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Nordkirchen ist eine Gemeinde in Nordrhein-Westfalen und gehört zum Kreis Coesfeld.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Münster
Kreis: Coesfeld
Höhe: 65 m ü. NHN
Fläche: 52,41 km2
Einwohner: 10.166 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 194 Einwohner je km2
Postleitzahl: 59394
Vorwahlen: 02596, 02599
Kfz-Kennzeichen: COE, LH
Gemeindeschlüssel: 05 5 58 028
Gemeindegliederung: 3 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Bohlenstraße 2
59394 Nordkirchen
Website: www.nordkirchen.de
Bürgermeister: Dietmar Bergmann (SPD)
Lage der Gemeinde Nordkirchen im Kreis Coesfeld
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Karte
Ortsteile von Nordkirchen
Ortsteile von Nordkirchen
Nordkirchen am Ludwig-Becker-Platz mit Pfarrkirche St. Mauritius
Nordkirchen am Ludwig-Becker-Platz mit Pfarrkirche St. Mauritius

Geographie



Lage


Die Gemeinde Nordkirchen liegt ungefähr im Zentrum des Städtedreiecks Dortmund, Münster und Hamm. Nachbargemeinden sind, im Westen beginnend und im Uhrzeigersinn benannt, Lüdinghausen, Senden und Ascheberg im Kreis Coesfeld sowie Werne und Selm aus dem Kreis Unna.

Lüdinghausen Senden Ascheberg
Selm Werne

Stadtgliederung


Ortsteile sind Nordkirchen, Südkirchen und Capelle.


Geschichte


Die erste nachweisbare Erwähnung Nordkirchens entstammt einer Urkunde aus dem Bistum Münster und wird zwischen 1022 und 1032 datiert. Zu der Zeit war Siegfried von Walbeck der Bischof von Münster. Nach der Schlacht bei Ermen 1242 wurde die Burg Meinhövel zerstört. Ab dem 13. Jahrhundert pachtete die Familie von Morrien den Hof Nordkirchen und richtete und verwaltete Nordkirchen bis ins 16. Jahrhundert hinein. 1561 wurde Nordkirchen endgültig durch den Abkauf der Erbpacht den von Morriens übergeben.

1605 wurde der heute noch existierende Bürgerschützenverein Nordkirchen gegründet.

Nach Aussterben der Familie von Morrien erwarb der Fürstbischof von Münster Friedrich Christian von Plettenberg den gesamten Familienbesitz. Dieser ist es auch, der im Jahr 1703 den Grundstein zum Bau des heutigen barocken Wasserschlosses legte. Der Bau des Schlosses Nordkirchen dauerte von 1708 bis 1734. Nordkirchen blieb im Besitz der Familie Plettenberg bis der letzte männliche Nachfolger 1813 starb.

Zwischen 1813 und 1815 wurde der Kreis in Städte, Gemeinden und Ämter unterteilt. Damit gehörten die Gemeinden Nordkirchen und Südkirchen zum Amt Nordkirchen.

Durch die Hochzeit von Maria von Plettenberg mit dem ungarischen Grafen Nikolaus-Maria-Franz von Esterházy Galantha gingen die Besitztümer Nordkirchens an die Familie Esterházy über. Eine seiner Nachfahren war es auch, die den gesamten Besitz Nordkirchens 1903 an den Herzog Engelbert von Arenberg verkaufte.

1923 wurde Capelle zum Amtsbezirk Nordkirchen hinzugefügt.

Das Schloss Nordkirchen wurde seit 1949 vom Land Nordrhein-Westfalen angemietet und 1958 für 3,5 Millionen DM dem Herzog von Arenberg abgekauft. Anschließend wurde dort die Fachhochschule für Finanzen Nordrhein-Westfalen untergebracht.


Eingemeindungen


Die heutige Gemeinde Nordkirchen ist am 1. Januar 1975 aufgrund der Gemeindereform aus den vorher selbständigen Gemeinden Capelle, Nordkirchen und Südkirchen, die dem aufgelösten Amt Nordkirchen angehörten, hervorgegangen.[2]


Einwohnerentwicklung


Die Angaben wurden von den Autoren Mertens und Limbach (1867 und 1946)[3], vom Statistischen Landesamt (Volkszählungsergebnisse am 6. Juni 1961 und 27. Mai 1970)[2] und von der Stadt Nordkirchen (31. Dezember 1974 und 1. März 2009)[4] beigesteuert.

Ort1867194619611970197420092013
Capelle5541.4651.0181.2701.4592.1971.901
Nordkirchen1.5622.4352.6052.6813.9614.7524.755
Südkirchen1.0871.8661.6341.8382.2493.2603.201
zusammen3.2035.7665.2575.7897.66910.2099.857

Politik



Bürgermeister


Der Bürgermeister der Gemeinde ist Dietmar Bergmann (Fraktionslos). Er wurde 2009 mit 51,8 % der Stimmen gewählt. Bei der Wiederwahl 2014 kandidierte er aus dem Amt heraus, wurde unterstützt von SPD, Bündnis 90/Die Grünen, FDP sowie der Wählergemeinschaft UWG[5] und erhielt 84,5 Prozent. Bei der Wahl am 13. September 2020 kam er auf 90 Prozent.[6]


Gemeinderat


(Ergebnis der Kommunalwahl vom 13. September 2020[7])


Kommunalwahlen ab 1975


In der Liste[8][9][10][11][12] werden nur Parteien und Wählergemeinschaften aufgeführt, die mindestens 1,95 Prozent der Stimmen bei der jeweiligen Wahl erhalten haben.

Jahr CDU SPD Grüne1 UWG FDP
1975 71,4 22,8 5,8
1979 69,0 24,6 6,4
1984 60,9 25,6 09,9 4,2
1989 52,9 28,8 09,9 8,4
1994 53,8 28,7 11,8 5,7
1999 61,9 21,4 06,5 6,2 4,0
2004 50,7 23,1 09,8 9,0 7,5
2009 49,8 25,9 11,3 6,1 6,9
2014 46,0 32,9 10,8 5,7 4,6
2020 48,0 24,0 19,0 6,0 4,0

Fußnote

1 Grüne: 1984 und 1989: Grüne, ab 1994: B’90/Grüne


Wappen


Das Wappen wurde am 28. November 1983 durch das Regierungspräsidium Münster genehmigt.

Blasonierung: „In Gold drei blaue 2:1 gestellte Kirchtürme, die beiden oberen mit spitzem, der untere mit barockem Helm.“

Die drei Kirchtürme stellen die drei Ortsteile, in denen der Name "Kirche (Capelle)" vorkommt, symbolisch dar. Es handelt sich demnach um ein redendes Wappen.

Die Farben Blau und Gold sind die Farben des Hauses Plettenberg, das 1694 den gesamten Morrien'schen Besitz kaufte und 1703 den Grundstein zur Schlossanlage legte.


Flagge


Die Flagge ist Gold (Gelb) – Blau – Gold (Gelb) im Verhältnis 1:3:1 längsgestreift. Der Wappenschild der Gemeinde befindet sich in der Mitte der blauen Bahn.


Kultur und Sehenswürdigkeiten



Bauwerke


Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Nordkirchen

Dominantes Baumaterial in Nordkirchen sind dunkelrote Ziegelsteine. Im Zentrum des Orts steht die katholische Kirche St. Mauritius, ab 1715 von Gottfried Laurenz Pictorius als barocke Hallenkirche erbaut. Am Kirchplatz sind außerdem mehrere historische Gebäude erhalten, die in Verbindung zu St. Mauritius stehen:

In Nordkirchen gibt es insgesamt 13 Bauten an denen der letzte bedeutende Architekt des Barock in Deutschland, Johann Conrad Schlaun, mitgearbeitet hat. Herausragend ist hier das Schloss Nordkirchen, auch „Westfälisches Versailles“ genannt. Außer den oben genannten Gebäuden am Kirchplatz sind zwei Gebäude an der Schloßstraße zu erwähnen:


Wirtschaft und Infrastruktur



Verkehr


Nordkirchen liegt im Gebiet der Verkehrsgemeinschaft Münsterland. Der Bahnhof Capelle (Westf) liegt an der Bahnstrecke Münster–Dortmund. Es halten stündlich Regionalbahnen der Keolis-eurobahn (Linie RB 50 Der Lüner).

Die Regiobuslinie R 53 der EVG Euregio Verkehrsgesellschaft verbindet das Zentrum von Nordkirchen im Stundentakt mit dem Bahnhof Capelle und mit Lüdinghausen. Der Taxibus T 52 fährt wochentags im Zweistundentakt zum Bahnhof Selm, der an der Bahnstrecke Dortmund–Enschede liegt, und nach Werne. Des Weiteren verkehrt in der Woche auch der Bürgerbus zwischen Capelle, Südkirchen, Nordkirchen und Selm. Außerdem erreicht der Ascheberger Bürgerbus regelmäßig den Bahnhof Capelle.

Nahverkehrsfahrscheine innerhalb Nordrhein-Westfalens zu den Bahnhöfen Capelle, Lüdinghausen und Selm gelten automatisch auch für den Bus nach Nordkirchen (NRW-Tarif). Reisende von außerhalb können durchgehende Bahnfahrscheine nach Nordkirchen lösen, die ab Hamm (Westf), Lüdinghausen oder Lünen im RVM-Bus gelten.

Die Bundesstraße 58 verläuft etwa sieben Kilometer nördlich von Nordkirchen, die B 236 etwa sechs Kilometer südwestlich. Die nächste Autobahnanschlussstelle ist Ascheberg an der Bundesautobahn 1, etwa zwölf Kilometer nordöstlich von Nordkirchen.

Nordkirchen ist an die Fernradwege 100-Schlösser-Route und Burg-und-Schloss-Tour angeschlossen.[13]


Medien


Der Ort ist seit 1980 Standort des Mittelwellensenders Nordkirchen. Der Sender „Deutschlandfunk“ hat die Ausstrahlung über den Mittelwellensender Nordkirchen zum 31. Dezember 2015 eingestellt.


Öffentliche Einrichtungen


Das Schloss Nordkirchen ist Sitz der Hochschule für Finanzen Nordrhein-Westfalen.


Bildung


In den drei Ortsteilen Nordkirchens gibt es je eine Grundschule:

Zudem befinden sich im Ortsteil Nordkirchen die Johann-Conrad-Schlaun-Gesamtschule und in der Kinderheilstätte Nordkirchen[14] die Maximilian-Kolbe-Förderschule mit dem Förderschwerpunkten „geistige Entwicklung“ und „körperliche und motorische Entwicklung“.

Außerdem befindet sich in Nordkirchen die Hochschule für Finanzen des Landes Nordrhein-Westfalen.


Persönlichkeiten



Golfclub


1975 wurde in Nordkirchen ein Golfclub gegründet („Golf- und Landclub Nordkirchen“). Noch im gleichen Jahr wurde – nach der Aufnahme des 100. Mitgliedes – mit dem Bau der 30 Hektar großen Neun-Loch-Anlage begonnen. Offiziell eröffnet wurde diese Anlage am 20. Mai 1978. Im August 2002 wurde die Golfanlage – als Konsequenz der ständig steigenden Mitgliederzahlen und der wachsenden Attraktivität des Clubs – auf 18 Löcher erweitert.



Commons: Nordkirchen – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Nordkirchen – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2021 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 20. Juni 2022. (Hilfe dazu)
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 314.
  3. Heinrich A. Mertens und Josef Limbach: Aus der Geschichte des Kreises Lüdinghausen 1803–1974. Verlag Lonnemann, Selm, 1974, ohne ISBN
  4. Gemeindeporträt Nordkirchen (Memento vom 19. Juli 2011 im Internet Archive)
  5. Wahlergebnisse. Abgerufen am 28. September 2020.
  6. Wahl des Bürgermeisters Dietmar Bergmann – Kommunalwahlen 2020 in der Gemeinde Nordkirchen – Gesamtergebnis. Abgerufen am 28. September 2020.
  7. Ratswahl – Kommunalwahlen 2020 in der Gemeinde Nordkirchen – Gesamtergebnis. Abgerufen am 28. September 2020.
  8. Verzeichnisse der Kommunalwahlergebnisse des Landes Nordrhein-Westfalen (LDS NRW) von 1975 bis 2009
  9. Wahlprofil des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik NW (Memento des Originals vom 19. August 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.it.nrw.de
  10. Wahlergebnisse 1999@1@2Vorlage:Toter Link/webshop.it.nrw.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 5,9 MB)
  11. Wahlergebnisse 2004@1@2Vorlage:Toter Link/webshop.it.nrw.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 7,0 MB)
  12. Wahlergebnisse 2009@1@2Vorlage:Toter Link/webshop.it.nrw.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 3,5 MB)
  13. Münsterland e.V.: Radfahren in Nordkirchen | Münsterland e.V. Tourismus. Abgerufen am 18. Juni 2017.
  14. Internetseite der Kinderheilstätte

На других языках


- [de] Nordkirchen

[en] Nordkirchen

Nordkirchen is a municipality in the district of Coesfeld, in North Rhine-Westphalia, Germany. Nordkirchen's most famous site is Schloss Nordkirchen, built in the 18th century for a local bishop and known as the Versailles of Westphalia, as it is the largest residence in that part of Germany. Nordkirchen is known as location of a transmission site for medium wave for transmitting the program of Deutschlandfunk, the Nordkirchen transmitter.

[ru] Нордкирхен

Нордкирхен (нем. Nordkirchen) — коммуна в Германии, в земле Северный Рейн-Вестфалия.



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