Der Ort liegt in Nordhessen, am Nordwestrand der Wetschaft-Senke, am Fuße des zu den Sackpfeifen-Vorhöhen gezählten, 583 m über NHN hohen Kohlenberges.
Geschichte
Überblick
Der Ort wurde erstmals 1108 als Fronehusen urkundlich erwähnt. Der Name deutet auf eine grundherrschaftliche Gründung hin, was bedeutet, dass der Ort vermutlich erheblich älter sein könnte. Die ehemals dreischiffige Basilika stammt aus dem 12. Jahrhundert.
1363 ist Frohnhausen als eigenständiges Gericht bezeugt, das zunächst die Herren von Hohenfels, spätestens ab 1416 die Herren von Dersch als hessisches Lehen besitzen. Die Familie starb 1717 aus.[1]
Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1830 über Frohnhausen:
„Frohnhausen (L. Bez. Battenberg) evangel. Pfarrdorf; liegt unweit der Eder, 2 St von Battenberg, hat 48 Häuser und 286 evangelische Einwohner. Auch findet sich hier 1 Mahl- und Oelmühle und 1 Pottaschesiederei. Die Viehzucht ist, begünstigt durch den starken Wiesenbau und durch die bedeutenden Strecken, die zur Waide dienen, beträchtlich und ist für die Bewohner fast der Hauptnahrungszweig.“[5]
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Frohnhausen kraft Landesgesetz am 1. Januar 1974 in die Stadt Battenberg eingemeindet.[6] Für Frohnhausen, sowie für alle ehemals eigenständigen Gemeinden und die Kerngemeinde, wurden ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher eingerichtet.[7]
Ortsname
Die Ortsnamensendung -hausen lässt eine fränkische Besiedlung vermuten. Auch deutet der Name auf eine grundherrschaftliche Gründung hin, was bedeutet, dass der Ort vermutlich erheblich älter, als seine Ersterwähnung vermuten lässt, sein könnte.
Vor der Eingemeindung in die Stadt Battenberg (Eder) hieß Frohnhausen amtlich Frohnhausen bei Battenberg oder kurz Frohnhausen b. Battenberg oder Frohnhausen b. B. zur Unterscheidung von anderen Frohnhausens, insbesondere dem im selben Kreisgebiet gelegenen Frohnhausen b. Gladenbach. Neben der amtlichen existierten einige weitere Schreibweisen, wie Frohnhausen/Battenberg oder Frohnhausen (Battenberg). Die Schreibweisen mit Namenszusatz sind heute noch gelegentlich gebräuchlich.
Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Frohnhausen lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][8][9]
um 1400 und später: Heiliges Römisches Reich, Kurfürstentum Mainz und Grafen von Battenberg
ab 1464: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen, Amt Battenberg
ab 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Marburg, Amt Battenberg[10]
1604–1648: strittig zwischen Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt (Hessenkrieg)
ab 1604: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Battenberg
ab 1627: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Oberfürstentum Hessen, Amt Battenberg[11]
ab 1815: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Battenberg
ab 1821: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Battenberg (Trennung zwischen Justiz (Landgericht Biedenkopf) und Verwaltung)
ab 1832: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
ab 1848: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Biedenkopf
ab 1852: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
ab 1867: Norddeutscher Bund, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf (übergangsweise Hinterlandkreis)[11]
ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
ab 1932: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Frankenberg
ab 1933: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Frankenberg
ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Kurhessen, Landkreis Frankenberg
ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Frankenberg
ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen (seit 1946), Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Frankenberg
am 1. Januar 1974: als Stadtteil in die Stadt Battenberg (Eder) eingemeindet
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt,1968. Weitere Quellen: [1][2]; Zensus 2011[15]
Das seit dem Dorfjubiläum im Jahr 2008 bei Festen und Jubiläen verwendete Ortswappen zeigt ein geschachtetes Kreuz mit Ranken. Es ist an das Wappen der im 13. und 14. Jahrhundert nachweisbaren Adeligen von Frohnhausen angelehnt, die Burgmannen in Battenberg waren und Güter in und um Frohnhausen besaßen.
Literatur
Ulrich Stöhr u. Siegfried Stute: Frohnhausen vor der Hohen Hardt. Beiträge zur Ortsgeschichte. Hrsg. v. Vereinsgemeinschaft Frohnhausen 2008.
Ludwig Lotzenius: Geschichte der hessischen Ämter Battenberg und Wetter. Bearbeitet von Matthias Seim, Battenberg 2013, S. 110–111, 133–134.
Magnus Backes: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Hessen, 2. Auflage Sonderausgabe Darmstadt 1982. S.290.
Literatur über Frohnhausennach Register In: Hessische Bibliographie
Einwohnerzahlen.In:Webauftritt.Stadt Battenberg,abgerufen im März 2020.
Ferdinand Luthmer (Bearb.): Die Bau- und Kunstdenkmäler der Kreise Biedenkopf, Dill, Oberwesterwald und Westerburg. Heinrich Keller, Frankfurt am Main 1910, S. 30 (online).
Ferdinand Luthmer (Bearb.): Die Bau- und Kunstdenkmäler der Kreise Biedenkopf, Dill, Oberwesterwald und Westerburg. Heinrich Keller, Frankfurt am Main 1910, S. 30 (online).
Georg Wilhelm Justin Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt August 1830, OCLC 312528126, S.79 (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche).
Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Frankenberg und Waldeck (GVBl. II 330-23) vom 4.Oktober 1973. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1973 Nr.25, S.359, §13 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags[PDF; 2,3MB]).
Hauptsatzung.(DOCX;26kB)§;5.In:Webauftritt.Gemeinde Battenberg (Eder),abgerufen im März 2019.
Michael Rademacher:Land Hessen.Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006.In:treemagic.org.Abgerufen am 1.Januar 1900
Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.):Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band13. G.Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC162730471, S.12ff. (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche).
Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.):Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band13. G.Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC162730471, S.27ff., §40 Punkt 6e) (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche).
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