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Eutingen im Gäu ist die östlichste Gemeinde des Landkreises Freudenstadt in Baden-Württemberg. Sie gehört zur Region Nordschwarzwald und zur Randzone der europäischen Metropolregion Stuttgart. Sie liegt rund 45 Kilometer südwestlich von Stuttgart und etwa 25 Kilometer östlich von Freudenstadt.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Karlsruhe
Landkreis: Freudenstadt
Höhe: 450 m ü. NHN
Fläche: 32,82 km2
Einwohner: 5965 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 182 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 72184, 72160
Vorwahlen: 07457, 07459
Kfz-Kennzeichen: FDS, HCH, HOR, WOL
Gemeindeschlüssel: 08 2 37 027
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Marktstraße 17
72184 Eutingen im Gäu
Website: www.eutingen-im-gaeu.de
Bürgermeister: Armin Jöchle
Lage der Gemeinde Eutingen im Gäu im Landkreis Freudenstadt
Karte
Karte

Die Gemeinde ist Teil einer vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft mit der großen Kreisstadt Horb am Neckar.


Geographie



Geographische Lage


Das Gemeindegebiet Eutingens liegt größtenteils auf der Gäuhochebene unmittelbar nördlich des oberen Neckartals. Der namengebende Ort liegt etwa zweieinhalb Kilometer nördlich des Neckars im Mittel auf 450 m ü. NHN am langgestreckten rechten Hang des Eutinger Talbachs. Dieser entspringt auf der Hochfläche und bildet im Bereich der Gemeinde Eutingen eine flache Mulde aus. Auf Gemeindegebiet werden Höhen bis 591 m ü. NHN erreicht. Der höchste Punkt liegt an der Westspitze des Gemeindegebietes im Waldgebiet Withau, während der tiefste Punkt des Gemeindegebietes im Südosten auf etwa 368 m ü. NHN im Trogtal des Neckars liegt.[2] Westlich des Bahnhofs Eyach mündet die Eyach auf Eutinger Gemarkung in den Neckar.

Das Gemeindegebiet entwässert überwiegend nach Süden zum Neckar, zum großen Teil über den Talbach, zum geringeren Teil über zwei kleine Klingenbäche. Gemarkungsteile im Norden und Osten liegen im Einzugsgebiet des Seltenbachs.


Gemeindegliederung


St. Georg in Rohrdorf
St. Georg in Rohrdorf
Weitingen Rathaus
Weitingen Rathaus

Die Gemeinde Eutingen im Gäu besteht aus den vier Ortsteilen Eutingen, Göttelfingen, Rohrdorf und Weitingen. Sie sind räumlich identisch mit den früheren, bis zur Gemeindereform 1973 selbständigen Gemeinden gleichen Namens. In der Gemeinde Eutingen im Gäu gilt die Unechte Teilortswahl, die Ortsteile bilden dementsprechend zugleich Wohnbezirke im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung. Mit Ausnahme des Ortsteils Eutingen sind die Ortsteile zugleich Ortschaften, das heißt, sie haben jeweils einen von der wahlberechtigten Bevölkerung gewählten Ortschaftsrat mit einem Ortsvorsteher. In den Ortschaften sind sogenannte „Ortschaftsverwaltungen“ mit den Aufgaben einer Geschäftsstelle des Bürgermeisteramts eingerichtet.[3]

Zum Ortsteil Eutingen gehören das Dorf Eutingen, das Gehöft Oberer Eutinger Talhof und die Häuser Alter Bahnhof, Bahnhof Hochdorf und Ziegelhütte. Der Ortsteil Göttelfingen umfasst das Dorf Göttelfingen. Zum Ortsteil Eutingen-Rohrdorf gehören das Dorf Rohrdorf und der Ort Bahnhof Eutingen. Der Ortsteil Weitingen wird aus dem Dorf Weitingen sowie den Häuser Eyach und Weitinger Mühle gebildet.

Im Ortsteil Eutingen liegt die Ruine der Burg Eutingertal und im Ortsteil Weitingen befindet sich die Ruine der Burg Urnburg.[4]


Nachbargemeinden


Eutingen grenzt im Südwesten an die Stadt Horb am Neckar, die ebenfalls im Kreis Freudenstadt liegt. Im Nordwesten verläuft die Gemeindegrenze zur Stadt Nagold im Landkreis Calw, im Nordosten zur Stadt Rottenburg am Neckar und im Südosten zur Gemeinde Starzach, beide im Landkreis Tübingen.


Schutzgebiete


Ungefähr zwei Kilometer südwestlich von Rohrdorf liegt das Naturschutzgebiet Wertwiesen. Die Landschaftsschutzgebiete Hochdorfer Tal und Eutinger Tal liegen westlich von Eutingen, das Landschaftsschutzgebiet Rohrdorfer Täle liegt südlich von Rohrdorf.

Außerdem liegen auf dem Stadtgebiet mehrere Teilgebiete des FFH-Gebiets Freudenstädter Heckengäu sowie jeweils ein Teilgebiet der FFH-Gebiete Horber Neckarhänge und Neckar und Seitentäler bei Rottenburg.[5]


Geschichte



Überblick


Herrschaftsrechte über Eutingen übten im Mittelalter die Pfalzgrafen von Tübingen und dann die Grafen von Hohenberg aus. Von 1381 bis 1805 war Eutingen ein Teil Vorderösterreichs im Besitz der Habsburger.

1685 brannte der Ort zu großen Teilen ab.

Durch die Mediatisierung während der Zeit Napoleons gerieten Eutingen und das Gäu 1805 an Württemberg. Gemäß der neuen Verwaltungsgliederung im 1806 errichteten Königreich Württemberg wurde Eutingen dem Oberamt Horb zugeordnet.

1874 erhielt Eutingen Anschluss an das Streckennetz der Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen.

Eutingen und die eingemeindeten Ortsteile gehörten seit 1938 durch die Kreisreform während der NS-Zeit in Württemberg zum Landkreis Horb. 1945 wurde Eutingen Teil der Französischen Besatzungszone und kam somit zum neu gegründeten Land Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Land Baden-Württemberg aufging.

1973 erfolgte die Kreisreform in Baden-Württemberg, bei der Eutingen dem Landkreis Freudenstadt zufiel. Den Namenszusatz im Gäu trägt die Gemeinde seit dem 19. November 1971.[6]


Eingemeindungen


Am 1. Juli 1971 wurden Göttelfingen und Rohrdorf nach Eutingen eingemeindet.[6] Am 1. Januar 1975 vereinigten sich Eutingen im Gäu und Weitingen zur neuen Gemeinde Eutingen im Gäu.[7]

Wappen der eingemeindeten Gemeinden:


Rohrdorf

Weitingen

Einwohnerentwicklung



Politik



Gemeinderat


Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.

Partei / ListeWahl 2019[8]Wahl 2014
StimmenanteilSitzeStimmenanteilSitze
CDU60,4 %965,1 %9
FW39,6 %634,9 %5

Bürgermeister


Im März 2015 wurde Armin Jöchle für eine vierte Amtszeit wiedergewählt.[9]


Wappen


früheres Wappen
früheres Wappen

Blasonierung: In geteiltem Schild oben in Silber ein dreiblättriger grüner Zweig, unten in Rot ein schwebender nackter silberner Rechtsarm.

Aufgrund der Zugehörigkeit zu Vorderösterreich (1381–1805) führte Eutingen ein Wappen mit dem Bindenschild.


Wirtschaft und Infrastruktur



Verkehr


Luftbild der Neckartalbrücke Weitingen in Ost-West-Richtung
Luftbild der Neckartalbrücke Weitingen in Ost-West-Richtung

Die Bundesstraße 14 führt mitten durch Eutingen und trennt den Ort in zwei Teile. Seit Jahren wird versucht, eine Lösung zu finden, um den Ort von den täglich rund 12.000–15.000 Fahrzeugen zu entlasten, bisher ist jedoch noch kein Ergebnis in Sicht. Die so genannte Gäutrasse (Bundesstraße 28 neu zwischen Freudenstadt und Ergenzingen) – also die Ortsumgehungen von Bildechingen und Eutingen i. Gäu – wurde bei der Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplanes 2003/04 ersatzlos gestrichen. An dem Ortsteil Weitingen führt die A 81 vorbei, die südwestlich des Ortes den Neckar mit der Neckartalbrücke Weitingen überquert.

Der Bahnhof Eutingen im Gäu liegt auf der Hochfläche östlich des Hauptortes an der Gäubahn und ist Ausgangspunkt der Bahnstrecke Eutingen im Gäu–Schiltach und Standort eines Unterwerks. Die Gemeinde ist umsteigefrei im Stundentakt an den Regionalverkehr in Richtung Freudenstadt, im Zweistundentakt an den Regionalverkehr nach Stuttgart und Rottweil angebunden. Stuttgart ist mit Umsteigen stündlich erreichbar. Seit dem Winter 2019 existiert zudem der Haltepunkt Eutingen Nord der näher am Ortskern von Eutingen an der Bahnstrecke nach Freudenstadt (bahnamtlich: nach Schiltach) liegt.

Westlich des Dorfes Eutingen liegt zudem der Abzweigbahnhof Hochdorf (b Horb), von dem stündlich Züge in Richtung Freudenstadt und Eutingen und meist stündlich in Richtung Pforzheim und Tübingen fahren. Die alle zwei Stunden verkehrende Direktverbindung Freudenstadt–Stuttgart fährt den Bahnhof Hochdorf ebenso an wie die Karlsruher Stadtbahn S8, sodass sich zweistündlich eine umsteigefreie Verbindung nach Stuttgart ergibt, in den Stunden dazwischen erfolgt der Umstieg auf den Regionalexpress/Intercity Singen–Stuttgart in Bondorf.

Es bestehen zusätzlich zu diesem Grundtakt Verstärker-Verbindungen.

Südlich der Gemarkungsgrenze der Gemeinde liegt auf dem Gebiet der Gemeinde Starzach im Flusstal der Bahnhof Eyach an der Oberen Neckarbahn, wo von dieser die Bahnstrecke Eyach–Hechingen ins Eyachtal hinein abzweigt. Die Bahnverbindung wurde 1973 für den fahrplanmäßigen Personenverkehr aufgegeben und diente bis 2009 überwiegend dem Güterverkehr. Seit 2009 fährt mit dem Eyachtäler wieder ein vertakteter Personenzug der Hohenzollerischen Landesbahn (HzL) über die Strecke Eyach–Haigerloch–Hechingen.[10] Dabei handelt es sich um Touristikzüge aus Triebwagen, die an Wochenenden im Sommer verkehren. Startpunkt dieser Züge ist Tübingen. Im Bahnhof Hechingen werden die gekuppelten Triebwagen mit unterschiedlichen Zielen getrennt.

Der im Osten gelegene Flugplatz Eutingen im Gäu dient hauptsächlich dem Luftsport.


Bildungseinrichtungen


Eutingen verfügt über eine Grundschule, die eine Grundschulaußenstelle im Ortsteil Weitingen hat. In der Gesamtgemeinde gibt es außerdem drei gemeindliche und zwei römisch-katholische Kindergärten, wobei ein Gemeinde- und ein kirchlicher Kindergarten im Hauptort Eutingen selbst liegt.


Paketzentrum


DHL Logistikzentrum Eutingen
DHL Logistikzentrum Eutingen

Eutingen ist Standort eines von 33 Paketzentren der Deutschen Post AG. Zusammen mit dem Paketzentrum Köngen bedient es die Metropolregion Stuttgart.


Söhne und Töchter der Gemeinde



Literatur




Commons: Eutingen im Gäu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2021 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Höhenintervall nach dem Höhenlinienbild des Geodatenviewers bzw. Interpolation zwischen zwei Höhenangaben im Neckarlauf vor und nach seinem Verlassen der Gemeinde.
  3. Ortsrecht der Gemeinde Eutingen im Gäu, einschl. Hauptsatzung vom 14. Dezember 1993@1@2Vorlage:Toter Link/www.eutingen-im-gaeu.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; abgerufen am 21. August 2008; 810 kB)
  4. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band V: Regierungsbezirk Karlsruhe Kohlhammer, Stuttgart 1976, ISBN 3-17-002542-2. S. 645–647
  5. Daten- und Kartendienst der LUBW
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 529.
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 492.
  8. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Ergebnis der Gemeinderatswahlen 2019 – Eutingen im Gäu, abgerufen am 30. April 2020
  9. http://www.neckar-chronik.de/Nachrichten/Armin-Joechle-ist-weitere-acht-Jahre-Buergermeister-165-Prozent-der-Waehler-sagten-Nein-zu-38708.html
  10. Archivierte Kopie (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive)

На других языках


- [de] Eutingen im Gäu

[en] Eutingen im Gäu

Eutingen is a town in the district of Freudenstadt in Baden-Württemberg in southern Germany.

[ru] Ойтинген-им-Гой

Ойтинген-им-Гой (нем. Eutingen im Gäu) — коммуна в Германии, в земле Баден-Вюртемберг.



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