Fürstenhagen ist nach der Kernstadt der größte Stadtteil von Hessisch Lichtenau im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis.
Fürstenhagen Stadt Hessisch Lichtenau 51.211259.6901388888889334 | |
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Höhe: | 334 (330–384) m ü. NHN |
Fläche: | 6,22 km²[1] |
Einwohner: | 1988 (15. Nov. 2011)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 320 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1974 |
Postleitzahl: | 37235 |
Vorwahl: | 05602 |
Fürstenhagen liegt zwischen dem nördlichen Kaufunger Wald, dem südsüdwestlichen Melsunger Bergland und der westlichen Söhre. Es befindet sich im Geo-Naturpark Frau-Holle-Land (Werratal.Meißner.Kaufunger Wald) 2,5 km nordwestlich der Kernstadt von Hessisch Lichtenau sowie 2 km südsüdwestlich von Hirschhagen und 3,3 km nordöstlich von Quentel, zwei Hessisch Lichtenauer Stadtteilen, und 2,5 km südöstlich des Helsaer Ortsteils Eschenstruth. Durch das auf 330 bis 384 m ü. NHN[3] gelegene Dorf fließt etwa in Südost-Nordwest-Richtung der Fulda-Zufluss Losse. In diese mündet vor dem Einfluss in die Ortschaft der von Süden heran fließende Saubach und im Dorf der von Südwesten kommende Börnchenbach. Die Landschaft steigt nach Nordnordosten zum Rohrberg (535,6 m) an und nach Südsüdwesten zur Koppe (456,4 m).
Mit dem Ritter Konrad von Vorstenhagen wurde das Dorf am 13. März 1312 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname änderte sich mehrfach und lautete auch Fustinhain, Fürstenhain und Fürstenhayn, heute Fürstenhagen. Der Ort gehörte im Mittelalter zum Gericht Reichenbach und von 1454 bis 1821 zum Amt Lichtenau. Während der französischen Besetzung gehörte der Ort zum Kanton Lichtenau im Königreich Westphalen (1807–1813).[1] Für den Ort war seine Lage an der bedeutenden Leipziger Straße nicht immer von Vorteil. Die wirtschaftlichen Erwerbsquellen wurden durch Bergbau verbessert.[4] Die Gebrüder Lenoir (siehe George André Lenoir) waren große Gönner des Ortes; sie stifteten mehrere Gebäude.[5] 1939 hatte der Ort 1029 Einwohner und gehörte zum damaligen Landkreis Witzenhausen.
Seit 1879 führt durch Fürstenhagen die Bahnstrecke Kassel–Waldkappel (Lossetalbahn; nach der Losse benannt); nachdem der Personenverkehr 1985 eingestellt worden war, ist dieser im Abschnitt Hessisch Lichtenau–Kassel seit 2006 wieder möglich.
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde am 1. Januar 1974 die bis dahin zum Landkreis Witzenhausen gehörende Gemeinde kraft Landesgesetz in die Stadt Hessisch Lichtenau im neu gebildeten Werra-Meißner-Kreis eingegliedert.[6][7]
Nach dem Zweiten Weltkrieg bestand bis etwa 1995 ein Krankenhaus im Ort. Es wurde später zu einem Altersheim und Pflegezentrum umgebaut. Im nördlichen Ortsteil stand bis 2008 eine katholische Kirche.
Im Juni 2012 feierte Fürstenhagen sein 700-jähriges Bestehen.
Die Lenoir-Stiftung der Gebrüder Lenoir (siehe George André Lenoir) umfasst drei Haupthäuser und zahlreiche Nebengebäude (Pestalozzi-Denkmal, Mausoleum der Familie Lenoir). Gebaut um 1900 war das Lenoir-Stift ein Waisenhaus. 1987 wurde hier ein Übergangswohnheim für Spätaussiedler eingerichtet.
Jahr | Ew. |
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1961 | 2114 |
1970 | 2240 |
2011 | 1988 |
Beschreibung: In Silber (Weiß) eine ausgerissene grüne Eiche mit goldenen (gelben) Eicheln, belegt mit einem roten Schild, darin ein silberner Fürstenhut.
Das Ortswappen der Gemeinde Fürstenhagen hat der akademische Maler und Grafiker Richard Assmann (1887–1965) entworfen. Es wurde mit Verleihungsurkunde vom 10. Juli 1958 durch den Hessischen Minister des Innern genehmigt. Das Führen einer Flagge wurde durch Verleihungsurkunde vom 11. Mai 1960 ebenfalls durch den hessischen Minister des Innern genehmigt.
Durch Fürstenhagen führt die Bundesstraße 7 (Kassel–Eisenach) mit der Deutschen Märchenstraße, von der die Landesstraße 3226 in Richtung Südwesten nach Quentel und dann weiter nach Söhrewald abzweigt. Hindurch verläuft auch die Bahnstrecke Kassel–Waldkappel (Lossetalbahn). Künftig wird die abschnittsweise nahe Hessisch Lichtenau bereits befahrbare Bundesautobahn 44 (im Rahmen ihrer Verlängerung von Kassel nach Herleshausen) nördlich und nordöstlich am Dorf vorbei führen; zwischen den ortsnahen Anschlussstellen Helsa-Ost und Hessisch Lichtenau-West wird sie durch den etwa 4,2 km langen Tunnel Hirschhagen verlaufen.
Durch die Ortschaft führt der Wanderweg Riedforstweg und der Lossetal-Radweg.
Friedrichsbrück | Fürstenhagen | Hausen | Hessisch Lichtenau (Kernstadt) mit Hirschhagen | Hollstein | Hopfelde | Küchen | Quentel | Reichenbach | Retterode | Velmeden | Walburg | Wickersrode