Die Ortschaft ist ein Gemeindeteil der im südwestlichen Teil Oberfrankens gelegenen Stadt Gräfenberg.[2] Hohenschwärz befindet sich etwa dreieinhalb Kilometer nördlich des Ortszentrums von Gräfenberg auf einer Höhe von 486mü.NHN.[3] Das Dorf liegt auf einem zur Nördlichen Frankenalb gehörenden Hochplateau, das im Nordosten von der Trubach und im Südwesten vom Oberlauf der Schwabach begrenzt wird.
Geschichte
Das Oberland des Fürstentums Bayreuth mit dem Vogtamt Thuisbrunn im Südwesten
Der erste Namensbestandteil des Dorfes deutet darauf hin, dass in Ortsnähe früher sumpfiges Gelände lag, das althochdeutsche Wort „hor“ (Genitiv: „horwes“), bedeutete kotiger Boden, Schmutz, Sumpf.[4]Der zweite Namensbestandteil schwärz bezieht sich auf die Färbung des Bodens und deutet damit ebenfalls auf schwarzen Sumpfboden hin.[4]
Bis zum Ende des Mittelalters war Hohenschwärz im Besitz reichsunmittelbarer Grundherren, in der frühen Neuzeit gelangte es unter die Landeshoheit des Markgraftums Brandenburg-Bayreuth.[5][6] Dieses ordnete den Ort seinem Vogteiamt Thuisbrunn zu, das die am weitesten südwestlich gelegene Exklave des brandenburg-bayreuthischen Oberlandes bildete. Das Vogtamt übte bis zum Beginn des 19.Jahrhunderts die Dorf- und Gemeindeherrschaft aus, die Hochgerichtsbarkeit oblag dem zur Reichsstadt Nürnberg gehörenden Pflegamt Hiltpoltstein.[7] Die Grundherrschaft über alle 20Anwesen des Ortes hatte das ebenfalls brandenburg-bayreuthische Amt Streitberg inne.
In der Folgezeit blieben diese Verhältnisse weitgehend unverändert bestehen, bis der letzte hohenzollernsche Markgraf Karl Alexander gegen eine Leibrente auf seine Herrschaftsgebiete verzichtete und diese 1791/1792 dem Königreich Preußen übergab. Das Königreich bildete aus diesen zersplitterten Gebietsteilen das von Ansbach aus verwaltete Territorium Ansbach-Bayreuth. Im Rahmen des mit dem Kurfürstentum Bayern abgeschlossenen Haupt-Landes-Grenz- und Purifikationsvergleichs trat das preußische Königreich dann unter anderem das gesamte Vogtamt Thuisbrunn an das Kurfürstentum ab, wodurch auch Hohenschwärz bayerisch wurde.[8][9][10]
Durch die Verwaltungsreformen zu Beginn des 19.Jahrhunderts im Königreich Bayern wurde Hohenschwärz mit dem Zweiten Gemeindeedikt im Jahr 1818 ein Teil der Ruralgemeinde Thuisbrunn.[11] Im Zuge der kommunalen Gebietsreform in Bayern wurde nahezu die gesamte Gemeinde Thuisbrunn am 1.Mai 1978 in die Stadt Gräfenberg eingemeindet.[12][13] Zu Beginn des Jahres 2019 hatte das Dorf 184Einwohner.[14]
Verkehr
Die Anbindung an das öffentliche Straßennetz wird hauptsächlich durch die aus dem Norden von Thuisbrunn kommende Kreisstraße FO32 hergestellt. Diese führt nach dem Ort in südsüdöstlicher Richtung weiter und mündet nach etwas mehr als einem halben Kilometer in die Staatsstraße St2191 ein. Daneben verbindet eine Gemeindeverbindungsstraße den Ort mit dem südwestlich gelegenen Nachbarort Neusles.
Literatur
Ingomar Bog:Forchheim (=Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 5). Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1955, DNB450540367 (Digitalisat).
Herbert Maas:Mausgesees und Ochsenschenkel. Kleine nordbayerische Ortsnamenkunde. 3. Auflage. Verlag Nürnberger Presse, Nürnberg 1995, ISBN 3-920701-94-1.
Gertrud Diepolder:Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5.
Eckhardt Pfeiffer (Hrsg.):Nürnberger Land. 3. Auflage. Karl Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993, ISBN 3-9800386-5-3.
Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.):Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (=Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5.
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1.
Herbert Maas:Mausgesees und Ochsenschenkel. Kleine nordbayerische Ortsnamenkunde. S.109–110.
Gertrud Diepolder:Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S.25.
Gertrud Diepolder:Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S.35.
Ingomar Bog:Forchheim. S.61.
Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.):Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (=Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5, S.523.
Hanns Hubert Hofmann:Zwischen Macht und Recht. Der Eschenauer Straßendistrikt zwischen Preußen, Kurpfalzbayern und der Reichsstadt Nürnberg (1805/1806). In: Verein für Geschichte der Stadt Nürnberg e.V. (Hrsg.): Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg. Band53. Selbstverlag des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg, Nürnberg 1965, S.13–59 (digitale-sammlungen.de[abgerufen am 8.Mai 2019]).
Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.):Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (=Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5, S.776.
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.684.
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