Das Dorf im Nordwesten der Gräfenberger Flächenalb ist ein Gemeindeteil der Stadt Gräfenberg.[2] Es liegt etwa zwei Kilometer südöstlich des Ortszentrums von Gräfenberg auf einer Höhe von 505mü.NHN.[3]
Geschichte
Gegen Ende des Mittelalters gehörte der aus drei Anwesen bestehende Ort dem Kloster Weißenohe der Kurpfalz.[4][5] Einige Jahre nach dem Ende des Landshuter Erbfolgekrieges wurde Sollenberg der Hochgerichtsbarkeit des nürnbergischen Pflegamtes Hiltpoltstein unterstellt, nachdem sich 1520/21 die Kurpfalz und die Reichsstadt Nürnberg vertraglich darauf geeinigt hatten, die während des Krieges von der Reichsstadt eroberten klösterlichen Besitzungen in den Hochgerichtsbezirk des Pflegamtes einzugliedern.[6][7][8] Allerdings wurde die Vogtei nach wie vor vom Kloster Weißenohe ausgeübt, dem Grundherrn über die drei Drittelhöfe der Ortschaft.[9][10] Dies bedeutete, dass Sollenberg nach wie vor der kurpfälzischen Landeshoheit unterstand.[11][12] Als in der Kurpfalz im Jahr 1556 die Reformation eingeführt wurde, wechselten nach dem Grundsatz Cuius regio, eius religio auch die klösterlichen Hintersassen zum protestantischen Bekenntnis über; die außerhalb des Ortes Weißenohe lebenden Untertanen wurden den ihnen benachbarten evangelischen Pfarreien zugeordnet.[13] Daran änderte sich im Wesentlichen nichts, als nach der Ächtung des pfälzischen Kurfürsten Friedrich V. (des sogenannten Winterkönigs) die Oberpfalz als Lehen an Kurbaiern übergeben wurde. Für Sollenberg bedeutete dies, dass die Landeshoheit über den Ort eine andere wittelsbachische Linie übernahm.
Durch die Verwaltungsreformen zu Beginn des 19.Jahrhunderts im Königreich Bayern wurde Sollenberg mit dem Zweiten Gemeindeedikt 1818 ein Teil der Landgemeinde Lilling.[14] Mit der kommunalen Gebietsreform in Bayern wurde Sollenberg am 1.Mai 1978 in die Stadt Gräfenberg eingegliedert.[15]
Verkehr
Gemeindeverbindungsstraßen verbinden Sollenberg mit Weißenohe im Südwesten und mit der im Nordosten des Dorfes vorbeiführenden Kreisstraße FO22. Der ÖPNV bedient das Dorf an einer Haltestelle mit den Buslinien 219 und 272 des VGN. Der nächstgelegene Bahnhof befindet sich in Gräfenberg, dem Endbahnhof der Gräfenbergbahn.
Sehenswürdigkeiten
Wegkreuz mit Holzkorpus
Im nordöstlichen Ortsbereich von Sollenberg steht ein Wegkreuz, dessen Holzkorpus aus der Zeit um 1700 stammt.
Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Sollenberg
Galerie
Zum Dorfplatz umgestaltetes ehemaliges Milchhäuschen
Feuerwehrhaus in Sollenberg
Denkmal zum Abschluss der Dorferneuerung
Literatur
Ingomar Bog:Forchheim (=Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 5). Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1955, DNB450540367 (Digitalisat).
Gertrud Diepolder:Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5.
Johann Kaspar Bundschuh:Sollenberg. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB790364328, OCLC833753112, Sp.345 (Digitalisat).
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1.
Gertrud Diepolder:Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S.25.
Gertrud Diepolder:Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S.86–89.
Ingomar Bog:Forchheim. In: Historischer Atlas von Bayern. S.18.
Eckhardt Pfeiffer (Hrsg.):Nürnberger Land. 3. Auflage. Karl Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993, ISBN 3-9800386-5-3, S.100–101.
Ingomar Bog:Forchheim. In: Historischer Atlas von Bayern. S.21.
Ingomar Bog:Forchheim. In: Historischer Atlas von Bayern. S.82.
Johann Kaspar Bundschuh:Sollenberg. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB790364328, OCLC833753112, Sp.345 (Digitalisat).
Gertrud Diepolder:Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S.31.
Gertrud Diepolder:Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S.97–103.
Ingomar Bog:Forchheim. In: Historischer Atlas von Bayern. S.19.
Ingomar Bog:Forchheim. In: Historischer Atlas von Bayern. S.120–121.
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.684.
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