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Fröttstädt ist ein Ortsteil der Landgemeinde Hörsel im Nordwesten des thüringischen Landkreises Gotha.

Fröttstädt
Gemeinde Hörsel
Höhe: 299 (295–305) m
Fläche: 3,99 km²
Einwohner: 418 (Feb. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 105 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Dezember 2011
Postleitzahl: 99880
Vorwahl: 03622
Karte
Karte
Lage von Fröttstädt in Hörsel

Geographie


Fröttstädt liegt zwischen Gotha und Eisenach am Fuß des Thüringer Waldes. Der Ort wird im Osten vom Hörsel-Bach umflossen, der sich nordwestlich in Richtung Teutleben wendet. Im Osten erhebt sich in etwa 2 km Entfernung der Alsberg mit 351 m Höhe ü. NN. Die nächstliegenden Ortschaften sind Teutleben im Norden, Aspach im Nordwesten, Hörselgau im Südosten und Laucha im Westen.


Geschichte


Fröttstädt wurde als Vrutenstete am 1. August 1267 erstmals urkundlich erwähnt.[2][3]

Im Ort hatten die Herren von Laucha Besitzungen. Otto von Laucha verkaufte dem Kloster Reinhardsbrunn im Jahr 1391/95 seinen Besitz. Ritter Heinrich von Laucha und dessen Sohn Hans trugen im Jahr 1397 den Grafen von Schwarzburg ihre Kemenate und den Siedelhof zu Fröttstädt mit allen Zubehörungen zu Lehen auf. Dieser amtssässige Ritterhof kam in der Folgezeit von den Herren von Laucha an die Grafen von Gleichen. Nach dem Konkurs des Ritterhofes kaufte ihn Herzog Johann Casimir von Sachsen-Coburg im Jahr 1595 und machte ihn zu einer fürstlichen Domäne.

Neben dem Ritterhof wurde im Jahr 1565 ein Kammergut in Fröttstädt erwähnt. Herzog Johann Casimir verkaufte das Kammergut und die Domäne im Jahr 1613 an den Landeshauptmann Hans Heinrich von Erffa, dessen Familie die Güter bis zu ihrem Aussterben im Jahr 1675 besaß. Danach fielen beide Güter zurück an den Landesherrn, Herzog Friedrich I. von Sachsen-Gotha-Altenburg, welcher 1678 die Domäne (das ist das ehemalige Gut der Herren von Gleichen) im Tausch gegen deren Anteil am Erffaischen Gut zu Friedrichswerth an die Herren von Wangenheim abtrat.

Die Ländereien und Untertanen wurden somit in der Folgezeit zweigeteilt. Das fürstliche Kammergut war zwischen 1662 und 1722 im Besitz der Herren von Uetterodt, danach wurde es von der fürstlichen Kammer wieder eingelöst. Die Gerichtsbarkeit des Kammerguts lag somit bei dieser, die Untertanen standen unter dem Amt Tenneberg. Die Domäne und dessen Gerichtsbarkeit gingen im Jahr 1737 von den Herren von Wangenheim an die Herren von Witzleben über.[4]

Fröttstädt gehörte bis 1826 zum Herzogtum Sachsen-Gotha-Altenburg, anschließend bis zum Ende der Monarchie zum Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha. Zwischen 1918 und 1920 gehörte der Ort zum Freistaat Sachsen-Gotha und seitdem zum Land Thüringen.

Am 18. März 1994 war Fröttstädt eine der sieben Gründungsgemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Hörsel. Bis einschließlich 6. November 2003 war Fröttstädt auch ihre Sitzgemeinde. Durch Beschluss des Thüringer Landtags vom 16. November 2011 konnte die Verwaltungsgemeinschaft Hörsel zum 1. Dezember 2011 aufgelöst werden. Durch einen freiwilligen Zusammenschluss der zehn bisher selbstständigen Gemeinden Aspach, Ebenheim, Fröttstädt, Hörselgau, Laucha, Mechterstädt, Metebach, Teutleben, Trügleben und Weingarten wurde zum gleichen Zeitpunkt die Landgemeinde Hörsel neu gebildet.[5][6]


Einwohnerentwicklung


Entwicklung der Einwohnerzahl (jeweils 31. Dezember):

  • 1994 – 431
  • 1995 – 426
  • 1996 – 433
  • 1997 – 422
  • 1998 – 426
  • 1999 – 427
  • 2000 – 418
  • 2001 – 417
  • 2002 – 400
  • 2003 – 412
  • 2004 – 411
  • 2005 – 408
  • 2006 – 407
  • 2007 – 403
  • 2008 – 399
  • 2009 – 403
  • 2010 – 408
Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik

Religion


40 % der Einwohner von Fröttstädt sind evangelisch, nur 1 % katholisch.[7] Den Lutheranern steht die Erlöserkirche in Fröttstädt zur Verfügung, die zum Pfarramt Hörselgau im Kirchenkreis Waltershausen-Ohrdruf der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland gehört. Die wenigen Katholiken sind der Pfarrei St. Bonifatius (Gotha) im Bistum Erfurt zugeordnet, deren nächstgelegene Filialkirche Unsere liebe Frau vom heiligen Rosenkranz in Waltershausen ist.


Politik


Reinhard Lämmerhirt war ehrenamtlicher Bürgermeister der Gemeinde. Mit der Umwandlung zur Landgemeinde wurde er am 1. Dezember 2011 zum Ortsteilbürgermeister Fröttstädts mit einer Amtszeit bis 2016.

Erlöserkirche
Erlöserkirche
Domäne
Domäne

Kultur und Sehenswürdigkeiten



Bauwerke



Regelmäßige Veranstaltungen



Vereine



Wirtschaft und Infrastruktur


Bahnhof Fröttstädt (2019)
Bahnhof Fröttstädt (2019)

Der Bahnhof Fröttstädt liegt an der Bahnstrecke Halle–Bebra, die am Rande des Ortes verläuft. In Fröttstädt beginnt die Strecke nach Friedrichroda zu den Erholungsorten des Thüringer Waldes. Die naheliegende ASt Waltershausen der A 4 ist über den Hessenweg, der in der Nähe des Bahnhofs beginnt, in etwas mehr als 2 km zu erreichen. Die Kreisstraße K 13 verbindet den Ort über Hörselgau mit Waltershausen sowie mit Teutleben.


Persönlichkeiten




Commons: Fröttstädt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Fröttstädt-Gemeinde Hörsel. In: hoersel.de. Abgerufen am 5. Februar 2021.
  2. K. H. Lampe: Vrutenstete. In: derselbe (Hrsg.): Urkundenbuch der Deutschordensballei Thüringen. Band 1. Fischer, Jena 1936, Nr. 206.
  3. Ellrich/Heinke/Hoerenz: Zwischen Hörsel und Wilder Gera. Wartburg Verlag Weimar 2005, ISBN 3-86160-167-2.
  4. Beschreibung von Fröttstädt im Herzogtum Sachsen-Gotha: Johann Georg August Galetti: Geschichte und Beschreibung des Herzogthums Gotha. Ettinger, 1780, S. 202. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  5. Hörselbote – Amtsblatt der Verwaltungsgemeinschaft Hörsel, 9. Jg., Nr. 10/2011@1@2Vorlage:Toter Link/www.vg-hoersel.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 869 kB), hrsg. v. Verwaltungsgemeinschaft „Hörsel“, Hörselgau, 25. November 2011, S. 1
  6. StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2011
  7. Zensus 2011
  8. Bürgermeisterwahlen am 12. Juni 1994 in Thüringen – endgültiges Ergebnis, Thüringer Landesamt für Statistik, Erfurt; abgerufen am 2. Dezember 2011
  9. Bürgermeisterwahlen am 13. Juni 1999 in Thüringen – endgültiges Ergebnis, Thüringer Landesamt für Statistik, Erfurt; abgerufen am 2. Dezember 2011.
  10. Ergebnisse der Bürgermeisterwahlen, in: Kommunalwahlen 2004 in Thüringen: Endgültiges Ergebnisse, Wahlen der Bürgermeister (Memento vom 21. Februar 2014 im Internet Archive) (PDF; 3,3 MB), hrsg. v. Thüringer Landesamt für Statistik, Erfurt, April 2008.
  11. Bürgermeisterwahlen am 6. Juni 2010 in Thüringen – endgültiges Ergebnis, Thüringer Landesamt für Statistik, Erfurt; abgerufen am 2. Dezember 2011.
  12. Freiwillige Feuerwehr Fröttstädt/Thür. Freiwillige Feuerwehr Fröttstädt, abgerufen am 18. November 2018.
  13. Thüringen ULTRA. In: thueringenultra.de. 4. Juli 2015, abgerufen am 2. Januar 2015.

На других языках


- [de] Fröttstädt

[en] Fröttstädt

Fröttstädt is a village and a former municipality in the district of Gotha in Thuringia, Germany. Since 1 December 2011, it is part of the municipality Hörsel. Its railway station has a unique water supply method.

[ru] Фрётштедт

Фрётштедт (нем. Fröttstädt) — коммуна в Германии, в земле Тюрингия.



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