Der Ort liegt in Nordhessen, eingebettet in das Ederbergland, an der B236 und ist heute noch landwirtschaftlich geprägt.
Geschichte
Der Ort wurde erstmals zu Beginn des 9. Jahrhunderts erwähnt.[1] Im 13. Jahrhundert ist ein adeliges Geschlecht "von Berghofen" nachweisbar, dessen Machtstellung im Ort allerdings nicht klar ist. Im späteren Verlauf sind weitere Adelshäuser mit Einfluss im Ort bekannt. So haben die von Biedenfeld und die Familie von Dunzelshausen Güter am Ort, zeitweise auch die von Fleckenbühl. Durchsetzen konnte sich schließlich das Geschlecht von Biedenfeld und in der Folge erbte Siegfried von Biedenfeld um 1300 von seinem Schwiegervater Heinrich Scharre einen Burgsitz in Form eines Herrenhofs in Berghofen, dessen Bedeutung sich aber im 16. Jahrhundert verlor. Ab 1476 gehörte Berghofen zum Amt Battenberg.
Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1830 über Berghofen:
„Berghofen (L. Bez. Battenberg) evangel. Filialdorf; liegt 1⁄2 St. von Battenberg, hat 70 Häuser und 415 Einw., die bis auf 21 Juden evangelisch sind. In der Gemarkung finden sich Brüche von rothen Sandsteinen.“[3]
Am 31. Dezember 1970 wurde im Zuge der Gebietsreform in Hessen die bis dahin selbstständige Gemeinde Berghofen auf freiwilliger Basis in die Stadt Battenberg eingemeindet.[4] Für Berghofen, sowie für alle ehemals eigenständigen Gemeinden und die Kerngemeinde, wurden ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher eingerichtet.[5]
Die Evang. Kirche wurde 1912–1913 von Architekt Ludwig Hofmann (1862–1933) aus Herborn gebaut.
Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Berghofen lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][6][7]
um 1400 und später: Heiliges Römisches Reich, Kurfürstentum Mainz, Amt Battenberg
ab 1464: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen, Amt Battenberg
ab 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Marburg, Amt Battenberg[8]
1604–1648: strittig zwischen Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt (Hessenkrieg)
ab 1604: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Battenberg
ab 1627: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Oberfürstentum Hessen, Amt Battenberg[9]
ab 1815: Deutscher Bund, Oberfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Battenberg
ab 1821: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Battenberg (Trennung zwischen Justiz (Landgericht Biedenkopf) und Verwaltung)
ab 1832: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
ab 1848: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Biedenkopf
ab 1852: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Biedenkopf
ab 1867: Norddeutscher Bund, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf (übergangsweise Hinterlandkreis)[9]
ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Biedenkopf
ab 1932: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Frankenberg
ab 1933: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Frankenberg
ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Kurhessen, Landkreis Frankenberg
ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Frankenberg
ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen (seit 1946), Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Frankenberg
am 31. Dezember 1970: als Stadtteil in die Stadt Battenberg (Eder) eingemeindet
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt,1968. Weitere Quellen: [1][2]; Zensus 2011[13]
Kirchenvorstand der Ev. Luth. Kirchengemeinde Berghofen, Battenberg (Hrsg.): 100 Jahre Kirche Berghofen – Geschichte und Geschichten 1913-2013, Battenberg 2013
Literatur über Berghofennach Register In: Hessische Bibliographie
Berghofen, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16.Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einwohnerzahlen.In:Webauftritt.Stadt Battenberg,abgerufen im März 2020.
Georg Wilhelm Justin Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt August 1830, OCLC 312528126, S.24 (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche).
Eingliederung der Gemeinde Berghofen in die Stadt Battenberg/Eder im Landkreis Frankenberg vom 5.Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr.3, S.110, Punkt 117 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags[PDF; 5,5MB]).
Hauptsatzung.(DOCX;26kB)§;5.In:Webauftritt.Gemeinde Battenberg (Eder),abgerufen im März 2019.
Michael Rademacher:Land Hessen.Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006.In:treemagic.org.Abgerufen am 1.Januar 1900
Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.):Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band13. G.Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC162730471, S.12ff. (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche).
Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.):Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band13. G.Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC162730471, S.27ff., §40 Punkt 6e) (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche).
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