Laudenbach ist seit 1978 ein Stadtteil der Kreisstadt Karlstadt mit 1119 Einwohnern.[1] Am 1. Mai 1978 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Laudenbach in die Stadt Karlstadt eingegliedert.[2]
Laudenbach Stadt Karlstadt | |
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Höhe: | 169 m |
Einwohner: | 1119 (1. Jan. 2020)[1] |
Eingemeindung: | 1. Mai 1978 |
Der Ort wurde erstmals 1133 erwähnt und lag bis 1612 bei den Grafen von Wertheim. Sie erbauten die über dem Ort gelegene Burg Laudenbach, von der noch zwei romanische Bergfriede erhalten sind.
Etwa im Jahr 1600 entstand der jüdische Friedhof von Laudenbach.
Im Jahre 1612 fiel der Ort an das Würzburger Hochstift. Bischof Julius rekatholisierte die um etwa 1590 von den Wertheimer Grafen reformierte Bevölkerung und veranlasste den Bau der Kirche St. Ägidius. Im Laudenbacher Ortswappen findet sich ihr Patron wieder, in dem gleichzeitig die Wertheimer Rose an die früheren Dorfherren erinnert.
Die unter den Wertheimern zugewanderte Judengemeinde blieb unangetastet unter dem Schutz der Voite von Rieneck und des Juliusspitals, das hier einen adligen Hof besaß. Die jüdischen Familien im Ort errichteten 1794 in der Bandwörthstraße eine Synagoge.[3] Beim Novemberpogrom 1938 wurde sie von SA-Männern verwüstet und seither für andere Zwecke genutzt, soll aber wieder der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden.[4] Viele Gestaltungselemente, wie die Frauenempore, sind zwar nicht mehr vorhanden, aber in Ansätzen – in diesem Fall Kragsteine – noch erkennbar. Ähnliches gilt für Wand- und Deckenmalereien. Mit einer Gedenktafel an der Außenseite, an der auch noch der Hochzeitsstein zu sehen ist, erinnert die Gemeinde bereits an ihre verfolgten und ermordeten jüdischen Mitbürger. Von außen zugänglich befand sich auch ein Tahararaum in der Synagoge. Etwa 30 Familien mussten nach 1938 den Ort, in dem es auch eine Mikwe (rituelles Tauchbad) und eine Mazzenbäckerei gab[5], verlassen.[6] Zwischen 1933 und 1945 wurde der 1665 angelegte, Tote aus Thüngen, Wiesenfeld, Laudenbach, Karlstadt, Veitshöchheim, Urspringen, Lohr, Heßdorf, Gemünden, Steinach und Unterleinach aufnehmende[7] Bezirksfriedhof geschändet, und auch 1974 und 1978 erfolgte ein Umwerfen vieler Grabsteine durch nicht ermittelte Täter.[8]
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