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Haunstetten ist ein Gemeindeteil von Kinding im oberbayerischen Landkreis Eichstätt.

Haunstetten bei Kinding von Südwesten
Haunstetten bei Kinding von Südwesten
Haunstetten
Gemeinde Kinding
Einwohner: 485 (30. Jun. 2021)[1]
Eingemeindung: 1. April 1971
Postleitzahl: 85125
Vorwahl: 08467

Lage


Das Pfarrdorf liegt auf der Hochfläche der Fränkischen Alb nördlich des Altmühltales zwischen Kinding und Hirschberg; nach Hirschberg führt von Haunstetten aus die Kreisstraße E 21.


Geschichte


Der Ortsname verweist auf ein Rodungsdorf, das wohl im 12. Jahrhundert auf der Jurafläche angelegt wurde. Eine Kirchenweihe durch Bischof Otto und damit eine erste Erwähnung des Ortsnamens ist für die Zeit zwischen 1182 und 1189 bezeugt. Mit dem Aussterben der Grafen von Hirschberg 1305 wurde der Ort aufgeteilt an die Herzöge von Bayern, an die Wolfsteiner zu Sulzbürg, an die Herren von Stein zu Hilpoltstein und an den Eichstätter Bischof. 1518 gehörten 22 Hofstätten des Dorfes dem Bischof von Eichstätt, ebenso viele zur Herrschaft Kinding, neun zu Sülzburg und je eine dem Domkapitel Eichstätt und dem Regensburger Kloster Sankt Emmeram.

War der Ort zunächst eine Filiale der Pfarrei Kinding, so ist ab Mitte des 16. Jahrhunderts vom Ort als Pfarrei die Rede. 1561 kam Haunstetten unter Bischof Martin von Schaumberg zusammen mit Kinding an das Hochstift Eichstätt. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Dorf schwer beschädigt. 1655 wütete hier die Pest; seitdem gibt es Fußwallfahrten der Dorfbewohner zu den Sebastianskirchen von Arnsberg und Wiesenhofen.

Seit der Barockzeit liegt Haunstetten am „Fürstenweg“, einer Straßenverbindung zwischen der fürstbischöflichen Residenzstadt Eichstätt und dem fürstbischöflichen Jagdschloss Hirschberg. Der Ort ist landwirtschaftlich geprägt, insbesondere vom Hopfenanbau (Hopfensiegelbezirk Kinding).

1835 hatte Haunstetten zusammen mit Wiesenhofen 78 Häuser mit insgesamt 464 Einwohnern. 1910 zählte man in Haunstetten 361, 1933 353 und 2009 462 Einwohner.

Am 1. April 1971 wurde Haunstetten in den Markt Kinding eingegliedert.[2]

Ende der 1990er Jahre wurde am Ortsrand von Haunstetten ein Gewerbegebiet für Existenzgründer ausgewiesen.

Der Haunstetter Forst mit 5,42 km² ist gemeindefreies Gebiet.


Sehenswürdigkeiten


Kirche St. Erhard
Kirche St. Erhard

Sage


Als 1655 die Pest wütete, unternahmen die Dorfbewohner eine Wallfahrt, „die zuerst zum Sebastiansaltar im Georgskirchklein in Kipfenberg führen sollte. Doch die Kipfenberger verrammelten ihren Markt und ließen die Wallfahrer nicht einziehen, wohl weil sie Angst vor Ansteckung hatten. So mussten die Haunstettener zum nächsten Sebastiansheiligtum pilgern, nämlich nach Arnsberg. Ein Bauernknecht, der über den Sinn der Wallfahrt gespottet hatte und an dem Bittgang nicht teilnahm, soll das letzte Opfer der Pest in Haunstetten gewesen sein: Ihn fanden die heimkehrenden Wallfahrer tot vor seinem Strohsack sitzen.“ (Zitiert nach K. Held)


Persönlichkeiten


Bischof Michael Rackl weihte ihn 29. Juni 1938 zum Priester. Danach kam er als Aushilfe nach Altdorf bei Titting und als Kooperator in Habsberg, Berching und Neumarkt in der Oberpfalz. 1948 wurde er von Bischof Joseph Schröffer zum Leiter des Exerzitienhauses Schloss Hirschberg ernannt. 1953 wurde er als Nachfolger von Franz Xaver Koller Pfarrer von Großweingarten. Von 1962 bis 30. April 1984 war er Pfarrer in Wettstetten. Für seine Verdienste hier wurde er zum Ehrenbürger von Wettstetten ernannt. Danach lebte er in Ingolstadt-Mailing und ab 1. April 1997 im Altenheim Beilngries.[4][5][6][7][8]

Vereine



Feste


Einmal im Jahr – im letzten Augustwochenende – findet beim Hopferzupferfest die Wahl einer Hopfenkönigin statt (im Jahr 2019 zum 40. Mal).


Literatur




Commons: Haunstetten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Bürgermagazin Kinding – Nr. 07, Juli 2021. (PDF) S. 4, abgerufen am 19. September 2021.
  2. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 456 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. http://www.ingolstadt.de/stadtmuseum/frameset.cfm?url=http://www.ingolstadt.de/stadtmuseum/documents/buergermeister_mi.htm@1@2Vorlage:Toter+Link/www.ingolstadt.de (Seite+nicht+mehr+abrufbar,+Suche+in+Webarchiven) Datei:Pictogram+voting+info.svg Info:+Der+Link+wurde+automatisch+als+defekt+markiert.+Bitte+prüfe+den+Link+gemäß+Anleitung+und+entferne+dann+diesen+Hinweis.+
  4. Pfarrei. Abgerufen am 14. April 2018.
  5. Gedenkbild. Abgerufen am 14. April 2018.
  6. Pfarrer Georg Karch verstorben – Ehrenbürger von Wettstetten. In: Bistum Eichstätt. (bistum-eichstaett.de [abgerufen am 14. April 2018]).
  7. Personalunterlagen von Geistlichen, die Religionsunterricht an Volksschulen erteilt haben. Karch Georg, Altdorf (kath.), geb. 29.12.1911, Genehmigung – Deutsche Digitale Bibliothek. Abgerufen am 14. April 2018.
  8. Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns: Findmitteldatenbank – Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns. (bayern.de [abgerufen am 14. April 2018]).



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