Erste Besiedlungen erfolgten etwa 750 bis 500 v. Chr. Auf der Hochfläche westlich von Kirchensittenbach in der Waldabteilung Beckersloh gab es vorgeschichtlichen Funde. Dort befindet sich ein Friedhof mit 16 Grabhügeln aus der Hallstattzeit.
Kirchensittenbach trat als Siedlung erstmals im baierischen Salbuch um 1275 auf. In den Jahren 1391 und 1450 wurde Kirchensittenbach von Nürnberger Landsknechten geplündert. Von 1504 bis 1806 gehörte das heutige Gemeindegebiet zum Landgebiet der Reichsstadt Nürnberg.
Eingemeindungen
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Januar 1971 Algersdorf eingegliedert. Am 1. April 1971 kam Kleedorf hinzu. Am 1. Januar 1972 folgten Wallsdorf und ein Teil der Gemeinde Treuf.[4]Aspertshofen und Oberkrumbach schlossen am 1. Januar 1977 die Reihe der Eingemeindungen ab.[5]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht aus 14 Gemeinderäten und dem hauptamtlichen Bürgermeister.
CSU
SPD
WG für die gesamte Gemeinde
Freie Wähler - UBB
Gesamt
2020
4
2
2
6
14 Sitze
2014
4
2
3
5
14 Sitze
2008
3
1
5
5
14 Sitze
(Stand: Kommunalwahl am 15. März 2020)
Bürgermeister
Seit 2014 ist Klaus Albrecht (UBB) Erster Bürgermeister. Er wurde am 15. März 2020 mit 97,2% der Stimmen wiedergewählt.[6] Vorgänger war Peter Stief (WG). Zweiter Bürgermeister ist Gerhard Bock (CSU).
Wappen
Wappen von Kirchensittenbach
Blasonierung: „Gespalten von Silber und Blau; vorne über einem blauen Wellenbalken ein schwarzes Gitter, unten sieben drei zu zwei zu zwei gestellte liegende rote Rauten. Hinten in Rot eine steigende, herschauende silberne Katze.“[7]
Dieses Wappen wird seit 2001 geführt.
Wappenbegründung: Die Gemeinde Kirchensittenbach besteht seit 1977 aus den ehemals selbstständigen Gemeinden Algersdorf, Aspertshofen, Kirchensittenbach, Kleedorf, Oberkrumbach, Treuf und Wallsdorf. Die sieben Orte werden durch die sieben roten Rauten dargestellt. Der Wellenbalken steht redend für den Ortsnamenbestandteil „-bach“. Das schwarze Gitter ist dem Wappen des ehemaligen Pflegamts Hohenstein entnommen, das die Reichsstadt Nürnberg eingerichtet hatte. Der einstige Amtsbezirk Hohenstein liegt im heutigen Gemeindegebiet. Die silberne Katze ist aus dem Wappen der Tetzel von Kirchensittenbach entnommen, einer Patrizierfamilie aus Nürnberg, die 1569 die Burg von Kirchensittenbach erwarb und für den Ort von großer Bedeutung war. Die Tetzel errichteten 1590 etwas südlich der abgebrochenen Burg ein Schloss, das Tetzel-Schloss. Die Familie gründete 1640, als sie keine Nachkommen mehr hatte, die Tetzel-Stiftung, die bis heute besteht.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Das Tetzelschloss in Kirchensittenbach
Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Kirchensittenbach
Evangelisch-lutherische Bartholomäuskirche: Wehrkirche aus spätromanischer Zeit, spätgotisches Gewölbe und Sakristei 1520, Wiederaufbau nach Brand 1591, Tonnendecke aus Holz 1711, Renovierung durch Tetzel 1768/69, Orgel 1878
Tetzelschloss; erbaut 1590 bis 1595, im Besitz und später Stiftungsbesitz der Tetzel von Kirchensittenbach[8], von denen noch zahlreiche Totenschilde in der Nürnberger Egidienkirche erhalten sind. Nach deren Aussterben wurde die Tetzel'sche Familienstiftung seit 1612 von der Familie Schlüsselfelder von Kirchensittenbach administriert, ab 1709 von den Schlüsselfeldern im Wechsel mit den Pfinzing († 1764), Behaim von Schwarzbach auf Kirchensittenbach († 1942) und Volckamer von Kirchensittenbach, seit 1942 von den Volckamer im Wechsel mit den Stromer.[9]
Burg Hohenstein im Ortsteil Hohenstein: erste Erwähnung 1163
Eine Vielzahl von historischen Bauten, teilweise aus dem 18. Jahrhundert
Märzenbecherwald von Algersdorf
Freiwillige Feuerwehr
Die Gemeinde Kirchensittenbach verfügt über elf Freiwillige Feuerwehren. Die Einheiten in Kirchensittenbach sind mit einem Löschgruppenfahrzeug (HLF 10/6), einem Mehrzweckfahrzeug sowie einem Mannschaftstransportfahrzeug ausgerüstet, die in Aspertshofen und Wallsdorf mit einem Tragkraftspritzenfahrzeug. Die übrigen Feuerwehren sind mit Tragkraftspritzenanhängern ausgestattet.
Jacob Paul von Gundling (1673–1731), Historiker, Hofgelehrter und „Hofnarr“ am Hofe des „Soldatenkönigs“ Friedrich Wilhelm I. (Preußen)
Wolfgang Gundling (1637–1689), protestantischer Schriftsteller, Pfarrer in Kirchensittenbach
Wolf Jacob Stromer (1561–1614), Stadtbaumeister von Nürnberg, baute das Schloss Tetzel in Kirchensittenbach.
Andreas Würfel (1718–1769), Diakonus in Kirchensittenbach und Pfarrer in Oberkrumbach
Friedrich Jobst Volckamer von Kirchensittenbach (1894–1989), General und Ritterkreuzträger
Literatur
Johann Kaspar Bundschuh:Kirchensittenbach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB790364301, OCLC833753092, Sp.107–108 (Digitalisat).
Georg Paul Hönn:Kirch-Sittenbach. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S.491 (Digitalisat).
Eckhardt Pfeiffer (Hrsg.):Nürnberger Land. 3. Auflage. Karl Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993, ISBN 3-9800386-5-3, S.333–334.
Wilhelm Schwemmer:Landkreis Hersbruck (=Die Kunstdenkmäler von Bayern. Mittelfranken 10). R. Oldenburg, München 1959, DNB457322497, S.194–209.
Pleikard Joseph Stumpf:Kirchensittenbach. In: Bayern: ein geographisch-statistisch-historisches Handbuch des Königreiches; für das bayerische Volk. Zweiter Theil. München 1853, S.734 (Digitalisat).
Wilhelm Volkert (Hrsg.):Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S.481 (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche).
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.719.
Bürgermeisterwahl.In:Statistik.Bayern.Bayerisches Landesamt für Statistik,abgerufen am 19.April 2021.
Eintrag zum Wappen von Kirchensittenbachin der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
siehe zu dieser Familie Walter Bauernfeind:Tetzel. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band26, Duncker & Humblot, Berlin 2016, ISBN 978-3-428-11207-5, S.49(Digitalisat).
Geschichtliches.Der Bauherr und der Stifter.In:tetzelschloss.de.Abgerufen am 14.Dezember 2010:„Seit 1729 obliegt [die Verwaltung der Stiftung] dem von Volckhamerschen Geschlecht, in neuerer Zeit gemeinsam mit der Familie von Stromer.“
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