Inzlingen (alemannisch: „Inzlige“) ist eine Gemeinde im Landkreis Lörrach in Baden-Württemberg. Die Gemeinde bildet mit Lörrach eine Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft, ist jedoch kein Teil des Stadtgebietes.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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47.5880555555567.6936111111111377 | ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Freiburg | |
Landkreis: | Lörrach | |
Höhe: | 377 m ü. NHN | |
Fläche: | 9,48 km2 | |
Einwohner: | 2530 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 267 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 79594 | |
Vorwahl: | 07621 | |
Kfz-Kennzeichen: | LÖ | |
Gemeindeschlüssel: | 08 3 36 043 | |
LOCODE: | DE INZ | |
Gemeindegliederung: | 2 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Wasserschloss 79594 Inzlingen | |
Website: | www.inzlingen.de | |
Bürgermeister: | Marco Muchenberger | |
Lage der Gemeinde Inzlingen im Landkreis Lörrach | ||
Inzlingen liegt im Dreiländereck von Deutschland, Frankreich und der Schweiz und grenzt direkt an die Schweiz. Das Gemeindegebiet erstreckt sich von 314 m bis 514 m. Nach Norden wird Inzlingen von dem schmalen Schweizer Territorium Eiserne Hand von der Stadt Lörrach getrennt.
Westlich einer großen von Lörrach nach Degerfelden ziehenden Verwerfung ist die Muschelkalktafel des Dinkelbergs stärker herausgehoben. Außerdem lässt sich eine leichte Aufwölbung der Gesteinsschichten um Inzlingen nachweisen. Die Achse dieses Sattels (einer Antiklinale) verläuft etwa W-O im Inzlinger Talraum. Im Bereich dieser Antiklinale konnte die Erosion nicht nur den Muschelkalk abräumen, sondern erreichte auch den darunter lagernden Buntsandstein, in dem sich das Dorf angesiedelt hat, und der hier bis zu einer Höhe von über 370 m ansteht[2][3][4] Auf der Gemarkung gab es früher zahlreiche Buntsandsteinbrüche, in denen die sehr witterungsbeständigen verkieselten Bänke des Mittleren und die feinkörnigeren, gut zu bearbeitenden des Oberen Buntsandsteins (z. B. für Fenstergewände) gebrochen wurden.
In den das Dorf umgebenden Hängen folgen über dem Buntsandstein Unterer und Mittlerer Muschelkalk und darüber, steilere Hänge bildend, die Bänke und Platten des Oberen Muschelkalks. Während Unterer und Mittlerer Muschelkalk kaum aufgeschlossen sind, geben alte Steinbrüche (Buttenberghalde, Ersteltal) einen Einblick in die teils gebankten, teils plattigen Kalke des Oberen Muschelkalks. Am Klaislerhang über dem Wasserschloss deuten unruhige Geländeformen auf die im Mittleren Muschelkalk häufigen Hangverschlipfungen hin[5].
In dem kleinen Tälchen zwischen Klaisler und Unterloh-Fuchshalde erreicht einer der schmalen Keupergräben, die für den südwestlichsten Dinkelberg charakteristisch sind, die Inzlinger Gemarkung. Es handelt sich bei diesen um in das Muschelkalkplateau eingesenkte, mit Keupersedimenten gefüllte Keilgräben, die auf zerrende Kräfte hindeuten, die im Zusammenhang mit der Rheingrabenbildung in der Tertiärzeit wirksam waren. Über Inzlingen endet die Keuperfüllung etwa 500 m oberhalb der Talmündung. Die Grabenstruktur innerhalb des Oberen Muschelkalks lässt sich aber in der Landschaft (Rodegasse im Tälchen) weiterhin erkennen.[6]
Die Gemarkung greift im NO über die eingangs erwähnte Lörracher-Degerfelder Verwerfung hinaus in den sog. Zentralen Dinkelberggraben, in dem sich flächenhaft Keuper erhalten hat. Es sind vorwiegend rote Tone und Mergel, die auf dem Dinkelberg weithin dem Wald überlassen wurden. Ebenfalls bewaldet blieben die steilen Hänge und vielfach auch die wasserarmen Hochflächen des Oberen Muschelkalks.
Folgende Städte und Gemeinden grenzen an Inzlingen. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt: Lörrach, Rheinfelden, Grenzach-Wyhlen (alle im Landkreis Lörrach in Deutschland), Bettingen und Riehen (beide im Kanton Basel-Stadt in der Schweiz).
Zur Gemeinde Inzlingen gehören das Oberdorf und das Unterdorf, der Hof Waidhof und die Häuser Kalkwerk (vorm. Ziegelei).[7] Rund 70 % der Gemeindefläche entfällt auf Grünland, Wiesen, Weiden und Wald.[8]
Die Ansiedlung erhielt ihren Namen durch einen Alemannen namens Enzilo. Inzlingen bedeutet: Hof des Enzilo. Die erste Erwähnung Inzlingens datiert aus dem Jahre 1228. Inzlingen war 1995 Gewinner der Goldmedaille Unser Dorf soll schöner werden.
Die Kommunalwahl vom 26. Mai 2019 führte bei einer Wahlbeteiligung von 69,1 % (+ 8,8) zu folgendem Ergebnis (mit Vergleichszahlen früherer Wahlen):[9]
Partei / Liste | 2019[10] | 2014[11] | 2009[12] | ||||
Stimmen | Sitze | Stimmen | Sitze | Stimmen | Sitze | ||
CDU | 42,9 % | 5 | 53,1 % | 6 | 55,2 % | 7 | |
SPD | 37,4 % | 5 | 46,9 % | 6 | 44,8 % | 5 | |
Gemeinsam für Inzlingen | 19,8 % | 2 | – | – | – | – | |
Wahlbeteiligung | 69,1 % | 60,2 % | 60,1 % |
Inzlingen bildet zusammen mit Grenzach-Wyhlen bei den Kreistagswahlen den Wahlkreis 7[13], der vier Vertreter in den Kreistag des Landkreises Lörrach entsendet:
2019[14] | 2014[15] | |||
---|---|---|---|---|
Partei | % | Sitze | % | Sitze |
CDU | 34,21 | 1 | 24,51 | 1 |
GRÜNE | 19,90 | 1 | 15,72 | 1 |
FW | 18,42 | 1 | 18,60 | 1 |
SPD | 11,82 | 1 | 34,03 | 1 |
FDP | 10,11 | 0 | 7,14 | 0 |
AfD | 5,53 | 0 | – | – |
Gesamt | 100 | 4 | 100 | 4 |
Blasonierung: „Gespalten, vorne in Gold ein roter Schrägbalken, hinten in Gold eine schwarze Saufeder.“
Wappenerklärung: Der rote Schrägbalken ist der badische Schrägbalken, die Saufeder – dort schräggestellt – entstammt dem Wappen der adeligen Familie der Reich von Reichenstein
EuropaparlamentStimmenanteile in Inzlingen
|
BundestagInzlingen gehört zum Bundestagswahlkreis Lörrach – Müllheim
|
Inzlingen gehört zum Landtagswahlkreis Lörrach
Partei / Liste | 2021[23] | 2016[24] | 2011[24] |
Grüne | 39,8 % | 32,6 % | 26,8 % |
CDU | 21,3 % | 30,0 % | 39,3 % |
FDP | 15,6 % | 8,8 % | 4,4 % |
SPD | 9,5 % | 15,0 % | 26,0 % |
AfD | 6,5 % | 9,0 % | – |
DIE LINKE | 1,5 % | 1,5 % | 1,1 % |
Freie Wähler | 1,5 % | - | - |
DIE PARTEI | 1,2 % | 0,2 % | - |
PIRATEN | - | 0,4 % | 1,5 % |
Andere | 2,9 % | 1,8 % | 1,5 % |
Wahlberechtigte | 1859 | 1901 | 1933 |
Wahlbeteiligung | 70,1 % | 71,8 % | 71,4 % |
Die Volksabstimmung zu Stuttgart 21 fand am 27. November 2011 statt[25].
Stimmen | Anteil | |
Wahlberechtigte | 1900 | |
Wahlbeteiligung | 927 | 48,8 % |
Gültige Stimmen | 923 | 99,6 % |
Ja | 445 | 48,2 % |
Nein | 478 | 51,8 % |
Jedes Jahr im September findet auf der Wiese vor dem Wasserschloss das Inzlinger Waiefest statt. Einmal im Jahr an Christi Himmelfahrt treffen sich in den ungeraden Kalenderjahren die Oldtimer-Traktoren bzw. an geraden Kalenderjahren die Oldtimer-Motorräder im Ortszentrum bei der Kirche.
Inzlingen hat drei eigene Fasnachtscliquen:
Jedes Jahr findet in der Fasnachtszeit eine Veranstaltung der Guggemusik „Schlösslisymphoniker“ statt. Dabei stürmen „Narren“ den Inzlinger Ortskern oder auch die Inzlinger Erstelhalle.
Sowohl die Veranstaltung Hemliglunki in Inzlingen als auch der eigene Umzug am Rosenmontag wird von Fasnachtslustigen besucht.
Das Dorf hat sich nach dem Zweiten Weltkrieg von einem landwirtschaftlich geprägten Ort zu einer Wohngemeinde des Großraumes Basel entwickelt.
Inzlingen beherbergt die Buttenberg-Grundschule.
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