Nortorf (plattdeutsch: Noorddörp) ist eine Stadt nördlich von Neumünster in Schleswig-Holstein. Thienbüttel liegt im Gemeindegebiet.[2]
Wappen | Deutschlandkarte | |
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54.16879.854832 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Rendsburg-Eckernförde | |
Amt: | Nortorfer Land | |
Höhe: | 32 m ü. NHN | |
Fläche: | 12,77 km2 | |
Einwohner: | 6913 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 541 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 24589 | |
Vorwahl: | 04392 | |
Kfz-Kennzeichen: | RD, ECK | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 58 117 | |
LOCODE: | DE NTF | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Niedernstraße 6 24589 Nortorf | |
Website: | www.nortorf.de/ | |
Bürgermeister: | Torben Ackermann (CDU) | |
Lage der Stadt Nortorf im Kreis Rendsburg-Eckernförde | ||
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Die Stadt liegt auf der holsteinischen Geest zwischen den Naturparks Westensee und Aukrug zentral in der Region Mittelholstein, im Städtedreieck von Neumünster, Rendsburg und Kiel, an der Bahnstrecke Neumünster–Flensburg unweit der Bundesautobahn 7 (Hamburg–Flensburg). Der Geografische Mittelpunkt Schleswig-Holsteins liegt auf Nortorfer Stadtgebiet (Ortsteil Thienbüttel) auf einer Höhe von 20,12 m ü. NN. Die Landesstraße 121 verbindet Nortorf mit der Ortschaft Hohenlockstedt.
Rendsburg 18 km |
Eckernförde 32 km |
Kiel 23 km |
Heide 50 km |
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Bordesholm 11 km |
Hohenwestedt 16 km |
Bad Bramstedt 28 km |
Neumünster 13 km |
Durch seine Lage in Mitteleuropa hat Nortorf ein humides kühlgemäßigtes Übergangsklima, das weder sehr kontinental noch sehr maritim ist. Die Temperatur liegt im Jahresmittel bei 8,4 °C, es fallen 790 Millimeter Niederschlag pro Jahr. Trockenster Monat ist der Februar mit 43 Millimetern Niederschlagsmenge, niederschlagsreichster Monat ist der August mit 87 Millimetern. Die kälteste Monate sind Januar und Februar mit durchschnittlich 0,3 °C, wärmster Monat ist der Juli mit durchschnittlich 16,5 °C.[3]
Klimatabelle Nortorf
Quelle: [4] |
Nortorf wurde bereits im 10. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Eine erste Kapelle soll bereits unter Bischof Ansgar gegründet worden sein, vermutlich jedoch erst unter Heinrich dem Löwen. Angeblich besaß die Kirche Reliquien des namensgebenden Heiligen Martin von Tours, deren Diebstahl und Wiederauffindung in der Visio Godeschalci geschildert wird. Das Kirchengebäude wurde mehrmals durch Kriegseinwirkungen und Brände zerstört. Die heutige Kirche stammt von 1872.
Am 19. Juli 1909 wurde Nortorf durch ein neues Ortsstatut zur Stadt. Schon vor dem Ersten Weltkrieg gab es zwei Lederfabriken, ein Sägewerk, eine Bierbrauerei (Holsatia Brauerei AG) und eine Fleischwarenfabrik. Durch Bahnanschluss, Dampfkraft und expandierendes Gewerbe wurde Nortorf zu einem Industriestandort. Nach dem Zweiten Weltkrieg bekam Nortorf mit einer großen Schallplattenfabrik Teldec (Telefunken-Decca Schallplatten GmbH), die mehrere 100 Arbeitnehmer beschäftigte, seinen wichtigsten Gewerbebetrieb. Heute hat das Unterzentrum Nortorf besonders als Verwaltungs-, Schul-, Einkaufs- und Dienstleistungszentrum auch eine Bedeutung für 20 Gemeinden der näheren Umgebung.[5]
Am 1. Januar 2007 trat die bis dahin amtsfreie Stadt dem Amt Nortorf-Land bei, dessen Name daraufhin in Amt Nortorfer Land geändert wurde. Letzter hauptamtlicher Bürgermeister der Stadt Nortorf war Hans-Helmut Köppe.
Postgeschichte
Am 1. Juli 1764 wurde in Nortorf eine Post eingerichtet. Johan Jacob Ritzius wurde zum Posthalter ernannt. Am Freitag jeder Woche fuhr die Postkutsche nachmittags nach Neumünster und musste nach drei Stunden am Ziel sein.
Seit der Kommunalwahl im Mai 2018 hat die CDU acht Sitze, die SPD fünf, die Grünen vier und die FDP zwei Sitze in der 19-köpfigen Stadtverordnetenversammlung.
Blasonierung: „Geteilt und oben gespalten. Vorn in Silber ein blaues Zahnrad, hinten in Blau auf goldener Scholle ein Bündel von fünf goldenen Ähren und goldenen Blättern; unten in Rot auf golden gezäumtem silbernen Ross der silbern gekleidete heilige Martin mit Mitra und Schwert, darunter auf silbernem Boden sitzend ein silberner Bettler mit goldener Krücke.“[6]
In der Liste der Kulturdenkmale in Nortorf stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.
Im Stadtzentrum befindet sich die 1872 gebaute neugotische St.-Martin-Kirche.
Am westlichen Stadtrand von Nortorf, in Thienbüttel, befindet sich der geografische Mittelpunkt Schleswig-Holsteins.
Nortorf besitzt seit 1953 in seinem östlichen Ortsteil einen Stadtpark, in dem sich seit 1987 der Skulpturenpark Nortorf mit bisher 22 Arbeiten schleswig-holsteinischer Bildhauer befindet.[7]
Das Museum Nortorf besitzt eine Sammlung zur Geschichte der Schallplattenherstellung. Zu sehen sind dort Teile von Schallplattenpressen, Filme zur Schallplatten- und Musikkassettenherstellung sowie einige tausend Tonträger von der Schellackplatte bis zur CD. Weiterhin gibt es im Museum eine alte Apotheke von etwa 1910 sowie zahlreiche andere Exponate zur Stadtgeschichte.
Nortorf als Unterzentrum versorgt im Wesentlichen den Bereich des Amtes mit ca. 12.000 Einwohnern mit den Gütern des täglichen und tlw. mittelfristigen Bedarfes. Um diese Funktion zu sichern wurden seit 1996 umfangreiche Stadterneuerungsmaßnahmen zur Verbesserung des Ortsbildes durchgeführt.
Die Stadt ist Verwaltungssitz des Amtes Nortorfer Land.
In der Stadt gibt es eine Grund-, eine Gemeinschaftsschule mit Oberstufe sowie eine Förderschule für geistig behinderte Jugendliche (Schule an den Eichen) und eine Volkshochschule. Im Rathaus befindet sich die Stadtbücherei.
Mit Beginn des Schuljahres 2008/2009 wurden die Real- und Hauptschule zu einer Gemeinschaftsschule zusammengeschlossen. Die bisherigen Schulformen der Real- und Hauptschule sind ausgelaufen. Seit dem 1. August 2014 hat die Gemeinschaftsschule eine Oberstufe.
1948 eröffnete die Telefunken Schallplatten GmbH in Nortorf eine Schallplatten-Produktion in einer ehemaligen Lederfabrik, mit deren ehemaliger Lederpresse Schallplatten hergestellt wurden. 1950 fusionierte das Unternehmen mit der britischen Decca und hieß dann Telefunken Decca Schallplatten GmbH, in der Kurzform Teldec. Mitte der 1960er Jahre beschäftigte das Werk rund 1000 Mitarbeiter. Hier wurden unter anderem Goldene Schallplatten für Peter Maffay („So bist du“, 1979) und Elvis Presley (1959, mit Gravierfehler Presly) hergestellt. Bis zur Schließung 1989 wurden rund 850 Millionen Schallplatten gepresst. Ein Teil der Exponate in dem im gleichen Jahr gegründeten Schallplattenmuseum stammt aus diesen Produktionsanlagen. Zu sehen sind rund 32.000 Schallplatten und verschiedene Abspielgeräte.[8][9]
Die Discounter-Kette Aldi-Nord ist mit einer ihrer Regionalniederlassungen ansässig, zuzüglich eines großflächigen Zentrallagers. Ferner ist Nortorf Sitz der Markus-Stiftung von Theo Albrecht.
In Nortorf gibt es zwei Kirchen: die evangelische St.-Martin-Kirche, deren neugotischer Bau das Stadtzentrum optisch dominiert, und die katholische St.-Konrad-Kirche, die am Stadtpark liegt. Auch die neuapostolische Kirche besitzt in Nortorf ein Gotteshaus, das mittlerweile allerdings nicht mehr genutzt wird und zum Verkauf steht.
Wertvolle Jugendarbeit für Nortorf und die umliegenden Gemeinden leistet der Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder, VCP Nortorf, Stamm von Acken.[10]
Beiden wurde 2013 die Ehrenbürgerschaft nach längeren Diskussionen aberkannt.[17]
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