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Jersbek (niederdeutsch Jersbeek) ist eine Gemeinde im Kreis Stormarn in Schleswig-Holstein.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Schleswig-Holstein
Kreis: Stormarn
Amt: Bargteheide-Land
Höhe: 44 m ü. NHN
Fläche: 17,91 km2
Einwohner: 1781 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 99 Einwohner je km2
Postleitzahl: 22941
Vorwahl: 04532
Kfz-Kennzeichen: OD
Gemeindeschlüssel: 01 0 62 036
Adresse der Amtsverwaltung: Eckhorst 34
22941 Bargteheide
Website: www.jersbek.de
Bürgermeister: Herbert Sczech (UWG)
Lage der Gemeinde Jersbek im Kreis Stormarn
Karte
Karte

Geographie



Geographische Lage


Das Gemeindegebiet von Jersbek erstreckt sich im Bereich der naturräumlichen Haupteinheit Hamburger Ring (Nr. 695) nordwestlich von Bargteheide.[2][3]


Gemeindegliederung


Neben dem namenstiftenden Dorf befinden sich auch die Dörfer Klein Hansdorf und Timmerhorn als weitere Wohnplätze im Gemeindegebiet.[4]


Nachbargemeinden


Direkt angrenzende Gemeindegebiete von Jersbek sind:[3]

Bargfeld-Stegen
Hamburg
(Stadtteil Wohldorf-Ohlstedt)
Elmenhorst
Ammersbek Bargteheide,
Delingsdorf

Geschichte


Gut Jersbek
Gut Jersbek
Gut Jersbek um 1747
Gut Jersbek um 1747
Das Jersbeker Torhaus
Das Jersbeker Torhaus

Jersbek wurde urkundlich erstmals 1310 als Dorf Yrekesbeke erwähnt. Der Ort ist wegen seiner Gutsanlage mit dem 1620 entstandenen Herrenhaus, dem Torhaus aus dem Jahre 1678 und dem vermutlich in den Jahren 1736/1737 erbauten Eiskeller weit über die Grenzen Stormarns hinaus bekannt.

Im Jahre 1588 wurde das Gut Jersbek durch Erbvertrag von dem Stammgut Borstel abgetrennt und unter Hans von Buchwaldt selbständiges Gut. Das auf einer Insel liegende Renaissance-Herrenhaus ist eine typische Holsteiner Anlage, bestehend aus einem Doppelhaus mit je einem Satteldach, turmartigen Anbau und später angefügten Seitenflügel. Das Torhaus wird von einem Dachreiter bekrönt.

Seine Glanzzeit erlebte das Gut unter Benedikt von Ahlefeldt, der Mitte des 18. Jahrhunderts den Jersbeker Barockgarten im französischen Stil anlegen ließ. Dieser große Park liegt asymmetrisch zum Herrenhaus und gehörte zu den größten Barockgärten Holsteins. Die Anlage war auf ein – nicht erhaltenes – Lusthaus ausgerichtet und ist heute noch in Rudimenten erhalten und für Besucher zugänglich. Mehrreihige Lindenalleen rahmen die ehemaligen Boskette, Teile der Sichtachse sind erhalten und mächtige Heckenspaliere gliedern die einzelnen Abschnitte.

Die heutige Gemeinde Jersbek entstand ab 1781, als der Gutsbesitzer Paschen von Cossel gut 30 Erbpächterfamilien auf seinen parzellierten Hoffeldern ansiedelte.

Paschen von Cossel begann ab 1785 und damit 20 Jahre vor der offiziellen Aufhebung zum 1. Januar 1805, die Leibeigenschaft in den gutsuntergehörigen Dörfern aufzuheben. Nach der Annexion Schleswig-Holsteins durch Preußen 1867 kam Jersbek zum Kreis Stormarn. Mit Einführung der Preußischen Landgemeindeordnung wurde die sogenannte „Parzellistenkommune Jersbek“ 1872 selbständige Landgemeinde und bestand als politische Einheit bis 1932 neben dem Gutsbezirk Jersbek. Dann wurden beide zur Gemeinde Jersbek zusammengelegt.

Klein Hansdorf

Klein Hansdorf (niederdeutsch Lütt Hansdörp) wird 1389 erstmals als „Johanstorpe Parrochie Berchteheyle“ erwähnt. Es gehörte damals zum Gut Tremsbüttel und war als Rundplatzdorf angelegt. Im Jahre 1475 kaufte Johann IV. vom Herzogtum Sachsen-Lauenburg das Dorf und unterstellte es der Vogtei Tremsbüttel. Nach der Reformation und der damit in Holstein verbundenen Verwaltungsreform gehörte Klein Hansdorf zum landesherrlichen Amt Tremsbüttel.

Im Zuge der Verkoppelung 1774 wurden die landwirtschaftlichen Flächen der Dorfgemarkung vermessen und in Koppeln eingeteilt. Nach der Annexion Schleswig-Holsteins durch Preußen kam Klein Hansdorf als nunmehr selbständige Landgemeinde zum neugebildeten Kreis Stormarn. Seit der Einführung der preußischen Kommunalverfassung 1889 gehörte das Dorf zum Amtsbezirk Bargteheide, der 1948 im Amt Bargteheide aufging. In den 1960er Jahren entwickelte Klein Hansdorf sich mehr und mehr von einem reinen Bauerndorf zum Wohngebiet am Hamburger Stadtrand. Bei der Eingemeindung 1978 hatte Klein Hansdorf 241 Einwohner.

Timmerhorn

Als gutsuntergehöriges Dorf entstand auch Timmerhorn, erstmals erwähnt 1331 mit einer Mühle eines Bünningstedter Hufners auf der Flur „Tymmershorn“. Die Postzustellung zum Hofe nach Ahrensburg oblag einer Hauerstelle. Bis 1988 hat sich die Tradition der Postzustellung in Timmerhorn erhalten. Eine andere Hauerstelle ging als sogenannte „Felsenschmiede“ in die Literatur ein. Hier wurde 1856 der bekannte Heimatdichter Ludwig Frahm geboren.


Eingemeindungen und Ausgliederungen


Am 1. Januar 1978 wurden Klein Hansdorf und Timmerhorn eingemeindet,[5] gleichzeitig der Ort Hartwigsahl mit damals weniger als 50 Einwohnern an die Nachbargemeinde Bargfeld-Stegen abgetreten.[5]


Politik



Gemeinderat


Von den 13 Sitzen in der Gemeindevertretung hat die Unabhängige Wählergemeinschaft Jersbek (UWG) seit der Kommunalwahl 2018 fünf Sitze, die Wählergemeinschaft Bürger für Jersbek (BfJ) fünf, die CDU zwei und die SPD einen Sitz.[6]

Bürgermeister ist Herbert Sczech (UWG).


Wappen


Blasonierung: „In Grün das goldene Torhaus des Gutes Jersbek zwischen zwei mit den Halmen überkreuz gestellten, die Rundung des Schildrandes wiederholenden, begrannten goldenen Ähren.“[7]


Kultur und Sehenswürdigkeiten


Das im Jahre 1620 entstandene Herrenhaus mit dem Torhaus und dem Jersbeker Barockgarten, ist sehr sehenswert. Der berühmte zugehörige „Eiskeller“ wird seit neuestem auch als Ort für Eheschließungen genutzt.

Die Jersbeker Allee ist eine von Benedikt von Ahlefeldt 1730 angelegte Straße zum Gut Jersbek. Die etwa 730 Meter vor dem Torhaus sind als vierreihige Lindenallee gestaltet. Nördlich schließt sich eine etwa einen Kilometer lange Rosskastanienallee an.

Zwischen dem Torhaus und dem Herrenhaus ließ von Ahlefeldt den Jersbeker Park anlegen, der französischen Vorbildern folgt.

Die Landschaft um die Gemeinde Jersbek mit ihren landwirtschaftlichen Betrieben ist geprägt durch den Jersbeker Forst, die weiten Felder und Wiesen des Gutsbetriebes, die dann in das Naturschutzgebiet Duvenstedter Brook übergehen.

Im Ortsteil Klein Hansdorf liegt der Hansdorfer Brook, der als Brutstätte für Kraniche unter Naturschutz steht.


Wirtschaft und Infrastruktur


Die 1786 gegründete Schule wurde 1966 geschlossen, sodass der Schulbesuch nur in den Nachbarorten möglich ist.


Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Jersbek – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2021 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Liste: Zuordnung der Gemeinden zu den Naturräumen. (PDF) S. 2, abgerufen am 22. November 2021.
  3. Relation: Jersbek (453724) bei OpenStreetMap (Version #13). Abgerufen am 22. November 2021.
  4. Wohnplatzverzeichnis Schleswig-Holstein 1987. (PDF) Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein, 1992, S. 119, abgerufen am 22. November 2021.
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 187.
  6. Ergebnis der Kommunalwahl 2018 auf der Website des Amtes Bargteheide-Land, abgerufen am 5. Januar 2019 (pdf, 37 kB)
  7. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein

На других языках


- [de] Jersbek

[en] Jersbek

Jersbek is a municipality in the district of Stormarn, in Schleswig-Holstein, Germany.

[ru] Йерсбек

Йе́рсбек (нем. Jersbek, н.-нем. Jersbeek) — коммуна в Германии, в земле Шлезвиг-Гольштейн.



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