world.wikisort.org - Deutschland

Search / Calendar

Frauenau ist eine Gemeinde und ein Wallfahrtsort im niederbayerischen Landkreis Regen.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Regen
Höhe: 616 m ü. NHN
Fläche: 60,1 km2
Einwohner: 2675 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 45 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 94258, 94518Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/PLZ enthält Text
Vorwahl: 09926
Kfz-Kennzeichen: REG, VIT
Gemeindeschlüssel: 09 2 76 121
Gemeindegliederung: 15 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Rathausplatz 4
94258 Frauenau
Website: www.frauenau.de
Erster Bürgermeister: Fritz Schreder (SPD)
Lage der Gemeinde Frauenau im Landkreis Regen
Karte
Karte

Lage


Die Gemeinde liegt im Bayerischen Wald am Fuße des Rachels am Nationalpark Bayerischer Wald sowie an der Glasstraße. Auf dem Gemeindegebiet liegt die Trinkwassertalsperre Frauenau, die zur zentralen Versorgung großer Teile Ostbayerns mit Trinkwasser errichtet wurde. Die Ortschaft Frauenau befindet sich etwa sieben Kilometer östlich von Zwiesel, 22 km nördlich von Grafenau (Niederbayern) sowie 16 km von der Kreisstadt Regen entfernt und besitzt einen eigenen Bahnhof an der Bahnstrecke Plattling–Bayerisch Eisenstein.


Gemeindegliederung


Es gibt 15 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Es gibt nur die Gemarkung Frauenau.


Geschichte


Frauenau
Frauenau

Der Laienbruder Hermann kam vom Kloster Niederaltaich über Rinchnach ins „Tal der Wilden Au“ und begann dort seine Rodungen. Die Ortschaft wurde von ihm im Jahr 1324 gegründet. Nach Hermanns Tod 1326 errichtete Hartwig von Degenberg 1331 eine hölzerne Kapelle für ein als wundertätig beschriebenes Bild der schmerzhaften Muttergottes (Pietà). Er nannte den Talgrund fortan „Augea Sancta Mariae“, zu deutsch: „Unserer Lieben Frauen Aue“. Dies war der Beginn einer Jahrhunderte blühenden Wallfahrt. Im 18. Jahrhundert wurde nach Abbruch der gotischen Krumenauer-Kirche eine Rokokokirche erbaut, deren Mittelpunkt noch immer ein Gnadenbild der Lieben Frau ist.

Prägend für den Ort war neben der Wallfahrt vor allem die Glasherstellung. Bereits 1420 wurde im Ort die erste Glashütte gegründet. 1568 erwarb die Familie von Poschinger eine Glashütte, die sie bis heute betreibt. Georg Benedikt I. Poschinger wurde im Jahre 1790 in den Adelsstand erhoben und erhielt die Herrschaftsrechte über Frauenau im Kurfürstentum Bayern. Poschinger hatte 1785 die Hofmarksgerichtsbarkeit auf sein Glashüttengut Oberfrauenau verliehen bekommen.

Mit dem Gemeindeedikt von 1818 entstand die heutige Gemeinde.

Bis heute ist Frauenau geprägt von Wallfahrt, Wald und Glas. Es existieren drei Glashütten: Poschinger, Eisch und bis 2018 Spiegelau Glas (früher Glashütte Gistl).


Religionen


Geprägt von der Wallfahrt wurde die Frauenau bereits 1342 zur Pfarrei erhoben und gehört zum Bistum Passau. Pfarrkirche ist die Rokokokirche „Mariä Himmelfahrt“ und eine Filialkirche „St. Gunther“ in Buchenau (Gemeinde Lindberg). Seit 2004 bildet Frauenau mit der Gemeinde Lindberg den Pfarrverband Frauenau-Lindberg unter der Leitung von Pfarrer Lorenz Glatz, der im Herbst 2009 die Nachfolge von Pfarrer Robert Rödig angetreten hat. Die evangelische Kirchengemeinde ist der Evang.-luth. Pfarrei Zwiesel unter Pfarrer Heiko Hermann zugehörig.


Einwohnerentwicklung


Quelle: Genesis-online, Stand jeweils zum 31. Dezember des Jahres


Politik


Das Rathaus von Frauenau
Das Rathaus von Frauenau

Fritz Schreder (SPD) wurde bei den Kommunalwahlen am 15. März 2020 mit 53,68 % zum Ersten Bürgermeister gewählt. In der konstituierenden Gemeinderatssitzung wurde Willi Biermeier (SPD/Bürgerliste Frauenau) zum zweiten und Dietmar Dengler (Bündnis 90/Die Grünen) zum dritten Bürgermeister gewählt.

Der Gemeinderat (14 Sitze) und setzt sich seit dem 15. März 2020 wie folgt zusammen:

Die Gemeinde hat seit 2012 eine Zweitwohnungssteuersatzung.

Eine Partnerschaft besteht mit der tschechischen Gemeinde Nový Bor (dt. Haida), die wie Frauenau eine Glasmacher-Tradition hat.


Wappen


Wappen von Frauenau
Wappen von Frauenau
Blasonierung: „In Silber ein schräg gestellter fünfblättriger roter Lindenzweig.“[4]
Wappenbegründung: Der rote Lindenzweig ist eines der historischen Wappenbilder der 1602 ausgestorbenen Reichsfreiherren von Degenberg, die eng mit der Entstehung und vor den Freiherren von Poschinger (seit 1568) mit dem Aufblühen der Gemeinde als bedeutendem Glashüttenstandort verbunden waren. Der Lindenzweig wurde früher auch als Staude bezeichnet und ist durch Siegel der Degenberger seit dem 14. Jahrhundert belegt. Ein Degenberger brachte 1331 das bekannte Madonnen-Gnadenbild in die Wilde Au, die in der Folge Unserer Frauen Au genannt wurde. Eine Landschenkung der Degenberger an das Kloster Niederalteich 1342 führte dazu, dass sich erste Kolonisten im Wald niederließen und die Keimzelle für die spätere Gemeinde legten.

Dieses Wappen wird seit 1958 geführt.


Kultur und Sehenswürdigkeiten


Kirche von Frauenau, im Vordergrund die damals noch nicht modernisierte Waldbahn
Kirche von Frauenau, im Vordergrund die damals noch nicht modernisierte Waldbahn
Innenansicht der Pfarrkirche „Mariä Himmelfahrt“ zu Frauenau
Innenansicht der Pfarrkirche „Mariä Himmelfahrt“ zu Frauenau

Statistik


Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft keine, im Produzierenden Gewerbe 438 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 131 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 881. Im verarbeitenden Gewerbe gab es 1 Betrieb, im Bauhauptgewerbe 2 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 33 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 430 ha.


Verkehr


Frauenau ist Durchgangsort der Staatsstraße 2132 zwischen Zwiesel und Spiegelau, die gleichzeitig die einzige überregionale Straßenanbindung darstellt. Im Jahr 2008 wurde die Staatsstraße zwischen Frauenau und Klingenbrunn auf einer Länge von 2,6 km für vier Millionen Euro ausgebaut.[6]

Frauenau liegt an der Bahnstrecke Zwiesel–Grafenau. Der frühere Bahnhof ist stillgelegt, es existiert jedoch ein Haltepunkt.


Bildung


Mit Stand 1999 gab es folgende Einrichtungen:


Feste



Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Frauenau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Frauenau – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Frauenau in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek
  3. Gemeinde Frauenau, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 22. Dezember 2021.
  4. Eintrag zum Wappen von Frauenau in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  5. Alfons Hannes (mit Beiträgen von Wolfgang Kermer und Erwin Eisch): Die Sammlung Wolfgang Kermer, Glasmuseum Frauenau: Glas des 20. Jahrhunderts; 50er bis 70er Jahre. Schnell & Steiner, München/Zürich 1989. (Bayerische Museen, Band 9), ISBN 3-7954-0753-2
  6. Webseite des Staatlichen Bauamts Passau (Memento vom 16. Juni 2009 im Internet Archive), abgerufen am 4. Dezember 2015
  7. Helmut Schneck ist Ehrenbürgr. In: www.pnp.de. 20. Dezember 2013, abgerufen am 16. Mai 2022.

На других языках


- [de] Frauenau

[en] Frauenau

Frauenau is a municipality in the district of Regen, in Bavaria, Germany. It is known for its artificial lake, which is used as a water supply of the area around Deggendorf and Passau.

[ru] Фрауэнау

Фрауэнау (нем. Frauenau) — община в Германии, в Республике Бавария.



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2024
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии