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Niederreißen ist ein Ortsteil der Landgemeinde Ilmtal-Weinstraße im Nordosten des Landkreises Weimarer Land.

Niederreißen
Landgemeinde Ilmtal-Weinstraße
Höhe: 212 m ü. NHN
Fläche: 3,28 km²
Einwohner: 228 (31. Dez. 2012)
Bevölkerungsdichte: 70 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 2013
Postleitzahl: 99510
Vorwahl: 036373
KarteGoldbachRohrbach
Karte
Lage von Niederreißen in Ilmtal-Weinstraße
Am südlichen Ortsrand
Am südlichen Ortsrand
Am südlichen Ortsrand

Geografie


Der Ort liegt an der L 1057, die Apolda und Buttstädt miteinander verbindet. Der Ort ist überwiegend von Ackerland umgeben, lediglich im Osten an der Grenze zu Rudersdorf gibt es ein kleines Waldgebiet, durch das ein Weg in Richtung Nachbarort führt.


Geschichte


Die Siedlungsstruktur des Ortes weist auf einen vermutlich slawischen Rundling hin. Archäologische Funde lassen eine sehr frühe Besiedlung vermuten. Die gefundenen Waffen und Werkzeuge sind im Buttstädter Heimatmuseum zu besichtigen.

Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahre 1132. Im 12. Jahrhundert wurde die bis heute erhaltene Kirche erbaut. Während das Kirchenschiff im romanischen Stil errichtet wurde, sind die übrigen Teile der Kirche aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und schlicht gehalten. Niederreißen gehörte bis 1489 zum Besitz der Herren von Meusebach (Amt Buttelstedt).[1]

Am 26. Juli 1581 fiel gegen 13 Uhr ein Meteorit in ein Gartengrundstück. Der Stein mit einem Gewicht von 39 Pfund wurde nach Dresden gebracht. Über seinen weiteren Verbleib ist nichts mehr bekannt. Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort fast völlig zerstört und die Bevölkerung wurde durch die Pest stark dezimiert. Plünderungen durch umherziehende Horden und Soldaten, Katastrophen, Feuersbrünste und Unwetter machten dem Ort auch weiterhin zu schaffen.

Der Ort gehörte im 16. Jahrhundert zu dem Teil der Vogtei Brembach, der 1662 beim Herzogtum Sachsen-Weimar verblieb und 1735 dem Amt Hardisleben angegliedert wurde. 1741 kam der Ort mit diesem zum Herzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach. Die Orte des Amts Hardisleben gehörten seit 1817 zum Amt Buttstädt, welches 1850 im Verwaltungsbezirk Apolda des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach aufging. Im 19. Jahrhundert baute sich die Gemeinde ein Backhaus, ein Brauhaus und eine Gaststätte.

Ohne erwähnenswerte Beschädigungen gingen die beiden Weltkriege an Niederreißen vorbei. Die nach dem Zweiten Weltkrieg existierenden 40 kleinen und mittleren Landwirtschaftsbetriebe schlossen sich im Zuge der Bodenreform in der sowjetischen Besatzungszone zu einer LPG zusammen. Der einzig größere Betrieb wurde enteignet und an Neubauern verteilt. Ab 1964 wurden acht Wirtschaftsgebäude ehemaliger Familienbetriebe zu Wohnungen umgebaut. Hierbei entstanden zehn neue Eigenheime und ein gemeindeeigenes Wohnhaus für vier Familien. Auch die Dorfstraße als Ortsdurchfahrt, die Buttstädter Straße (Ortsumgehungsstraße) und eine neue Wasserleitung wurden neu gebaut oder erneuert. Der 1949 eröffnete Kindergarten musste 1993 wegen rückläufiger Geburtenzahlen geschlossen werden. Heute bewirtschaftet die Agrargenossenschaft Pfiffelbach über 90 % der Gemarkung.

Dorfkirche 2010
Dorfkirche 2010

1974 wurden Nieder- und Oberreißen zusammengelegt. Im Mai 1990 erlangte Niederreißen seine Selbständigkeit zurück. Am 31. Dezember 2013 wurde Niederreißen in die neue Landgemeinde Ilmtal-Weinstraße eingegliedert.[2]


Kultur und Sehenswürdigkeiten



Einzelnachweise


  1. Geschichte von Stadt und Amt Buttelstedt.
  2. StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2013
  3. Thüringer Chronik. Aus dem Großherzogtum Sachsen-Weimar. Niederreißen b. Buttstädt. In: Thüringer Vereinigung für Heimatpflege. Jahr-Buch. 1912, ZDB-ID 554725-8, S. 69.


Commons: Niederreißen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

На других языках


- [de] Niederreißen

[en] Niederreißen

Niederreißen is a village and a former municipality in the Weimarer Land district of Thuringia, Germany. Since 31 December 2013, it is part of the municipality Ilmtal-Weinstraße.

[ru] Нидеррайсен

Ни́деррайсен (нем. Niederreißen) — коммуна в Германии, в земле Тюрингия.



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