Gemeindeschlüssel: 01 0 58 130
Adresse der Amtsverwaltung: Inspektor-Weimar-Weg 17
24239 Achterwehr
Website: www.quarnbek.de
Bürgermeister: Herbert-Klaus Langer (Grüne)
Lage der Gemeinde Quarnbek im Kreis Rendsburg-Eckernförde
Karte
Karte

Geographie


Das Zentrum der Gemeinde mit einer Grundschule und den Sportanlagen des SV Fortuna Stampe befindet sich in Strohbrück. In Landwehr kreuzt den Nord-Ostsee-Kanal (NOK) eine kostenlose Fähre, bei der es sich um die östlichste Autofähre handelt. Auch der mit dem NOK verbundene Achterwehrer Schifffahrtskanal führt durch das Gemeindegebiet. Sowohl der Achterwehrer Kanal selbst als auch die Schleuse zwischen ihm und dem NOK stehen unter Denkmalschutz. Beide Bauwerke stammen aus dem Jahr 1913.

Durch die Gemeinde verläuft der 10. Längengrad östlich von Greenwich. 2009 ist sein Verlauf durch eine in den Straßenbelag eingearbeitete Markierung hervorgehoben worden.


Geschichte



Flemhude


Kirche St. Georg und Mauritius – ganz rechts Desmercières-Gruft
Kirche St. Georg und Mauritius – ganz rechts Desmercières-Gruft

Flemhude verdankt seinen Namen flämischen Händlern, die hier ihre Waren, die sie auf der Eider transportierten, auf Wagen umladen mussten.[3] Von ihnen wurde die St.-Georg-und-Mauritius-Kirche um 1240 aus Feldsteinen an einem strategisch günstigen Ort direkt am Flemhuder See errichtet.[4] Auf dem Dachboden lagerten vermutlich die Kaufleute ihre Waren. 1316 erstmals erwähnt, blieb das Kirchenäußere bis heute fast unverändert. Dachreiter und Rokoko-Stuckdecke verdankt sie dem damaligen Kirchenpatron Jean Henri Desmercières (1687–1778), dessen Sarkophag sich in einer an die Kirche angebauten Gruft befindet. Im Inneren befinden sich Spuren aus den vergangenen Jahrhunderten: ein romanisches Taufbecken, eine mittelalterliche Darstellung der Geißelung Christi, ein barocker Altar mit der Darstellung des Gebets Jesu im Garten Getsemane und eine klassizistische Kanzel. Den Altar stiftete 1685 der damalige Patron Hans Heinrich Kielmann von Kielmansegg († 1686), ein Sohn von Johann Adolph Kielmann von Kielmannsegg, nachdem im Dreißigjährigen Krieg die gesamte Inneneinrichtung zerstört worden war. Er ist eins der frühsten Werke von Theodor Allers, einem Meister des Akanthusbarocks in Schleswig-Holstein, der auch die sehr ähnlichen Altäre der Kirchen zu Tellingstedt und Probsteierhagen, sowie die Kanzel der Kieler Nikolaikirche schuf.


Gut Quarnbek


Torhaus des Gutes Quarnbek
Torhaus des Gutes Quarnbek

Das adlige Gut Quarnbek wurde 1282 erstmals erwähnt. Der älteste bekannte Besitzer war ein Ritter Schak Rantzau. Das Herrenhaus wurde im 16. Jahrhundert als Wasserburg erbaut.[5] Erstmals dargestellt ist es auf der von Heinrich Rantzau um 1587 in Auftrag gegebenen Rantzau-Tafel, einem Stammbaum der Familie.[6] Das Torhaus ließ 1671 Hans Henrich von Kielmansegg mit Blickachse auf die Wasserburg errichten. Er intensivierte die Landwirtschaft und betrieb mit Glaubensflüchtlingen aus den Niederlanden die Meiereien Dorotheenhof und Mettenhof, sogenannte Holländereien.[7] 1733 kaufte Desmercières das Gut[8] und vererbte es später seiner Halbschwester. Über sie kam es an das Haus Reuß-Köstritz. Die Wasserburg wurde Ende des 18. Jahrhunderts abgerissen. Das 1903 errichtete Herrenhaus befindet sich im Privatbesitz und ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.


Kanalbau


Von 1777 bis 1784 wurde der Eider-Kanal gebaut, der auch das Gebiet des Gutes durchschnitt. Durch die Erweiterung des Kanals zum Nord-Ostsee-Kanal wurde der Wasserspiegel des Flemhuder Sees um sieben Meter abgesenkt. Über den Achterwehrer Schifffahrtskanal konnten landwirtschaftliche Produkte verschifft werden.


Gemeinde Quarnbek


Seit 1928, als die preußischen Gutsbezirke aufgelöst wurden, ist Quarnbek eine selbstständige Kommune. Seit den 1970er Jahren wandelt sich der Charakter des Dorfes zur Kieler Umlandgemeinde.[9]

Die Gemeinde Quarnbek besitzt eine Freiwillige Feuerwehr. Diese setzt sich aus den Freiwilligen Ortsfeuerwehren Quarnbek und Strohbrück zusammen, die sich ein gemeinsames Feuerwehrhaus teilen.[10][11]


Politik



Gemeindevertretung, Bürgermeister


Gemeinderatswahl 2018
 %
60
50
40
30
20
10
0
55 %
23 %
22 %
Grüne
CDU
WIR
Sitzverteilung im Gemeinderat
   
Insgesamt 13 Sitze
  • Grüne: 7
  • CDU: 3
  • WIR: 3

Von den 13 Sitzen in der Gemeindevertretung hatte die CDU seit der Kommunalwahl 2003 fünf Sitze, die Wählergemeinschaft WIR vier Sitze, die Grünen drei und die Wählergemeinschaft FWG einen.

Von den 13 Sitzen in der Gemeindevertretung hatte die Wählergemeinschaft WIR seit der Kommunalwahl 2008 bis 2013 sechs Sitze, die CDU vier und die Grünen drei. Herbert-Klaus Langer löste Wilhelm Möller als Bürgermeister ab.

Seit der Kommunalwahl 2013 hatten die Grünen in der Gemeindevertretung sieben Sitze, die Wählergemeinschaft WIR vier Sitze und die CDU drei Sitze. Im Februar 2016 sind alle Gemeindevertreter und Ausschussmitglieder der WIR und der CDU von ihren Ämtern zurückgetreten.

Seit der Kommunalwahl 2018 haben die Grünen in der Gemeindevertretung sieben Sitze, die CDU drei Sitze und die Wählergemeinschaft WIR drei Sitze.[12]


Wappen


Blasonierung: „Unter gezinntem silbernen Schildhaupt in Rot über einem blau-silbernen Wellenschildfuß eine silberne Mühlenhaue.“[13]


Wirtschaft


Die Gemeinde ist überwiegend landwirtschaftlich geprägt, die Zahl der aktiven Höfe geht jedoch zurück.


Persönlichkeiten



Sehenswürdigkeiten



Literatur




Commons: Quarnbek – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2021 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Schleswig-Holstein-Topographie. Bd. 8: Pölitz - Schönbek. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2007, ISBN 978-3-926055-89-7, S. 43 (dnb.de [abgerufen am 22. Juli 2020]).
  3. Die Feldsteinkirche in Flemhude. Kirchengemeinde Flemhude; abgerufen am 12. April 2016.
  4. Hermann Kobolt: Die St. Georg- und Mauritius-Kirche in Flemhude. Flemhuder Hefte Heft 1 1989, S. 7
  5. Geschichte des Guts Quarnbek (Memento vom 1. November 2009 im Internet Archive)
  6. Unsere schöne Gemeinde Quarnbek (PDF; 8,4 MB) S. 11; Darstellung auf der Rantzau-Tafel
  7. Quarnbek vor 1928
  8. Laut der Kirchenchronik (Kobolt: Die St. Georg- und Mauritius-Kirche in Flemhude. 1989, S. 38) trat er jedoch bereits 1724 bei einer Kirchenrenovierung als Patron auf.
  9. Geschichte Quarnbeks nach 1928
  10. Feuerwehr Quarnbek – Website der Freiwilligen Feuerwehr Quarnbek. Abgerufen am 5. November 2021 (deutsch).
  11. Amt Achterwehr: Feuerwehr. Abgerufen am 5. November 2021.
  12. Amt Achterwehr » Kommunalwahlen 2018 » Ergebnisse 2018 » Quarnbek
  13. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein

На других языках


- [de] Quarnbek

[en] Quarnbek

Quarnbek is a municipality in the district of Rendsburg-Eckernförde, in Schleswig-Holstein, Germany.

[ru] Кварнбек

Кварнбек (нем. Quarnbek) — коммуна в Германии, в земле Шлезвиг-Гольштейн.



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