Naundorf, niedersorbisch Njabožkojce , ist ein im Spreewald gelegener Ortsteil der Stadt Vetschau/Spreewald in Brandenburg. Zur Unterscheidung von Naundorf bei Ruhland wurde der Ort früher auch als Naundorf bei Lübbenau bezeichnet.[2]
Naundorf NjabožkojceVorlage:Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland/Wartung/Alternativname Stadt Vetschau/Spreewald 51.8198514.10048055555653 | |
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Höhe: | 53 m ü. NN |
Fläche: | 4,12 km² |
Einwohner: | 237 (31. Dez. 2021)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 58 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 2001 |
Postleitzahl: | 03226 |
Vorwahl: | 035433 |
Das Dorf liegt nördlich von Vetschau im Biosphärenreservat Spreewald. Zum Ortsteil gehört auch das etwas südlich gelegene Fleißdorf. Inklusive Fleißdorf zählt Naundorf 248 Einwohner (Stand 2008). Durch das Dorf führt eine untergeordnete Landstraße von Suschow nach Burg-Kolonie, auf der zugleich auch der Gurkenradweg verläuft. Im Dorf befinden sich mehrere Storchennester.
Naundorf ist Teil des amtlichen Siedlungsgebietes der Sorben/Wenden.
Die erste urkundliche Erwähnung des ursprünglich rein sorbischen Naundorfs als Novam villam stammt aus dem Jahr 1315. Der Ortsname wurde 1340 als Nauvendorff und 1542 als Nawendorff genannt. Der deutsche Ortsname bezeichnet eine neuangelegte Siedlung. Ab dem 19. Jahrhundert werden niedersorbische Namensformen wie Njabožkojce 1843, Ńamoschkojze 1847 und 1880 als Njabožkojce überliefert. Diese haben zum deutschen Ortsnamen keine Beziehung und verweisen auf einen Personennamen Nebožk an den das Suffix -ovici und -ojce angehängt wurde. Ab Naundorf war über lange Zeiträume bis in das 20. Jahrhundert hinein ein weiteres Vordringen in den Spreewald nur auf dem Wasserweg möglich. Der parallel zur alten Dorfstraße in Südost- bzw. Nordwest-Richtung verlaufende Fließ stellte den Anschluss an die im Spreewald einzig möglichen Wasserstraßen dar. Für die Bauern des Ortes bestand ein Mahlzwang für die mitten im Spreewald gelegene, nur auf dem Wasserwege zu erreichende Dubkow-Mühle. Eine Schule bestand in Naundorf zumindest ab 1850. Für diesen Zeitpunkt wird eine gemeinsame Schule mit Fleißdorf erwähnt, die auf halbem Weg zwischen den beiden Dörfern lag.
Zum 31. Dezember 2001 wurde Naundorf gemeinsam mit Göritz, Repten und Stradow nach Vetschau eingemeindet.[3]
Am 1. Januar 1974 wurde der Ort Fleißdorf nach Naundorf eingemeindet.[4]
Einwohnerentwicklung in Naundorf von 1875 bis 2000[5] | |||||||||||||||||||
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Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | ||||||||
1875 | 316 | 1933 | 256 | 1964 | 221 | 1989 | 225 | 1993 | 225 | 1997 | 242 | ||||||||
1890 | 332 | 1939 | 251 | 1971 | 210 | 1990 | 222 | 1994 | 230 | 1998 | 252 | ||||||||
1910 | 339 | 1946 | 353 | 1981 | 257 | 1991 | 226 | 1995 | 227 | 1999 | 269 | ||||||||
1925 | 314 | 1950 | 321 | 1985 | 246 | 1992 | 229 | 1996 | 247 | 2000 | 273 | ||||||||
Neben dem Tourismus, in Naundorf bestehen Betriebe des Gastronomie und Beherbergungsgewerbes, hat immer noch der Gemüseanbau eine größere wirtschaftliche Bedeutung. Ein in Naundorf ansässiger Dachdeckerbetrieb, der Schilfrohreindeckungen vornimmt.
Von der Dorfgemeinschaft werden sorbische Bräuche wie das Stollenreiten und das Hahnrupfen gepflegt.
Ortsteile: Göritz (Chórice) | Koßwig (Kósojce) | Laasow (Łaz) | Missen (Pšyne) | Naundorf (Njabožkojce) | Ogrosen (Hogrozna) | Raddusch (Raduš) | Repten (Herpna) | Stradow (Tšadow) | Suschow (Zušow)
Gemeindeteile: Belten (Běłośin) | Fleißdorf (Długi) | Gahlen (Gołyń) | Lobendorf (Łoboźice) | Märkischheide (Wusoka) | Tornitz (Tarnojsk) | Wüstenhain (Huštań)