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Karwe (historisch auch Carwe) ist ein Ortsteil der Kreisstadt Neuruppin im Landkreis Ostprignitz-Ruppin in Brandenburg. Der Ort liegt südöstlich der Kernstadt Neuruppin am Ostufer des 807 ha großen Ruppiner Sees. Südlich verläuft die Landesstraße L 164, nordöstlich die L 167.

Karwe
Stadt Neuruppin
Fläche: 19,4 km²
Einwohner: 329 (31. Dez. 2017)
Bevölkerungsdichte: 17 Einwohner/km²
Eingemeindung: 6. Dezember 1993
Postleitzahl: 16818
Karwe (Brandenburg)
Karwe (Brandenburg)

Lage von Karwe in Brandenburg

Dorfkirche Karwe (2018)
Dorfkirche Karwe (2018)
Dorfkirche Karwe (2018)

Geschichte


Im Jahre 1356 wurde ein Ritter „de Karwe“ erstmals erwähnt. Das Rittergut, das in Theodor Fontanes „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ ausführlich beschrieben wird, gehörte seit 1721/1722 dem Altmärker Stamm der Familie von dem Knesebeck. Bekanntester Vertreter war der in Karwe geborene preußische Generalfeldmarschall Karl Friedrich von dem Knesebeck (1768–1848). Ein in die Landschaft übergehender Gutspark wurde unter dem Einfluss von Peter Joseph Lenné angelegt. Die Genealogie der Herren von dem Knesebeck-Milendonck auf Gut Karwe führt seit 1870 den preußische Freiherrentitel. Um 1880 gehörte zum 1580 ha großen Rittergut Karwe noch ein Brennerei und eine Ziegelei, der Besitz war aber zeitweise verpachtet.[1] Eigentümer ist der Major Alfred Freiherr von dem Knesebeck, verheiratet mit Franziska von Bojanowska. Erbe wird ihr Sohn Erich Freiherr von Knesebeck. Der Baron ist nicht nur Gutsherr von Karwe, zum Zeitpunkt 1907 konkret 1590 ha, davon 750 ha Wald, sondern königlich-preußischer Landrat.[2] Die Nachfolger sind die Neffen, Rittmeister Krafft von dem Knesebeck-Schwastorf (1915–1942) und der Landwirt Harro von dem Knesebeck-Schwastorf, verheiratet mit Editha von Detten-Möllenhagen.[3] Nach dem letztmals 1929, also vor der großen Wirtschaftskrise, amtlich publizierten Brandenburgischen Güteradressbuch beinhaltete das Rittergut Karwe noch 1383 ha Land, hier noch bis 1937 in Besitz der Helene Freifrau von dem Knesebeck-Milendonck, geborene von Ohlen und Adlerskron.[4]

Das 1724 erbaute Gutshaus wurde 1983 abgerissen. Nach 1990 erwarben Krafft Freiherr von dem Knesebeck und seine Familie Teile des Besitzes zurück und richteten sich als Wohnsitz den ehemaligen Pferdestall her, in dem auch eine Ausstellung „Fontane trifft Knesebeck“ zu sehen ist.

Karwes Kirche wurde im Spätmittelalter aus Feldsteinen erbaut und ist mit einem achteckigen Spitzturm auf der Westseite versehen.


Eingemeindungen


Am 6. Dezember 1993 wurde aus den Gemeinden Buskow, Gnewikow, Gühlen-Glienicke, Karwe, Krangen, Lichtenberg, Molchow, Nietwerder, Radensleben, Stöffin, Wulkow und Wuthenow sowie den Städten Alt Ruppin und Neuruppin die Stadt Neuruppin gebildet. Seither ist Karwe ein Ortsteil der Stadt Neuruppin.


Sehenswürdigkeiten


In der Liste der Baudenkmale in Neuruppin sind für Karwe sechs Baudenkmale aufgeführt:


Persönlichkeiten



Siehe auch



Literatur




Commons: Karwe – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise


  1. P. Ellerholz, H. Lodemann, H. von Wedell: General-Adressbuch der Ritterguts- und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche. 1. Band: Das Königreich Preussen, Lfg. 1: Die Provinz Brandenburg. Nicolaische Verlags-Buchhandlung R. Stricker, Berlin 1879, S. 154–155, doi:10.18452/377 (hu-berlin.de [abgerufen am 6. Januar 2022]).
  2. Niekammer’s Güter-Adressbücher. VII. Brandenburg. Verzeichnis sämtlicher Güter mit Angabe der Guts-Eigenschaft, des Grundsteuer-Reinertrages, der Gesamtfläche und des Flächeninhalts der einzelnen Kulturen. Handbuch der Königlichen Behörden der Provinz. In: Standardwerk der Land-und Forstwirtschaft. Nach amtlichen Quellen und auf Grund direkter Angaben bearbeitet. Band VII, Regierungsbezirk Potsdam. Kreis Ruppin. Karwe. Paul Niekammer, Stettin 1907, S. 74–75 (martin-opitz-bibliothek.de [abgerufen am 6. Januar 2022]).
  3. Hans Friedrich v. Ehrenkrook, Carola v. Ehrenkrook geb. v. Hagen, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch der Freiherrlichen Häuser / A (Uradel/ vor 1400 nobilitiert) 1962. In: Deutsches Adelsarchiv (Hrsg.): GHdA, von 1951 bis 2014 als Nachfolge des Gotha erschienen. Band IV, Nr. 27. C. A. Starke, 1962, ISSN 0435-2408, DNB 451802551, S. 135–138.
  4. Ernst Seyfert, Hans Wehner, Alexander Haußknecht, GF Hofgrefe: Landwirtschaftliches Adreßbuch der Rittergüter, Güter und Höfe der Provinz Brandenburg. 1929. 4. Auflage. VII. Paul Niekammer. Letzte Ausgabe eines Güteradressbuch Provinz Brandenburg, Regierungsbezirk Potsdam, Kreis Ruppin. Niekammer’s Adressbuch GmbH, Leipzig 1929, S. 100 (martin-opitz-bibliothek.de [abgerufen am 6. Januar 2022]).



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